25h.nox schrieb:nur für geld kriegst du keine guten soldaten. die rennen weg wenn es ihnen zu brenzlig wird, für kleines geld lässt sich eben niemand freiwillig totschießen.
Nur durch angemessene Bezahlung bekommt man gute Soldaten, die paar Idealisten sind da eher zweitrangig.
Die Lebensumstände, die jüngere Geschichte und das Erlebte der Einheimischen sind da ganz anders als bei uns, die haben eine andere Mentalität.
Klar bekommen die Soldaten da keine Spitzengehälter, daher sprach ich ja auch von einer angemessenen und stetigen Bezahlung. Das reicht da völlig aus.
Wen wundert es, dass sie ihre Ausrüstung vertickern, wenn das ihnen zustehende Gehalt nicht kommt.
Es muss nicht viel sein, es muss reichen.
25h.nox schrieb:die alternative zum zwang wäre wirkliche freiwilligkeit, für die müsste man aber einen staat schaffen dem sich die soldaten wirklich verpflichtet fühlen, und aus afghanistan eine echte nation zu machen dürfte deutlich komplizierter sein.
Wie ich eben schon schrieb, kommt es nicht auf die paar Idealisten an. Ist bei den Taliban ja nicht anders, sonst die auch keine Gehälter oder Prämien zahlen.
Ansonsten ist das aber die einzige Aussage von dir, der ich weitestgehend zustimme.
25h.nox schrieb:die taliban haben kurzen prozess gemacht mit korrupten beamten, das kann ein neuer afghanischer staat natürlich nicht, aber was spricht gegen die todesstrafe für schwere korruption als höchststrafmaß? todesstrafe gibt es auch in rechtsstaaten
Die Taliban haben kurzen Prozess mit so ziemlich jedem gemacht, der nicht ihren Vorstellungen entsprach. Da gab/gibt/wird es Todesstrafen geben, für weitaus weniger als Korruption. Und solange die Korruption zu ihrem Vorteil war/ist, haben sie überhaupt nichts dagen, im Gegenteil, sie nutzen es zu ihrem Vorteil, um die Strukturen zu Schwächen und ihren Einfluss zu vergrößern.
Das haben sie auch vorher schon gemacht.
Ja, es gibt die Todesstrafe in Rechtsstaaten, allerdings meines Wissens nicht zwingend für Korruption (mal abgesehen von Diktaturen, die sich als Rechtsstaat tarnen).
25h.nox schrieb:aber genau dafür sollte doch eine standard waffe da sein. zur verteidigung falls etwas schief geht und man sich zeit verschaffen muss.
ein feuer gefecht zwischen taliban und bundeswehr auf mittlere distanz ist eben alles andere als ideal wenn man selbst die überlegenden mittel hat
Zeit verschafft man sich aber in Feuergefechten nicht auf kurze Distanzen, sondern auf mittlere Distanzen, um auch tiefer gestaffelte Waffen einsetzen und effektiv wirken zu können.
Das Risiko bei kurzen Distanzen ist viel zu hoch, auf mittlere ist es da weitaus angenehmer, da die alten AKs nicht zwingend treffgenau sind und die Handhabung und das taktische Verständnis bei uns nun mal ausgeprägter sind als bei denen.
Nur weil die deutsche Presse keine Opferzahlen der Gegenseite nennt heißt es nicht, dass die Soldaten nicht treffen.
Eigentlich geht jedes Gefecht zu Gunsten der Soldaten aus. Der Rest ist Propaganda, weil man wieder Nadelstiche setzen konnte.