25h.nox schrieb:bei welchem einsatzkonzept braucht es den keine kampfhubschrauber?
Wenn ich richtig informiert bin, waren Auslandseinsätze wie z.B. die Luftabwehrgeschichte derzeit wie auch schon während desert Storm in der Türkei so das Einsatzkonzept, welches sich die BW maximal vorstellen konnte. Da braucht es keine Kampfhubschrauber.
Während IFOR und SFOR wurden auch keine eingsetzt, zumindest nicht von der BW.
25h.nox schrieb:ohh also noch für das alte einsatz konzept aus dem klaten krieg, wieso ist das gerät immer noch nicht da?
Tja, das solltest du die Heren Politiker fragen, die so irre entscheidungsfreudig sind und alles lieber ein paar Jahre lang prüfen bevor es dann nicht mehr gebraucht wird. Siehe der Eurofighter. Das Ding hieß in den 80ern noch Jäger 90 vielleicht erinnerst du dich ja dran. Hat also nur fast 30 Jahre gedauert, den Vogel in die Luft zu bekommen.
Immerhin hat man den MarderII rechtzeitig abgeblasen, nachdem irgendwem aufgefallen war, dass die Mauer weg ist.
25h.nox schrieb:und wieso hat der tiger eigentlich keine maschinen kanone? was hat sich die bundeswehr dabei gedacht? und wie entkräftest du den verdacht das es mit der kompetenz bei den offizieren der bundeswehr nicht besonders gut bestellt ist?
1. Siehe oben, weil die Beschaffungspolitik der Bundeswehr und des BMVg einfach unter aller Kanone ist.
Die BW sagt schon lange, dass sie die BMK braucht, nur sehen das einige Leute anders. Ich meine, die Franosen haben zwei Typen von dem Ding, eins mit Raketen, eins mit BMK.
2. Ich entkräfte ihn gar nicht, ich stimme dem teilweise zu.
Ohne Umschweife. Einige Leute mit hohem Dienstgrad haben definitiv den Kontakt zur Realität verloren.
Ich hab erlebt, dass in Kabul ein recht hoher Offizier befohlen hat, etwas gegen den recht hohen Schnee im Lager zu machen. Wir wollten dann räumen (mit nem Radlader) und dann streuen. Seine Idee fand er besser. Plattwalzen. Das wurde dann auf Befehl gemacht, obwohl er mehrere Male drauf hingewiesen wurde, dass es keine gute Idee sei.
Eine halbe Stunde später hatte sich der erste was gebrochen, weil Schnee, den man mit ner Vibrationswalze behandelt, recht glatt wird.
Derlei Beispiele könnte ich noch ne Stunde lang fortsetzen, bis die Lachtränen versiegen.
Diese Problematik nimmt zu, je weiter sich der Offizier vom praktischen Dienst entfernt. Derlei Verhalten kann allerdings auch der Handwerker beispielsweise an Architekten beobachten, es begrenzt sich hier nicht auf das Militär.
25h.nox schrieb:das heißt wenn man den russen überfallen hätte hätte man nicht mit widerständen und hinterhalten in osteuropa rechnen müssen?
Die Bundeswehr als Angriffsarmee? Niedlich.
Die BW war damals dafür da, den Feind so lange zu beschäftigen, bis richtige Armeen eingetroffen wären. Also bis reforger abgeschlossen wäre. Zu dem Zeitpunkt hätten die Russen wohl schon am Rhein gestanden.
25h.nox schrieb:in dem fall sind das wirklich tragische opfer, da die bundeswehr nichts hinkriegt, wäre wirklich etwas geschaffen worden, ein afghanistan wo frauen gleichberechtigt sind, wo mädchen zur schule gehn können und andersgläubige/andere ethnien in frieden leben können, dann wären das notwendige opfer für eine größere sache gewesen, dafür haben wir eine armee.
Dem stimme ich zu. ABER:
Das Ziel, bzw. das der Einsatz sollte sein: Unterstützung der örtlichen Sicherheitsorgane zur (Wieder)Herstellung der öffentlichen Sicherheit.
Ein klares Fail. Definitiv. Was mich besonders betrübt. Denn was erzählt man den Familien von gefallenen Soldaten in zwei Jahren, wenn man ohne Ergebnisse wieder abzieht?
Ich sehe es wie du. Es wurden keine Werte geschaffen. Warum nicht?
Weil jeder sein Süppchen kocht.
Für den Afghanen ändert sich nichts. Ob Taliban oder ISAF/OEF, er scheißt bei jedem Wetter in den Garten.
Darum schwindet auch der Rückhalt in der Bevölkerung.
Die Fehler sind wowohl bei den Hilfsorganisationen als auch bei denen zu suchen, die das Mandat konzipiert haben.
Wäre man nicht mit ner Minitruppe und "WIr schießen erst zurück, wenn der erste getroffen wurde" Regel dahin gegangen, dann hätte man ganz anders agieren können.
Die Hilfsorganisationen sind ein trauriger Haufen. Anstatt sich zusammenzutun und in einem Gesamtzkonzept im großen Rahmen was zu machen, kleckert jeder für sich ein Bisschen rum, verbrennt Verwaltungsgeld und holt sich abends auf sein achso tolles Hilfswerk einen runter.
Eine koordinierte Hilfsorganisationsstruktur mit einem Gesamtkonzept unter dem Schutzmantel eines handlungsfähigen Militäraufgebotes hätten Werte geschaffen, für das der Afghane eingestanden hätte, denn er hätte ein Klo gehabt anstatt weiter in den Garten zu kacken. (Nur um bei dem Beispiel zu bleiben)
Das alles ist nicht geschehen. Allerdings ist das nicht die Schuld der Bundeswehr. Sie hat einen anderen Auftrag als die Sicherung des Wiederaufbaus, was ich schade finde.
Es ist Schuld derer, die die Mandatsobergrenze festlegen und auch den Auftrag bzw, die zu erreichenden Ziele.
25h.nox schrieb:und was macht sie dann wenn jede wochen 10 tote soldaten nach hause kommen? stellt sie dann die arbeit gänzlich ein zu gunsten des kränze bindens?
Es würde mich ehrlich gesagt interessieren.
Ich vermute, es wäre irgendwann wie in den USA, wo man einfach nicht über die Verluste spricht / sprechen darf.
25h.nox schrieb:das ist der normalfall. soldaten ziehn in den krieg und sterben dort. das ist eigentlich jedem klar.
Als Soldat weiß man das. Zumindest hat man sich damit schon mal befasst, zumindest war es bei mir so.
Wir sollten aber zwischen Krieg in Deutschland und dem Auslandseinsatz unterscheiden.
Wenn "der Russe" irgendwann mal auf die Idee gekommen wäre auf Ketten in Frankreich shoppen zu gehen, dann wären die Zahlen rasch recht weit nach oben geklettert. Es wäre in den Wirren eines solchen Krieges kaum möglich gewesen, noch wirklich Trauerfeiern oder ähnliches abzuhalten. Vermutlich wäre man nicht mal in der Lage, jemanden zu beerdigen...
Beim Auslandseinsatz ist nur der Soldat im Krieg, während der Rest im Garten auf der Sonnenliege brutzelt, da ist der plötzliche Tod sicherlich etwas anderes und wird wohl auch anders verarbeitet.
saki2 schrieb:Das wird eine lange anhaltende Diskussion, die erst ein Ende nehmen wird wenn ein Moderator genug davon hat und diese schließt. Ich hab davon schon einige Erfahrungen gemacht, aber bitte nicht angesprochen fühlen.
Vielleicht ist es dir entgangen, aber das ist schon eine recht langanhaltende Diskussion.
Möchtest du zu dem Thema evtl auch was beitragen oder nur mal so was sagen?