ARD-ZDF-Deutschlandradio-Beitragsservice

Marfrank schrieb:Warum sollten sich Jugendliche auf Youtube Angebote der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten anschauen?

Die Frage muss man eher umgekehrt stellen. Wo erreicht man die Jugendlichen? Das ist der Grund, warum die ÖR u.a. mit Funk auf YT unterwegs sind. Glücklich sind sie damit vermutlich nicht.

sacredheart schrieb:Allerdings wird bei der Anmeldung des ÖR Finanzbedarfs weiterhin so getan, als ob u.a. Jugendliche sich im linearen Funk und TV tummeln würden.

Der Witz ist ja, dass von den 8 Mrd. dann ganze 40 Mio. bei Funk landen. Inhalt und Qualität mal bei Seite, aber wenn wir wirklich ein Interesse an der Qualität der Inhalte für unsere Kinder und Jugendlichen hätten, dann würde man aus 40 Mio. 400 Mio oder 4 Mrd, machen.
Statt dessen wird viel Geld für Rentnerprogramm ausgegeben, das Durchschnittsalter von ARD und ZDF ist irgendwo bei Mitte 60, Tendenz steigend.

Do-X schrieb:Die sitzen doch gar nicht mehr 24/7 vor dem Netz.

Vor dem Netz sitzen? Meinst Du PCs? Ne, die nutzen das mit ihrem Handy, das funktioniert in der Regel in Baumärkten, Zoohandlungen, in Parkanlagen und sogar Museen.
Aber ich will die Kids hier nicht schlecht machen, natürlich gibt es ne Menge sehr engagierter und interessierter junger Leute, vielleicht mehr als vor 20-30 Jahren.
Nur klassisches Radio, das nutzen die halt nicht mehr, nicht mal als Internetradiostream auf dem Handy.

Stan_Marsh schrieb:Der Witz ist ja, dass von den 8 Mrd. dann ganze 40 Mio. bei Funk landen.

Ich weiß nicht woher dein Wert stammt, aber es werden immer 45Mio genannt...und ja versuch mal in dem Saftladen einen Finanzbericht zu finden. Soviel zum Thema "Transparenz", was ja bei ÖR heißt wer kann am meisten verschleiern.

Abahatschi schrieb:Ich weiß nicht woher dein Wert stammt, aber es werden immer 45Mio genannt..

So genau hab ich das nicht abgespeichert, auch 45 Mio. sind doch zu wenig für Kinder und Jugendliche.

Die Finanzberichte finde ich auch intransparent. Mich interessieren da weniger die einzelnen Itendantengehälter, im Zweifelsfall sind die sogar gerechtfertigt, weil eine einzige kluge Entscheidung auf dieser Ebene Millionen einsparen kann. (Ich behaupte aber nicht, dass das auch so passiert)

Was ich gerne mal sehen würde ist grundsolides Controlling bis runter auf einzelne Sendungen, aber nach unterschiedlichen Kategorien zusammenfassbar. Wie viel Unterhaltung und für wen wird diese Unterhaltung produziert?

Da ist doch ein riesiges Missverhältnis, wenn der Durchschnitt mindestens einen VOD Anbieter nutzt, um die Grundversorgung mit Unterhaltung zu gewährleisten.

Nun ja, man kann auch, wenn man Youtube-Videos anschaut oder sonst vor dem PC sitzt auch nebenher ein klassisches Radio laufen lassen.

Im Übrigen wurde und wird kein anderes elektronisches Medium von den meisten Menschen so oberflächlich genutzt wie das Radio.

Stan_Marsh schrieb:Mich interessieren da weniger die einzelnen Itendantengehälter, im Zweifelsfall sind die sogar gerechtfertigt, weil eine einzige kluge Entscheidung auf dieser Ebene Millionen einsparen kann.

Die machen den Braten auch nicht fett, es sind die unzähligen "Direktoren" drunter..

Stan_Marsh schrieb:Was ich gerne mal sehen würde ist grundsolides Controlling bis runter auf einzelne Sendungen, aber nach unterschiedlichen Kategorien zusammenfassbar. Wie viel Unterhaltung und für wen wird diese Unterhaltung produziert?

Ich finde man sollte sie anders zu fassen kriegen, die MP Konferenz soll doch vorschreiben: X% Unterhaltung, Y% News, Z% Sport usw.
und zu dem maximalen Preis. Das lässt sich am einfachsten kontrollieren.

Marfrank schrieb:Im Übrigen wurde und wird kein anderes elektronisches Medium von den meisten Menschen so oberflächlich genutzt wie das Radio.

Ist längst von Fernseher als abgelöst. Im Ausland läuft ein Fernseher eigentlich ständig irgendwo.

Zu der Jugend: vielleicht geht man drüber weg und hält sie nicht für unmündige, dumme Kinder. Wenn der Inhalt passt, ist es wurst ob es auf YT, Insta, Twitch etc. ist die holen sich das schon, die schaffen das.

Marfrank schrieb:Nun ja, man kann auch, wenn man Youtube-Videos anschaut oder sonst vor dem PC sitzt auch nebenher ein klassisches Radio laufen lassen.

Das ist doch nicht die Frage, was man kann, sondern was man bzw. die Kids tun.
Ich kann nebenher auch Twitch laufen lassen oder einen Podcast, oder Spotify.

Radio im herkömmlichen Sinn, also eine Studio aus dem ein Programm mit Musik, Moderation, Werbung und Nachrichten produziert wird, das über Funksignale (analog oder digital) ausgestrahlt wird und von einem dedizierten Radiogerät empfangen wird, das ist in vielfacher Hinsicht nicht mehr so richtig zeitgemäß.

Werbung kann man sich für kleines Geld sparen, gute inhaltliche Beiträge hört man sich als Podcast an, Nachrichten in 5 Minuten, dafür aber immer die gleichen jede Stunde, das ist in heutiger Zeit wahnwitzig und Ausstrahlung per Funk ist an stationären Orten mit Internetzugang komplett überflüssig und mit zunehmendem Ausbau des mobilen Netzes auch unterwegs überflüssig.

Abahatschi schrieb:Ich finde man sollte sie anders zu fassen kriegen, die MP Konferenz soll doch vorschreiben: X% Unterhaltung, Y% News, Z% Sport usw.
und zu dem maximalen Preis. Das lässt sich am einfachsten kontrollieren.

Guter Vorschlag, aber dazu bräuchte man ja ein controlling, das genau nach diesen Zielsetzungen die Verwendung des Beitrags aufschlüsselt.

Marfrank schrieb:Nun ja, man kann auch, wenn man Youtube-Videos anschaut oder sonst vor dem PC sitzt.

Ich glaube du verstehst die jüngeren Generationen nicht so oder ? YouTube ist out und wird von millennials und so genutzt aber gen Z ist vollkommen in den Fängen der CCP auf deren wichtigstem Propagandainstrument TikTok und auf Twitch.

Marfrank schrieb:nebenher ein klassisches Radio laufen lassen.

Wozu wenn man Spotify und Apple Music hat ? Um Werbung zu hören ?

Mit den Leuten, die das Radio tiefgründig nutzten und nutzen meine ich die sogenannten "Wellenjäger" (auch als DXer beeichnet), die versuchen schwach einfallende Radiostationen zu empfangen und zu identifizieren.
Manche Stationen schickten und schicken für bestätigten Empfang sogenannte QSL-Karten aus, die man sammeln kann.

Und einen Vorteil hat das klassische Radio nach wie vor: es werden keine Nutzerdaten erfaßt!

Marfrank schrieb:Und einen Vorteil hat das klassische Radio nach wie vor: es werden keine Nutzerdaten erfaßt!

Dafür läuft extrem viel Werbung und langweiliges Programm. Ich kenne niemanden unter 30 einschließlich mir der noch Radio hört nichtmal im Auto tue ich das.

Marfrank schrieb:Mit den Leuten, die das Radio tiefgründig nutzten und nutzen meine ich die sogenannten "Wellenjäger" (auch als DXer beeichnet), die versuchen schwach einfallende Radiostationen zu empfangen und zu identifizieren.
Manche Stationen schickten und schicken für bestätigten Empfang sogenannte QSL-Karten aus, die man sammeln kann.

? Was hat das jetzt mir dem ÖR zu tun ?
ÖR Radiostationen sind leicht zu identifizieren: Schwachsinn den ganzen Tag, Lobpreisung der Grünen und irgendwas wo der Bürger schuld ist.

Schon einiges! Weil bis Ende 2015 die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten auch im LMK-Bereich gesendet haben und es für Bestätigung des Empfangs QSL-Karten gab! Habe dies im Urlaub 2015 gemacht.

Im Übrigen gehört zum Rundfunk auch die Technik und Geschichte der Sende- und Empfangsgeräte. Auch dies ist ein Teil unserer Kultur!

Marfrank schrieb:Auch dies ist ein Teil unserer Kultur!

Zählst du auch Fax als Teil der Kultur oder pager & gramophone? Nur weil etwas als ist heißt es nicht das es als Kulturgut weiterleben muss. Meine Generation und die noch jüngere Generation haben unserer eigenen Kulturgüter und brauchen die von dir genannten Dinge nicht.

Marfrank schrieb:Auch dies ist ein Teil unserer Kultur!

Ich will niemandem sein Hobby schlecht sprechen aber ich denke Rundfunk Bingo gehört nicht zum Auftrag "Demokratie verteidigen".
Ich verlinke für Dich mal die Seite vom Funk (die waren das Thema), schau mal da rein, das hat mit "Radio" nichts zu tun:
https://www.funk.net

Marfrank schrieb:Im Übrigen gehört zum Rundfunk auch die Technik und Geschichte der Sende- und Empfangsgeräte. Auch dies ist ein Teil unserer Kultur!

Sehe ich auch so, technische Entwicklung und Errungenschaften sind Teil unserer Kultur. Aber irgendwann ist Technik besser im Museum aufgehoben.

Im Falle von Radio wäre der Betrieb oder zumindest die Bereithaltung einiger Mittelwellensender vielleicht von Vorteil, um die Bevölkerung im Katastrophenfall erreichen zu können, wenn Mobilfunk/Internet schon platt sind.
Ich habe sogar noch ein analoges Notradio mit AM im Schrank, mit Kurbel, Licht, Batteriefach.

Aber das darf nicht im Rahmen von Rundfunkgebühren ÖRR passieren um damit dann Dudelfunk, Werbung und die besten Hits der 80er zu senden. Das muss ein reiner Notfallsender sein, der so wie Sirenen nur im Notfall zum Einsatz kommt und ab und zu mal auf Tauglichkeit getestet wird. Die Finanzierung muss dann aus dem Budget für Katastrophenschutz kommen.

Das über UKW/DAB zu realisieren wäre wohl deutlich aufwendiger, oder haben diese Studios und Sendemasten allesamt Notstrombetrieb mit Dieselgeneratoren, die über Tage und Wochen senden können und sind die einigermaßen stabil zu betreiben im A/B/C Krisenfall? Also Bunker, Filteranlagen usw.?

Da merkt man schnell, mit ÖR Grundversorgung hat das alles nichts zu tun.

ribster schrieb:Dafür läuft extrem viel Werbung und langweiliges Programm. Ich kenne niemanden unter 30 einschließlich mir der noch Radio hört nichtmal im Auto tue ich das.

Ein Refugium von WDR2 NDR2 etc gibt es schon noch: Geschäfte, Supermärkte, Büros, Wartezimmer. Das ließe sich natürlich auch durch xbeliebiges DAB Radio werbefinanziert ersetzen.

sacredheart schrieb:Ein Refugium von WDR2 NDR2 etc gibt es schon noch: Geschäfte, Supermärkte, Büros, Wartezimmer.

Ja dudeln gerne auch mal private Sender und das ist ja auch ok, wenn die Mitarbeiter ein bisschen Abwechslung bekommen, so lange niemand bei der Arbeit gestört wird.
So lange da Bedarf für eine Versorgung existiert, wird der von der Privatwirtschaft geliefert.

Die gut und aufwendig produzierten Radiobeiträge müssen ja nicht wegfallen. Man kann diese Redaktionen aus dem Dudelfunk heraus nehmen und die Inhalte als Podcast bereit stellen.

Stan_Marsh schrieb:TikTok, Insta, Snapchat, Whatsapp, Twitch, Youtube, Netflix, Disney+, Prime Video, Playstation, Switch, PC, Handy Spotify, Podcasts, wann sollen die noch Radio hören?

Wenn der Akku (wieder mal) leer ist, wenn kein Netz ist, das Handy defekt, etc., dann sind ALLE von Dir genannten Dienste gleichzeitig nicht verfügbar, Radio nicht ;)

Gucky.

Gucky87 schrieb:Wenn der Akku (wieder mal) leer ist, wenn kein Netz ist, das Handy defekt, etc., dann sind ALLE von Dir genannten Dienste gleichzeitig nicht verfügbar, Radio nicht

Gamechanger: Wenn ich kein Radio verfügbar habe ist mir auch das vollkommen egal.
Und ausser im Auto schaut es da bei mir schlecht aus.
Übrigens braucht auch das Radio Energie und Empfang.