@kiki1962Ob allerdings "Kriminalität" das geeignete Ventil zur Abfuhr der Wut auf das Schweinesystem ist?
Als ich Anfang der Siebziger mit Gefangenen politisch arbeitete, hiess es noch: Jeder Gefangene ist ein politischer Gefangener! Auch sprachen wir nicht von "Straf"gefangenen, sondern von "sozialen" Gefangenen. Allerdings habe ich sehr bald feststellen müssen, dass es mit dem politischen Bewusstsein bei jugendlichen (Klein)Kriminellen soweit nun doch nicht her war.
Seit wann stellt es eine revolutionäre Tat dar, Oma die Handtasche mit ein paar Mark Rente zu klauen?
Es war und ist ja leider nicht so, dass sich kriminelle Energie frustrierter (sub)proletarischer Jugendlicher gegen "die da oben" richten würde. Sie richtet sich dummerweise in erster Linie gegen ihresgleichen - oder gar, aus Bequemlichkeit oder Feigheit, gegen noch schwächere, noch ärmere Klassengenossen.
Gleiches gilt meiner Meinung nach in gewisser Weise für "Autonome", die im Hamburger Schanzenviertel oder im Berliner Kreuzberg rituell ihre Aggressionen ausleben.
So lange sie nicht in Hamburg die Villen an der Elbchaussee stürmen und niederbrennen oder in Berlin das Regierungsviertel - so lange hält sich das revolutionäre Potenzial in eben so engem Rahmen wie der politische Charakter von Gewalt oder "Kriminalität".
Wenn Muhamad dem Mohammed ein Messer zwischen die Rippen rammt, sei es aus Langeweile, verletztem Stolz oder Folklore, dann ist das keine politische Tat, sondern Blödsinn. Dem Rest der Bevölkerung, dem Staat, den "Mächtigen" zumal ist das nämlich vollkommen wurscht, es wird höchstens politisch und medial instrumentalisiert, wenn man es braucht.
So lange M & M nicht gemeinsam beschliessen: Heute gehen wir mal ins Kanzleramt oder in die Vorstandsetage der Deutschen Bank
:DPS: Nein, Jungs, tut das nicht. Ihr könntet jemandem weh tun. Keine Gewalt!