Wieso müssen noch Menschen hungern?
31.01.2012 um 19:42
Ok, ich sehe da also hauptsächliche folgende drei Fragen angesprochen.
-Die Frage nach der anfallenden Arbeit und wer sie aus welchen Beweggründen vollrichten soll.
-Die Frage nach der Verteilung mangelhafter Ressourcen und Güter.
-Die Frage nach dem Antrieb/ der Richtung/ des Impulsgebers unserer Bemühungen.
-Arbeit- von wem und weshalb-
Drei Punkte:
-Menschen wollen Arbeiten.
-Technologie kann uneingeschränkt nutzbar gemacht werden.
-Eine milliarde zusätzliche Arbeitskräfte.
-Menschen wollen Arbeiten-
Sogar in der heutigen Welt und im jetzigen System, im welchen Arbeitskräfte oft ausgenutzt werden und zu mehr als unfreundlichen Konditionen arbeiten müssen, fällt auf, dass bei den meisten Menschen ein tief verwurzeltes Bedürfniss besteht einer Arbeit nachzugehen.
Menschen wollen arbeiten, wollen ein nützlicher Teil der Geselschaft sein, wollen helfen, wollen Wissen vermitteln, wollen forschen, wollen entdecken, wollen anderen Freude bereiten, wollen stolz auf sich sein können, wollen etwas erschaffen, wollen ihrer Nachwelt etwas positives hinterlassen und wollen sich ihr eigenes Wohl mit ihrem eigenen Schweiß verdient haben.
Ich glaube es gibt da nicht sehr viele Arbeitsbereiche, die vernachlässigt würden, würde man es nur auf diesen natürlichen Ehrgeiz der Menschen ankommen lassen.
Es würden Menschen obwohl sie nicht müssten, mit dem Müllwagen rumfahren und den Müll anderer abholen. "Einer muss es ja machen, ich arbeite gerne hart, wo würden wir denn hinkommen, wenn keiner den Müll holt, ich will in einer sauberen Stadt leben, wenn ich nach der Arbeit nach Hause komme fühl ich mich nach der Dusche wie neu geboren daher würde ich für kein (GELD xD) der Welt was anderes machen........" Nur eins von hundert Beispielen, wie persönlicher Ehrgeiz Einzelner, auch dazu führt, dass vermeidlich unbeliebte Arbeiten freiwillig vollrichtet werden würden.
Überlege selbst, was es wohl für Berufe gibt, für die sich trotz der Vielzahl an verschiedenen Charakteren nicht genug Freiwillige finden. Überlege es gibt sogar Leute, die hassen sich selbst und meinen evtl. sie müssen bestraft werden und gehen daher sogar freiwillig Schwefel abbauen. oO
Für jeden Pott gibts n Deckel und wenn nicht, gibts ja noch zwei Punkte, welche die Situation entschärfen.
-Technologie kann uneingeschränkt nutzbar gemacht werden-
Dir, als Freund der Technologie, kommt es dir nicht entsetzlich banal vor wenn sich Menschen heutzutage schrecklich davor fürchten, Maschienen könnten ihnen Arbeit abnehmen?
Gibt es etwas, was noch eher deutlich macht, dass irgendwas bei uns falsch läuft?
Technologien werden zurück gehalten oder gar nicht erst entwickelt, weil Menschen sonst darum fürchten müssten, ihre Arbeit zu verlieren oder auch weil Schwefel abbauende Menschen profitabeler sind als dafür entwickelte Roboter.
Das demonstriert perfekt, wie der Profitzwang eines jeden einzelnen eine positive Entwicklung für die Gemeinschaft einschränkt.
Fällt der Zwang Profit zu machen weg, kann die Technologie uneingeschränkt weiterentwickelt werden dahingehend, uns möglichst viel Arbeit abzunehmen in den Bereichen in denen nicht genug Menschen freiwillig arbeiten. Überall da, wo wir nicht selbst arbeiten wollen, da kann man versuchen die Arbeit von Maschienen machen zu lassen oder zumindest die Arbeit mit Technologie zu vereinfachen. Da wo man selbst gern arbeitet, braucht man keine Technologie für zu entwickeln.
So klingt das für mich einfach und gesund, nicht zu vergleichen mit den irrationalen Gedankengängen heutzutage.
Gibts immernoch unvollrichtete Arbeit?
-Eine milliarde zusätzliche Arbeitskräfte-
Gut, das ist vieleicht etwas hoch spekuliert, aber dennoch dürfte dieser Effekt gewaltig sein.
Dieser Gedanke bzw. diese Feststellung verleitet mich beinahe ebenso sehr zum lauten ausschreien meines Ärgers darüber wie irrational das doch ist, wie die Tatsache, dass Menschen Angst haben Maschienen könnten ihnen zu viel ungeliebte Arbeit abnehmen.
Wie viele Menschen auf der Welt gehen einer Tätigkeit nach, welche nur dem Zweck dient, in irgendeiner Form Geld bzw. das Geldsystem zu verwalten!?!?
Wieviel Arbeitskraft, wieviel Arbeitsstunden und wieviele Ressourcen, werden ausschließlich dafür investiert, Geld zu erschaffen, Geld zu überwachen, Geld zu bewachen, Geld zu verteilen, Geld zu analysieren, Geld einzukassieren usw. usw. usw.
Banker, Finanzexperten, Verkäufer, Anlageberater, Fahrkartenkontrolleure, Sicherheitsdienste, Börsenmakler, Geldeintreiber und den schier unendlichen Aufwandsrattenschwanz, welchen sie hinter sich her ziehen.
Das dürfte der größte Stein sein, der der Menschheit jemals vom Herzen fallen kann.
Ohne Ende Arbeit, die mit einem Mal nicht mehr vollrichtet werden müsste.
Im vergleich dazu würden nicht viele neue Arbeitsbereiche hinzu kommen.
Wirtschaftskoordination und alles was nötig ist um das System Menschheit zum laufen zu bringen, dass läuft auch heute schon und müsste nur in etwas anderer Form weitergeführt werden. Das ganze Geldmanagement könnte man einfach wegfallen lassen.
So hätte man auf einmal einen nie zuvor dagewesenen Anstieg der Arbeitslosenzahlen bei gleichzeitiger Abnahme der zu bewältigenden Arbeit.
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Unter'm Strich würde sich die Situation wie folgt ändern:
Keiner muss mehr Arbeiten, wenn er nicht will, aber gerade diese Freiheit zu tun, was immer man für RICHTIG hält ,weckt den Ehrgeiz in vielen Menschen.
Weitere Menschen machen sich auf die Suche nach neuer Arbeit, die jetzt auch ausschließlich dem Wohl der Menschen dient und nicht mehr nur als Geldmanagement zu bezeichnen ist und
da ihre alten Jobs nicht mehr existieren und kaum neue dazugekommen sind, schmälert sich das Angebot an zu vollrichtener Arbeit enorm und da wo immernoch Arbeit ungetan bleibt, reißen sich schon einige Wissenschafftler und Entwickler darum die Lösung dafür in Form neuer Technologien zu erarbeiten, einfach weil es Spass macht und sie sich feiern lassen wollen.
-Die Frage nach der Verteilung mangelhafter Ressourcen und Güter-
Ich könnte ebenso ausführlich auf diesen Punkt eingehen, aber das erspar ich uns vorerst.
Stattdessen adaptiere ich dein Beispiel und setze es in ein/ in DAS richtige Verhältnis.
Stell dir vor, du hast einen Planeten, mit einer schier unendlichen Zahl von verschiedenen Dingen, welche die endliche Zahl von Menschen unendlich lang nähren und erfreuen kann.
So siehts aus.
Es kann nicht jeder einen Ferrari haben sagst du? Da stimme ich dir zu, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass derartige Statussymbole ihren Reiz verlieren, wenn sie nicht weiter Macht und Überlegenheit symbolisieren.
Die meisten Menschen würden sich damit zufrieden geben, einmal in ihrem Leben, einen, auf einer Rennstrecke bereitstehenden, Ferrari ausfahren zu können und ansonsten einfach ihr freies lebenswertes Leben zu genießen.
Lecker, schön, begehrenswert, das liegt alles im Auge des Betrachters und wenn man frei ist
und keine Angst vor dem Morgen haben muss
und weis es geht jedem so
und man hat keien Neider sondern kann das alles mit jedem teilen,
dann denke ich, wird man genügsamer und erfreut sich an so vielen Dingen im täglichen Leben, dass man keine extravaganten Luxusgüter mehr für zwingend notwendig hält.
-Die Frage nach dem Antrieb/ der Richtung/ des Impulsgebers unserer Bemühungen-
Der Antrieb des Profits.
(Vorweg, ich weis, wie notwendig dieses profitorientierte System für unsere Entwicklung war. Ohne diesen Weg wären wir niemals an einem Punkt gekommen, an dem wir die Möglichkeiten haben, welche wir jetzt! haben.)
Ja Heute ist der Profit der Antrieb und er gibt uns die Richtung an, in welche wir Arbeit und Ressourcen stecken.
Und das macht der Profit deiner Meinung nach immernoch gut?
Für wen?
Für den Profit?
Ja, da geb ich dir Recht, der Profit wird immer größer. YAYEe!
Er führt uns aber seit längerem auch in die Irre.
Nachhaltigkeit ist nichts Profitabeles und deswegen werden wir nicht zur Nachhaltigkeit gesteuert.
Das Erhalten der Gesundheit der Menschen ist nicht profitabel, wohl aber der Vertrieb von Medizin, also kann man zulassen, dass wir krank werden und nachher Medikamente dagegen entwickeln.
Nützliche Technologie ist nicht immer profitabel. Zwar wär sie es oft für den Menschen aber nicht für's Kapital direkt.
Krieg ist oft profitabeler als Frieden..
Ich mein jedes Kind merkt doch, und beschwert sich auch darüber, dass für die richtigen und wichtigen Dinge immer die "Mittel" fehlen, während für unverantwortliche Aktionen scheinbar unendlich viele "Mittel" zu Verfügung stehen.
Kindern erklärt man dann, dass das alles sehr komplex sei und das es eben leider im Moment so ist und das aber Stückchenweise versucht wird mit Gesetzesänderungen und Dergleichen gegen Sowas anzugehen.
Gegen was?
Gegen UNSER System angehen?
Wiso?
Warum ist es nicht auf UNSERER Seite?
Weil es auf Profit und nicht auf Wohlergehen programiert ist und daran ändern auch noch soviele Tweakings nichts.
Richten wir hingegen ein System von Anfang an darauf aus, unser nachhaltiges Wohl zu maximieren, dann wird es genau so, auch immer nur dahingehend funktionieren dieses zu erreichen.
Impulsgebend ist dann dass, was die meisten Menschen einfach für am wichtigsten halten.
Wenn die Menschen dann sehen, es ist nur noch wenig Öl da, was sollte dann genug Menschen zusammentreiben, um etwas völlig unsinniges damit anzustellen?
Jetzt macht der Profit das. Es ist nicht viel Öl da, trotzdem lässt sich eine Menge Geld damit verdienen, Autos zu bauen, die ohne Ende davon fressen.
Jemand der jetzt viel Geld hat, kann es sich leisten, jetzt andere zu bezahlen, damit sie ihm Öl un Auto bereitstellen und er muss sich auch keine Sorgen um die Zukunft machen, weil er sich auch vom letzten bischen Öl noch genug sichern kann, weil er genug Geld dafür hat.
Ohne diese Möglichkeit der Machtausübung durch Vorteil, woher sollte der Impuls kommen, etwas falsches mit dem Öl anzufangen?
Warum sollten zig Leute zusammenarbeiten um einen anderen Menschen eine Spritschleuder zusammenzubauen, wenn es offensichtlich besseres gibt was man damit anfangen kann?
Sie haben alles, man kann sie nicht bestechen. Egoissmus hat keine Chance, ihm fehlt der Antrieb.
Würde man allerdings feststellen, dass man geradenoch genug Öl hat, um ein großes Projekt zu verwirklichen, was allen Menschen jetzt und in Zukunft zugute kommt, dann würde das doch direkt genug Menschen überzeugen, die bereit sind dafür zu arbeiten, dafür das Öl aus der Erde zu saugen und es dafür zu benutzen.
Die einzige Motivation etwas gemeinsam zu bewerkstelligen, kann in so einem System nur etwas sein, wovon auch alle profitieren. Hilft es nur einem, warum sollte jemand bei der Umsetzung helfen?
Also: -Die Frage nach
dem Antrieb/ der Richtung/ des Impulsgebers unserer Bemühungen- >Das Richtige!<