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Holocaust, oder die Frage wird doch erlaubt sein....

8.262 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Antisemitismus, Holocaust, Völkermord ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Holocaust, oder die Frage wird doch erlaubt sein....

20.01.2010 um 12:54
Kann mich noch erinnern als im Kino ""Sophie Scholl – Die letzten Tage"" lief, nahm man das auch nicht ernst. Alles lachte und es hallte aus dem Kinoraum "einer geht noch - einer geht noch rein" als am Ende die Geschwister mit der Guillotine enthauptet wurden und die Köpfe in einen Korb fielen.
was dies betrifft: ja, das ist natürlich erschreckend,
könnte mir vorstellen, dass es sich um sehr junge Menschen gehandelt hat, die sowas von sich geben
vielleicht hängt es damit zusammen, dass viele einfach abgebrüht sind durch fernsehn und Gewaltfilmen
oder sie sind betroffen und machen sich so "Luft" quasi ....

Stroh im kopf kommt sicher auch dazu ^^


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Holocaust, oder die Frage wird doch erlaubt sein....

20.01.2010 um 12:57
@Befen
Zitat von BefenBefen schrieb:....deshalb ist der erhobene Zeigefinger in Verbindung mit dem Holocaust etwas übertrieben. Vor allem wenn er aus dem Ausland kommt.
Ja, das ist ein Punkt der immer gerne gebracht wird, den ich aber in der Realität so gut wie nie sehe. Wo sind den die erhobenen Zeigefinger der Ausländer (lassen wir mal den "deutschen" Zentralrat der Juden weg, das ist ne Lobbyistenvereigung und fundamentalistische Politiker und Kleriker in Israel ebenso). Wo sind den die ganze Zeigefinder? Ich finde die nämlich nicht.


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20.01.2010 um 12:59
Zitat von elfenpfadelfenpfad schrieb:ich meine, dass Du die Intention dieser satirischen Darbietung von Pocher nicht verstanden hast
In erster Linie geht es nämlich um die peinlichen Aussagen von den Leuten, die er anspricht dabei
Zitat von elfenpfadelfenpfad schrieb:Nachtrag: das Kind natürlich ausgenommen !
Genau, warum die Leute aufklären, wenn man mit dem Veralbern und ins Lächerliche ziehen - in einigen Ländern gelten solche Leute als Helden - damit die Quote steigern kann.

Jaja, immer diese Ausnahmen :) Staufenberg sprengt ja eh nur Menschen in die Luft. Vermutlich mit einem Islamisten auf gleicher Stufe zu stellen. Uns bevor ein Mod meint mich wegen dieser Aussage zu sperren, soll er vorher das Video anschauen oder das Geschriebene nochmal nachlesen. :)

Warum verkleiden wir uns nicht wie Mutter Teresa und machen uns einen Spaß, in dem wir die aller dümmsten aus dem Volk vor die Kammera zerren und gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Bernhard Hoecker könnte sich ja mal bei Switch als Martin Luther King oder Nelson Mandela ausgeben. Den Bruce Darnell kann er ja auch so toll rüberbringen ...
Jeder soll bekommen was er "verdient".


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Holocaust, oder die Frage wird doch erlaubt sein....

20.01.2010 um 13:03
@warneverends
Zitat von warneverendswarneverends schrieb:Genau, warum die Leute aufklären, wenn man mit dem Veralbern und ins Lächerliche ziehen - in einigen Ländern gelten solche Leute als Helden - damit die Quote steigern kann.
wenn es in Deutschland NUR solche satirischen Sendungen geben würde und keine Aufklärung, dann hättest Du ja Recht

aber es ist eine satirische Sendung, und dass dieses Thema auch mal von dieser Seite angegangen wird, ist gut. Meine Meinung
und wie gesagt : es ging um die Reaktion der Menschen die er ansprach
Und das war ja nun ein Armutsezugnis, was die so von sich gaben !


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Holocaust, oder die Frage wird doch erlaubt sein....

20.01.2010 um 13:04
@UffTaTa


Du weißt ganz genau was ich mit erhobener Zeigefinger meine. Und hier braucht niemand so zu tun als würde der Holocaust und die deutsche Vergangenheit nicht ständig als Mittel zum Zweck eingesetzt. Sei es in den Medien, bei Entscheidungen des Verbandes für Vertriebene oder sei es um sich in innerdeutsche Angelegenheiten einzumischen. Da wird gern mal in der ausländischen Presse der Nazivergleich gezogen um "schwache Politiker" daran zu erinnern was sie gefälligst zu tun haben.


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20.01.2010 um 13:06
@warneverends
mein obiger Beitrag ging übrigens auch an dich, 12.54 Uhr ;)


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20.01.2010 um 13:12
@Befen

diesen erhobenen Zeigefinger bekommt sogar die Schweiz zu spühren, siehe Minarettabstimmung ;D

und die war nichtmal direkt am Holocaust beteiligt

aber ich weiss, was Du meinst

vom Zentralrat der Juden aus wird gern mal mit dem erhobenen Zeigefinger agiert
Ob zu Unrecht oder Recht, da scheiden sich die Geister ....


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20.01.2010 um 13:14
Zitat von elfenpfadelfenpfad schrieb:wenn es in Deutschland NUR solche satirischen Sendungen geben würde und keine Aufklärung, dann hättest Du ja Recht
Wo wird denn bitte aufgeklärt ? Die Sendungen die ab 00:00 laufen werden wohl nicht gemeint sein.

Der Nazi als Superstar

eschrieben von messitschbyburns am 16. Februar 2009 | Braune Soße, Geschichte, Medien

Die folgende Nachricht ist nicht neu. Wir wollen sie trotzdem in Erinnerung rufen, weil sie ein Symptom für die immer schamlosere Umdeutung der Bewertung des Dritten Reiches ist: Quasireligiöse Überhöhung alles Militärischen bei konsequenter Mißachtung des zivilen Widerstands.


Quelle:
http://www.messitschbyburns.de/archives/522



Ein kleiner Ausschnitte aus dem Link :

Dann ließ die Rundfunkrätin einen Satz vom Stapel, der in seiner Glorifizierung der Figur Stauffenberg einmalig sein dürfte:

“Es ist nicht hinnehmbar, dass man den Helden des deutschen Widerstandes so ins Lächerliche zieht.”





um dieses Video dreht es sich.

Youtube: Oliver Pocher als Stauffenberg
Oliver Pocher als Stauffenberg
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20.01.2010 um 13:19
@Doors
"Von den Zeitzeugen, die ich zu ihren Lebzeiten im Umkreis von Familie, Freunden und Bekannten befragt habe, wusste fast alle, was da vorging.

Die Existenz von KZs war bekannt, ebenso die Morde an den Juden."


Umgekehrt. Bei mir ist es genau umgekehrt.


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20.01.2010 um 13:19
@elfenpfad
Zitat von elfenpfadelfenpfad schrieb:was dies betrifft: ja, das ist natürlich erschreckend,
könnte mir vorstellen, dass es sich um sehr junge Menschen gehandelt hat, die sowas von sich geben
vielleicht hängt es damit zusammen, dass viele einfach abgebrüht sind durch fernsehn und Gewaltfilmen
oder sie sind betroffen und machen sich so "Luft" quasi ....

Stroh im kopf kommt sicher auch dazu ^^
Das waren mehrere Schulklassen. Natürlich unter Aufsicht der Lehrer - irnonischer Weise waren das auchnoch Geschichtslehrer. Aber das Gelache und Rufen ging weiter, auch nach dem Film. So viel zu unseren Geschichtslehrern und Pädagogen.


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20.01.2010 um 13:22
@Befen
Zitat von BefenBefen schrieb:Du weißt ganz genau was ich mit erhobener Zeigefinger meine. Und hier braucht niemand so zu tun als würde der Holocaust und die deutsche Vergangenheit nicht ständig als Mittel zum Zweck eingesetzt. Sei es in den Medien, bei Entscheidungen des Verbandes für Vertriebene oder sei es um sich in innerdeutsche Angelegenheiten einzumischen. Da wird gern mal in der ausländischen Presse der Nazivergleich gezogen um "schwache Politiker" daran zu erinnern was sie gefälligst zu tun haben.
Polen hat es auch versucht. Ging es da nicht um das Verhältnis des Stimmrechts in der EU, gemessen an der Einwohnerzahl, die aber nicht so niedrig wäre wenn Deutschland Polen nicht überfallen hätte. Da gab es aber Kritik aus anderen EU-Ländern die auf der Seite Deutschlans standen.


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20.01.2010 um 13:38
@warneverends
diesen eintrag : http://www.messitschbyburns.de/archives/522

sollte es kontinuierlich hier geben - es gab so viele, die wirklich von 33 an intervenierten, den wahn erkannten -

und "ich habe nichts gewusst", ich habe nichts geahnt . . wenn meine großeltern sagten: wir wollten nichts wahrnehmen, wir wollten davon nichts wissen - wir haben es ignoriert - weggeschoben, dann ist das eine klare ansage -

augen zu und durch - nichts sehen, nichts hören, nichts sagen -

erinnert sei an jene, um die nicht so viel "wind" gemacht wurde, die aber durchaus erwähnung finden sollten
Georg Elser: Attentat im Bürgerbräukeller

Wenn Hitler tot wäre, würde der Krieg rasch beendet werden, glaubte der schwäbische Tischler Georg Elser (1903 – 1945). Er wusste, dass Hitler am 8. November 1939 wie in den Jahren zuvor im Bürgerbräukeller in München an den nationalsozialistischen Putsch von 1923 erinnern wollte. Georg Elser gelang es, hinter der Holzverkleidung eines tragenden Pfeilers des Saales eine Bombe mit einem Zeitzünder zu verstecken. Als sie explodierte, wurden sieben Menschen getötet und sechzig verletzt. Hitler aber hatte seine Rede unerwartet früh beendet und eine Viertelstunde vor der Detonation den Bürgerbräukeller verlassen.

An der Schweizer Grenze wurde Georg Elser gefasst. Man sperrte den Attentäter ins Konzentrationslager Dachau, tötete ihn jedoch erst am 5. April 1945, kurz vor dem Zusammenbruch des "Dritten Reichs".
http://www.dieterwunderlich.de/widerstand_nationalsozialismus.htm

was den umgang mit deutscher geschichte und die situationen im geschichtsunterricht anbelangt - hier gibt es arge defizite - in den schulen wird das thema "angeschnitten" - und schon bald folgen besuche der mahn- und gedenkstätten - eine sensibilisierung zu der gesamtthematik findet in den seltesten fällen statt - dieses kapitel deutscher geschichte wird "erwähnt" - aber es gelangt nicht in die tiefe der pubertierenden jugendlichen - oberflächlichkeit

ja, es liegt auch an den eltern - und ich bin etwas erleichtert darüber, dass meine beiden kinder fehlverhalten anderer zu diskussion in der schule stellten - ...


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20.01.2010 um 13:42
Es zeigt sich scheinbar immer mehr so zu sein, daß die Holocaustdiskussion nur eine Stellvertreterdiskussion ist.


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20.01.2010 um 13:52
@Hanika
eine "stellvertreterdiskussion" für was stellvertretend?
"Jüdischer Widerstand":
Ehrenvolle Armee im Dunkeln
Die Ausstellung "Jüdischer Widerstand" im Deutschen Historischen Museum räumt mit einem weit verbreiteten Vorurteil auf. Juden wehrten sich gegen den Nazi-Mordplan auf vielfältige Weise und ließen sich nicht wie "Schafe zur Schlachtbank" führen
In den von den Deutschen eroberten Gebieten Osteuropas kämpften rund 40.000 Juden in Partisanengruppen. In vielen Lagern und Ghettos gab es Aufstände - die jedoch selten so berühmt wurden wie die Rebellion der "Sonderkommandos" von Auschwitz-Birkenau am 7. Oktober 1944 oder der Aufstand im Warschauer Ghetto, der am 19. April 1943 losbrach. So heldenhaft wie aussichtslos kämpften dort rund 1.000 Jüdinnen und Juden gegen 3.000 SS-Leute, Polizisten und ukrainische Hilfstruppen. Während die Nazis über Panzer und Artillerie verfügten, hatte die jüdische Seite nur etwa 2.000 Molotowcocktails, zehn Gewehre und zwei Maschinenpistolen. Jeder jüdische Kämpfer besaß eine Handfeuerwaffe - mit 10 bis 15 Schuss Munition.
http://www.judentum.net/kultur/widerstand.htm
Herbert Baum (* 10. Februar 1912 in Moschin, Provinz Posen ; † 11. Juni 1942 in Berlin) war ein jüdischer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.
er heute oft als Herbert-Baum-Gruppe bezeichnete Freundeskreis, dem zeitweilig bis zu 100 Jugendliche angehörten, pflegte intern politische Diskussionen und kulturelle Arbeit und trat nach außen durch die Verbreitung von Flugblättern in Erscheinung. Ab 1941 organisierte er jüdische Zwangsarbeiter und unterstützte Juden beim Gang in den Untergrund, um der sicheren Deportation zu entgehen.



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20.01.2010 um 14:02
Als einer der Leiter des Ghettos Wilna beteiligte sich Kovner am bewaffneten Aufstand und veröffentlichte ein Manifest, worin er die Juden aufforderte, sich „nicht wie Schafe zur Schlachtbank“ führen zu lassen. In den Wäldern rund um Wilna bekämpfte er als Kommandeur der Fareinikte Partisaner Organisatzije während mehrerer Jahre die deutschen Besatzer.

Später gehörte Kovner zu den Gründern der Untergrundbewegung Bricha und beteiligte sich an der Fluchthilfe für Hunderttausende von Menschen aus Osteuropa in den entstehenden Staat Israel.
Abba Kovner (auch Abba Kowner; * 14. März 1918 in Sewastopol; † 25. September 1987 in Israel) war ein hebräischer Schriftsteller, Widerstandskämpfer und Partisanenführer.
Im Juli 1944 marschierte Chaika Grossman bewaffnet und in sowjetischer Partisanenuniform durch die Trümmer der befreiten ostpolnischen Stadt Byalistok. Sie war eine von sechs jüdischen Frauen, aus der seit der Liquidation des jüdischen Ghettos im August 1943 der politisch organisierte jüdische Widerstand Byalistoks bestanden hatte. Der Großteil der JüdInnen Byalistoks, die auch aus den schon zuvor liquidierten Ghettos in Lodz, Grodno, Wilna und Warschau oder aus den ländlichen Gebieten bzw. den geräumten Schtetln gekommen waren, endete in den Konzentrationslagern, vorrangig in dem von den österreichischen Massenmördern Odilo Globocnik und Franz Stangl kommandierten Vernichtungslager Treblinka.
Chaika Grossman
Die Untergrundarmee

zu wenig wissen wir alle über die "untergrundbewegungen" - widerstandsgruppen der ns - zeit - sich an "stauffenberg" aufzurichten - ist einfach zu schwach - zu lauwarm -


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20.01.2010 um 14:13
@kiki1962
eine "stellvertreterdiskussion" für was stellvertretend?

"Jüdischer Widerstand":
Ehrenvolle Armee im Dunkeln
Wie meinst du das jetzt? Du stehst stellvertretend für den jüdischen Widerstand von damals?


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20.01.2010 um 14:21
@Befen
Zitat von BefenBefen schrieb:Du weißt ganz genau was ich mit erhobener Zeigefinger meine. Und hier braucht niemand so zu tun als würde der Holocaust und die deutsche Vergangenheit nicht ständig als Mittel zum Zweck eingesetzt. Sei es in den Medien, bei Entscheidungen des Verbandes für Vertriebene oder sei es um sich in innerdeutsche Angelegenheiten einzumischen. Da wird gern mal in der ausländischen Presse der Nazivergleich gezogen um "schwache Politiker" daran zu erinnern was sie gefälligst zu tun haben.
Na,, ganz so einfach gehts jetzt nicht. Es war von ausländischen Zeigefinger die Rede und die würde ich gerne sehen.

@warneverends hat die polnischen Enteriche als Beispiel gebracht. Mir fallen noch die englischen BILD-Zeitungs-Pendanten ein. Zwei Beispiele die man nicht unbedingt ernst nehmen muss. Sonst noch was? Immer hin wird es ja so dargestellt als würde das ununterbrochen und aus allen Ecken passieren. Ich möchte diese Beispiele eben sehen, kann ja kein großes Problem sein weitere zu bringen, soll ja dauernd der Fall sein.


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20.01.2010 um 14:23
Ich persönlich habe nichts dagegen, wenn Oliver Pocher die Hollywood-Vermarktung von Stauffenberg satirisch darstellt. Im Gegenteil!


Die meisten Hamburger wussten beispielsweise vom KZ Neuengamme, wurden doch die Häftlinge morgens und abends durch Hamburg-Bergedorf getrieben, um in Züge verladen zu werden, die sie zum Einsatz als Leichenberger und Bombenräumer in die Hamburger Innenstadt und in den Hafen zu bringen.
Die Menschen standen am Wegesrand und schauten zu - oder weg. Der Weg vom KZ Neuengamme zum Bergedorfer Bahnhof ist ein sehr langer, der an sehr vielen Häusern vorbei führte.
Ich habe mich mit einer alten Frau unterhalten, die sich unter Tränen heute noch dafür schämt, dass sie diesen halb verhungerten Häftlingen kein Wasser gab.

Leute in den Vierlanden, zu denen Neuengamme zählt, kauften das Brot eines bestimmten Bäckers nicht, weil es hiess, dass er die bei ihm eingesetzten Häftlinge schikanieren würde und die, die seinem Jähzorn zum Opfer fielen, in den Öfen der Bäckerei verheizen würde. In wie weit das der Realität entsprach, weiss ich nicht zu sagen, wohl aber, dass es Menschen gab, die die Erzeugnisse dieser Bäckerei auch in der Nachkriegszeit boykottierten.

Diejenigen, die in Rüstungsbetrieben arbeiteten, war schon klar, wie brutal Häftlinge und ZwangsarbeiterInnen behandelt wurden.

Die Übergriffe und die spätere Verfolgung und Vernichtung fanden nicht in einem Paralleluniversum statt!

Den MitarbeiterInnen der Reichsbahn war bekannt, wohin die Züge fuhren, und das Reichsbahnpersonal, dass die Züge begleitete, wusste, was in den Vernichtungslagern geschah.

Diejenigen, die als Angehörige von Polizeieinheiten, Wehrmachtseinheiten und SS-Einheiten an den Massenerschiessungen von Juden teilnahmen, haben sehr wohl zu Hause geredet.

Nein, dieses "Ich habe nichts gewusst, ich war nicht dabei, ich war im Widerstand" das man nach 1945 ebenso oft hörte wie auf dem Territorium der ehemaligen DDR nach 1989 (ohne die Systeme auch nur annähernd vergleichen zu wollen!) zeigt eigentlich nur, wie leicht menschen ihre eigene (Mit)Schuld verdrängen.


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20.01.2010 um 14:24
@kiki1962
Was du in deinem Post aufführst ist mir bekannt, wie mir auch bekannt ist, daß es im KZ Sobibor einen erfolgreichen Aufstand gab.
Ich meine etwas anderes.

Es ist häufig so, daß wenn von Deutschen gegen die derzeitige PolitiK
Israels Kritik geäußert wird, diese (oftmals auch oder besonders von anderen Deutschen) als "Braune" beschimpft werden. Das hinterläßt natürlich Spuren. Die Einen unterziehen sich einer ständigen Selbstzensur, andere sagen überhaupt nichts mehr und wieder andere reagieren in der Form, sie hätten von dem "ewigen Holocaust" die Nase voll, weil sie damit ständig konfrontiert würden, was tatsächlich nicht an dem ist.


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Holocaust, oder die Frage wird doch erlaubt sein....

20.01.2010 um 14:29
@Larry08 " @Hanika schrieb : Es zeigt sich scheinbar immer mehr so zu sein, daß die Holocaustdiskussion nur eine Stellvertreterdiskussion ist."

ich weiß nicht, ob diese aussage sich auf meinen post bezog . . deshalb meine frage an hanika:
Zitat von kiki1962kiki1962 schrieb:@Hanika
eine "stellvertreterdiskussion" für was stellvertretend?
der holocaust als mittel zum zweck -welchen zweck?
den der aufklärung meinst du, der nicht aufhörenden auseinandersetzung mit dieser thematik und details im blick - wie z.b. den widerstand - -

aufregung nach Zwick-Film "Defiance"http://www.taz.de/1/leben/film/artikel/1/polen-ohne-helden/
Die Geschichte der Bielski-Brüder
"Zunächst waren die Brüder nur mit einigen Familienangehörigen und Freunden in die undurchdringlichen Wälder Ostpolens geflohen. Sie wollten weder die gelben Judensterne tragen noch ins Ghetto gesperrt oder zur Zwangsarbeit abtransportiert werden. An ein Versteck bei polnischen und weißrussischen Nachbarn war nicht zu denken. Im Gegenteil: dort drohte Verrat und damit der sichere Tod. 1942 war die Gruppe bereits auf 200 angewachsen, im Sommer 1943 auf 600. Kurz darauf holten Tuvia Bielski und seine Leute hunderte Juden aus dem Ghetto in Nowogrodek und brachten sie in das "neue Jerusalem".

Dort gab es Holzhäuser, Ställe, Vorratskammern, eine Bäckerei und Großküche, eine Schule für 50 Kinder, eine Synagoge, ein Krankenrevier, einen Arrest, ein Badehaus und sogar ein Theater. Außerdem zahlreiche Werkstätten. Denn die Bielski-Einheit mit den vielen Frauen und Kindern war keine reguläre Partisaneneinheit, die den Kampf mit den deutschen Besatzern suchte. Sie unterstellte sich dem Schutz der sowjetischen Partisanen und versorgte diese mit Lebensmitteln, Kleidung, Schuhen und instandgesetzten Waffen.



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