kofi schrieb:Zu meiner SPD-Zeit vor 10 Jahren war die Liste der politisch aktiven Muslime (innerhalb der SPD) eigentlich lang.
Damals wurde diskutiert:
Muslimische Friedhöfe
Polizistin mit Kopftuch
Muslimische Kindergärten
Gleichstellung Islam- Christentum
Daneben sind ja noch die Themen muslimische Seelsorger in Gefängnissen und Gebetsräume in Schulen und am Arbeitsplatz aktuell. Ach, Lehrerin mit Kopftuch ja auch.
Was ist hier rechts, strukturelle Ausländerfeindlichkeit und was nicht?
Also sagen wir mal so: Aufgrund des staatlichen Neutralitätsgebots insbesondere in unserer Justiz (bei Staatsanwaltschaften und Gerichten) und auch erst gar keinen anderen Eindruck zu vermitteln, kann ich bestimmte Verbote zumindest nachvollziehen.
Muslimische Friedhöfe - warum nicht. Problematisch könnte es nur werden, wenn die Gesetzeslage bestimmte Bestattungsarten verbieten würde.
Muslimische Kindergärten spricht auch nichts dagegen, wenn sie toleranter-liberaler wären und nicht nur ausschließlich Muslime aufnehmen wollen würden.
Muslimische Seelsorger halte ich grundsätzlich auch für keine schlechte Idee. Trost als Oberbegriff finden Menschen je nachdem in den für sie passenden Seelsorgern, die zumindest auf ihren Glauben hin ausgerichtet sind/wären oder auch selbst angehören würden.
Was spezielle Gebetsräume am Arbeitsplatz bspw. angeht:
Ich bin zumindest dafür - unabhängig spezieller Räume - dass es Mitarbeitern muslimischen Glaubens zumindest gestattet werden sollte sich zum Beten für eine bestimmte kurze Zeit zurückzuziehen.
Bis jetzt habe ich auch nur Arbeitgeber kennengelernt, die da sehr tolerant gewesen sind - genauso was Raucherpausen außerhalb offizieller Pausen angeht.
Konkret zum Markierten jetzt:
Bei der Gleichstellung kommt es denke ich drauf an - oder? Insbesondere auch in Bezug auf die öffentliche Auslebung eines jeweiligen Glaubens bzw. einer Religion.
Die Religionsfreiheit in Einheit mit der allgemeinen Handlungsfreiheit als auch dem Gleichheitsgrundsatz verbieten es denke ich (je nachdem) mit zweierlei Maß zu messen und bspw. nur Christen etwas öffentlich zu erlauben und anderen wie. bspw. Muslimen nicht.
Das fängt beim Kreuze tragen, Kopftuch tragen in der Öffentlichkeit an - bis hin zu Feste zu feiern oder auch nur bestimmte Dekos aufzuhängen.
Wichtig ist halt am Ende nur, dass sich die gegenseitigen Religionen bzw. die unterschiedlichen Auslebungen nicht gegenseitig die Luft zum Atmen nehmen und niemand in seinen Rechten durch andere Rechte eingeschränkt werden würde.
Als Beispiel für letztes nur:
Zugunsten eines muslimischen Festes/Veranstaltung dürfte keine christliche Veranstaltung abgesagt werden. Entweder gemeinsam oder friedlich nebeneinander - sodass am Ende niemand benachteiligt und bevorzugt werden würde.
Usw....