Ich war gestern bei einer Infoveranstaltung der Letzten Generation. Ich beschäftige mich schon länger mit diversen (umwelt-)politischen Themen und ich möchte einfach aktiv werden.
Ich habe das Gespräch mit der Sprecherin der Letzten Generation Carla Hinrichs bei Jung und Naiv gesehen:
Carla Hinrichs, Sprecherin der "Letzten Generation" - Jung & Naiv: Folge 694
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Inspirierend fand ich die Idee der Bürgerräte. Ich denke, das dies genau das richtige Mittel ist, um die verkrustete Politik aufzubrechen.
Aus der Veranstaltung bin ich aber relativ enttäuscht wieder nach hause gegangen. Es ging natürlich auch um das Kleben - darum, den Verkehr zu behindern. Die Gäste haben auch eigene ganz wundervolle Ideen vorgebracht, wie man Ziviler ungehorsam leisten kann, ohne negative Gefühle bei seinen Mitbürgen zu erzeugen.
Laut Vortragshalter will man klar eine Mehrheit für die Sache mobilisieren. Sie wolle weiterhin den Verkehr stören und, diese Aussage hat mich besonders Überrascht, Ziel sei es nicht, denjenigen den man im Stau behindert auf die eigene Seite zu ziehen. In diesem Moment geht es ihnen nur um darum Widerstand zu leisten.
Ich sehe da ein Zielkonflikt.
Warum kann man nicht beides erreichen? Ziviler Ungehorsam und Sympathie in der Bevölkerung? Was passiert Aktuell? Man redet über die "Spinner" die sich auf der Straße festkleben. Es fehlt doch eine gemeinsame Plattform. Mehrheitlich sind doch die Menschen für Klimaschutz. Solche Artionen richten sich jedoch gegen die Bevölkerung. Im besten Fall bewirkt man nichts - weil die geschädigten das in diesem Moment hinnehmen, Sympathie erzeugt man damit sicher wenig.
Endgültig Verloren hat mich der Veranstalter aber bei der Aussage, das die Letzte Generation Hierarchisch aufgebaut ist. Wie gesagt, hatten die Gäste einige sehr kreative Ideen. Ein Beispiel ist, das man eine Straße für die Gemeinschaft besetzt: einfach um Lebensraum wieder den Bewohnern - in diesem Moment - zurück zu geben (Beispiele finden sich während der Corona-Kriese). Ich könnte mir auch vorstellen, das es wahnsinnig viele Klima-(Bau-)Projekte gibt, die einfach in irgendwelchen bürokratischen Mühlen festhängen. Wo auch niemand versteht, warum das so ist. Finden diese Ideen gar nicht Gehör? "Man könne einen Zettel nach oben reichen".