qnibert schrieb:Ich behaupte, dass individuelle Merkmale wie Intelligenz und Sozialisierung hinsichtlich der Organisation von Interessenvertretung mehr Gewicht haben als ökonomische.
Diese individuellen Merkmale entstehen ja nicht im luftleeren Raum, sondern sind ihrerseits wieder das Ergebnis des sozioökonomischen Status. Dieser entscheidet darüber, in welchem Umfeld und unter welchen Bedingungen du aufwächst und damit auch, welche Potenziale sich zu welchem Grad ausschöpfen lassen. Deshalb rede ich ja von der Strukturdominante. Unsere gesamte Lebensweise ist um unsere materielle Reproduktion herum angeordnet. Daher wäre es ja naiv zu glauben, der sozioökonomische Status wäre nur irgendein Einflussfaktor unter vielen. Folgender Link zu eine WHO-Studie gibt einen kleinen Einblick:
https://ec.europa.eu/social/main.jsp?catId=89&langId=de&newsId=2572&furtherNews=yesDarüber hinaus ging es in unserer Diskussion ja auch ganz einfach um die deutlich höheren Gestaltungsmöglichkeiten, die man durch ökonomisches Kapital hat.
qnibert schrieb:Zählst du dich zu der Gruppe der Reichen? Wo verläuft die Grenze zwischen reich, mittel und arm? Wie viel Prozent der Menschen umfassen die jeweiligen Gruppen?
Ich habe mich hier auf die entsprechenden Statistiken bezogen. Grundsätzlich muss man hier selbstverständlich kontextualisieren, doch sind die allgemein verwendeten Kategorien (Schichten, Klassen, Milieus) ja nicht willkürlich. Tatsächlich haben wir aber ein Problem damit, dass sich zu viele Leute der Mittelschicht zuordnen, da sie nicht mit den definitorischen Voraussetzungen vertraut sind.
Gwyddion schrieb:Überlegungen in einem sozial verträglichen Rahmen.
Eben, das ist ja mein Punkt.
Gwyddion schrieb:Jeff Bezos sorgt mit dafür, das die Menschen bestellen/retournieren und sich den Gang zu einem Händler sparen. Amazon ist bequem für den Kunden. Und damit nicht unbedingt Umweltförderlich.
Ja, habe ich auch nicht behauptet. Nicht Amazon selbst ist der Pluspunkt, sondern die digitale Infrastruktur, die uns Amazon an die Hand gibt. Daher meine Forderung: Die Technologie ist längst vorhanden, wir müssen sie nur anders nutzen.