Wie findet ihr die Aktivistengruppe "Letzte Generation"

shionoro schrieb:das ist der dritte Bürgermeister, nach Hannover und tübingen. Diesmal nicht von den Grünen, sondern von der SPD.

Das machen damit die LG nicht in ihrer Stadt protestiert, das ist doch leicht duchschaubar.
Apropos Framing, wie sehr willst Du 3 Bürgermeister feiern? Wieviele Bürgermeister gibt es in DE ? Wir haben um die 10.700 Gemeinden in DE. Sha la la la 0,02%.

shionoro schrieb:Die Einigung sei ein Ergebnis konstruktiver Gespräche am Freitag, wie Spies in einem Schreiben am Montag mitteilte. "Unser Handeln und unsere Haltung in Marburg haben offensichtlich überzeugt."

Tja... hier hat die Erpressung scheinbar gefruchtet. Aber ich sehe es wie @Abahatschi , da wird ein Schulterschluss dargestellt der an sich nur verhindern soll, das Marburger Bürger weiterhin durch LG geschädigt werden.

Meine Geburtsstadt... nun ja. In der Stadt wo ich jetzt lebe würde ich in dem Falle das auch hier der BM einknickt, ihn und auch seine Partei ( Grüne ) nicht mehr wählen und wo es geht auch versuchen andere von der Unwählbarkeit dieses BM incl. Partei, zu überzeugen.

Gwyddion schrieb:Tja... hier hat die Erpressung scheinbar gefruchtet.

Gwyddion schrieb:der BM einknickt

fraglich obs ein Einknicken war oder der Bürgermeister nur einfach seine Ruhe wollte, damit ihm aufgebrachte Bürger wegen LG nicht auf den Keks gehen?
Das waren auch sofort meine ersten Gedanken:

Abahatschi schrieb:Das machen die damit die LG nicht in ihrer Stadt protestiert, das ist doch leicht duchschaubar.

Sowas lässt sich dann für diesen Zweck schnell mal dahin sagen:

in einem Brief, adressiert an die Bundesregierung, den Bundestag und den Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), ruft er die Bundespolitik dazu auf, die Forderungen der "Letzten Generation" "wohlwollend" zu prüfen...

Spies: Bund und Land sind in der Pflicht
Spies zufolge reichen Marburgs Anstrengungen, bis 2030 klimaneutral zu werden, allein nicht aus. Daher müssten auf allen Ebenen die notwendigen Entscheidungen getroffen und Maßnahmen umgesetzt werden, kritisierte er und verwies auf die EU-, Bundes- und Landespolitik. "Es ist mein Eindruck, dass dies – in Anerkennung aller Herausforderungen – noch nicht in hinreichendem Maß gelingt."

@Gwyddion
@Abahatschi

Ist es denn auch ein Einknicken, wenn generell Politiker nach Protesten sagen, "alles klar, wir haben uns mit den AKtivisten zusammengesetzt und eine Einigung gefunden"?
Wenn nein, warum soll das hier so sein? JEder Protest geht von der Straße, wenn seine Forderungen erfüllt sind.

LG hat keine MAchtbasis, um jemanden zu erpressen. NUr weil die ab und zu den Verkehr blockieren und nerven, wird das keinen Bürgermeister stürzen und auch letztendlich nicht eine halbwegs funktionierende stadt durcheinanderbringen.

Die Bürgermeister daher als Erpressungsopfer darzustellen, macht wenig sinn für mich. Zumindest Herr Onay hat über seine Begründung auch viel gesprochen. SChlichtweg steht er hinter den Zielen, die LG vertritt und daher gab es keinen Grund, keine Einigung zu erzielen.

Das ist wesentlich rationaler, als wenn man LG mit den Taliban vergleicht, so wie manch andere Politiker das zuletzt getan haben.

Insbesondere zeigt es aber auch, dass LG immer salonfähiger wird.

@shionoro
Ja klar doch, für welchen Salon bitte befähigen sie sich denn? Wenn einer der bekanntesten Gesichter ( Herr Bläul) der fanatischste aller Aktivisten, im Interview zu einer Doku in etwa sagt, ein evtl Todesfall aufgrund der Blockaden, wäre zwar schmerzvoll aber eben einzukalkulieren? Das ist doch irre, wenn nicht sogar irgendwann auch justiziabel. Und seiner Oma hat der 41 jährige fest versprochen , dass er sich nicht auf Flughäfen und an Gemälde ranpappt. Der 24/7 Vollzeitaktivist ( Job gerade verloren und 25000€ Schulden wegen seiner Gerichtsverfahren ) der sich fast täglich von Klebeparty zu Klebeparty bewegt und neuerdings schon seinen nackten Fuß am Asphalt festklebt? So was findest du warscheinlich salonfähig oder? Welchen Salon ? Hundesalon? So was würde ich mir nicht mal zur Tupperparty einladen.
Und dazu heult er rum und bettelt um Spenden? Und das alles zu unser aller besten in unserem Namen? So was rüttelt niemanden auf, das ist eher schon ein Fall für die Herren im weißen Kittel. Eine Protestaktion die billigend den evtl Todesfall eines blockierten Menschen in Kauf nimmt? Sorry das ist weder progressiv noch kreativ, das ist weder Salon noch stubenrein, das ist gaga.

@calligraphie

Salonfähig im Sinne von:

1) Sitzen in seriösen Talkshows.
2) Haben mittlerweile UNterstützer in genügender Anzahl, um mehrere hunderttausend Euro einzunehmen und Deutschlandweit zu blockieren.
3) Bekommen zum Teil Rückendeckung oder wenigstens Toleranz von Politikern und auch von anderen Figuren des öffentlichen Lebens (Künstler, Journalisten)

Da kann man nicht mehr davon sprechen, dass das irgendeine Pariahgruppe ist die alle ablehnen. Auch nicht wenn einzelne AKtivisten DInge sagen, über die sich viele Menschen aufregen.

shionoro schrieb:Ist es denn auch ein Einknicken, wenn generell Politiker nach Protesten sagen, "alles klar, wir haben uns mit den AKtivisten zusammengesetzt und eine Einigung gefunden"?
Wenn nein, warum soll das hier so sein?

Scheinbar glauben einige, es wäre gar nich möglich, eine andere Ansicht als sie selbst zu haben, daher muss es zwangsläufig andere, noch unbekannte Gründe geben, die diese Personen dazu bewegen, der LG auch nur teilweise zuzustimmen.

mfg
kuno

@kuno7

Es ist schon ein paradox. Es gibt einige Leute, die klatschen Beifall für autoritäre maßnahme (hartes Vorgehen der Polizei, ferner auch sowas wie DUH die gemeinnützigkeit aberkennen), finden aber dann, es sei erpressung, wenn jemand KLimaschutz fordert und dafür mit Suppe um sich wirft.

Da ist der moralische Kompass sehr durcheinander.

LG sind dann "wie die Taliban", aber Haftstrafen für Blockadeaktionen und Hausdurchsuchungen sind eine tolle Sache.

Man heult auf, wenn das Grundgesetzdenkmal mit abwaschbarer farbe beschmiert wird, aber bezeichnet LG als Abschaum, was ein Sprech ist den ein GG treuer Mensch wohl eher nicht für andere Menschen nutzen sollte.

Erstmalig wurden Klimaaktivisten zu einer Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt.

Klimaaktivisten der "Letzten Generation" wurden zu mehrmonatigen Haftstrafen verurteilt. Die beiden Männer hatten sich Anfang Februar auf einer Straße in Heilbronn festgeklebt. Wegen früherer Delikte wurden die Strafen nicht zur Bewährung ausgesetzt.

Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/letzte-generation-haftstrafe-101.html

mfg
kuno

@kuno7

Das muss wohl diese wehrhafte Demokratie sein, die Naziumtriebe nicht stoppen kann aber bei Superkleber kein Pardon kennt.

shionoro schrieb:Da ist der moralische Kompass sehr durcheinander.

Das is zumindest mal Ansichtssache, Moral is nichts, was ich jemandem vorschreiben wöllte.
Ich kann verstehen, warum sich einige genötigt fühlen, mit zivilem Ungehorsam auf die systematische Verschleppung des Klimaschutz Problems zu reagieren, ich bin mir allerdings nich sicher, ob die Aktionen am Ende nützlich oder schädlich für den Klimaschutz in Deutschland sein werden.

shionoro schrieb:Das muss wohl diese wehrhafte Demokratie sein, die Naziumtriebe nicht stoppen kann aber bei Superkleber kein Pardon kennt.

Zumindest mussten die Aktivisten damit rechnen, dass es irgendwann nich mehr nur Geldstrafen geben würde. Ich hab allerdings auch nich den Eindruck, dass diese Urteile nachhaltigen Eindruck auf die Aktivisten machen würden.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Ich hab allerdings auch nich den Eindruck, dass diese Urteile nachhaltigen Eindruck auf die Aktivisten machen würden.

Bei 2 und 3 Monaten ist fraglich ob die da überhaupt nennenswert was abzusitzen haben, je nachdem ob sie für den Prozess in Gewahrsam waren - wenn sie überhaupt zeitig genug zum Haftantritt geladen werden dass das nicht sowieso verfällt. Wenn die sich gut betragen bleibt der eine vielleicht 4-6 Wochen, der andere 6-8 drin, der Rest kann dann ausgesetzt werden. Haftplätze sind rar, großartig 'Resozialisierung' ist in der Zeit auch nicht betreibbar, alles in allem eine relativ sinnlose Strafe.

bgeoweh schrieb:Bei 2 und 3 Monaten ist fraglich ob die da überhaupt nennenswert was abzusitzen haben, je nachdem ob sie für den Prozess in Gewahrsam waren - wenn sie überhaupt zeitig genug zum Haftantritt geladen werden dass das nicht sowieso verfällt.

Mag sein, kenn mich da nich wirklich aus, aber es is ein Zeichen dafür, dass die Aktivisten in Zukunft mit härteren Strafen rechnen müssen.

kuno

kuno7 schrieb:Das is zumindest mal Ansichtssache, Moral is nichts, was ich jemandem vorschreiben wöllte.
Ich kann verstehen, warum sich einige genötigt fühlen, mit zivilem Ungehorsam auf die systematische Verschleppung des Klimaschutz Problems zu reagieren, ich bin mir allerdings nich sicher, ob die Aktionen am Ende nützlich oder schädlich für den Klimaschutz in Deutschland sein werden.

Ich habe immer mehr das Gefühl, dass sich die Zeichen dafür häufen, dass der Protest erfolgreich ist. Mit Erfolg meine ich, dass das thema konstant immer wieder in den medien ist (und das hat einn effekt, selbst wenn es in den medien ist, weil man über protestformen spricht) und dass da ein Windschatten entsteht, hinter dem FFF und andere besser arbeiten können.

Das habe ich auch jetzt wieder gesehen nach der AKtion am GG Denkmal. Politiker verlieren die nerven und beschimpfen LG als Taliban --> führt dazu, dass wieder viele Menschen, die eigentlich nicht große LG fans sind, hinterfragen, wie man in unserem Land eigentlich auf Klimaaktivismus reagiert und was da manche politischen Entscheidungsträger so denken.

Für mich ist LG ein nützlicher Aspekt des KLimaaktivismus, der anderen, konstruktiveren Formen des Aktivismus (wie FFF oder DUH) nützt.

shionoro schrieb:Ich habe immer mehr das Gefühl, dass sich die Zeichen dafür häufen, dass der Protest erfolgreich ist.

Würde mich freuen, wenn es so käme, der Klimaschutz in Deutschland wird leider schon lange genug gebremst.

mfg
kuno

@shionoro
Taliban? Als Taliban beschimpft oder mit den Methoden der Taliban ( Schändung von Kulturdenkmälern) verglichen. Da die Taliban heranzuziehen ist tatsächlich übers Ziel. Aber weißt du, es ist ja heutzutage schon fast Usus alles was einem missfällt via Twitter oder ähnlichem als Nazi oder wahlweise eben Taliban zu bezeichnen. Allerdings sind die Taliban hier wirklich keine gute Messlatte. Steinzeitideologie mit deutschen Aktivisten zum Thema Klima zu vergleichen ist einfach nur der verzweifelte Versuch, noch tiefer im argumentieren zu sinken.
Aber wundert es mich? Nein gar nicht, derzeit herrscht ja regelrecht ein Kulturkampf mit Worten an allen Fronten. Ob es zum Thema Krieg ist, klima, damals Corona zu den Aktivisten zu einzelnen Themen wie Manifeste, oder Frau Wagenknecht oder irgendwelche Politiker. Es wird überall verbal tief in die Kisten gegriffen. Hier bei allmy gehts ja regelrecht handzahm zu. Aber bei zb Twitter, da tobt der Bär was solche Vergleiche betrifft. Es wird schon lange nicht mehr gekleckert sondern geklotzt im Kampf um die Deutungshoheit.

@calligraphie

Überraschend dabei war, dass sich selbst ein SPD Politiker (Herr Roth) zu so etwas hinreißen ließ. Ich finde, dass das sehr bedenklich ist. Nicht nur beim Thema letzte generation, auch beim Ukrainekrieg (da schießen auch viele über das Ziel hinaus).

Da muss man auch finde ich erwähnen, dass zumindest LG niemals damit aufgefallen ist, ihre gegner zu entwerten. Die benutzen auch gerne mal blumige Sprache, aber die würden sich nicht dazu hinreißen lassen, z.b. einen FDP POlitiker als Feind zu betiteln oder gar als Abschaum oder Ähnliches.
Da gibt es durchaus andere in der Klimabewegung, die finden, Polizisten sind Feinde oder sowas. LG macht sowas nicht.

shionoro schrieb:Da gibt es durchaus andere in der Klimabewegung, die finden, Polizisten sind Feinde oder sowas. LG macht sowas nicht.

Wozu auch, sie sind ja nicht die genervten, sondern die Nervensägen, die aktiv durch ihre "Taten" wirken.

Tripane schrieb:Wozu auch, sie sind ja nicht die genervten, sondern die Nervensägen, die aktiv durch ihre "Taten" wirken.

Es erfordert disziplin, sowohl verbal als auch manchmal leider physisch auf sich einschlagen zu lassen, und sich nicht zu wehren.

shionoro schrieb:Es erfordert disziplin, sowohl verbal als auch manchmal leider physisch auf sich einschlagen zu lassen, und sich nicht zu wehren.

Ich tippe eher auf puren Selbsterhaltungstrieb. Selbstdisziplin würde ich bei Leuten, die sich selbst darin befeuern, durchzudrehen, und die den Reichstag mit Hogwarts verwechseln, als letztes vermuten.