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Haben die Demokratien schon verloren?

139 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Russland, Ukraine, Diktatur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Haben die Demokratien schon verloren?

13.04.2022 um 08:58
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Irgendwann haben wir auch soviele Unzufriedene gesammelt, das es eng werden kann für die Demokratie.
Das ist das Problem in Deutschland und andere Länder die die Leistungsentnahme von der Leistungsabgabe entkoppelt haben.
Die Unzufriedenen werden quasi selbst produziert in dem sie mit den größten Umverteilungsversprechen gewählt werden, aber Geld kann man bekanntlich nur einmal ausgeben und wird dadurch immer weniger.
Weniger Geld für die Zahlenden UND Empfänger führt zu mehr Unzufriedenheit und so dreht man im Kreis wenn man nicht akzeptieren will dass Reformen und Veränderungen im System notwendig sind, das hat nicht unbedingt was mit Demokratie zu tun.


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13.04.2022 um 09:42
@Abahatschi das Geld wird aber nicht immer weniger. Das Problem ist doch eher das immer mehr Geld in den Taschen von immer weniger Leuten akkumuliert wird. Und die wissen damit nicht mehr viel besseres anzufangen als es in Offshore Konten zu verstecken oder durch Spekulationen wilde Preisblasen zu treiben.

Es gibt ja mittlerweile sogar Supereiche die regelrecht darum betteln höher besteuert zu werden. Keine Ahnung in wie weit die das ernst meinen und in wie weit das Marketing ist.

Wobei natürlich auch viele oder zumindest einige selber schuld sind. Als Wessi im Osten schüttel ich auch manchmal den Kopf. Da wird gejammert, und wenn man die Leute auffordert was zu unternehmen, dann gibts dafür 1000 Ausreden. Ich glaube da wirkt auch noch ganz schön DDR Erziehung nach. Meckern ja, aber was tun könnte Gefährlich sein. Eine Bekannte von mir jammert seit Jahren über ihren Job. Scheiss Klima, viele Überstunden, schlechte Bezahlung. Aber mal Bewerbungen schreiben uns mal schauen obs anderswo besser ist, das geht nicht.


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13.04.2022 um 09:56
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Es gibt ja mittlerweile sogar Supereiche die regelrecht darum betteln höher besteuert zu werden. Keine Ahnung in wie weit die das ernst meinen und in wie weit das Marketing ist.
Es ist Marketing, niemand hindert die dran zu spenden was sie meinen an zusätzlichen Steuern könnten, die Kröte schlucke ich nicht (mehr).
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Das Problem ist doch eher das immer mehr Geld in den Taschen von immer weniger Leuten akkumuliert wird.
Ich habe es öfters geschrieben: an normalen Menschen bedient sich der Staat am meisten...die Gegenleistungen werden immer weniger.

My Point: das System ist das Problem.


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13.04.2022 um 10:35
@Abahatschi wenn du aber mal liest, was du geschrieben hast, dann stimmst du mir doch eigentlich zu. Man könnte das System heilen, in dem man den "normalen" Menschen mehr Geld läßt und es sich bei den Superreichen holt....

Auch wenn ich mir damit selber in den Fuß schiesse, aber wofür sind die Beitragsbemessungsgrenzen gut? Warum zahlt a) nicht jeder ein und b) das unbegrenzt? Dann hätte das Sozialsystem deutlich weniger Probleme, vielleicht könnte man sogar Beiträge für alle senken.


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13.04.2022 um 10:43
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Auch wenn ich mir damit selber in den Fuß schiesse, aber wofür sind die Beitragsbemessungsgrenzen gut?
Ursprünglich wollte man damit wohl das Krankengeld deckeln.


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13.04.2022 um 11:45
Zitat von alhambraalhambra schrieb:wenn du aber mal liest, was du geschrieben hast, dann stimmst du mir doch eigentlich zu. Man könnte das System heilen, in dem man den "normalen" Menschen mehr Geld läßt und es sich bei den Superreichen holt....
Nicht ganz, ich finde die Steuern für Reiche sind hoch genug, dabei mache ich es nicht wie ein braver Kommunist davon abhängig was ihnen übrig bleibt und was man damit machen könnte oder wem man das geben könnte.
Ich meine es so: mit weniger Geld durch Steuern und Abgaben kann man trotzdem das aktuelle Niveau halten aber die Leute entlasten und den Markt beleben.
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Auch wenn ich mir damit selber in den Fuß schiesse, aber wofür sind die Beitragsbemessungsgrenzen gut?
Beteiligung der maroden Sozialversicherungskassen an Lohnsteigerungen und Abfangen der Inflation. Und die unzähligen GKV Vorstände brauchen für ihren Bonus steigende Einnahmen.
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Warum zahlt a) nicht jeder ein
Du sollst den Anteil der PKV an den Einnahmen des Gesundheitssystems nicht unterschätzen, die zahlen für die gleiche Behandlung ein mehrfaches als die GKV. (Stichwort: Übernahme des X fachen Satzes).
Zitat von alhambraalhambra schrieb:b) das unbegrenzt?
Weil dadurch der Standort noch unattraktiver wird. Würdest Du als Einkommensmillionär 15-16% (150.000-160.000€) im Jahr zahlen damit Du einen Termin in 2 Monaten bekommst*? Klar, Stichwort Thread Titel, die angestachelte Crowddummheit würde auch noch so was demokratisch beschließen.

*bei so etwas würde der Arzt oder das Krankenhaus einen einfachen Satz bekommen(-> sinkende Einnahmen), aktuell mit der PKV ein Mehrfaches davon.


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13.04.2022 um 12:33
Zitat von alhambraalhambra schrieb: Eine Bekannte von mir jammert seit Jahren über ihren Job. Scheiss Klima, viele Überstunden, schlechte Bezahlung. Aber mal Bewerbungen schreiben uns mal schauen obs anderswo besser ist, das geht nicht.
Ich glaube, das ist so deutsche Mentalität ...man jammert. Oft auf sehr hohem Niveau. Oder man agiert zu wenig. Oder nicht schlau ...
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Es ist Marketing, niemand hindert die dran zu spenden was sie meinen an zusätzlichen Steuern könnten, die Kröte schlucke ich nicht (mehr).
Ehrlich gesagt, würde ich auch nicht zusätzlich mehr Steuern bezahlen, wenn man sieht, wie die z.T. ohne Sinn und Verstand herausgeklopft werden. Wir haben einen Millionär in der Gegend, der ein Thema, für das er brennt, mit einer Stiftung und vielen Kleinprojekten unterstützt - das macht er sehr publik und transparent und z.B. an seiner Weihnachtsaktion kann man sich einmalig für 30€ beteiligen. Das klappt auch super, weil man einfach direkt sieht, wo das Geld (ohne Abzüge) hinfließt.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ich habe es öfters geschrieben: an normalen Menschen bedient sich der Staat am meisten...die Gegenleistungen werden immer weniger.
Das ist auch so, weil halt verschiedene Gruppen an verschiedenen Töpfen hängen, die z.T. gar nicht eingezahlt haben. Die Leute werden immer älter, das kostet natürlich. Gleichzeitig steigen die normalen Lebenshaltungskosten, d.h. die 90 Jährige Oma, die seit 25 Jahren Rente bekommt, kostet zwar einerseits, andererseits kommt sie nun mit den Kosten nicht mehr hin, da die Inflation ja fast 10% beträgt udn sie ihre Bleibe halt auch Heizen muss.

Es wird in vielen Bereichen immer schwieriger. Als wir vor fast 25 Jahren hier wieder in mein Heimatdorf zogen, hatte eine Landflucht eingesetzt - es gab mehr leerstehende Häuser als Interessenten, die meisten Leute zogen in den Speckgürtel der nahen Kleinstadt oder, wenn sie Karriere wollten, gleich in den Speckgürtel der Großstädte. Eine Kollege von mir kaufte damals einen nicht optimal geschnittenen Bauplatz zwei Käffer weiter (miserabler Verkehrsanschluss) für 30.000€ oder so. Heute kannst du die Häuser hier nicht mehr bezahlen, es gibt gar keinen Markt mehr, du zahlst für ein unsaniertes Einfamilienhaus 600.000€ und mehr. Allein in den letzten drei Jahren haben sich die Wohnungspreise hier fast verdoppelt.


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13.04.2022 um 15:11
Leute macht es doch bitte nicht komplizierter als es ist.
Lasst uns doch vom reinen gesunden Menschenverstand ausgehen und versuchen eine bemessungsgrenze an privatBARvermögen ansatzweise zu definieren:

Was ist der höchstbezahlte akademischer beruf??
Schönheitchirurgen (10-20.000netto)
Pilot( ca 6-7.000 netto im mon)
Staranwälte
Manager (manche bis zu 10 mio im jahr netto?)
Bauingenieure...so mal paar beispiele..
Die verdienen je nach bekanntheit/aufträge/position/Personalverantwortung sagen wir zwischen 80.000eu -10 mio eu netto im jahr(!) Nehmen wir die 10 mio als max
Jetzt nehmen wir das durchschnittseinkommen von den deutschen:
Sagen wir roundabout 2500eu netto/mon
(Wobei das schon echt grosszugüg bemessen ist)
12×2500=30.000 eu im jahr
Das mal 45 arbeitsjahre=1.350.000mio eu netto

Ein "normaler" mensch kann sich also ausbildungs/arbeiterniveau/akadamiker technisch sich was zwischen
1.4mio (ausbildungs/arbeiterniveau
Und ca 3.7 mio (pilot) bis max
45×10000000=450mio (als top manager das max)

Klar davon müssen jetzt alle lebensunterhaltkosten etc alles bezahlt werden.

Wenn wir den topverdienenden manager mal aussern vor lassen will ich verdeutlichen ein mensch kann sich in seiner ganzene leben also irgendwas zwischen 1-5mio ERARBEITEN..
WIRKLICH erarbeiten..

Und genaun DAS muss man als grundlage nehmen in wie weit private vermögen gehen könnten,d.h
Die steuerliche Belastung für sehr gut oder reiche akademiker würde ich genauso belassen,wenn nicht sogar senken ,diese und die normalen arbeiter sind wahre leistungsträger in der Gesellschaft!

NICHT ABER:
Musiker
Sportler
Entertainer
Models
Und Firmenmogule wie eben
Die quands
Die gates
Die zuckerbergs
Die aldis
Usw
NATÜRLICH haben sie aussergewöhnliches geleistet und ich finde das sollte man auch gerne üppig belohnen..
Aber doch nicht mit ZIG millarden an vermögen das ist doch anhand Aktueller Gesellschaftlicher globaler Probleme absolut absurd!!!
Absolut obsolet!

Daher finde ich sollte man sich NUR auf superreiche konzentrieren und diese stärker besteuern und höhere luxussteuern erheben.
Ich werfe in raum mehr als 100 mio barvermögen braucht kein mensch und sollte auch kein genie dieser welt besitzen dürfen.
Seine firmenanteile sind selbstverständlich nicht anzurühren,wohl aber alles was er über 100mio für sich als privatmann verdient und all seine luxusgüter.
D.h eine jacht,ein supersportwagen,kunst,juwelen,Iuxusimmobilien dürften gerne 4-5 mal so teuer sein..

Alles was er über 100mio verdient wird versteuert und das in bildung/forschung/und soziales gesteckt.
Die superreichen wären Immernoch stinkreich aber sie würden endlich den Beitrag leisten den sie eigentlich leisten müssten!
Das sind die der Gesellschaft und deren arbeitern schuldig.

Und eins noch:
Es gibt Nichts aber auch nichts wichtigeres als BILDUNG damit ein staat erfolgreich ist
Bildung ist alles,Bildung ist wissen..
Wissen ist macht und wohlstand.

Bildung ist das zauberwort und erfolgsrezept für jeden staat.je mehr hier investiert wird umso mehr wird es diesem staat gut gehen..


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13.04.2022 um 15:21
Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:Ich werfe in raum mehr als 100 mio barvermögen braucht kein mensch und sollte auch kein genie dieser welt besitzen dürfen.
Oh jee, hier wird also ein Gehalt/Vermögen nach oben begrenzt aufgrund des angeblichen Bedarfes begrenzt.
Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:Und eins noch:
Es gibt Nichts aber auch nichts wichtigeres als BILDUNG damit ein staat erfolgreich ist
Bildung ist alles,Bildung ist wissen..
Wissen ist macht und wohlstand.
Beim ganz genauen Lesen deines Beitrags muss ich Dir zustimmen.


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13.04.2022 um 15:49
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:dieser welt besitzen dürfen.
Oh jee, hier wird also ein Gehalt/Vermögen nach oben begrenzt aufgrund des angeblichen Bedarfes begrenzt.
Freigeist38 schrieb:
An was bitte soll man sich sonst orientieren???

Doch an das was ein mensch braucht oder nicht?
Genau weil diese prämisse nicht ernst genommen wird haben wir doch solche zum teil Katastrophale VERMEIDBARE armut und krieg!
Alles was nicht gebraucht wird ,sollte dementsprechend höher besteuert werden eben luxusartikel.

Weil die reichsten 1000 leute die restlichen 7,9mrd "beherrschen" oder mitherrschen und Mit Verantwortlich sind für elend und krieg.
Es ist ja nicht nur das geld was unverhältnismäßig in wenigen hände gegeben wird sondern auch macht..
Und das darf nicht sein,man darf vermögen und macht in Richtung Gesellschaftliche Stabilität ruhig dahingehend entzerren.
Ich sag auch nicht nimmt den reichen gebt den armen!
Ich bin auch kein kommunist!
Aber dieses grenzenlose ungezügelte profit und heuschrecken Kapitalismus stösst mir sauer auf.
Dieses ständige" neid" gelaber..
Dieses" dann würden die ja auswandern und die zahlen ja genug" gefasel...

Das ist bullshit und menschen die superreiche legitimieren wollen,gehen garnicht finde das asozial hoch 10


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13.04.2022 um 15:56
Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:An was bitte soll man sich sonst orientieren???
Du... der Staat hat die Steuern festgesetzt und es geht Dich überhaupt nichts an wieviel jemanden hat nach dem er sich legal verhalten hat.
Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:Doch an das was ein mensch braucht oder nicht?
Ich halte Dich nicht für zuständig und kompetent zu beurteilen was ein anderer braucht, Du kannst gerne für Dich entscheiden, selbstverständlich.
Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:Und das darf nicht sein
Doch genau das darf sein, GG 14, Absatz 1.


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15.04.2022 um 09:06
Es ist logisch betrachtet schlicht schlecht für unsere Gesellschaft, dass Vermögen so ungleich verteilt sind.

Darum ist es sinnvoll, Vermögen durch verschiedene Instrumente umzuverteilen, damit sie sich angleichen,

Wenn die schwankung zwischen den Vermögensgruppen bei ähnlicher Wirtschaftsleistung kleiner wird, würden wir in einer besseren Welt leben.


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15.04.2022 um 10:39
Der bloße Bedarf kann tatsächlich kein Kriterium für die Decklung von Einkommen sein, denn Bedarf lässt sich im liberalen Duktus immer irgendwie rechtfertigen, wodurch die Grenzsetzung rein willkürlich wäre. Viel mehr sollte es um die mit Vermögen einhergehende Verfügungsgewalt gehen. Wenn Leute nur aufgrund der ihnen zur Verfügung stehenden Geldmittel gesellschaftliche Prozesse umgehen, aushebeln, in Gang setzen oder stoppen können, besteht eine Gefahr für die Demokratie. Das bedeutet nicht, dass es keine positiven Beispiele gäbe, aber auf die kann man sich nicht verlassen.


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15.04.2022 um 10:53
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Darum ist es sinnvoll, Vermögen durch verschiedene Instrumente umzuverteilen, damit sie sich angleichen,
Alle die diesen Quatsch behauptet haben, haben sich am meisten die Taschen voll gemacht.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Es ist logisch betrachtet schlicht schlecht für unsere Gesellschaft, dass Vermögen so ungleich verteilt sind.
Dann hapert es aber massiv mit der Logik, glaubst zB Du wirklich (um bei Kevin zu bleiben) dass Du mehr Geld hättest wenn Familie Quandt enteignet werden würde, obwohl Du nie für BMW gearbeitet hast oder ein Auto von denen gekauft hast?
Was ändert es an deinem Vermögen wenn ein Albrecht einem anderen Albrecht (Aldi) keine Mrd vererbt? Nichts.


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15.04.2022 um 17:28
Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb: Bildung ist das zauberwort und erfolgsrezept für jeden staat.je mehr hier investiert wird umso mehr wird es diesem staat gut gehen..
Bis zu einem gewissen Grad ja - das Problem ist, wenn du auf "Resistenzen" triffst. Ich arbeite an einer Brennpunktschule, für viele unserer Schüler (und deren Familien) spielt Bildung keine Rolle. Wir hatten schon Schüler, die nicht mit auf eine Berlinabschlussfahrt gingen, weil die Eltern es für eine Zumutung hielten, dass der Bundestagsbesuch (nur die Kuppel) und ein Museumsbesuch (60 Minuten Pflicht) absolut an den kindlichen Interessen vorbei gingen.

Wir haben Familien, die ihr Leben lang schon aufstocken (und, man muss es sagen, in dem Bereich kennen sie sich auch gut aus). Die bewusst auch Kinder bekommen, damit sie weiterhin nicht in ein Arbeitsverhältnis gezwungen werden. Die so schlechte Erfahrungen mit Arbeit gemacht haben, dass sie das für ihre Kinder gar nicht möchten. Das sind z.T. Leute, die ganz schlechte Problemlösestrategien und wenig Grundkenntnisse haben (und ich möchte hier gar nicht die Klischees bedienen). Aber es ist wirklich manchmal so, dass kurzfristige Ideen ohne Reflektion umgesetzt werden, neue Partnerschaften zum achten Umzug und Schulwechsel während der Sekundarstufe geführt haben.

Wo auch kostenfreie Angebote nicht angenommen werden, weil es zu anstrengend ist. Bei uns ist mal ein Kind ertrunken, dann gab es so eine Kampagne "jedes Kind soll schwimmen lernen", wo Firmen, etc. privaten Schwimmunterricht finanziert haben: Von 35 finanzschwachen Kindern hat am Ende einer das Seepferdchen gemacht, der Rest ist abgesprungen, weil "zu anstrengend" (dabei hat man extra ein privates Bad zur Verfügung gestellt, dass am Rande dieses Wohngebietes lag).

Du hast Leute, die damit überfordert sind, ihre Kinder vernünftig einzukleiden, zu ernähren, ihren Alltag zu strukturieren, ... Die Gesetzeslage sieht dann Unterstützung vor: Du schickst dann Familienhelfer in die Famile, schaust, dass diese Kinder in Ganztagesstrukturen kommen, wo sie zumindest Montag - Freitag dreimal am Tag eine gesunde Mahlzeit bekommen und sich jemand um die Hausaufgaben kümmert - während die Mutter sich gerade wieder schwängern lässt und den ganzen Tag Netflix schaut ... weil sie das gut findet.


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16.04.2022 um 00:30
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Alle die diesen Quatsch behauptet haben, haben sich am meisten die Taschen voll gemacht.
Was ist daran denn quatsch? Es ist ein Problem, wenn Vermögen sehr ungleich verteilt ist.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Dann hapert es aber massiv mit der Logik, glaubst zB Du wirklich (um bei Kevin zu bleiben) dass Du mehr Geld hättest wenn Familie Quandt enteignet werden würde, obwohl Du nie für BMW gearbeitet hast oder ein Auto von denen gekauft hast?
Was ändert es an deinem Vermögen wenn ein Albrecht einem anderen Albrecht (Aldi) keine Mrd vererbt? Nichts.
Das ändert, dass der Staat wesentlich mehr Geld hat, was dann verteilt werden kann um z.b. soziale Programme zu fördern. Dann hätten wir weniger marode brücken, bessere schulen, mehr jugendzentren, es wäre mehr geld für die Pflege da, mehr geld für die Energiewende, Digitalisierung und so weiter und so fort.

Und davon würde ich profitieren, selbst wenn ich arbeitslos wäre.


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16.04.2022 um 13:29
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das ändert, dass der Staat wesentlich mehr Geld hat, was dann verteilt werden kann um z.b. soziale Programme zu fördern.
Die zehn reichsten Deutschen verfügen über ca. 260 Milliarden US-$*, also ungefähr 240 Mrd. €. Die gesamten Haushalte der öffentlichen Hand in Deutschland verausgaben jährlich ca. 1 750 Milliarden Euro² - selbst wenn du also alle Unternehmervermögen tatsächlich zum Buchwert einziehen und verwerten könntest hättest du also nicht wesentlich mehr Geld, sondern einmalig eine Summe die ungefähr dem Haushaltsansatz von anderthalb Monaten entspricht. Sind wir mal großzügig und sagen, dadurch dass man bis auf den Mehrfachmillionär runtergeht könnte man ein Mehrfaches dieser Summe einziehen, erhältst du vielleicht insgesamt ein einziges Haushaltsjahr zusätzlich; damit kannst du nicht Welt verändern.

Anders gerechnet: 240 Mrd / 80 Mio ergibt rechnerisch 3.000 € pro Bundesbürger. Damit kann sich eben auch niemand zur Ruhe setzen.



* https://www.handelsblatt.com/unternehmen/ranking-2022-die-zehn-reichsten-deutschen/25730214.html
² https://www.destatis.de/DE/Themen/Staat/Oeffentliche-Finanzen/Ausgaben-Einnahmen/_inhalt.html


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Haben die Demokratien schon verloren?

16.04.2022 um 20:10
@bgeoweh
@bgeoweh

Wikipedia: Vermögensverteilung in Deutschland#Vermögen der 1000 reichsten Personen 2016/2017

2007 besaßen die top 10% der Deutschen knapp 5000 Milliarden Euro, das wird heute eher mehr als weniger geworden sein (66% des Vermögens).

UNser Bundeshaushalt beträgt 550 Milliarden. WEnn wir die reichsten Privathaushalte mehr besteuern, können wir (und diese Besteuerung ist ja nicht nur einmalig, da ich auch die neuanhäufung von vermögen verhindere, die dann stattdessen in die staatskasse fließt), dann können wir eine ganze Menge damit machen. Dazu reichen schon moderate Vermögenssteuern, da muss keiner enteignet werden.


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Haben die Demokratien schon verloren?

16.04.2022 um 20:23
Vermögenssteuer machen das Wohnen teurer, unter Umständen wenn der Vermieter dadurch kein Gewinn oder einen geringeren Gewinn macht gibt es sinkende Steuereinnahmen aus der Vermietung.
Aber das Kommunistenherz schlägt umso höher je weniger einer aus seiner Tätigkeit bekommt.


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16.04.2022 um 20:25
Zitat von shionoroshionoro schrieb:2007 besaßen die top 10% der Deutschen knapp 5000 Milliarden Euro, das wird heute eher mehr als weniger geworden sein (66% des Vermögens).
Mit so Aussagen wäre ich vorsichtig, da war mal mindestens die Bankenkrise und Corona dazwischen. Keine Ahnung wie sich das auswirkt.

Dann, weiter, beinhalten 10% der Deutschen schonmal deutlich Personen unterhalb der Vermögensmillionäre, denn davon gibt es in Deutschland ungefähr nur 1.5 Millionen*, 10% der Bevölkerung ab 18 sind irgendwas um die 6 Millionen. Da musst du also den Leuten schon an die Eigentumswohnung gehen.

Und dann ist die Bevölkerung ab 18 natürlich keine sinnvolle Kategorie, weil es einen enormen Unterschied macht ob du mit 80 auf zweistelligen Millionensummen hockst, mit 60 als Selbstständiger dein Häuschen und ein Geldvermögen zur Seite gelegt hast um deinen Ruhestand zu finanzieren oder ob du mit Anfang 20 irgendwo in der Berufseinstiegsphase bist und dir alles erst noch aufbauen musst.

Dass, mit wenigen Ausnahmen, zukünftige rechtlich bereits gesicherte Bezüge wie Renten- oder Pensionsansprüche bei diesen Rechnungen aus methodischen Gründen idr nicht beachtet werden kommt auch noch hinzu.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/162277/umfrage/millionaere-in-deutschland-us-dollar/
Zitat von shionoroshionoro schrieb:UNser Bundeshaushalt beträgt 550 Milliarden.
Ja, und der der Länder ungefähr das Gleiche, und der der Kommunen auch nochmal so viel, und dann kommen noch so ein paar Kleinteile dazu die keinem der drei zuzuordnen sind, und dann kommt man auf
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Die gesamten Haushalte der öffentlichen Hand in Deutschland verausgaben jährlich ca. 1 750 Milliarden Euro
Das sind alles Leistungen die der Staat in irgendeiner Gestalt zur Verfügung stellt, ist doch egal unter welcher Kontonummer. Es ist die relevante Vergleichsgröße.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Dazu reichen schon moderate Vermögenssteuern, da muss keiner enteignet werden.
Bring einen ausgearbeiteten Gesetzesvorschlag für die Reform, dann können wir drüber reden.


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