Nach viel Gestrampel jetzt die Ampel
13.10.2022 um 23:17Die Stimmen aus der Ampel sind immer wieder aufs Neue überraschend.
Heute hörte man von einem Mann, den man sonst sehr selten hört: Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt. Eigentlich war Scholz angesagt, für die Diskussion auf dem Progressive Governance Summit in Berlin, aber er schickte dann den Wolfgang Schmidt vor.
Da ging es um Fragen der Führung, bei der Diskussion. Und nun gut, nachdem Lars Klingbeil im Juni ja grundsätzlich wurde
sieht der Kanzleramtsminister das Land halt noch in den Teenager-Jahren.
Also die Angemessenheit seiner Vergleiche, hm, dazu sage ich jetzt mal nichts. Aber wieso denkt er da an Deutschland bei seinem Vergleich? Das verstehe ich nicht so ganz. Und welches Syndrom sollte dann das Europa-Parlament haben?
500 Abgeordnete, also nicht nur aus Deutschland, stimmten also dafür. Aber vielleicht fährt Wolfgang Schmidt ja da auch noch mal vorbei und wählt - hoffe ich mal - einen anderen Vergleich.
Heute hörte man von einem Mann, den man sonst sehr selten hört: Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt. Eigentlich war Scholz angesagt, für die Diskussion auf dem Progressive Governance Summit in Berlin, aber er schickte dann den Wolfgang Schmidt vor.
Da ging es um Fragen der Führung, bei der Diskussion. Und nun gut, nachdem Lars Klingbeil im Juni ja grundsätzlich wurde
Für SPD-Chef Klingbeil soll Deutschland eine internationale »Führungsmacht« werdenQuelle: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/spd-fuer-lars-klingbeil-deutschland-soll-eine-internationale-fuehrungsmacht-werden-a-1c9790fe-77b2-42fd-a2cf-069d428b2d53
SPD-Chef Klingbeil findet, Deutschland solle sein politisches Gewicht international deutlich steigern. Die Bundesrepublik müsse den Anspruch einer »Führungsmacht« verfolgen.
sieht der Kanzleramtsminister das Land halt noch in den Teenager-Jahren.
Forderungen nach "Führung" aus Deutschland blockt Schmidt ab. In seiner Darstellung hat die Bundesrepublik in Europa eher die Rolle eines Moderators und müsse in die Führungsrolle erst hineinwachsen: Hier sei Deutschland noch in den "Teenager-Jahren", in denen man von Hormonen gesteuert werde und gelegentlich auch mal herumschreie. Seinen Chef oder die Ampelkoalition meint Schmidt damit nicht - im Gegenteil: Bei den "Teenagern" denkt er ganz offensichtlich an Scholz-Kritiker, die vom Kanzler fordern, bei den Waffenlieferungen nicht ständig auf der Bremse zu stehen. Also wahrscheinlich an Politikerinnen wie die FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann.Und zur Frage der Panzer-Lieferungen, nun ja, da scheint er genervt, der Kanzleramtsminister.
Schmidt wirkt bei dem Thema irgendwas zwischen genervt und gelangweilt. Ihm komme die Forderung nach Panzern mittlerweile vor wie die Hoffnung, endlich einen "Zauberstab" zu finden, mit dem man diesen Krieg beenden könne. Diesen Zauberstab gebe es aber nicht. Manchmal sei er versucht, vom "V2-Syndrom" der Deutschen zu sprechen, sagt Schmidt. "Wir denken, es gebe diese Wunderwaffe, die auf magische Art dafür sorgen kann, dass Dinge verschwinden." (Die "V2" war eine von Nazideutschland entwickelte Rakete, die von der NS-Propaganda als "Wunderwaffe" bezeichnet wurde.) Diese Rolle habe nun der Leopard 2. "Ist das die Waffe, die den Krieg beendet? Das wird sie nicht tun."Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Der-Scholz-Ersatz-sieht-bei-den-Deutschen-ein-V2-Syndrom-article23649800.html
Sollte er hier wiederum, zum Beispiel, an Strack-Zimmermann denken, wäre das Bild vom Zauberstab gewagt: Die FDP-Politikerin argumentiert keineswegs, dass der Krieg mit Panzerlieferungen sofort beendet werden könne. Sie bedauert vielmehr, dass es in der Bundesregierung "den einen oder anderen" gebe, "der noch etwas Ladehemmung hat", wie sie gerade sagte.
Also die Angemessenheit seiner Vergleiche, hm, dazu sage ich jetzt mal nichts. Aber wieso denkt er da an Deutschland bei seinem Vergleich? Das verstehe ich nicht so ganz. Und welches Syndrom sollte dann das Europa-Parlament haben?
Stand: 06.10.2022 15:03 UhrQuelle: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/panzer-eu-ukraine-101.html
Mehr Militärhilfe würde helfen, den Ukraine-Krieg zu verkürzen - davon ist das EU-Parlament überzeugt - und fordert deshalb Deutschland und andere Mitgliedsländer auf, der Ukraine mehr Waffen zu schicken. Darunter auch Kampfpanzer.
Das Europaparlament fordert von Deutschland und anderen EU-Staaten mehr Militärhilfe für die Ukraine. Konkret heißt es in einer verabschiedeten Resolution, die EU-Länder sollten ihre militärische Hilfe massiv aufstocken, "insbesondere in den von der ukrainischen Regierung geforderten Bereichen." Gut 500 Abgeordnete stimmten für den Text, 26 dagegen.
Die Ukraine fordert von westlichen Staaten wie Deutschland auch Kampfpanzer wie den modernen Leopard 2 und Schützenpanzer. Solche Panzer könnten der Ukraine bei Vorstößen und der Rückeroberung von Gebieten nutzen.
"Zögernde Mitgliedsstaaten" werden aufgefordert
In der Resolution werden "insbesondere die zögernden Mitgliedsstaaten" aufgefordert, ihren "angemessenen Anteil an der notwendigen militärischen Unterstützung zu leisten". Einzelne Staaten sind nicht explizit genannt. Konkret heißt es aber zu den aus deutschen Waffenschmieden stammenden Leopard-Kampfpanzern, dass unverzüglich ukrainische Soldaten im Umgang mit diesen ausgebildet werden sollten.
500 Abgeordnete, also nicht nur aus Deutschland, stimmten also dafür. Aber vielleicht fährt Wolfgang Schmidt ja da auch noch mal vorbei und wählt - hoffe ich mal - einen anderen Vergleich.