Es ist ein Nazispiel von Nazis für Nazis auf Kosten einer jungen Schwarzen Frau. In einer Zeit, in der Menschen wegen rechter Hetze Veranstaltungen absagen müssen, umziehen müssen – oder getötet werden.
https://www.spiegel.de/kultur/umgang-mit-sarah-lee-heinrich-auf-unangenehme-art-normal-kolumne-a-9cf70884-7cc0-4627-8ee3-5e046430e7efVon Nazis für Nazis auf Kosten einer jungen Schwarzen Frau... Nun, wenn der Spiegel das so sieht. Als würde es einen Unterschied machen, ob das Opfer eine junge weiße Frau wäre, Juden, Homosexuelle, Alte..., Reporter, Professoren, Fußballspieler...
War doch klar, dass das im Zuge ihres politischen Backrounds zurückkommen würde. Lee-Heinrichs muss jetzt eine schwere Zeit durchmachen, gerade wegen den rassistischen Widerlichkeiten. Und hier müssen eben alle zusammenhalten und klarmachen, dass rechte Hetze hier nichts verloren hat. Aber ich denke nicht, dass ihre (politische) Karriere in großer Gefahr ist, wie in ähnlichen Fällen. Sie erlebt im Gegensatz zu anderen, bei größeren rechten Anfeindungen, auch eine spürbar größere Rückendeckung.
Medienkompetenz bedeutet für mich nicht nur kontextuell, distanziert... zwischen den Zeilen zu lesen sondern auch mal das herauszustellen, was tatsächlich gesagt wurde. Wenn sie immer noch denkt, dass ihre Inhalte so stimmen und lediglich nur die Beleidigungen entschuldigt, dann ist das eben auch ein Statement. Der Spiegel verlangt letztlich in ihrem Fall irgendwie zu differenzieren schlägt aber selbst keinen klaren konstruktiven Umgang vor.
Was dann am Ende über bleibt ist äußerst dürftig und nimmt alle, die eine Kritik für richtig halten, für mich in rechtsextreme Sippenhaft:
Aber in der Hoffnung, dass vielleicht ein paar Leute sich beim nächsten Mal überlegen, ob sie den Moment, in dem jemand rechter Hetze ausgesetzt ist, unbedingt für ein paar Likes nutzen müssen.
Das ist doch mal radikalpädagogisch wertvoll.
Auch viele nicht-rechte Medien haben berichtet, nicht weil sie auf rechte Stimmungsmache reingefallen sind, sondern weil Lee-Heinrichs Äußerungen sie bewegt haben. Was wäre also besser daran, wenn ein queerpolitischer Sprecher aufgemuckt oder der Zentralrat der Juden auf die Gefahr von antisemitischen Selbstverständlichkeiten in linken Parteien aufmerksam gemacht hätte?
@Tussinelda Du scheinst nicht verstehen zu wollen, dass sie eine völlig andere politische Verantwortung hat, als jene, die sich in sozialen Medien darüber austauschen. Sie wird als Politikerin ernstgenommen und steht somit im Fokus.