Ich geb dir mal ein Beispiel wie es früher gelaufen ist. In Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderung wurden Bedarfsverordnungen für Beruhigungsmittel ausgestellt. Dann kam eine große Flasche auf den Tisch und jeder der laut wurde hat vom (oft ungelernten) Pfleger nen ordentlichen Schluck aus der Buddel bekommen. Führte natürlich zu schwersten psychischen und physischen Folgeschäden. Hab ich mir nicht ausgedacht, einige Geschädigte hab ich jahrelang begleitet.
Es hat ja durchaus seinen Grund, warum das heute so ist wie es ist, die Lösung kann aber nicht sein, dass wir wieder in die Vergangenheit wandern. Sondern das man Pflegekräfte entsprechend qualifiziert und anerkennt (und dann natürlich auch bezahlt).
Optimist schrieb:das sehen die Angehörigen doch bei einem Arzt der Mist gebaut hat genauso.
Da ist aber auch völlig klar, das der Arzt / das Krankenhaus haftet.
Optimist schrieb:Nun wäre die Frage: kann man einem Pfleger eventuelle Fehler besser nachweisen als Ärzten? (kann ich mir nicht vorstellen?)
Selbst wenn du es ihm nachweisen kannst, bringt es dir nix. Eine Pflegekraft kann doch nie im Leben die Kosten die da entstehen tragen. Schon die Behandlung einer allergischen Reaktion kann richtig, richtig teuer werden. Klar kannste ihn in die Insolvenz klagen und dann? Denkste die Krankenkasse zahlt entstehende Kosten dann aus Kulanz?
Optimist schrieb:wo wäre das Problem, das genauso zu machen - bis auf die zusätzliche Qualifikation (die doch durch ihre Ausbildung und Praxisbezug ohnehin schon vorhanden sein dürfte?)?
Ärzte haben eine entsprechende Erfahrung UND eine deutlich höhere Qualifikation. Stehst wieder vor der Frage: Warum haben Sie keinen Arzt gefragt?
Optimist schrieb:Wozu haben die denn dann ihre medizinische Ausbildung, wenn sie die gar nicht von alleine anwenden dürfen?
Tjoa, die berechtigt sie aber Anweisungen vom Arzt umzusetzen. Hilfsjob eben. Genau darum geht es ja, so ist der Job immer noch angelegt.
Optimist schrieb:wie gesagt, das Problem stellt sich doch bei Ärzten genauso (und die machen auch nicht immer alles richtig).
Da trägt das im Fall eines Kunstfehlers die entsprechende Versicherung. Bei Pflegekräften fragt die Versicherung des Hauses dann stumpf: Warum haben Sie keinen Arzt gefragt? Und „Weil es nur ne IBU oder ein Pflaster war“ ist darauf die dümmste Antwort.