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Pflegenotstand in Deutschland

146 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Pflege, Fachkräftemangel, Gesundheitspolitik ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Pflegenotstand in Deutschland

25.09.2021 um 17:43
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ich bin für staatlich streng kontrollierte Privatversicherungen, es ist nicht so dass die Pflegeversicherung als Organ gut funktioniert.
Nix gegen private Versicherungen als zusätzliche Möglichkeit, eine Lösung sehe ich darin nicht. Es kommen ja in den nächsten Jahren die Geburtenstarken Jahrgänge in die Rente, die können selbst wenn sie wollten, nicht mehr privat vorsorgen. Grundsätzlich ist das auch nicht zwingend effizienter, siehe USA.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Zusätzlich bin ich für eine Änderung des medizinisches System, ich habe die Pflege in Norwegen gesehen, da wird pragmatischer und gerichterter gepflegt und es sah wirklich besser aus.
Das medizinische System in Norwegen wird fast komplett über Steuern finanziert, der Rest sind Eigenleistungen. Private Zusatzversicherung spielen kaum eine Rolle. Das beißt sich mit deiner Idee der privaten Versicherungen.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Stellst Du eine Verbesserung fest? Wäre echt gut, also ich sehe keine.
Ja, tatsächlich. Es gab durchaus Verbesserungen, die hinken nur zum Einen den demographischen Entwicklungen ständig hinterher, werden zum Anderen durch die Effekte der Privatisierung aufgefressen und durch einen bürokratischen Wasserkopf konterkariert. Pragmatisch ist nicht unbedingt eine deutsche Stärke.
Aber ja, es wurden mehr Stellen in dem Bereich geschaffen, Löhne wurden erhöht, Gesetze erlassen - nur zu wenig, zu langsam, zu wenig wirklich kontrolliert.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Das Geld versickert im deutschen Staat, je mehr eingenommen wird, umso mehr versickert.
„Versickert“?
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Wenn dann, meinst Du 6stellig, sprich über 100.000.
Stimmt. Zuviele Nachtdienste.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ich kann es echt nicht mehr hören, wir brauchen wenn dann Arbeiter und diese müssen Nettosteuerzahler sein, keine Empfänger.
Migration um Arbeitskräfte aufzunehmen ist auch was anderes als Flüchtlingshilfe. Und zu deiner Nettosteuerzahler Schaltplatte hab ich oft genug was gesagt.


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Pflegenotstand in Deutschland

25.09.2021 um 18:32
Zitat von paxitopaxito schrieb:Migration um Arbeitskräfte aufzunehmen ist auch was anderes als Flüchtlingshilfe.
Richtig.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Und zu deiner Nettosteuerzahler Schaltplatte
Also, Du hast ein System in dem Geld fehlt, sprich wenig Einnahmen und viele Empfänger. Du möchtest aber die Löhne erhöhen, es kann nur logisch sein mehr Empfänger aufzunehmen. Dann gibt es auch mehr Geld. Lol.
Zitat von paxitopaxito schrieb:„Versickert“?
Aus dem Wörterbuch der deutschen Sprache:
〈in übertragener Bedeutung:〉 das Geld ist irgendwo versickert
Quelle: https://www.duden.de/rechtschreibung/versickern


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Pflegenotstand in Deutschland

25.09.2021 um 18:51
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Richtig.
Dann sollte das auch nicht gegeneinander ausgespielt werden.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Also, Du hast ein System in dem Geld fehlt, sprich wenig Einnahmen und viele Empfänger. Du möchtest aber die Löhne erhöhen, es kann nur logisch sein mehr Empfänger aufzunehmen. Dann gibt es auch mehr Geld. Lol.
Es ist einfach ein irrelevantes Kriterium. Du weißt weder bei Einzelpersonen, noch bei Familien ob das nun Nettosteuerzahler sind oder nicht. Das kannste erst ausrechnen, wenn du sie beerdigst. Und wie üblich ignorierst du den Familienaspekt völlig. Das arbeitende Elternteil darf rein, sein Ehepartner, der sich um die Kinder kümmert aber nicht? Und die Kinder auch nicht - wer weiß ob die Nettozahler werden?
Wenn jemand ne schwere Krankheit entwickelt, deren Behandlung viel kostet, schmeißen wir ihn raus? Oder besser gleich nen Gesundheitscheck vor Einwanderung?
Diese Idee des Nettosteuerzahlertums ist theoretisch hübsch, in der Realität irrelevant da völlig nutzlos.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Aus dem Wörterbuch der deutschen Sprache
Ich bin der Sprache mächtig und kenne das Wort, ich frag mich nur was du dir darunter vorstellst. Wo und wie versickern Gelder der Pflegeversicherung? Was meinst du damit? Überbordende Bürokratie? Ineffiziente Ausgaben? Korruption? Warum ist D da deiner Meinung nach mehr betroffen als etwa Norwegen?


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25.09.2021 um 19:41
Was heißt übrigens die Pflegeberufe finanziell atraktiver zu machen?
Es gibt ja den Branchenmindestlohn im Pflegebereich und der liegt für Ungelernte bei 12 Euro, für eine gelernte Pflegekracht bei 12, 50 Euro und für eine Pflegefachkraft bei 15 Euro.
Zusätzlich muss man bedenken, dass diese Arbeiten über die Pflegekasse finanziert werden, also würde Lohnsteigerung auch eine Erhöhung der Beiträge für die Pflegeversicherung bedeuten


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Pflegenotstand in Deutschland

25.09.2021 um 20:34
Zitat von SeegurkeSeegurke schrieb:Was heißt übrigens die Pflegeberufe finanziell atraktiver zu machen?
Das man sie besser bezahlt.
Zitat von SeegurkeSeegurke schrieb:Es gibt ja den Branchenmindestlohn im Pflegebereich und der liegt für Ungelernte bei 12 Euro, für eine gelernte Pflegekracht bei 12, 50 Euro und für eine Pflegefachkraft bei 15 Euro.
Jep. Konkurrenzfähig ist das immer noch nicht.
Zitat von SeegurkeSeegurke schrieb:Zusätzlich muss man bedenken, dass diese Arbeiten über die Pflegekasse finanziert werden, also würde Lohnsteigerung auch eine Erhöhung der Beiträge für die Pflegeversicherung bedeuten
Nicht notwendig, wäre aber das einfachste.


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Pflegenotstand in Deutschland

25.09.2021 um 20:36
Zitat von paxitopaxito schrieb:Konkurrenzfähig ist das immer noch nicht.
Warum ist das nicht konkurrenzfähig und mit wem steht man in Konkurrenz?


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Pflegenotstand in Deutschland

25.09.2021 um 20:39
Zitat von SeegurkeSeegurke schrieb:Warum ist das nicht konkurrenzfähig und mit wem steht man in Konkurrenz?
Mit allen anderen Arbeitgebern? Der Durchschnittsstundenlohn liegt bei 20€ die Stunde. Und das bei oft deutlich besseren Rahmenbedingungen (etwa was Arbeitszeiten, physische und psychische Belastung angeht).


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Pflegenotstand in Deutschland

25.09.2021 um 20:49
Zitat von paxitopaxito schrieb:Mit allen anderen Arbeitgebern? Der Durchschnittsstundenlohn liegt bei 20€ die Stunde. Und das bei oft deutlich besseren Rahmenbedingungen (etwa was Arbeitszeiten, physische und psychische Belastung angeht).
Bei BMW erhälst du als kufmännischer Angestellter in Baden-Württemberg nach Tarifvertrag am Anfang 2.500 Euro, also 14 Euro die Stunde und die (also BMW) erwirtschaftet sein Geld selbst. 20 Euro sind völlig absurd und utopisch


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Pflegenotstand in Deutschland

25.09.2021 um 21:47
@paxito

Ich bin seit 30 Jahren Krankenschwester, habe nie etwas anderes gemacht.
Gearbeitet habe ich in vielen unterschiedlichen Bereichen, derzeit ambulant, davor große Uniklinik.
Bin also rumgekommen und habe einiges gesehen.

Zu Deinem Thema:
ohne das endlich die Bevölkerung mal auf die Straße geht wird sich nullkommanull ändern. Und das wird nicht passieren.
Ich persönlich bin aufgeschlissen- ich will nicht mehr und habe jetzt auch einen Plan, was ich stattdessen machen werde.

Ich glaube, mich hat u.a. auch dieses verdammte Pflichtgefühl im Job gehalten.
Bis sich da vor ein paar Jahren gefühlsmäßig abrupt was geändert hat.
Ich arbeitete damals noch stationär im Krankenhaus, Dienstplan komplett und nachhaltig zusammen gebrochen, Dienste ohne Ende, mit schwerstkranken, hoch pflegeaufwändigen Patienten vollgelegte Station, nörgelnde Angehörige, meckernde Patienten- kennste bestimmt.
Unsere damalige PDL kam auf Station um nach uns zu sehen und hielt uns dazu an, den Fuß vom Gas zu nehmen. Sie merkte ja, dass wir völlig am Ende waren.
Weil wir vermutlich ziemlich dumm aus der Wäsche schauten (wir hatten irgendwie mit Durchhalteparolen oder so gerechnet)nahm sie uns ins Schwesternzimmer und schloss die Tür. Dann hielt sie uns eine ziemlich denkwürdige Ansprache.
Ein Satz ist mir besonders in Erinnerung geblieben: "die Menschen bekommen jetzt das, was sie verdienen".
Wir waren entsetzt.
Sie hat uns ihren Standpunkt aber ruhig und sachlich erläutert, und - verdammt- die Frau hatte recht.
Wir Pflegenden warnen seit Jahrzehnten (!) vor dem Pflegenotstand und machen wieder und wieder auf unsere Lage und was Pflegenotstand bedeutet aufmerksam.
Wo ist denn in diesen ganzen Jahrzehnten die Bevölkerung gewesen, wo sind die auf die Straße gegangen um die Verantwortlichen dazu zu zwingen, was zu ändern?
Niemand, wirklich absolut niemand kann aufrichtig behaupten, von diesem Problem nichts gehört zu haben.
Die Patienten bekämen nun das, was sie sich selbst eingebrockt hätten.
Wir seien als Pflegekräfte viel zu gutmütig und würden versuchen, das sinkende Schiff zu retten, dabei aber selbst ertrinken.

So sehe ich das im wesentlichen inzwischen eigentlich auch, und darum bin ich bald raus (innerlich eh schon).

Ach, zum akademisieren- vergiss es.
Speziell in der Krankenpflege wäre es zwar dringend nötig, da die tatsächlich immer spezialisierter wird, aber bezogen auf die Altenpflege kannste das völlig knicken.
Schau Dir doch mal an, wer und was da alles zur Ausbildung zugelassen und bis durch die Prüfung geschleppt wird. Da sind Persönlichkeiten dabei, denen würde ich nicht mal ein Haustier anvertrauen. Aber weil dringend Stellen besetzt werden müssen kommen Leute in den Pflegejob, die weder charakterlich noch geistig geeignet sind. Findest Du zwar auch in der Krankenpflege, aber da ist der Druck so hoch dass sich eher die Spreu vom Weizen trennt.

Ich denke, die Spirale wird sich weiter lustig abwärts drehen. Wer schon mal einen Vorgeschmack darauf haben möchte, was auf uns zu kommt, kann sich ja mal mit dem britischen NHS beschäftigen.


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Pflegenotstand in Deutschland

25.09.2021 um 22:13
Zitat von SeegurkeSeegurke schrieb:Bei BMW erhälst du als kufmännischer Angestellter in Baden-Württemberg nach Tarifvertrag am Anfang 2.500 Euro, also 14 Euro die Stunde und die (also BMW) erwirtschaftet sein Geld selbst. 20 Euro sind völlig absurd und utopisch
Vorsicht - der kaufmännische Angestellte bei BMW erhält durchschnittlich 14 Euro für einen klassischen 9-to-5-job mit 38,5 Regelarbeitsstunden und vielfältigen Bonusleistungen, die da noch nicht eingepreist sind (Betriebsrenten, Aktienoptionen, Erfolgsbeteiligungen, Sparmodelle, attraktive Kredite bei der Hausbank).

Der Pfleger hat naturgemäß einen Haufen Schichtarbeit, Nachtarbeit, Wochenend-, Sonn- und Feiertagsarbeit und sonstige zuschlagspflichtige Tätigkeiten, so dass sein effektiver Durchschnittsstundenlohn auch bei 20 Euro liegen kann, wenn sein Tariflohn genau so hoch ist wie bei BMW. Das bringt der Job einfach mit sich, und natürlich wirkt sich das effektiv auch aus, die Kosten fallen ja an.


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Pflegenotstand in Deutschland

25.09.2021 um 22:17
Zitat von grätchengrätchen schrieb:Die Patienten bekämen nun das, was sie sich selbst eingebrockt hätten.
Das ist eine wirklich unangenehme Aussage.
Wenn man an dem Punkt ist, sich so zu äußern, ist es höchste Zeit, den Job zu wechseln.
Zitat von grätchengrätchen schrieb:Schau Dir doch mal an, wer und was da alles zur Ausbildung zugelassen und bis durch die Prüfung geschleppt wird. Da sind Persönlichkeiten dabei, denen würde ich nicht mal ein Haustier anvertrauen.
Ich finde deine Art, so abwertend über andere Menschen zu reden, die sich in diesem Job den Arsch aufreißen wirklich unverschämt.


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Pflegenotstand in Deutschland

25.09.2021 um 22:20
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Schichtarbeit, Nachtarbeit, Wochenend-, Sonn- und Feiertagsarbeit und sonstige zuschlagspflichtige Tätigkeiten,
Ich glaube, wenn keine Tarifbindung besteht, sind Zuschläge nicht verpflichtend.
Bin mir allerdings auch nicht zu 100% sicher.
Was wären "sonstige zuschlagpflichtige Tätigkeiten"?


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Pflegenotstand in Deutschland

25.09.2021 um 22:23
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Was wären "sonstige zuschlagpflichtige Tätigkeiten"?
Entgeltpflichtige Bereitschaften, Außendienst etc.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Ich glaube, wenn keine Tarifbindung besteht, sind Zuschläge nicht verpflichtend.
Ich meine es ist genau andersrum, du kannst im Tarifvertrag abweichende Regelungen treffen, ansonsten gelten die Standardzuschläge.


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Pflegenotstand in Deutschland

25.09.2021 um 22:34
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Entgeltpflichtige Bereitschaften, Außendienst etc.
Die Bezahlung von Bereitschaften ist, soweit ich weiß, meistens eher ein schlechter Witz.
Basiert jetzt aber rein auf "hören- sagen".
Ich arbeite nicht in dem Bereich.
Aber @paxito weiß da wahrscheinlich mehr.
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:du kannst im Tarifvertrag abweichende Regelungen treffen, ansonsten gelten die Standardzuschläge.
Ich habs jetzt grad mal ergoogelt
Laut Arbeitszeitgesetz besteht kein gesetzlicher Anspruch auf einen Feiertagszuschlag oder Sonntagszuschlag. Im Gegensatz zum Nachtzuschlag: Hier gibt es eine gesetzliche Pflicht zur Zahlung. Details zum Nachtzuschlag findest du in unserem Artikel „Nachtzuschlag & Nachtarbeit: Die Rechtslage“.
Quelle: https://www.roland-rechtsschutz.de/feiertagszuschlag/

Wußte ich so auch nicht.


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Pflegenotstand in Deutschland

25.09.2021 um 22:40
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Die Bezahlung von Bereitschaften ist, soweit ich weiß, meistens eher ein schlechter Witz.
Basiert jetzt aber rein auf "hören- sagen".
Ich arbeite nicht in dem Bereich.
Aber @paxito weiß da wahrscheinlich mehr.
Bereitschaften allgemein haben häufiger das Problem, dass sie nicht vernünftig vertraglich ausgestaltet sind, d.h. es ist nirgendwo klar geregelt wer vom wem was genau wie verlangen darf (häufiges Problem z.B. Fahrtkosten, aber auch so Sachen wie Alkohol usw.) - sehe ich immer wieder, man schreibt irgendwo einen Nebensatz in den Vertrag, vielleicht noch was zu Vergütungen, aber macht sich keine Gedanken über den tatsächlichen Ablauf, was natürlich erst auffällt wenn es Probleme gibt und dann ist guter Rat teuer.

Ich wollte aber jetzt eigentlich auch keine Details ansprechen, sondern nur darauf hinweisen dass ein reiner Vergleich von effektiven Durchschnittslöhnen wenig Sinn macht wenn man einen Beruf mit vielen "Zusatzproblemen" mit einem Standard-Bürojob vergleicht. Und wie gesagt, der Daimler-Kaufmann kriegt eine Menge geldwerter Vorteile die nicht auf dem Lohnzettel stehen, sich aber anderweitig niederschlagen (und oft auch zvE sind, aber eben kein Lohn).


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25.09.2021 um 23:06
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Grätchen schrieb:
Die Patienten bekämen nun das, was sie sich selbst eingebrockt hätten.

Das ist eine wirklich unangenehme Aussage.
Wenn man an dem Punkt ist, sich so zu äußern, ist es höchste Zeit, den Job zu wechseln.
Versuchst du dich da an Opfer blaming, @fischersfritzi?

Natürlich ist das enorm unangenehm - aber wie schaffst du es, den Kontext auszublenden?
Dass da jemand, anstatt den Job, der sie die Gesundheit kostet, zu wechseln, genau diesen Menschen alles gegeben hat -
Meintest du tatsächlich, diese PDL solle gehen, auch schon gegangen sein?
Genau so sieht Verantwortung aus, finde ich: Tatsachen aussprechen, statt Probleme zu verschleppen.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Ich finde deine Art, so abwertend über andere Menschen zu reden, die sich in diesem Job den Arsch aufreißen wirklich unverschämt.
Hmm, nimm es doch einfach erst mal als Tatsachenfeststellung - und dann überlege, wer sich richtiger verhält:
der, der es zulässt, oder die, die es anprangert.

"Sich den Arsch aufreissen" ist nicht das Wesentliche im Gesundheitsbereich.
Da geht es darum, mit Menschen verantwortlich umzugehen.


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Pflegenotstand in Deutschland

25.09.2021 um 23:15
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:"Sich den Arsch aufreissen" ist nicht das Wesentliche im Gesundheitsbereich.
Es funktioniert allerdings seit Jahrzehnten wunderbar, das den Leuten einzureden (also dass "sich den Arsch aufreißen" ein Wert an sich sei, und dass man "was zurückbekäme" was "wertvoller als Geld" wäre, dass die Patienten/Pfleglinge/Kinder einem "so viel zurückgäben" und so weiter) - gerade die kirchlichen Arbeitgeber (die gut dran verdienen) sind da ganz groß drin. Irgendwann geht jedem auf, dass man davon keine Miete zahlen kann, keine gute Rente hat und die kaputten Bandscheiben nicht von "was zurückgeben" wieder zusammenwachsen, dem einen früher, dem anderen später. Das sind manipulative Sprüche nach dem Motto "du willst es doch auch" um den Leuten eine ordentliche Bezahlung und Versorgung vorzuenthalten.


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25.09.2021 um 23:16
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Versuchst du dich da an Opfer blaming,
Findste nicht eher, zu behaupten, Patient:innen, die im KH behandelt werden, bekämen das, was sie sich selbst eingebrockt hätten, ist Victim Blaming?
Ich schon.

Wer sowas von sich gibt ist ungeeignet für den Job.
Das ist meine Meinung, unter Einbezug des Kontextes.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Meintest du tatsächlich, diese PDL solle gehen, auch schon gegangen sein?
Ja
Wer seinen Frust über die eigenen Arbeitsbedingungen in Richtung Patient:innen kanalisiert, ist aus meiner Sicht ungeeignet.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Hmm, nimm es doch einfach erst mal als Tatsachenfeststellung -
Es ist keine Tatsache.
Es ist eine persönliche Einschätzung, die in abwertendem Duktus vorgetragen wird.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Da geht es darum, mit Menschen verantwortlich umzugehen.
Woher willst du wissen, das die oben Benannten das nicht tun.
Weil @grätchen das schreibt?


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Pflegenotstand in Deutschland

25.09.2021 um 23:38
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Weil @grätchen das schreibt?
Weil ich auch schon in Heimen und Krankenhäusern gearbeitet habe.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:ist Victim Blaming?
Hast du den Eindruck gewonnen, die würden da optimal gepflegt werden können?
Bis zu dem Moment, als die PDL ihr Machtwort sprach?
Wie konsequent würdest du diese Haltung verfolgen? Also den vorigen Zustand schön reden?
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Wer sowas von sich gibt ist ungeeignet für den Job.
Und was hieltest du für geeigneter?
Leute, die so lange machen, dass sie den Rest ihres Lebens dann selber pflegebedürftig sind?
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Frust über die eigenen Arbeitsbedingungen in Richtung Patient:innen kanalisiert,
Puh.
So siehst du das?
In meinen Augen wird da der Frust nicht mehr in Richtung der eigenen Person kanalisiert - wo er bis zu diesem Punkt hin ging.
Was ja eigentlich auch schon nicht richtig sein kann - auch für die Patienten nicht.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Es ist eine persönliche Einschätzung, die in abwertendem Duktus vorgetragen wird.
Du erlaubst dir, die Aussage aufgrund des Duktus abzulehnen - meine Frage ging aber doch dahin, ob nicht diese Empörung gerechtfertigt sei, sollte es den Tatsachen entsprechen.


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Pflegenotstand in Deutschland

25.09.2021 um 23:40
@Allgemeinheit

Waren die Zivis von der Bundeswehr, als Ersatzdienst, nicht eine Entlastung, für den Pflegebereich?
Ich meine mich erinnern zu können, das die Deaktivierung der Wrhrpflicht, auch zur Verschärfung in diesen Bereich führen würde.
Die Politik, hat dann den einfachsten Weg genommen und liess der Sparpolitik freien Lauf.
Heisst Kommerzialisierung im Gesundheitseesen oder bei der Bundeswehr zb neben der Instandsetzung auch die schliessung vieler Bundeswehr Krankenhäuser.

2020/ 21 stehen und standen wieder viele Krankenhäuser vorm Aus, muss man nicht am Finanzierungssystem nicht etwas ändern?

Vom Bürger, wird immer nur verlangt und obwohl in Deutschland mit die höchste Steuerbelastung vorherrscht, nagen unsere Systeme am Hungertuch.
Vor allem im Gesundheitswesen/ Pflegebereich...

Wie kann das sein?

Die reine Kommerzialisierung is schuld?! Oder, weil Menschen gerne andere Menschen ausbeuten?

Wobei ich kein SPDler bin sondern in der anderen VP. Sehe aber dennoch Missstände.


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