Also ich kann nur schreiben, dass es historisch betrachtet immer schief gegangen ist, sich abzuschotten.
Auch müssen wir hier etwas unterscheiden zwischen Invasoren und Migranten, die ja manchmal gerne in denselben Topf geworfen werden.
Dazu muss ich nun etwas weiter ausholen:
Invasoren sind eine organisierte bewaffnete Militärmacht, angeführt von Offizieren, die dann wiederum angeführt werden von höheren Offizieren usw..
Das Ziel einer Invasion ist es der eigenen Gruppe einen direkten politischen Vorteil zu verschaffen, indem die Herrschaftsstruktur des zu erobernden Landes gewaltsam lokal oder generell beseitigt wird und durch die eigene Herrschaftsstruktur ersetzt wird.
Migranten sind nicht so straff organisiert wie Invasoren und vor allem sind sie nicht bewaffnet. Das Ziel des Migranten ist es ihre allgemeine Lebenssituation für sich und für ihre Nachkommen (Familie, Freunde, usw.) zu verbessern.
Aus Migranten können sehr wohl Invasoren werden, wenn sie sich gezwungen sehen ihr Ziel nur dadurch erreichen zu können, indem sie die bestehende Herrschaftsstruktur beseitigen und auch wichtig: keine Alternative existiert.
Zuletzt in Europa geschehen bei der Völkerwanderung. Das mag zwar nun weit hergeholt zu sein, aber politische Situationen begreift man immer nur wenn man ein Stück weit die Beispiele aus der Vergangenheit betrachtet. Die Goten haben die Donau überschritten, weil sie Schutz im römischen Reich vor den Hunnen gesucht haben.
Die Römer, die total überfordert waren mit der Situation, hatten keine andere Lösung parat als denn Legionäre marschieren zu lassen, obwohl es tatsächlich die Möglichkeit gab einer Integration. Heutzutage würden wir, wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, das als antike AFD-Lösung betrachten (Schusswaffengebrauch an den Grenzen, usw.).
Die Goten, die dann mit dem Rücken an der Wand standen, blieb keine andere Wahl als die Herrschaftsstruktur zu beseitigen. Sie waren es dann auch, die Rom 410 plünderten und das Ende des Westreiches einleiteten.
(Siehe
Wikipedia: Goten#Ostgoten)
Der Rest ist dann Geschichte.
Invasoren können zurückgeschlagen werden indem sie militärisch besiegt werden. Migranten jedoch, die sich genötigt sehen sich in die Rolle der Invasoren zu begeben, können nicht zurückgeschlagen werden, indem sie besiegt werden. In der Regel werden sie nur dadurch besänftigt indem ihnen Alternativen angeboten werden, oder sich Alternativen ergeben.
Hier lohnt es sich auch einen Blick in die Geschichte zu werfen, vor allem zu Zeiten der Völkerwanderung:
Die Germanen in der Völkerwanderung haben erst dann aufgehört zu wandern als die Hunnen beseitigt waren und Westrom besiegt war. Davor wurden sie sogar ziemlich oft von römischen Legionen besiegt.
Für die Römer muss es ein Albtraum gewesen sein, denn der Feind war nach militärischem Handbuch besiegt, aber trotzdem war der Krieg nicht gewonnen? Eben weil es nie ein Krieg gegen Invasoren war, sondern Flüchtlinge die in die Rolle der Invasoren gedrängt wurden.
Geschichte wiederholt sich zwar nicht, aber sie reimt sich (Mark Twain).
Natürlich haben wir es in der Flüchtlinsgwelle nicht mit Invasoren zu tun gehabt, auch wenn eine bestimmte Person drüben auf der anderen Seite des Atlantiks etwas anderes behauptet hat, so steht Köln immer noch unter der Herrschaft des Grundgesetzes und die Terroranschläge alle 5 Minuten sind auch ausgeblieben (By the way: In England, Frankreich und in den USA hatten sie zugenommen).
Wir müssen schauen, wie wir das am Besten in den Griff bekommen. Integration ist langfristig die beste Methode: Sehr wohl kann gesagt werden, dass jeder aufgenommen wird, der Teil der Gesellschaft werden will, aber Teil der Gesellschaft darf nicht durch "Rasse" definiert werden, sondern durch Verhalten. Das war ja auch lange Zeit das römische Erfolgsprinzip, wenn wir beim Beispiel Rom bleiben, es existieren aber auch genug andere historische Beispiele dafür.
Vor dem Problem drücken können wir uns übrigens nicht, die größte Migrationswelle steht uns nämlich noch bevor: Die Migration aufgrund des Klimawandels. So oder so, werden Millionen von Menschen vom Äquator aus Richtung Norden und Süden flüchten, eben weil sie einfach nur da überleben können.
Grüße und eine gute Nacht