Rassisten
22.09.2008 um 09:28
Auszug aus dem Artikel "Ornung der Dinge" aus der FAZ vom heutigen Tage:
(...) In Köln, an diesem Samstag im September, singt man viel von Demokratie und Meinungsfreiheit und kann sie – so schmerzhaft das ist – im Grunde nicht ertragen. Man hätte die Rollläden herunterlassen können am Heumarkt. Man hätte stille Zeichen setzen können, so wie es Anwohner in den Schaufenstern mit Blumen und Protestzetteln versucht haben, stillen Widerstand leisten wie die Hoteliers und Taxifahrer, die sich weigerten, Teilnehmer des Kongresses zu beherbergen und in die Stadt zu fahren. Man hätte alles dafür tun können, um dem provokanten „Antiislamisierungskongress“ der Rechtspopulisten die Aufmerksamkeit zu entziehen.
(...) „Ihr seid doch genauso krank wie die Rechten, die ihr stark macht. Verfluchte DDR“, ereifert sich der Lehrer. „Faschist! Mach bloß, dass du wegkommst!“, schleudert man ihm ins Gesicht.
(...) Und eines ist ein Aufruf der Polizei. Sie wisse von der Beunruhigung in der Gemeinde, ist zu lesen. Sie werde dafür sorgen, dass „Sie sich mit Ihrer Kultur und Ihrer Religion bei uns in Köln sicher fühlen können“. Doch bitte: „Lassen Sie sich nicht provozieren!“, heißt es am Ende.
Der Junge, der am Eingang zu einer der Baracke Fladenbrote verkauft, sagt: „Das ist bei uns auch gepredigt worden. Natürlich halten wir uns daran. Schon weil wir wissen, dass man in einer Demokratie solche Protestauftritte akzeptieren muss. Und weil wir wissen, dass es ja schon demokratische Beschlüsse zum Moscheebau gibt.“ Eine junge Frau, die einige hundert Meter entfernt steht, sagt: „Demokraten in der Moschee? Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll. Die Atmosphäre ist ja schon auch unter den gläubigen Türken strenger und religiöser geworden.“
(FAZ: http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~EA97CC2BA0AAA4651A11DC752FC86410E~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_feuilleton)
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Rassisten
22.09.2008 um 10:13
Da es in der derzeitigen Debatte ja um PRO-Köln, und somit auch um den Moscheebau geht, betrachten wir die Lage doch mal etwas unter dem Augenmerk auf den Träger der Moschee.
Die DITIB (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion. Sie untersteht der dauerhaften Leitung, Kontrolle und Aufsicht des staatlichen Präsidiums für Religiöse Angelegenheiten der Türkei in Ankara und untersteht damit indirekt dem türkischen Ministerpräsidenten). Dem Verband sind bundesweit 884 lokale Vereine angeschlossen. Damit betreut die Ditib nach eigenen Angaben rund 77 Prozent der organisierten Muslime in Deutschland. Also kann ich sie auch einfach mal als Repräsentanten heranziehen. Und dafür schwenke ich meinen Blick mal auf die Heimat der Diyanet (das staatliche Präsidium für Religiöse Angelegenheiten, welcher die DITIB unterliegt).
Christen, werden in der Türkei diskriminiert, sie dürfen keinen
eigenen Besitz wie Immobilien erwerben, sowie keine neuen
Gemeindezentren oder Gotteshäuser errichten.
Das bestätigen u.a. Menschenrechtsorganisationen wie die GfbV und AI.
In der Türkei besteht nachweislich eine allseits geduldete, massive
Ungleichbehandlung von Christen und Moslems, wie sie einige islamisch
aktive Türken in Deutschland den Deutschen andichten will, bloß weil
diese Gebrauch von ihrem Recht zur freien Meinungsäußerung machen,
denn die Realität sieht so aus, daß die Anzahl der Moscheen auf über 1200 Stück im Jahre 2008 angestiegen ist, was die
Behauptung der angeblichen „Diskriminierung“ von Moslems in
Deutschland, sowie den ungehörigen Vorwurf angeblicher hiesiger
„Ausländerfeindlichkeit“ genauso Lügen straft, wie die Mär von dem
Zwang zum Beten in unattraktiven „Hinterhofmoscheen“. Ein solches
Verhalten der islamischen Interessenverbände macht jegliche sachliche
Auseinandersetzung von vornherein genauso unmöglich wie
Intransparenz, Überreaktionen oder prophylaktisch-vorweggenommene
Anschuldigungen.
Die Realität sieht in Wahrheit so aus, dass die Türken in der Türkei
genau die Angst vor den Christen zeigen, und den Hass auf sie haben,
den sie den Deutschen unterstellen, besser gesagt, die sie auf die
Deutschen projizieren! In der Türkei kommt es daher auch immer wieder
und immer häufiger aus rein religiösen Gründen zu rassistischen
Übergriffen auf Christen - bis hin zum bestialischen Mord, bei denen
drei Christen die Kehle durchgeschnitten wurde.
Kurzum: Bevor die islamisch-türkischen Verbände den Deutschen wieder
boshaft und unzutreffend generelle „Ausländerfeindlichkeit“
andichten, sollten sie sich die aktuelle, desolate Situation der
Christen in der Türkei ins Gedächtnis rufen, und vor dem Auspacken
der Nazikeule ihres eigenen Genozid an den armenischen Christen
gedenken. Wie auch immer man zur Atommeilermoschee steht, die
Verantwortlichen kann man zurecht für selbstherrliche Arroganz,
geringe Dialogbereitschaft, Unehrlichkeit und mangelnde Rücksicht auf
die Interessen der Mitbürger kritisieren. Laut Umfragen waren die
meisten dagegen, weswegen sie sich aber noch lange nicht „Pro Köln“
anschließen müssen.
Und deswegen und auch aus vielen anderen Gründen ist die Islamkritik und die Kritik am Großmoscheebau notwendig und berechtigt!
Und wenn ständig Menschen, die sich kritisch damit befassen, als Rassisten und Nazis bezeichnet werden, dann ist der demokratische Prozess gefährdet.
Das Recht auf freie Meinungsäußerung wurde eben explizit wegen unbeliebten Meinungen festgeschrieben, denn geliebte Mainstream-Meinungen müssen nicht geschützt werden.
Und wenn Leute das Absagen einer politischen Veranstaltung aus Sicherhietsgründen, weil linke Terroristen eine Gefahr für die Allgemeinheit verursacht haben, das als demokratischen Erfolg benennen wollen, dann sollten sie am besten mal ihr demokratisches Grundverständnis überprüfen lassen.
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Rassisten
22.09.2008 um 10:18
Ich bin ja ein bisschen verwundert über die Dialogführung. "Verfluchte DDR!" Was hat denn die DDR, welche vor 18 Jahren aufhörte zu existieren, mit der Demonstration in Köln zu tun? Ich glaube nicht, daß sämtliche ehemlige DDR-Bürger nach Köln gefahren sind. Auch sind mir keine Aufrufe der letzten Staatsführung der DDR bekannt, die zu einer Demo nach Köln aufrufen.
Na ich denke mal, da kommen wieder die eigenen Ressentiments der einzelnen Seiten zum Vorschein. Und jeder glaubt, die "Wahrheit" für sich gepachtet zu haben und das seine Meinung, die einzige Meinung ist, die zählt. :)
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Rassisten
22.09.2008 um 10:18
Hast mit der "Jungen Welt" ja mal wieder eine tolle Quelle herbei gezaubert.
Sehr objektiv dieses alte am Marxismus orientierte DDR-Kampfblatt, durch welches in der alten DDR die Jugend im staatskonformen Sinne beeinflusst und die kommunistische Erziehung der jungen Generation gefördert wurde.
Die junge Welt wird vom Verfassungsschutz des Bundes beobachtet. In den Verfassungsschutzberichten von 2006 und 2007 wird die Zeitung als „ein bedeutendes Printmedium im linksextremistischen Bereich“ bezeichnet. Sie pflege „eine traditionskommunistische Ausrichtung und propagiert die Errichtung einer sozialistischen Gesellschaft“. Der Verfassungsschutz vertritt weiterhin die Ansicht, dass einzelne Mitglieder der Redaktion und ein großer Teil der Autoren dem „linksextremistischen Spektrum“ zuzuordnen seien. Wiederholt sei festzustellen, dass in Beiträgen der jW (etwa über Kurdistan oder Irak) Gewalt als Mittel im Kampf gegen Kapitalismus und Imperialismus anerkannt werde. Über ausländische Guerilla- und Terrororganisationen wie die kolumbianische FARC oder die baskische ETA werde wohlwollend und unkritisch berichtet. Sie würden zu „Befreiungsbewegungen“ umgedeutet. (WIKI)
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Rassisten
22.09.2008 um 10:21
"Christen, werden in der Türkei diskriminiert, sie dürfen keinen
eigenen Besitz wie Immobilien erwerben, sowie keine neuen
Gemeindezentren oder Gotteshäuser errichten."
Und wir sollen jetzt gleiches mit gleichem vergelten? Weil in der Türkei die Christen diskriminiert werden, haben wir als "christliches Abendland" die Pflicht, die Muslime zu diskriminieren? Dat haut wohl nicht ganz hin.
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Rassisten
22.09.2008 um 10:22
Mal unabhängig davon auf welcher Seite man steht; Die Behörden haben vor linker Gewalt kapituliert. Das find ich ziemlich unmöglich.
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Rassisten
22.09.2008 um 10:27
Nein, die Behörden sahen in Anbetracht der Verhältnismäßigkeit es für notwendig, die Veranstaltung abzublasen. Das halte ich für durchaus sinnvoll. Erstens dient es der Konflikteindämmung und zweitens wurden damit für ein paar Leute nicht sinnlos Gelder verschwendet und drittens musste dadurch nicht die ganze Polizeikolonnen ständig in Alarmbereitschaft bleiben, sondern konnten selbst ins verdiente Wochenende.
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Rassisten
22.09.2008 um 10:29
Ich halte es für unsinnig eine genehmigte politische Veranstaltung wegen ein paar hundert Linksterroristen abzusagen. Das ist die Kapitulation vor der linken Gewalt und nicht mehr
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Rassisten
22.09.2008 um 10:30
"Leider gibt der linksfaschistische Mob der anderen Seite nicht die Möglichkeit der Artikulation. Dies ist rechtswidrig und einfach Scheiße"
Das ließe sich ganz locker auf die Nazis ummünzen, welche um keinen Deut besser sind. Dazu musste ich schon zu viele erleben.... :)
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Rassisten
22.09.2008 um 10:32
Nach Aussage der Polizei war es nicht wegen den paar Linken, sondern wegen der Verhältnismäßigkeit... Ein paar tausend gegen ein paar hundert.
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Rassisten
22.09.2008 um 10:33
Das heißt man muss nur genug Leute zusammen trommeln und mit Randalen drohen, ein paar Steine werfen und schon ist es vernünftig die Gassen zu räumen?
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Rassisten
22.09.2008 um 10:34
Naja, wenn du eine überwältigende Masse von Leuten hinter dich scharen kannst, sicherlich.
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Rassisten
22.09.2008 um 10:35
Ok. Ich bin da anderer Meinung und denke nicht dass die Staatsgewalt vor einem wütenden Pöbel den Schwanz einziehen sollte, egal ob links oder rechts.
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