martenot schrieb:War das nicht schon mal besprochen worden, und es war darauf hingewiesen worden, dass "Querdenker" eine Eigenbezeichnung derjenigen Menschen ist, die sich selbst so sehen. Meines Wissens wurde der Begriff nicht von außen den Leuten aufgedrückt. Man könnte also meinetwegen den Begriff einschränken auf Menschen, die sich selbst als Querdenker sehen.
Bringt nur nicht viel, weil ja im konkreten Fall oft nicht bekannt ist, wer sich "selbst" so nennt. Wenn eine Demo klar unter dem Moto läuft, mag das noch angehen, aber jeden, der nicht akkurat meine Haltung zur Impfungen und zur Tagespolitik teilt, in die Querdenkerecke stellen, und ihn damit gleichzeitig auch noch mit den verwirrtesten Verschwörungstheorie-Fanatikern in einen Topf zu werfen, wie es hier gerne getan wird, ist nicht nur kontraproduktiv, es fällt auch auf das Niveau zurück, das man eigentlich kritisiert.
Ich gehe mal davon aus, dass man Anfangs schon ganz bewußt einen solchen etwas provokanten Begriff als Eigenbezeichnung gewählt hat, aber die universelle Gültigkeit ist doch recht eingeschränkt, da man als einzelne Person mit dem "Querdenkertum" weder einen Vertrag unterschreibt, noch der Verpflichtung unterliegt, seine Standpunkte niemals revidieren zu dürfen. Was bleibt ist ein wachsweicher, verallgemeinernder Sammelbegriff, der auch nur als solcher seine Berechtigung hat. Im Grunde müßte er für ernsthaftere Debatten sowohl zeitlich als auch personell jeweils neu abgesteckt werden, oder man kommt überhaupt von dieser leidenschaftlich pauschalisierenden Bashing-Sucht weg, die ja sonst von den selbsternannten "Vernünftigen" bei andern auch gerne als Unsitte erkannt wird.
So sehe ich das.