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Querdenker

4.695 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rechtsradikal, Linksradikal, Querfront ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Querdenker

Querdenker

09.12.2021 um 19:39
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Ist es doch auch rechtlich gesehen oder nicht, sollten Mordmerkmale oder ein niedriger Beweggrund vorliegen? Nur kann man den Täter leider nicht mehr dran kriegen, weil er sich ja nach der Tat selbst gerichtet hat.
Ja. Wenn er den Suizidversuch überlebt hätte, wie z.B. die Mutter in Solingen, die ihre 5 Kinder getötet hatte, wäre er vermutlich wegen Mordes angeklagt worden. Ich bin keine Juristin, aber das Motiv aus Angst vor Inhaftierung die Kinder zu töten kommt mir schon als niedriger Beweggrund vor.

Jedenfalls finde ich den Begriff erweiterter Suizid nicht so gut.
Er macht die Tötung bzw den Mord der anderen zur Nebensache, finde ich.


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Querdenker

09.12.2021 um 19:49
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Ja. Wenn er den Suizidversuch überlebt hätte, wie z.B. die Mutter in Solingen, die ihre 5 Kinder getötet hatte, wäre er vermutlich wegen Mordes angeklagt worden. Ich bin keine Juristin, aber das Motiv aus Angst vor Inhaftierung die Kinder zu töten kommt mir schon als niedriger Beweggrund vor.
So viel ich als Laie weiß, ist das Vorliegen eines aus rechtsprechender Sicht anerkannten niedrigen Beweggrundes auf subjektiver Tatbestandsseite auch gar nicht notwendig bzw. keine Voraussetzung, sondern genügt für Mord der Vorsatz (oder der bedingte Vorsatz) auf subjektiver Seite + mindestens ein Mordmerkmal auf objektiver Tatbestandsseite wie bspw. in Heimtücke gehandelt zu haben oder mit gemeingefährlichen Mitteln usw...(siehe § 211 StGB) getötet zu haben.


Oder sollte eine Ermöglichungsabsicht oder Verdeckungsabsicht einer anderen Straftat vorgelegen haben.

Ebenso kann der Tatbestand des Mordes erfüllt sein, "glaube ich" , sollte nur Tötungsvorsatz + ein niedriger Beweggrund vorliegen.


Daher könnte ich jetzt nicht mal genau sagen, ob der Vater, hätte er überlebt, nur wegen Totschlags oder vielleicht sogar wegen Mord angeklagt worden wäre.


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Querdenker

09.12.2021 um 19:54
@rhapsody3004
Bin wie gesagt keine Juristin und kann das nicht bewerten, ob da ausreichen Mordmerkmale vorliegen würden.
Mir ging es mehr um den irreführenden Begriff erweiterter Suizid.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Daher könnte ich jetzt nicht mal genau sagen, ob der Vater, hätte er überlebt, nur wegen Totschlags oder vielleicht sogar wegen Mord angeklagt worden wär
Das ist vielleicht auch egal.
Jedenfalls wäre er für ein Tötungsdelikt angeklagt worden.


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Querdenker

09.12.2021 um 20:02
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Bin wie gesagt keine Juristin und kann das nicht bewerten, ob da ausreichen Mordmerkmale vorliegen würden.
Mir ging es mehr um den irreführenden Begriff erweiterter Suizid
Dazu muss man nicht unbedingt Jurist oder Juristin sein. Eigentlich fehlt uns nur Akteneinsicht bzw. fehlen uns alle Einzelheiten der Tat. Hätten wir diese alle, könnten auch wir eine bessere Einschätzung abgeben, ob es für Mord oder nur für Totschlag gereicht hätte. Zumindest wenn man sich halbwegs in der Materie bzw. mit den Unterschieden beider Tötungsdelikte auskennt, was eigentlich kein Hexenwerk ist.
Und was niedrige Beweggründe angeht, die nicht sofort offensichtlich und als solche bekannt sind, könnte man in diversen Rechtsprechungen nachschauen. Bspw. ob das hier,
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:das Motiv aus Angst vor Inhaftierung die Kinder zu töten kommt mir schon als niedriger Beweggrund
, als ein niedriger Beweggrund schon irgendwann mal anerkannt wurde.




Soll jetzt aber nicht arrogant oder so klingen. Ich bin auch nur höchstens interessierter Laie.


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Querdenker

09.12.2021 um 20:17
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Das ist vielleicht auch egal.
Jedenfalls wäre er für ein Tötungsdelikt angeklagt worden.
Ist es jetzt tatsächlich auch, weil der Verantwortliche für die Tat (Ausnahme "vielleicht" irgendwelche Beihelfer) nicht mehr angeklagt werden kann.

Und ja, wegen eines vorsätzlichen Tötungsdelikts wäre der Vater auf jeden Fall angeklagt worden. Der Vorsatz dürfte ja außer Frage stehen. Also mindestens für Totschlag hätte er sich verantworten müssen. Aber er wählte ja den feigen Ausweg.


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Querdenker

09.12.2021 um 21:22
@Rainlove

Du hast behauptet, dass der Mörder nachweislich psychisch krank gewesen wäre, ich bat um einen Beleg, den du natürlich wieder nicht liefern kannst. Jetzt deklarierst du es plötzlich als Meinung, so entstehen Gerüchte.

Fakt ist - der Mörder war feige, tief in der Querdenker Szene verwurzelt und mit erheblicher krimineller Energie. Alles andere ist Relativierung einer abartigen Tat.


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Querdenker

09.12.2021 um 21:42
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Fakt ist - der Mörder war feige, tief in der Querdenker Szene verwurzelt und mit erheblicher krimineller Energie. Alles andere ist Relativierung einer abartigen Tat.
Dennoch gibt es ein Detail was nicht in meine Wahrnehmung der Querdenkerszene passt.
Vorab, wer jetzt noch in der Szene ist, gehört doch eher zu den hartgesottenen. Dann so ein Ding abzuziehen wegen nem gefälschten Impfpass, wirkt irgendwie übertrieben. Wohlgemerkt nur dann, wenn er einer der hartgesotteneren gewesen ist.
Für mich passt das eher zu einem Mitläufer, der durch die Konfrontation mit dem Staat sich seiner Verantwortung wieder bewusst wurde, er war demnach imo nicht vom Staat abgewandt.


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Querdenker

09.12.2021 um 22:58
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Fakt ist - der Mörder war feige, tief in der Querdenker Szene verwurzelt und mit erheblicher krimineller Energie. Alles andere ist Relativierung einer abartigen Tat.
Ich sehe die Tat eher als einen verzweifelten Ruf nach einem Therapieplatz


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JMT ehemaliges Mitglied

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Querdenker

09.12.2021 um 23:08
Zitat von parabolparabol schrieb:Ich sehe die Tat eher als einen verzweifelten Ruf nach einem Therapieplatz
Weil diese Person, verzweifelt Kontakt zu Therapeuten gesucht hat?


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Querdenker

09.12.2021 um 23:13
Zitat von JMTJMT schrieb:Weil diese Person, verzweifelt Kontakt zu Therapeuten gesucht hat?
Es war ein unbewußter Hilferuf. Die Umgebung hätte es merken müssen und ihm einen Therapieplatz anbieten müssen.


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JMT ehemaliges Mitglied

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Querdenker

09.12.2021 um 23:14
Ah..

Okay.


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Querdenker

09.12.2021 um 23:20
Zitat von parabolparabol schrieb:Ich sehe die Tat eher als einen verzweifelten Ruf nach einem Therapieplatz
Seit wann ruft man um Hilfe, in dem man seine Kinder und seine Frau ermordet und sich anschließend selbst tötet?
Zitat von parabolparabol schrieb:Es war ein unbewußter Hilferuf. Die Umgebung hätte es merken müssen und ihm einen Therapieplatz anbieten müssen.
Äh ja, sollen wir jetzt allen durchgeknallten Querdenkern
Therapieplätze anbieten?


Wie kommst du auf die Idee, dass der Täter bereit gewesen wäre, eine Therapie zu machen?

Verantwortlich für die Taten ist der Täter, der die Kinder und die Frau tötete.
Und derjenige, der ihm die Waffe beschaffte.
Sonst niemand.

Wirklich unangebracht, wie du die Verantwortung von ihm weg in seine Umgebung verschiebst.


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Querdenker

09.12.2021 um 23:21
Was zur psychischen Erkrankung des Täters - die Staatsanwaltschaft geht von einer mutmaßlichen psychischen Erkrankung des Täters aus:
Nun hatte das Paar Angst vor einer Verhaftung und dem Verlust der Kinder, wie Oberstaatsanwalt Gernot Bantleon am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur sagte.


Aber hätten der Familie tatsächlich die vom Vater befürchteten Konsequenzen gedroht? "Die Vorstellungen des Mannes waren völlig verquer", sagte Oberstaatsanwalt Gernot Bantleon der dpa. Der 40-Jährige war weder polizeilich bekannt, noch war die Familie beim Jugendamt aufgefallen. "Eine Haftstrafe bei einem Ersttäter, das ist völlig undenkbar. Ebenso die Wegnahme der Kinder." Es komme in dem Brief zum Ausdruck, dass der Mann vermutlich eher psychische Probleme gehabt haben müsse, da seine Vorstellungen mit den Tatsachen nichts mehr zu tun hätten, so Bantleon.
https://www.focus.de/panorama/welt/fuenf-tote-in-brandenburg-mann-brachte-ehefrau-und-drei-kinder-um-weil-seine-impfpass-faelscherei-aufflog_id_24495298.html


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Querdenker

09.12.2021 um 23:25
Zitat von parabolparabol schrieb:Ich sehe die Tat eher als einen verzweifelten Ruf nach einem Therapieplatz
Ich kann kaum mehr sagen zu dieser Tat, als dass sie für mich schwer zu ertragen ist. Aber wo man da einen Hilferuf erkennen kann, ist mir schleierhaft. Ich wünschte, ein solcher Hilferuf wäre (vor der Tat) abgesetzt und positiv beantwortet worden, wie auch immer. Aber anonyme Postings bei Telegram eignen sich dazu doch eher nicht.


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Querdenker

09.12.2021 um 23:25
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Äh ja, sollen wir jetzt allen durchgeknallten Querdenkern
Therapieplätze anbieten?
Sorry bitte nicht falsch verstehen, aber das wird doch auch für jeden durchgeknallten messerstecher, bahnschubser und was weiß ich was gefordert.

Ich denke auch der Typ hatte A mächtig einen an der Waffel, dadurch B anfällig für solche kruden, kranken Ideologien, und C ein kranker, Krimineller, feiger, verschwurbelter mörder


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Querdenker

09.12.2021 um 23:32
@behind_eyes

Sehe ich ein bisschen anders - dieses paradoxe erlebt man ja auch ua bei Reichsbürgern. Der Staat wird abgelehnt, aber Leistungen werden dennoch gerne in Anspruch genommen.

Eine wirkliche Konfrontation gab es ja auch noch nicht. Der Arbeitgeber der Frau wollte der Fälschung wohl nachgehen, was genau angestrebt wurde, wurde meines Wissens nicht kommuniziert. Der Mörder ging aber anscheinend von gravierenden Konsequenzen aus und glaubte dem Müll, der in der Querdenker Szene verbreitet wird.
Zitat von parabolparabol schrieb:Ich sehe die Tat eher als einen verzweifelten Ruf nach einem Therapieplatz
Zitat von parabolparabol schrieb:Die Umgebung hätte es merken müssen und ihm einen Therapieplatz anbieten müssen.
Welche Umgebung? Die Querdenker Szene? Die Szene, die seinen Wahn befeuerte?

Die Taten sind keine Hilferuf, sondern Morde. Hier haben wir jemanden der Scheiße gebaut hat und die evt Konsequenzen nicht tragen wollte.


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Querdenker

09.12.2021 um 23:33
Zitat von 6.PzGren3916.PzGren391 schrieb:Sorry bitte nicht falsch verstehen, aber das wird doch auch für jeden durchgeknallten messerstecher, bahnschubser und was weiß ich was gefordert.
Die sind aber vorher schon psychisch auffällig gewesen, oder?

Über diesen Täter ist ja nicht bekannt, dass er vorher mit psychischen Problemen aufgefallen ist. Zumindest wurde das bisher nicht berichtet.
Er war einer von ganz vielen Querdenkern, der sich radikalisiert hat.
Wenn man Veröffentlichungen aus dieser Szene liest oder hört, was da gesagt und geglaubt wird, dann hört sich da wirklich vieles an, wie aus einer psychotischen Gedankenwelt. Wirklich verstörend, was da teilweise geglaubt wird.
Es sind aber nicht alle Querdenker:innen psychotisch. Ein paar werden darunter sein, aber das werden die wenigsten sein.
Die ganze Szene wirkt so gestört, dass es für das Umfeld vermutlichvschwer ist zu erkennen, wann es sich wirklich um ein Abgleiten in eine ernsthafte Erkrankung handelt.


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Querdenker

09.12.2021 um 23:35
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Sehe ich ein bisschen anders - dieses paradoxe erlebt man ja auch ua bei Reichsbürgern. Der Staat wird abgelehnt, aber Leistungen werden dennoch gerne in Anspruch genommen.
Was soll daran paradox sein? Der Staat ist ja noch da, obwohl man ihn ablehnt. Paradox wäre es, Leistungen vom Staat haben zu wollen, nachdem man ihn abgeschafft hat.


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Querdenker

09.12.2021 um 23:38
Zitat von parabolparabol schrieb:Die Umgebung hätte es merken müssen und ihm einen Therapieplatz anbieten müssen.
Das ist doch Unsinn. Woher willst du wissen, dass die Umgebung es hätte "merken müssen"? Ich weiß nicht mal, ob sie es hätte merken können(!).


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Querdenker

09.12.2021 um 23:38
Zitat von TripaneTripane schrieb:Der Staat ist ja noch da, obwohl man ihn ablehnt.
Reichsbürger leugnen den Staat rundweg ab. Sie erkennen ihn nicht an. Leistungen von einem nichtexistenten Staat bekommen zu wollen, ist absolut paradox.


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