Doors schrieb:Ich stelle mir ohnehin die Frage, mit wem oder was ich mich identifizieren muss. Ich bin ich und bliebe es auch gern. Lieber Individuum als mit irgendwelchen Massen irgendwo hin laufen
Wenn man sich mit irgendetwas oder wem identifiziert (Verein, Dorf, Land usw.), dann bedeutet das mMn noch lange nicht, dass man Massen hinterher laufen muss oder sich aufgeben muss usw.
Ich kann Individualist sein (das bin ich sehr wohl und habe gerne meine Freiheit), mich aber dennoch irgendwo zugehörig fühlen, z.B. auch meiner Famile.
Das bedeutet doch nicht, dass ich Tag und Nacht an meiner Familie kleben müsste. Ich mache trotzdem mein eigenes Ding.
Es geht lediglich um ein "wir-Gefühl" (der Mensch ist nicht gern allein...) und dieses hat nichts damit zu tun, dass man sich gegen andere Gruppen (Familien, Vereine, Länder usw. ) abschotten oder sich als etwas Besseres fühlen will.
Doors schrieb:Ich verstehe nicht, warum Menschen wie @Optimist offenbar immer etwas zur Selbstaufgabe brauchen, so ein Untergehen im Grossen und Ganzen
was hat das was ich gerade schrieb also mit Selbstaufgabe zu tun?
Doors schrieb:Volksgemeinschaft 2.0? Kann das der abgeschotteten DDR-Sozialisation geschuldet sein, Gen. @Optimist ?
Nenne es wie du es willst, ich nenne es einfach Gemeinschaftssinn. Und ja - dieser war zu DDR-Zeiten oft vorhanden in diversen Gruppen und das fand ich gut. Und das hat wie gesagt nichts damit zu tun, gegen andere Gruppen zu sein.
Doors schrieb:So ist das nun mal in einer globalisierten und mobilen postindustriellen Gesellschaft. Da ziehen Menschen ihren Jobs hinterher, verlassen ihr Dorf für Studium oder Berufsausbildung
Optimist schrieb:Ja ich weiß.
Bishamon schrieb:du bist wie ein Pudding, den man mit einem Nagel befestigen möchte :)
Was ist an meiner Antwort Pudding? Ich finde, das ist eine klare Antwort, auf die man mich festnageln kann:
Optimist schrieb:Muss halt nicht jeder gut finden ;)
Doors schrieb:Ob sie jemals wieder in die Einöde zurück wollen?
das ist doch das Schlimme, dass man auf den Dörfern jegliche Perspektiven kaputt gemacht hat.
Was sollen denn eines Tages aus diesen Einöden werden, bzw. sollen irgendwann di Leute sich nur noch in den Städten "zusammenballen"? Das kanns doch auch nicht sein.
Doors schrieb:Deshalb rate ich auch allen, die hier bleiben wollen, ob mit oder ohne "Migrationshintergrund": Lerne ein Handwerk
Und das Handwerk kann es nicht auch in den Dörfern geben bzw. müssen junge Leute unbedingt wegziehen, könnten sie nicht Handwerk dort aufziehen wo sie sind? Dorfbewohner brauchen doch auch Handwerker...
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peekaboo schrieb:Findest du denn auch extreme Positionen die für Frieden, Toleranz, Mitgefühl, Demokratie, Freiheit und Liebe einstehen nicht gut, oder machst du da keine Ausnahme und bist du tatsächlich gegen alles und jeden, der eine extreme Position einnimmt?
borabora schrieb:Fragt sich, wie sich diese positiven extremen Positionen auswirken.Weil man für das Gute ist oder was man dafür hält, rechtfertigt das auch nicht alles.
abberline schrieb:es geht nicht um Haarfarbe und Co, sondern um gemeinsame Sprache, Kultur, Werte, Traditionen auch Sozialsysteme... und wenn jemand neu zu einer Gemeinschaft stößt, kann er inspirierend sein, klar, aber ein wenig mit einfügen muss er sich dennoch.
ganz genau.
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Kürbiskern schrieb:Ich kann Kulturen oder Leute, die es verteidigen nicht wirklich respektieren bei denen Beschneidung ein Bestandteil ist. Ich kann notgedrungen respektieren, dass es das irgendwo gibt, aber ich finde es problematisch, wenn das in meinem Land erlaubt ist, nur weil das Bestandteil der Kultur oder Religion ist. Für mich ist das Körperverletzung und Kindesmissbrauch.
Und wenn ich als Agnostiker das einem Kind antun würde, würde ich in den Knast wandern oder zumindest das Sorgerecht verlieren. Aber wenn ich sage, das ist wegen Kultur, dann wird dieselbe Sache (unter der das Kind genauso leidet) plötzlich ok. Das ist für mich eine Art von Multikulti die für mich nicht funktioniert.
Und das ist auch so ein Punkt, den ich nie begreifen werde, wie man da mit zweierlei Maß messen kann.
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Yael schrieb:Was die Kultur betrifft und die Anpassung möchte ich mal eine vielleicht provokative Frage in den Raum werfen:Was meint ihr, wie wirkt sich das Gefühl willkommen zu sein, oder nicht willkommen zu sein auf die Integration aus?
Sich willkommen zu fühlen ist sicher immer viel schöner und erstrebenswert und erleichtert alles.
Aber da komme ich noch mal mit dem Dorf-Beispiel: Fremde haben es da auch oft nicht einfach. Wenn sie sich jedoch bemühen, sich einbringen und integrieren, dann schmilzt meist auch das Eis sehr schnell (meine persönlichen Erfahrunswerte).