@Optimist Da ist doch eine Frage, warum da zwingend Konfliktpotential sein soll. Die meisten dieser Rituale haben ja mit der Ideologie wenig zu tun.
Genauso wie Weihnachten nichts mehr mit dem Christentum zu tun hat.
Es geht nicht darum, irgendwelche Kulturen auszuleben, es geht im gegenteil darum, aufzuhören, sie in den Fokus zu stellen.
Multikultur hat erstmal gar nichts mit Extremen zu tun. Die gibt es, ob du eine homogene oder eine multikulturelle gesellschaft hast so oder so.
Es ist ja nicht so, als würde es keine extremisten iN D geben, wenn nur Deutsche hier leben würden oder alle Migranten ihrer Kultur abschwören würden.
Multikultur heißt, dass ich jemanden, der schwarz ist, nicht mehr als ausländer sehe. Vielleicht ist er ausländer, vielleicht ist er auch hier geboren. Es interessiert mich gar nicht mehr, ich ziehe keine scharfe grenze mehr zwischen dem weißen deutschen, der 'hier her' gehört und dem zugezogenen.
Auch keine 'naja die dürfen hier schon leben' grenze, denn es ist vollkommen selbstverständlich.
Genauso wie bei der arabischen großfamilie. Das heißt nicht, dass ich kriminalität akzeptiere, auch keine religiös motivierten gesetzwiedrigkeiten.
Es heißt aber, dass ich nicht mehr auf der schiene 'Die machen sachen so, wie man sie HIER EINFACH NICHT MACHT, und sie sollen damit aufhören' fahre.
Es ist schlichtweg ein unterschied, ob ich eine Kopftuchdebatte führe, weil mich ernsthaft interessiert, ob da muslimische MÄdchen beeinträchtigt werden und auch durchaus bereit bin, das Kopftuch bei denen, die es freiwillig tragen, EXPLIZIT GUTZUHEIßEN.
Oder ob ich diese Debatte führe, weil ich verhindern will, dass das Kopftuch sich hier ausbreitet, weil es nicht in mein deutsches selbstbild passt, in dem der Islam nichts verloren hat (außer weggesperrt in irgendwelche hinterhofmoscheen vielleicht, weil es halt im GG steht).