Wahl in Thüringen und die beachtlichen Folgen

Commonsense schrieb:Das ständige Negieren der rechtsextremen Ausrichtung der AfD durch deren Wähler ist "Bullshitbingo" vom Feinsten! Fragt sich nur, ob man versucht, uns zu belügen, oder sich selbst?

das mag ja sein, nur darf man auch nicht den Fehler machen und andersrum den Wähler dann auch als rechts oder sogar rechtsextrem eingestellt, sehen.
Es hat eben immer diesen Beigeschmack von "du du machen", also "wenn du die wählst dann disqualifizierst du dich" usw... und genau dass ist es was einigen bitter aufstößt und sie dann diese Partei erst recht wählen.
Und logisch das dann oftmals ein Gegenangriff folgt, getreu dem Motto "dann bin ich eben rechts, und sage das auch so offen." So ist der Mensch nun mal beschaffen.

knopper schrieb:nur darf man auch nicht den Fehler machen und andersrum den Wähler dann auch als rechts oder sogar rechtsextrem eingestellt, sehen.

Was denn dann? Wenn ich eine Partei wähle, deren Programmatik einfach menschenverachtend und Ausländerfeindlich ist, dann trage ich das mit. Dementsprechend bin ich zumindest sehr weit rechts, wenn ich die Afd wähle. Oder halt dumm, weil ich nicht verstehe, was ich mit dem Kreuz bei der Afd mache...

knopper schrieb:Es hat eben immer diesen Beigeschmack von "du du machen", also "wenn du die wählst dann disqualifizierst du dich" usw... und genau dass ist es was einigen bitter aufstößt und sie dann diese Partei erst recht wählen.

..was jetzt wieder den Aspekt der Dummheit hat. Und das jetzt ohne Wertung...

knopper schrieb:So ist der Mensch nun mal beschaffen.

Nö. Das ist die Reaktion eines Kleinkindes. Jeder, der sich der Konsequenz seines Handelns bewusst ist, braucht dieses Ätschibätschi Gehabe nicht...

@knopper

Es gibt aber doch nur zwei Varianten: Entweder der Wähler ist ganz rechtsaußen, oder er ist dumm wie 5 Meter Feldweg! Sorry, aber dazwischen sehe ich wenig Raum für "Graustufen"...

Sind wir doch mal realistisch:

Niemand wird plötzlich zum Rassisten/Fremdenfeind, weil ein paar Flüchtlinge ins Land gelassen werden. Die Rassisten/Fremdenfeinde waren schon da, haben sich davor bedeckt gehalten, aber dann wurden die ersten Demos organisiert, bei denen man sich plötzlich wieder Luft machen konnte. Organisiert durch eine Gruppe, die dann später die AfD wurde - geordnet und gesichert durch Neo-Nazis, ganz offen, ohne dass sich jemand deswegen größer aufgeregt hätte.
Die gesamte Vorgehensweise, Demonstrationen, Schutztruppen, Gründung einer Partei, Nutzen der demokratischen Werkzeuge zur Deinstallierung der Demokratie, das alles kennen wir schon. Das ist generalstabsmäßiges Vorgehen getreu dem großen Vorbild GröFaZ...

Die AfD hat nun Rassismus und rechtes Gedankengut wieder "salonfähig" gemacht und plötzlich reißen Leute wieder ihr Maul auf, die davor Kreide gefressen hatten. In dieser Atmosphäre kommt es zu "Einzeltaten", bei denen Menschen mit Migrationshintergrund (und natürlich auch wieder jüdische Bürger) angegriffen werden - und auch das ist gewollt, da gibt es eindeutige Kommentare und Aussagen, die von der Provokation eines Bürgerkrieges sprechen, mit dem Ziel, die Regierung abzusetzen. Und, falls es bei Dir noch nicht angekommen sein sollte, diese Aussagen wurden von Parteimitgliedern der AfD gemacht und dokumentiert!

knopper schrieb:Es hat eben immer diesen Beigeschmack von "du du machen", also "wenn du die wählst dann disqualifizierst du dich" usw... und genau dass ist es was einigen bitter aufstößt und sie dann diese Partei erst recht wählen.
Und logisch das dann oftmals ein Gegenangriff folgt, getreu dem Motto "dann bin ich eben rechts, und sage das auch so offen." So ist der Mensch nun mal beschaffen.

Der Mensch ist nicht so geschaffen, werter Knopper, nur einige Menschen, die sich unter diesem Vorwand so verhalten, wie sie es ohnehin tun wollten! Das ist auch Teil der Augenwischerei!

Das waren jetzt mal überaus deutliche Worte, aber scheinbar geht es ja nicht anders!

@Commonsense
Dem würd ich widersprechen. Die AfD stand 2015 bei 3-4 Prozent und erst durch die Politik 2015 wurde die Partei unnötig stark gemacht. Die CDU hätte den Aufstieg der AfD verhindern können.
Und den "jetzt erst recht" Protest, den @knopper beschreibt, gibt es durchaus bei vielen Leuten.

@Kurzschluss
@Commonsense

Ihr seid beide so stark in eurem Schwarz/Weiß Denken verankert, dass ihr einfach nur das reproduziert, was euch medial auf dem Silbertablett serviert wird, anstatt gewisse Dinge kritisch zu hinterfragen. Das mag einfacher sein, erweitert aber nicht gerade den eigenen Horizont. Mein Beitrag bezog sich auch gar nicht auf die AfD als solches, sondern auf die Folgen, wenn ein Teil der Wählerschaft schlichtweg negiert wird. Das widerspricht nun einmal den Grundsätzen der Demokratie und hat unweigerlich zur Folge, dass die Radikalisierung an den Rändern weiter zu nimmt.

Und wer wirklich der Meinung ist, dass ein Miteinbeziehen der AfD, bspw. bei einer Minderheitsregierung, mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten zu vergleichen ist, der sollte sich nochmal grundlegend mit dem geschichtlichen Hintergrund eben jener Zeit auseinandersetzen.

@Kurzschluss
@Commonsense

Ich würde euch beiden ebenfalls mal empfehlen euch in der Welt etwas umzuschauen, vielleicht auch im zeithistorischen Kontext, um politische Strömungen und Ansichten besser zu verstehen und mit der eigenen Lebenswirklichkeit in Deutschland abzugleichen. Auch das kann den Horizont ungemein erweitern.

Kurzschluss schrieb:Was denn dann? Wenn ich eine Partei wähle, deren Programmatik einfach menschenverachtend und Ausländerfeindlich ist, dann trage ich das mit. Dementsprechend bin ich zumindest sehr weit rechts, wenn ich die Afd wähle. Oder halt dumm, weil ich nicht verstehe, was ich mit dem Kreuz bei der Afd mache...

Ja das sind Teile der Programmatik wie du schon sagst. Und diese Teile werden dann eben billigend im Kauf genommen, da von den anderen Parteien eben keine Alternative bleibt die man außerdem noch wählen könnte. Auch ist es größtenteils eine Protestwahl so dass die "Altparteien" dieses Thema endich annehmen.

Commonsense schrieb:Niemand wird plötzlich zum Rassisten/Fremdenfeind, weil ein paar Flüchtlinge ins Land gelassen werden. Die Rassisten/Fremdenfeinde waren schon da, haben sich davor bedeckt gehalten, aber dann wurden die ersten Demos organisiert, bei denen man sich plötzlich wieder Luft machen konnte. Organisiert durch eine Gruppe, die dann später die AfD wurde - geordnet und gesichert durch Neo-Nazis, ganz offen, ohne dass sich jemand deswegen größer aufgeregt hätte.

"ein paar Flüchtlinge" ist ja nun mal ein wenig untertrieben, "ein paar mehr" oder auch "zu viele" trifft das Ganze wohl schon eher. Und nein natürlich sind dadurch nicht einige zum Rassisten geworden, sondern es wird lediglich Ausdruck darüber verleiht, dass es so nicht geht.

Es sind ganz normale Bürger die halt die täglichen Zustände sehen, die sich vielleicht genervt fühlen durch den ein oder anderen neuen Mitbürger oder die besorgt darüber sind was man sich denn da reingeholt hat. Ja so muss man es benennen.
Dieses abstempeln als Rassisten macht die Sache nicht besser, sondern verschlimmert sie eher noch.

Kurzschluss schrieb:Nö. Das ist die Reaktion eines Kleinkindes. Jeder, der sich der Konsequenz seines Handelns bewusst ist, braucht dieses Ätschibätschi Gehabe nicht...

Commonsense schrieb:Der Mensch ist nicht so geschaffen, werter Knopper, nur einige Menschen, die sich unter diesem Vorwand so verhalten, wie sie es ohnehin tun wollten! Das ist auch Teil der Augenwischerei!

nein es ist auch einfach eine menschliche Reaktion, die man auch als Erwachsener hat. Ich möchte mich nicht einfach bevormunden lassen, dass ich doch bitteschön das richtige wählen soll, denn genau so klingt es ja immer wieder heraus.
Erzeugt wie gesagt genau das Gegenteil. Und ja dieses nicht bevormunden lassen wollen ist halt in den neuen Bundesländern stärker verbreitet.

abberline schrieb:Dem würd ich widersprechen. Die AfD stand 2015 bei 3-4 Prozent und erst durch die Politik 2015 wurde die Partei unnötig stark gemacht. Die CDU hätte den Aufstieg der AfD verhindern können.

ganz korrekt. Schuld an der Sache hat eben unsere Bundeskanzlerin bzw. auch ihre Alternativlospolitik. Das ging ja schon bei der Euro-Rettung los...um jeden Preis halten, koste es was es wolle... Das ist es was den Menschen so missfällt.

Wer etwas in der Welt rumgekommen ist, Freunde in den unterschiedlichsten Ecken der Welt hat und sich auch wirklich für die dortige Situation und Menschen interessiert, der wird schnell zu der Erkenntnis gelangen, dass Ansichten, die in Deutschland bereits als rechts(-radikal) gelten, in den meisten Ländern der Erde Normalität sind.

abberline schrieb:Dem würd ich widersprechen. Die AfD stand 2015 bei 3-4 Prozent und erst durch die miserable Politik 2015 wurde die Partei unnötig stark gemacht. Die CDU hätte den Aufstieg der AfD verhindern können.

Aber nur, wenn sie die Menschenverachtung und die Ausländerfeindlichkeit der Afd übernommenen hätte.
Die Afd hat den Leuten gesagt, dass alles besser wird, wenn die Flüchtlinge verschwinden. Was völliger Schmarrn ist, aber eine einfache Lösung darstellt.

MoltoBene schrieb:Mein Beitrag bezog sich auch gar nicht auf die AfD als solches, sondern auf die Folgen, wenn ein Teil der Wählerschaft schlichtweg negiert wird.

Siehe oben. Wenn ein Teil der Wählerschaft dafür ist, Ausländer und Menschen mit Migrationshintergrund einfach zu verfolgen und sie als Menen zweiter Klasse betrachten, heißt das nicht, dass der andere Teil der Bevölkerung bzw die anderen Parteien das goutieren müssen. Ganz im Gegenteil. Das nennt man dann Demokratie.

MoltoBene schrieb:Ich würde euch beiden ebenfalls mal empfehlen euch in der Welt etwas umzuschauen, vielleicht auch im zeithistorischen Kontext, um politische Strömungen und Ansichten besser zu verstehen

Hast du dazu ein Beispiel? Ich würde auch gerne von der Frucht der Erkenntnis naschen...

MoltoBene schrieb:Wer etwas in der Welt rumgekommen ist, Freunde in den unterschiedlichsten Ecken der Welt hat und sich auch wirklich für die dortige Situation und Menschen interessiert, der wird schnell zu der Erkenntnis gelangen, dass Ansichten, die in Deutschland bereits als rechts(-radikal) gelten, in den meisten Ländern der Erde Normalität sind.

Und das macht es besser?
Wenn der Nachbar seine Frau verprügelt wird es normal?

Interessante Ansicht...

@Kurzschluss
Nein, sie hätte nur nicht Massen an Menschen aus völlig fremden Kulturkreisen unkontrolliert ins Land lassen dürfen. Das Thema wurde von ihr völlig unterschätzt. Und ein vernünftiges Einwanderungsgesetz haben wir bis heute nicht. Das hat nichts mit Rechts oder Links zu tun, sondern mit Vernunft und dem Blick auf Sozialsysteme und den sozialen Frieden. Das hat selbst Helmut Schmidt damals angemahnt. Und Deutschland wird ja EU weit nicht grundlos kritisiert.

Kurzschluss schrieb:Aber nur, wenn sie die Menschenverachtung und die Ausländerfeindlichkeit der Afd übernommenen hätte.

Nein. Sie hätte einfach den Menschen näher sein müssen.

Es würde schon vor der Flüchtlingskrise seitens ausländischer Zeitungen angemerkt, dass die Regierung gar nicht mehr wisse, was die Leute bewegt. Abgehobene Politik, die keiner versteht, keinen Sinn und kein Ziel erkennen lässt.

Kurzschluss schrieb:Und das macht es besser?
Wenn der Nachbar seine Frau verprügelt wird es normal?

Interessante Ansicht...

Das ist doch absolute Polemik.

Kurzschluss schrieb:Hast du dazu ein Beispiel? Ich würde auch gerne von der Frucht der Erkenntnis naschen...

Nimm u.a. die Konflikte Russland/Tschetschenien, China/Uiguren und Indien/Pakistan, Birma/Rohingya u.v.m.

Und dann kannst du dich noch über die politischen Strömungen und Einstellungen in der östlichen Hemisphäre informieren, angefangen in Mittel- und Osteuropa, über den Nahen Osten, China, Indien, Japan & Co.

knopper schrieb:Und diese Teile werden dann eben billigend im Kauf genommen, da von den anderen Parteien eben keine Alternative bleibt die man außerdem noch wählen könnte.

Das ist doch Unsinn. Die Fremdenfeindlichkeit ist der zentrale Punkt der Afd. Den nimmt man nicht billigend in Kauf, das ist der Grund, die Afd zu wählen. Übrigens der einzige, denn für was könnte man die Afd noch wählen?

knopper schrieb:ein paar Flüchtlinge" ist ja nun mal ein wenig untertrieben, "ein paar mehr" oder auch "zu viele" trifft das Ganze wohl schon eher. Und nein natürlich sind dadurch nicht einige zum Rassisten geworden, sondern es wird lediglich Ausdruck darüber verleiht, dass es so nicht geht.

Die Aussge kommt aus den neuen Bundesländern, wo ja mit Abstand die wenigsten Flüchtlinge sind.
Und es geht. Es geht nur "gefühlt" nicht. Und das ist der Nährboden der Afd...

knopper schrieb:nein es ist auch einfach eine menschliche Reaktion, die man auch als Erwachsener hat. Ich möchte mich nicht einfach bevormunden lassen, dass ich doch bitteschön das richtige wählen soll, denn genau so klingt es ja immer wieder heraus.

Man kann auch eine eigene Partei Gründen, die alles hat, was man (und offensichtlich viele andere auch) möchte, die nicht offen rassistisch ist.
Oder möchte man gerade das Rassistische...?

@MoltoBene

Ich denke nicht, dass ich mir von Dir etwas erklären lassen muss oder will. Sprüche, das ist alles, verwässerndes Gequake eines angeblich Wissenden...

Ich bin sicherlich ausreichend in der Welt herum gekommen, habe Freunde in sehr vielen Ecken dieser Welt und dass dort normal sei, was hier als rechtsextrem eingestuft ist, ist völliger Schwachsinn!

Und der olle Jedi-Mind-Trick, dass Merkel daran Schuld ist, dass überall Neo-Nazis aus der Deckung kriechen, ist ebenso infamer Quark!

Ja, ich habe das alles sehr vereinfacht, aber das sollte Dir doch entgegenkommen, schließlich ist es doch das Konzept aller Populisten, einfache und knappe Erklärungen abzuliefern, die allerdings mit der Realität im Regelfall nichts oder nur sehr wenig gemein haben.

Und der historische Hintergrund ist mir durchaus bekannt, auch die Parallelen, die Du offenbar nicht sehen willst (oder von denen Du möchtest, dass andere sie nicht sehen).

Ich wohne übrigens nicht weit von Hanau entfernt und habe da schon einiges hören müssen, das meine Ansichten bestätigt, lange bevor es zu diesem Anschlag kam.

MoltoBene schrieb:Nimm u.a. die Konflikte Russland/Tschetschenien, China/Uiguren und Indien/Pakistan, Birma/Rohingya u.v.m.

Und dann kannst du dich noch über die politischen Strömungen und Einstellungen in der östlichen Hemisphäre informieren, angefangen in Mittel- und Osteuropa, über den Nahen Osten, China, Indien, Japan & Co.

Und dann ist der Genozid legitim?

Wenn die Kandidaten für den CDU Vorsitz jetzt schon Worte wie Grenzsicherung und Bekämpfung von Clan Kriminalität etc in den Vordergrund stellen, zeigt das, dass sie gemerkt haben, dass solche Themen vielen Menschen wichtig sind, die eben nicht rechts oder links wählen wollen.

abberline schrieb:Grenzsicherung

Das größte aller deutschen Probleme...

abberline schrieb:sie hätte nur nicht Massen an Menschen aus völlig fremden Kulturkreisen unkontrolliert ins Land lassen dürfen.

Ich bin mir ziemlich sicher, selbst wenn alle Menschen aus völlig fremden Kulturkreisen kontrolliert ins Land gelassen worden wären, das die AfD auch dann menschenverachtende und ausländerfeindliche Politik gemacht hätte.

@peekaboo
Dann wären, mit einem vernünftigen Einwanderungsgesetz, gar nicht so viele gekommen. Vor allem gibt es einen Unterschied zwischen humanitärer Hilfe und dauerhaft hier bleiben. Es gibt ein Asylgesetz, das ist auch wichtig. Aber man kann nicht die Welt retten auf Kosten der eigenen Sozialsysteme und des sozialen Friedens. Fachkräfte zb könnte man auch EU weit suchen. Das wird aber OT. Unter Helmut Kohl, Helmut Schmidt und Co wäre 2015 so nicht passiert.
@Kurzschluss
2015 war das durchaus ein Problem und die Grenzen der EU besser zu schützen sollte uns auch angehen.