Stimmt. Argentinien hat das erste Mal seit 15 Jahren einen Haushaltsüberschuss erwirtschaftet,
nachdem Milei einen gnadenloses Kürzungsprogramm durchgedrückt hat, als vom internationale Währungsfond vorgeschrieben wurde.
Dagegen gab es massenenweise Demonstrationen in mehreren Städten die sich gegen Kürzungen bei der Forschung, im Bildungssektor, im Gesundheitswesen, Wissenschaft und Kultur, bei staatlichen Subventionen für Strom, Gas und Wasser sowie für Tickets im öffentlichen Verkehr und Streichung aller öffentlichen Investitions- und Bauprojekte gewehrt haben.
teleman schrieb:Grichenland, Portugal usw. leiden sehr unter ihrer Staatsverschuldung und sind auf Jahrzente zu Enthaltsamkeit verdammt.
Dafür hat in Griechenland die Austeritätspolitik zu einem Defizit geführt, das mit Massenarbeitslosigkeit einherging. Mit Investitionsprogrammen hätte man vielleicht auch ein Defizit gehabt, aber eines mit mehr Beschäftigung und mehr Wohlstand.
So weit ich weiß, haben bis auf Deutschland, alle G7 Staaten mittlerweile eine Staatsverschuldung von über 100%, weil sie investieren. Die USA hat beispielsweise eine Staatsverschuldung von über 100%.
Dafür investieren sie aber auch massiv. Und dadurch das sie so stark investieren brummt der Laden. Es herrscht Vollbeschäftigung, der Konsum und die Löhne sind stärker gestiegen, die Wirtschaft wächst, die Infrastruktur wird ausgebaut und Unternehmen siedeln sich an.
In Deutschland haben wir eine sehr niedrige Schuldenquote, von derzeit 64%, also sehr viel weniger als bei den anderen.
Und unsere Wirtschaft geht krachen. Löhne sinken, den Leuten geht's immer schlechter, wir lassen die Infrastruktur auf den Nacken künftiger Generationen verrotten, das Bildungssystem ist komplett im Arsch, die Schulen - marode, das Schienennetz - verrottet. Weiß ich jetzt nicht, wer's klüger macht?
Eine neue Studie des Instituts der deutsche Wirtschaft zeigt, dass Deutschland einen enormen Investitionsbedarf hat und uns demzufolge Investitionen für eine zukunftsfähige Wirtschaft voranbringen würde.600 Milliarden Euro für eine zukunftsfähige Wirtschaft
Bröckelnde Straßen, Schienen und Brücken, mangelhafte Bildungsinfrastruktur, veraltete Gebäude, fehlende Infrastruktur für Strom, Wasserstoff und Wärme: Bundesweit wächst der Investitionsbedarf. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) erfasst die Herausforderung empirisch und zeigt, wie es besser geht.
600 Milliarden Euro: Diese Summe könnte Deutschland in den nächsten zehn Jahren voranbringen, das Bildungssystem verbessern, Investitionsstau in den Kommunen beseitigen, Straße und Schiene verbessern - und die Dekarbonisierung ermöglichen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie, die das IW gemeinsam mit dem IMK der Hans-Böckler-Stiftung erstellt hat. Beide Institute hatten den zusätzlichen öffentlichen Investitionsbedarf für die folgenden zehn Jahre 2019 schon einmal beziffert damals auf mindestens 460 Milliarden Euro. Seitdem hat der Investitionsdruck zugenommen, auch durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Quelle:
https://www.iwkoeln.de/presse/pressemitteilungen/michael-huether-simon-gerards-iglesias-600-milliarden-euro-fuer-eine-zukunftsfaehige-wirtschaft.htmlDie Gesellschaft für kommunale Infrastruktur zeigt, dass unsere Infrastruktur massiv an Wert verloren hat und weiterhin verliert. Deutschlands Infrastruktur fährt auf Verschleiss – Bröckel-Index zeigt den drastischen Wertverlust
Die Initiative „Damit Deutschland vorne bleibt“ macht mit ihrem Verschleißbarometer, dem sogenannten „Bröckel-Index“, die nachhaltige Vernachlässigung des wertvollen Volksvermögens „Infrastruktur“ sichtbar.
Die verkehrliche Infrastruktur in Deutschland ist Teil des Volksvermögens. Da diese jedoch seit Jahren drastisch unterfinanziert ist, hat dieses Vermögen allein seit 2005 mehr als 53 Milliarden Euro an Wert verloren.
Quelle:
https://ge-komm.de/deutschlands-infrastruktur-faehrt-auf-verschleiss-broeckel-index-zeigt-den-drastischen-wertverlust/#:~:text=Die%20verkehrliche%20Infrastruktur%20in%20Deutschland,Milliarden%20Euro%20an%20Wert%20verlorenMehr als 50 führende Unternehmen haben sogar ein Brandbrief an die Politik verfasst. Mehr als 50 Unternehmen haben einen Brandbrief an die Politik verfasst - aus Sorge um die Wirtschaft, das Klima und die Demokratie.
Unterschrieben haben den Appell unter anderen der Industriekonzern Thyssenkrupp, der Sportartikelhersteller Puma, das Energieunternehmen EnBW, die Drogerieketten dm und Rossmann, der Stahlkonzern Salzgitter, der Hausgerätehersteller Miele, das Handelsunternehmen Otto, der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport und das Chemieunternehmen Wacker.
Unternehmen fordern Aufweichung der SchuldenbremseIm
Unternehmensappell schalten sich die unterzeichnenden Firmen in die Diskussion über die Schuldenbremse ein. Sie fordern eine "Weiterentwicklung". Im Klartext: eine Lockerung, die dem Staat mehr Neuverschuldung ermöglicht. Das Argument: Um die Wirtschaft klimagerecht umzubauen, würden "massive - vor allem finanzielle - Ressourcen" benötigt. Dafür brauche es einen geeigneten "haushaltspolitischen Rahmen", um staatliche Investitionen zu ermöglichen, die dann private Investitionen anreizen.
Quelle:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/unternehmensappell-politik-transformation-100.htmlWas? Führende Unternehmen sagen gar nicht "Lasst uns in Ruhe arbeiten!", sondern weg mit der Schuldenbremse?teleman schrieb:Vergleichen wir uns jetzt gerade mit Argentinien?
Den Vergleich hat übrigens der User Berryl gezogen.
Es gibt übrigens keinen Staat auf der Welt der eine so hohe Staatsverschuldung hat wie Japan.
Japan ist ein entwickeltes und reiches Land. Hat ungefähr 125 Millionen Einwohnern, eine Wirtschaftsleistung pro Kopf wie Frankreich, größtenteils eine moderne Infrastruktur und eine niedrige Arbeitslosenquote.
Circa 260% betragen die Staatsschulden im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung.
Die Schuldenquote in Deutschland beträgt gerade mal 64%.
Aber warum ist Japan trotz dieser hohen Staatsverschuldung und riesiger Anleihekaufprogramme eigentlich noch nicht pleite gegangen? Warum sind die Zinsen und die Inflation in Japan so niedrig?
Hohe staatlichen Defizite werden ja oft als Inflationstreiber gesehen. In Japan ist die Geldmenge 2020 etwa 14 mal so groß wie 1990. Von Inflation aber keine Spur. Japan hat fette staatliche Defizite, aber keine Inflation.
teleman schrieb:Schulden sind immer eine Problemverlagerung in die nächste Generation.
Nicht wirklich. Aber dafür ist eine verrottete Infrastruktur eine Problemverlagerung in die nächste Generation.