Venom schrieb:Mit solchen Leuten ist eine gescheite Diskussion nur ganz schwer möglich.
Wie gesagt, wird sich nichts ändern, wenn ich die Realität ignoriere. Tatsache ist, dass es viele junge Männer gibt (ja sogar in Deutschland), die sich radikalisiert haben. Und wenn ich diesen Radikalismus ignoriere, muss ich mich nicht wundern, wenn eines Tages ein ähnlicher Angriff erneut auftritt. Es ist ein Fakt, dass es viele junge Männer gibt, die vollständig von der Gesellschaft abgekapselt sind. Und hier beginnt ein Problem, das völlig ignoriert wird. Und tatsächlich hat es hier nie eine große öffentliche Debatte gegeben.
Ich möchte besonders auf Ostdeutschland aufmerksam machen, wo viele nur die Symptome angreifen, aber nie fragen, wie sich der Rechtsradikalismus für junge Männer entwickelt. Einer der Hauptgründe, die nie erwähnt werden, sind fehlende Frauen. Macht dich eine fehlende Frau/Freundin direkt zum Nazi? Nein, natürlich nicht. Was jedoch nicht ignoriert werden kann, ist, dass der männliche Überschuss immer zu Problemen führt. Und wir haben dieses Problem in Ostdeutschland. Und dieses Problem wird umso stärker, wenn man bedenkt, dass die Flüchtlinge, die in Ostdeutschland landen, auch überwiegend junge Männer sind. Das Problem für einheimische Männer wird durch die Einwanderung verschärft, da auch diese Männer eine Freundin haben wollen und als Konkurrenten gelten. Und hier kommt zum Beispiel eine AfD ins Spiel, die verspricht, die Einwanderung von Flüchtlingen zu stoppen. Unter ostdeutschen Männern wurde die AfD mit 26 Prozent stärkste Kraft.
Quellen:
https://www.derwesten.de/politik/afd-ist-bei-ostdeutschen-maennern-die-staerkste-partei-id212031445.html (Archiv-Version vom 07.01.2019)Hier noch eine Dokumentation über das Thema fehlende Frauen in Ostdeutschland:
https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad/37-sag-mir-wo-die-frauen-sind-100.html (Archiv-Version vom 31.03.2019)Dieses Thema hat es sogar in die NYT geschafft:
https://www.nytimes.com/2018/11/05/world/europe/merkel-east-germany-nationalists-populism.htmlEs ist also viel zu einfach zu sagen, dass ich das Problem bekämpfe, indem ich es ignoriere. Und selbst dieser oberflächliche "Kampf gegen rechts" wird diese Probleme nicht bekämpfen, wenn ich nicht endlich verstehe, wo dieses Thema bereits beginnt. Und dann fragen sich die Leute, wie so etwas in Chemnitz passieren kann. Dann wird ein Konzert von westdeutschen Musikern gespielt und plötzlich sollte alles wieder in Ordnung sein? Das ist ein Witz und genau die Oberflächlichkeit, die ich angesprochen habe. Um auf das Thema zurückzukommen, möchte ich sagen, dass zum Beispiel Dinge wie das Manifest gelesen werden müssen, um überhaupt zu verstehen, was in ihnen vorgeht. Es bringt niemanden etwas, wenn dies ignoriert wird, und beim nächsten Attentat wundert sich die Menschheit, wie dies jemals passieren kann. Ganz einfach, weil immer nur Oberflächlichkeiten bekämpft werden.