Präsidentschaftswahl in den USA 2020
09.01.2021 um 18:34Nemon schrieb:Na ja, reine politische Besitzstandswahrung. Hauptsache, an der Macht bleiben. Man hätte wissen müssen, dass man die Geister, die man rief, nicht mehr in die Flasche bekommt.Schöner Vergleich, aber das Geisterproblem haben sie ja nur, weil Trump die Niederlage nicht glauben kann. Also aus Sicht der Republikaner war er quasi ein lupenreiner Präsident, auch Wahlbetrug anzuprangern ist erstmal taktisch günstig für den Unterlegenen. Aber am Ende nach all den Prüfungen, wenn man keinen Wahlbetrug nachweisen kann, dann gibt man normalerweise auf und gratuliert dem Sieger.
Trump bekommt das nicht hin und protestiert mit seinen Anhängern weiter vor dem Kapitol. Ist zwar bischen peinlich, aber nachdem er eh abtritt ist es auch egal, schlechter Verlierer eben. Erst als die Anhänger dann tatsächlich gewaltsam ins Kapitol eindringen, da war es dann zuviel.
Es ist bei Protesten häufig, das es da einen extremistischen Teil gibt, der auch gerne mal zur Gewalt neigt. Teile der Querdenker wollten ja auch schon den Reichstag "stürmen". Und dann hast du eben diese 100 Leute, die versuchen die Polizei auszutricksen und ins Gebäude zu gelangen, im Schutz der restlichen Demonstranten.
Und nur das ist Verboten, hätte sich das keiner getraut, dann wäre die Abstimmung im Kapitol normal zu Ende gegangen. Und dann hätte es gar keinen Skandal gegeben, die einzige Meldung wäre gewesen, das Biden im Amt bestätigt wurde, unter Protest von Trump-Anhängern.
Ich fand das deeskalierende Verhalten der Polizei ziemlich gut. Trotzdem ist eine Frau erschossen worden. Obwohl wir in Deutschland keine Gummigeschosse und Taser einsetzen bekommen wir das besser hin. Auf der anderen Seite hätte der Ring ums Kapitol halten müssen! Der Einsatz von unmittelbarem Zwang, sollte die Extremisten schon davon abhalten, weiter zu gehen.
Ich vermute die Polizei innerhalb des Kapitol war davon ausgegangen, das die äußere Polizei das Problem löst. Als dann Menschen eingebrochen sind ins Kapitol, da waren sie etwas überrumpelt. Klar hätte die Polizei auch alle erschießen können, ist schließlich die USA, aber bis auf die eine Frau, kam scheinbar der Befehl: wir schießen nicht. Und damit haben sie quasi den Rückzug angetreten inklusive der Abgeordneten, um Menschenleben zu retten - das der Extremisten. Die sind am Ende ja auch bis auf ein paar Sachbeschädigungen alle wieder friedlich abgezogen, und werden nun im Nachhinein erst verhaftet.