@snowdonsnowdon schrieb:Erst jetzt macht den Amerikanern mal ein bodenloser Rüpel vor, was alles geht, wenn man sich einfach an gar nichts hält, was traditionelle Nomen angeht. Es ist eben einfach nicht vorgesehen, einen solchen Dreistbolzen im Amt zu haben, und daher - wegen der Undenkbarkeit einer solchen Konstellation - ist dafür offenbar auch rein gar nichts als Bremse vorhanden.
@john-erikjohn-erik schrieb:Ihr seid also alle der Meinung dass sein Zitat "ich könnte mich auf die 5th Avenue stellen und jemanden erschießen und würde nicht einen Wähler verlieren", erstens den Tatsachen entspricht und man auch unter diesen Umständen den Präsi nicht belangen kann?
Donald Trump ist beeindruckt von der Loyalität seiner Unterstützer - die lassen sich durch keinen verbalen Fehltritt ihres Masters aus der Fassung bringen und heben weiter die Hand für den Immobilienhai aus New York. Nun hat dieses Phänomen auf einer Wahlkampfveranstaltung in Iowa selbst umschrieben: "Ich könnte mich auf die Fifth Avenue stellen und jemanden erschießen und würde keinen Wähler verlieren, das ist unglaublich." Finde ich auch. Hoffen wir mal, dass er es nicht ausprobiert.Quelle: https://www.n-tv.de/der_tag/Montag-25-Januar-2016-article16843016.html
Wieder ein Mißverständnis: Mit "erst jetzt" meine ich die Zeit von T.s "Präsidentschaft", nicht nur die Zeit im Wahlkampf oder nach dem 3.11.20 - obwohl seine schamlose Impertinenz dann besonders komprimiert auftrat. Vorhanden war sie immer.frauZimt schrieb:Trump wurde gewählt. Er hat sich während seines Wahlkampfes so gegeben, wie nach seiner Vereidigung und er hatte Erfolg.
@snowdon
Ja, das war bekannt aber nur die Eliten sind in der Lage das zu verstehen.
Für ein bestimmtes Klientel war Trump auch Rattenfänger, in den USA gibt es regional große Unterschiede, der Gegensatz zwischen ehemals industrialisiertem Norden und dem agrarisch geprägten Süden, Rust Belt versus Bible Belt, Silicon Valley versus Harley Davidson. Es gibt vielerorts ein profundes Medikamenten- und Drogenmissbrauchsproblem mit hoher Sterblichkeit, das Gesundheitssystem ist verrottet und teilweise korrupt, wer das nötige Kleingeld hat, kann sich überteuerte halbwegs kompetente Ärzte und wirksame Medikamente leisten, der Großteil muss selbst auf notwendige Operationen verzichten, weil man sich das nicht leisten kann.
Ja, von Leuten, die sich von ihm Steuererleichterungen und freie Hand für fragwürdige Geschäfte erhofft haben.
Ja, aber warum wählt man dann Trump bzw. der Republikaner? Glauben diese Leute ernsthaft, das wäre die richtige Partei zur Lösung dieser Probleme? Ich bin keinesfalls ein Feind des Kapitalismus, aber bei der ideologischen Marktgläubigkeit der GOP ist es fraglich, ob sich jemals ein umfassendes Krankenversicherungssystem im Stile der mittel- und nordeuropäischen Länder unter einer GOP-Führung etablieren könnte. Die erstens Schritte in diese Richtung kamen bundesweit erst unter Obama so richtig in Gang, auch wenn Obamacare sicherlich alles andere als perfekt ist.Wurstsaten schrieb:Es gibt vielerorts ein profundes Medikamenten- und Drogenmissbrauchsproblem mit hoher Sterblichkeit, das Gesundheitssystem ist verrottet und teilweise korrupt, wer das nötige Kleingeld hat, kann sich überteuerte halbwegs kompetente Ärzte und wirksame Medikamente leisten, der Großteil muss selbst auf notwendige Operationen verzichten, weil man sich das nicht leisten kann.
Du entwirfst wieder das gleiche falsche Bild der T.-Wählerschaft wie früher schon. T. ist in erster Linie der Kandidat der Ungebildeten, zu einem viel geringeren Maße auch solcher Wähler, die im Durchschauen seiner Persönlichkeit genau diesen und seine "Ideale" gewollt haben, von Leuten mit akademischer Bildung, die genauso infam ausgerichtet sind wie T. selbst. Aber sobald Du die dicht besiedelten Gebiete verläßt und Dich aus den Großstädten über deren Vororte dem flachen Land näherst, hast Du wie eine Wand die totale Wählerschaft des T. vor Dir. Die Wählerschaft des T. ist nicht so unbegreiflich komplex aufgebaut, wie Du es darstellst. Der Großteil der T.-Wähler wird über den Bauch, nicht über den Kopf angesprochen. T. findet für eine Riesen-Wählerschicht genau den passenden Ton.
Ich würde Trump nicht Rattenfänger nennen. Das ist mir zu sehr auf ihn alleine zugeschnitten und man hat das Bild der Armen vor Augen, die dem Rattenfänger, der ihnen eine bessere Zukunft verspricht, nachlaufen.
Trump wird auch von Wohlhabenden Bürgern gewählt, auch von Wählern mit Uniabschluss (und von denen, die glauben, die Scheibe ist rund)
Dass es auf Trump als POTUS hinausgelaufen ist, hat viele Ursachen.
Absolut, natürlich. Aber sein Wahlklientiel setzt sich vielschichtiger zusammen.
Nee auch aus Leuten, die wenig haben, aber auf diese verrückten Fernsehprediger hören. Aus Bürgern, die Angst haben, sie müssen für andere die Krankenversicherung mitfinanzieren.
@snowdon
Der Satz war provokant gemeint und damit überspitzt.
Zahlen nützen nix wenn man nicht in den Kopf reingucken kann . Wer denkt Amerikaner zu sein bedeutet gottes Stellvertreter auf Erden zu sein ist ungebildet!
Ja, du hast viel nicht mitbekommen die letzte Wochen. Schon witzig der schrei nach Bildung für die Leute wo doch trump was von " richtiger Lehre an den Schulen " erzählt über die great USA.
@JedimindtricksJedimindtricks schrieb:Ja, du hast viel nicht mitbekommen die letzte Wochen.
Das Drogenproblem wird von vielen Amerikanern eigentlich nicht richtig wahrgenommen, die einfachen Leute sagen sich: "das ist doch nicht mein Problem" oder die Fundamentalistische Variante: "Gott hat das so gewollt".
Die Sozialversicherungen in Deutschland hat ein Erzkonservativer (Bismarck) eingeführt, ich denke, bei den REPs hat das weniger was mit der Marktgläubigkeit, sondern mit einer verqueren fundamental religiösen Einstellung zu tun, die Schwarzstümpfe in den Niederlanden (Fundamentalistische Calvinisten) lehnen auch Sozialversicherungen ab.
Die GOPs haben alles getan, um die zu demontieren, haben die aber nicht ganz geschafft.
Das bezog sich auf die wohlhabenden Unternehmerfreunde von Trump.
Ja, von Leuten, die sich von ihm Steuererleichterungen und freie Hand für fragwürdige Geschäfte erhofft haben.
Nee auch aus Leuten, die wenig haben, aber auf diese verrückten Fernsehprediger hören. Aus Bürgern, die Angst haben, sie müssen für andere die Krankenversicherung mitfinanzieren.
Die haben Trump gemacht (unterstützt), zu ihrem persönlichen Vorteil,
Das was du beschreibst ist divide et impera und das hat weder trump erfunden noch ich mir zu eigen gemacht. Du forderst etwas was für die super tollen trump Anhänger wie Licht für Vampire ist und erzählst mir dann was von Spaltung. Passt hinten und vorne nicht.
Nun ja, die Mehrheit der Stimmen der GOP zu Obamacare sahen wie folgt aus: Sozialistisches Monster, mehr Freiheit nötig, Eigenverantwortung muss her, der Wettbewerb würde die Preise schon senken und so weiter und so fort...
So wird das verkauft, mit Kommunist-angst ist in den USA schon immer gerne Politik gemacht worden, die REPs geben sich hier nur nach außen als marktliberal, wenn es um deren eigene Interessen geht, sind die höchst protektionistisch, eben Populisten, die ihre Weltanschauung bestens vermarkten.
