Anti-Islamismus
28.05.2013 um 14:51@Lightstorm
"Islamismus:
Die Lehren der islamistischen Strömungen in den verschiedenen Ländern der islamischen Welt unterscheiden sich teilweise stark voneinander. Dies ist insbesondere dem Einfluss von landes- oder konfessionsspezifischen Traditionen geschuldet, wie ein Vergleich von islamischen Parteien in den Ländern des Mittleren Ostens und Südostasiens sichtbar macht. Trotzdem lassen sich gewisse Konstanten islamistischen Gedankengutes ausmachen. Dazu gehören:
1. Islam als Referenzquelle für alle Aspekte des Lebens: Religion, Politik, Wirtschaft, Recht, Umgang zwischen Mann und Frau, Bildung und Erziehung. Hasan Al-Bannas Konzept der shumuliyyah („Gesamtheit“) des Islam stellt sich wie folgt dar:
“Islam is a comprehensive system which deals with all spheres of life. It is a country and homeland or a government and a nation. It is conduct and power or mercy and justice. It is a culture and a law or knowledge and jurisprudence. It is material and wealth or gain and prosperity. It is Jihad and a call or army and a cause. And finally, it is true belief and correct worship.”
– Hasan al-Banna: The Message of the Teachings[14]
2. Der Aufruf zur Rückkehr zum „wahren“ Islam, dem des Koran und der Sunna, sowie oftmals die Weigerung, das von der sunnitischen Orthodoxie gepredigte Ende des Ijtihad anzuerkennen. Leben und Handeln der umgebenden Muslime wird als unislamisch und von falscher Religiosität geprägt gesehen.
3. Infolgedessen Ablehnung des taqlid, d. h. religiöser und kultureller Traditionen, die Islamisten als Verfälschung der wahren Lehre des Islams ansehen. Dem Salafismus folgend soll die Religion von allem ihr Fremden gereinigt und zum wahren Glauben der frommen Vorväter zurückgeführt werden.
4. Aufruf zur politischen und religiösen Einheit zwischen allen Muslimen (Panislamismus), der umma. Wichtige Aktivitätsfelder islamistischer Gruppen sind daher Aufrufe zur Solidarität mit Muslimen in aller Welt, besonders den Palästinensern und gegenwärtig den Irakern, beides Völker die nach islamistischer Auffassung von einem ungläubigen Feind unterdrückt werden.
5. Staatlichkeit der Religion. Der Koran selbst sowie der Prophet Mohammed kannten keinen weltlichen Staat und keine Nationalität, genauso wenig die Kalifate und Sultanate, in denen sich ein Nationalgefühl erst Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte. Der Sinn eines Staates in seiner übergeordneten Form ist daher nicht die Beherrschung eines bestimmten Volkes, sondern die Umsetzung des göttlichen Gesetzes, der Scharia für alle Gläubigen sowie in der ganzen Welt. Nach Überzeugung des Islamismus kann die richtige Ausübung des Glaubens nur durch einen islamischen Staat garantiert werden, der auf den Gesetzen aus Koran und Sunna basiert. Das genaue Staatssystem ist umstritten, nur noch wenige islamistische Gruppen wollen nur ein Kalifat anerkennen, viele dagegen berufen sich auf verschiedene Systeme, die sich auf das Prinzip der shura (Konsultation des Herrschers mit der Bevölkerung) gründen. Essentiell bleibt, dass der Souverän im islamischen Staatssystem Gott ist, nicht das Volk.
6. Widerstand gegenüber jeglicher fremder, nicht-islamischer Einmischung, Kontrolle, oder Fremdregierung durch das nicht-muslimische Ausland. Muslimische Länder dürfen nur von Muslimen regiert werden. Viele islamistische Bewegungen gründen sich auf politischen Widerstand gegenüber einer Besatzungsmacht, zum Beispiel in den Palästinensergebieten und dem Libanon.
" Wiki
Lightstorm schrieb:Es gab ja diese Versuche von einigen den Islamismus als die nächste Bedrohung nach dem kalten Krieg darzustellen.Islam ist keine Bedrohung, Islamismus ist sehr wohl eine.
"Islamismus:
Die Lehren der islamistischen Strömungen in den verschiedenen Ländern der islamischen Welt unterscheiden sich teilweise stark voneinander. Dies ist insbesondere dem Einfluss von landes- oder konfessionsspezifischen Traditionen geschuldet, wie ein Vergleich von islamischen Parteien in den Ländern des Mittleren Ostens und Südostasiens sichtbar macht. Trotzdem lassen sich gewisse Konstanten islamistischen Gedankengutes ausmachen. Dazu gehören:
1. Islam als Referenzquelle für alle Aspekte des Lebens: Religion, Politik, Wirtschaft, Recht, Umgang zwischen Mann und Frau, Bildung und Erziehung. Hasan Al-Bannas Konzept der shumuliyyah („Gesamtheit“) des Islam stellt sich wie folgt dar:
“Islam is a comprehensive system which deals with all spheres of life. It is a country and homeland or a government and a nation. It is conduct and power or mercy and justice. It is a culture and a law or knowledge and jurisprudence. It is material and wealth or gain and prosperity. It is Jihad and a call or army and a cause. And finally, it is true belief and correct worship.”
– Hasan al-Banna: The Message of the Teachings[14]
2. Der Aufruf zur Rückkehr zum „wahren“ Islam, dem des Koran und der Sunna, sowie oftmals die Weigerung, das von der sunnitischen Orthodoxie gepredigte Ende des Ijtihad anzuerkennen. Leben und Handeln der umgebenden Muslime wird als unislamisch und von falscher Religiosität geprägt gesehen.
3. Infolgedessen Ablehnung des taqlid, d. h. religiöser und kultureller Traditionen, die Islamisten als Verfälschung der wahren Lehre des Islams ansehen. Dem Salafismus folgend soll die Religion von allem ihr Fremden gereinigt und zum wahren Glauben der frommen Vorväter zurückgeführt werden.
4. Aufruf zur politischen und religiösen Einheit zwischen allen Muslimen (Panislamismus), der umma. Wichtige Aktivitätsfelder islamistischer Gruppen sind daher Aufrufe zur Solidarität mit Muslimen in aller Welt, besonders den Palästinensern und gegenwärtig den Irakern, beides Völker die nach islamistischer Auffassung von einem ungläubigen Feind unterdrückt werden.
5. Staatlichkeit der Religion. Der Koran selbst sowie der Prophet Mohammed kannten keinen weltlichen Staat und keine Nationalität, genauso wenig die Kalifate und Sultanate, in denen sich ein Nationalgefühl erst Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte. Der Sinn eines Staates in seiner übergeordneten Form ist daher nicht die Beherrschung eines bestimmten Volkes, sondern die Umsetzung des göttlichen Gesetzes, der Scharia für alle Gläubigen sowie in der ganzen Welt. Nach Überzeugung des Islamismus kann die richtige Ausübung des Glaubens nur durch einen islamischen Staat garantiert werden, der auf den Gesetzen aus Koran und Sunna basiert. Das genaue Staatssystem ist umstritten, nur noch wenige islamistische Gruppen wollen nur ein Kalifat anerkennen, viele dagegen berufen sich auf verschiedene Systeme, die sich auf das Prinzip der shura (Konsultation des Herrschers mit der Bevölkerung) gründen. Essentiell bleibt, dass der Souverän im islamischen Staatssystem Gott ist, nicht das Volk.
6. Widerstand gegenüber jeglicher fremder, nicht-islamischer Einmischung, Kontrolle, oder Fremdregierung durch das nicht-muslimische Ausland. Muslimische Länder dürfen nur von Muslimen regiert werden. Viele islamistische Bewegungen gründen sich auf politischen Widerstand gegenüber einer Besatzungsmacht, zum Beispiel in den Palästinensergebieten und dem Libanon.
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