SPD

Atrox schrieb:Ich weiß nicht, warum du die Opposition scheinbar als was schlechtes ansiehst. Vor der letzten BTW hatte beispielsweise die FDP ihre Rolle als außerparlamentarische Opposition einfach angenommen und darauf wieder was aufgebaut. Manchmal muss man im Leben einfach seine Rolle annehmen und das beste daraus machen. Dazu gehört natürlich auch, dass sich die SPD von der CDU/CSU emanzipiert.

Aber siehst du nicht, dass da der populismus schon anfängt? In der OPposition kann die SPD anfangen, irgendwelche forderungen zu stellen, von denen sie weiß, dass sie eh nicht umsetzbar sind. Das ist dann auch schon alles.
DIe geht in die opposition, kann da weniger umsetzen als jetzt, nur damit sich ihre prozentpunkte erhöhen und eventuell die machtoption rot grün nochmal passiert (eher rot rot grün).
Vielleicht, irgendwann mal. DAfür muss sie sowieso als partei linker werden.

SOlche spielereien finde ich kindisch. Als würde die SPD jetzt keine unterschiede zur union aufweisen. Man will, dass die SPD in die Opposition geht, damit sie ein bisschen tam tam machen kann und sich in gefälschten kontroversen mit der CDU streiten will.

Das bringt keinem was.

shionoro schrieb:Es ist ja auch irgendwie quatschig zu sagen, dass H4 ausreicht.

Für mich ist es das Gleiche ob einer sagt dass ein Millionär genug hat oder einer sagt H4 reicht aus.
Ein anderer sagt was über das Geld eines anderen, mehr ist nicht...

@shionoro

Nein, Populismus definiere ich anders. Ich denke ohne Regierungsverantwortung und Postengeschachere, ist es einfacher sein Profil in Form zu bringen. Das bringt dann wieder Prozente zur nächsten Wahl, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, nicht der Juniorpartner sein zu müssen. Das ist nämlich das, was die SPD in meinen Augen am meisten gekostet hat.

Abahatschi schrieb:Für mich ist es das Gleiche ob einer sagt dass ein Millionär genug hat oder einer sagt H4 reicht aus.
Ein anderer sagt was über das Geld eines anderen, mehr ist nicht...

Das ist aber halt nicht das gleiche, ob du einem 100 Euro im Monat wegnimmst, die er nichtmal bemerken würde, wenn du es ihm nicht sagst, oder ob du jemandem 100 Euro wegnimmst, der dann schwierigkeiten hat, sich zu ernähren, wenn er mal in einem monat irgendeine extrausgabe hat.

Atrox schrieb:Nein, Populismus definiere ich anders. Ich denke ohne Regierungsverantwortung und Postengeschachere, ist es einfacher sein Profil in Form zu bringen. Das bringt dann wieder Prozente zur nächsten Wahl, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, nicht der Juniorpartner sein zu müssen. Das ist nämlich das, was die SPD in meinen Augen am meisten gekostet hat.

Wir werden das ja sehen, wenn die CDU mit den Grünen koalieren, ob die SPD dann die stimmen der grünen wieder bekommen kann.
MAg so passieren, aber liegt dann glaube ich nicht an der opposition.

Aber wir müssen schon sehen: AUch in der europawahl, wo koalitionen egal sind, hat man ja nicht SPD gewählt.

Ich behaupte: Die SPD muss anfangen, sich der heutigen art von politik zu stellen. Das funktioniert eben aber nur mit populismus, so wie andere parteien ihn auch betreiben. Das kann die SPD nicht gut (was ihr eigentlich anzurechnen ist, aber nicht wird), und sie muss das lernen.

Unter anderen Vorzeichen könnte die Situation für die SPD in Deutschland kaum besser sein:

Wir haben eine CDU Kanzlerin, die kaum noch sichtbar ist, die auch kaum noch einer so richtig haben will. Das sehe ich unabhängig von der politischen Einstellung so: Nach all den Jahren muss auch mal Schluss sein. Das war ja mal einer der Gründe, den Absolutismus abzuschaffen, dass eben nicht immer der / die gleiche entscheidet.

Dann hat die CDU eine Parteivorsitzende, die diese Rolle derart schlecht ausfüllt, dass es doch jeden SPDler freuen müsste.

Es gibt also Wähler in der Mitte unseres Landes, die die CDU sicher leid sind. Die würden einen vernünftigen Sozialdemokraten wählen, schon um die Merkel nicht mehr sehen zu müssen und nicht AKK als Kanzlerin zu haben. Die stehen da und werden nicht abgeholt.

Vor ca 10 Jahren gab es eine Umfrage, laut der die allermeisten Deutschen einen damals schon über 90jährigen Helmut Schmidt eher zum Kanzler gewählt hätten, als aktuelle Polit Darsteller. Von diesem Format ist ein Herr Kühnert weiter entfernt als Rainer Calmund vom Titel 'Miss Brasilien'.

Und was macht die SPD: Einen Linksruck, so dass es große Mengen normaler Menschen gibt, die nicht wissen werden, wen sie wählen sollen. Die FDP und mich wird es freuen. Stattdessen versucht man ein paar Transferleistungsempfänger und Unterbelichtete von den Linken zurückzuholen.

@sacredheart

Der Linksruck ist aber das, was den veränderten sichtweisen der bevölkerung entspricht.
Oder wählen mehr leute FDP als SPD?

Wäre Helmut Schmidt heute in der SPD im Vorsitz, würdest du ihn auch POlit Darsteller nennen.

@Abahatschi
Dem möcht ich widersprechen, denn es ist sehr wohl ein Unterschied, ob jemand so viel Geld hat, dass er 100 Euro weniger überhaupt nicht registriert, oder ob jemand wegen 100 Euro am Existenzminimum hängt. Maximierung, Kapitalismus, Liberalismus und Co sollten nie ungezügelt wüten dürfen. Und der Aspekt der SOZIALEN Marktwirtschaft ist hier ein ganz entscheidender.
Die Frage ist halt, ob die SPD das mit dem derzeitigen Personal auf die Reihe bekommt und da hab ich Zweifel.
@sacredheart
Wobei Helmut Schmidt zu Regierungszeiten auch nicht unumstritten in den eigenen Reihen war.

shionoro schrieb:Der Linksruck ist aber das, was den veränderten sichtweisen der bevölkerung entspricht.

Das spiegelt sich aber nicht unbedingt in den Umfragen wieder

Atrox schrieb:Das spiegelt sich aber nicht unbedingt in den Umfragen wieder

Findest du? Warum glaubst du das? Wir leben in einem staat, in dem die hälfte für ein BGE ist. Zu links wird eine Kühnert SPD für den mainstream nicht sein, vorallem nicht wenn man schaut, wie sich bei den jungen die ansichten verschoben haben.

shionoro schrieb:ann der. Denn das finden junge leute gut, denen geht es um gerechtigkeit, um umweltschutz und um solidarität. Steht auch in deinem link.

Junge leute sehen halt nicht, warum irgendwelcher drei autos braucht wenn manche leute sich nichtmal öffis leisten können.

UNd bei solchen wählern ist kühnert beliebt.

Tja, wenn du dich da nicht irrst. Das ist wie beim Schulthread, du haust einfach mal was raus, was mit der Realität nicht so Konform geht.

Wer Umweltschutz will, der wählt eh grün. Solidarität...eher nach Gusto, ich bezweifel das man viel Interessen an Zwangsolidarität hat.

Anbei ist Kevin seine Vorstellung nicht unbedingt Gerecht, und viele Ideen sind einfach Infantil.. ich vermute es hat sein Studium aufgegebne weil man da einfach sich zu sehr mit Dingen auseinandersetzen musste.. das ist nicht so seine stärke..

Und Junge Leute wollen selber Auto fahren.. Vor allem wollen sie sich auch selbst Verwirklichen.

@shionoro

Deswegen glaube ich das: https://www.wahlrecht.de/umfragen/

Wenn die Hälfte für ein BGE ist, hat die Hälfte nicht verstanden, dass das BGE nur eine Zahlenspielerei ist. Zumindest im Moment.

shionoro schrieb:Wir leben in einem staat, in dem die hälfte für ein BGE ist

Ziemlich traurig- ein Land wo 50% so einen Blödsinn glauben...das sagt was über den Wissenstand, aber nicht über das BGE.

@shionoro

Die Wahlergebnisse der SPD bestätigen die von Dir angeführten veränderten Sichtweisen der Bevölkerung jedenfalls nicht.

Wenn man vereinfachend aus den Wählern 2 Gruppe bildet: Links (Grün / Linke / SPD) und Rechts (CDU/CSU / FDP / AFD) hat es keine nennenswerte Linksverschiebung gegeben.

Die Grünen sind viel stärker geworden auf Kosten der SPD, die AFD ist stärker geworden auf Kosten von CDU.
Als Shift gibt es eine Wählerwanderung von CDU zu den Grünen, aber auch eine von der SPD zur AFD und ne Menge kleinerer Wanderungen, die sich in der Summe nahezu aufheben.

Am linken Rand gibt es keine Gruppe nicht abgeholter Wähler, die haben ja schon eine Partei.

In der Mitte gibt es immer mehr ratlose Wähler, die die SPD nun aber links liegen lässt (beachte das Wortspiel).

In den öffentlich rechtlichen Medien gibt es tatsächlich über Jahrzehnte gesehen einen klaren Linksshift, aber das führt nicht zwingend dazu, dass Wähler sich am Nasenring durch die Manege ziehen lassen. Oder könntest Du einen einzigen bekannten TV Journalisten nennen, der konservativ wäre?
Bei den letzten Wahlen auf Landesebene hatte es eine Journalistin gewagt, die AFD als Teil einer möglichen bürgerlichkonservativen Mehrheit zu nennen. Das blieb nicht unbeantwortet. In unserem meinungspluralistischen Land darf eine Journalistin den Namen der größten Oppositionspartei nur dann in den Mund nehmen, wenn sie gleichzeitig ein wertendes Attribut benutzt, furzt und angewidert das Gesicht verzieht.

shionoro schrieb:m MOment leider so ziemlich niemanden. Kann sich mit KÜhnert aber ändern. Der ist in der bevölkerung beliebt und unverbraucht und hat visionen dafür, wo die partei hingehen soll.
Das hatte jemand wie scholz schlicht nicht.

Wie kommt man da drauf das Kevin bei der Bevölkerung beliebt ist?

https://www.tagesspiegel.de/politik/umfragewerte-nach-kuehnert-debatte-spd-sinkt-auf-15-prozent/24308234.html

mmh, komische Reaktion.

Atrox schrieb:Naja, vielleicht haben auch viele Leute eingesehen, dass es ihnen mit dem Mindestlohn nicht wirklich besser geht. Wenn man viel verspricht, muss man eben auch viel halten..

Den Menschen geht es mit 9 Euro die Stunde nicht besser als mit 5 Euro die Stunde? Ernsthaft jetzt?

sacredheart schrieb:Die Belegschaft von BMW, zB vertreten durch den Betriebsrat, fand die BMW Enteignung nicht so lustig. Der Arbeiter wird also nicht Klein Kevin wählen, weil die irgendwie an ihrem Arbeitsplatz hängen, kann man ihnen auch nicht verübeln.
Er wäre nun auch nicht gerade das Identifikationsmodell für Menschen, die mit ehrlicher Arbeit ihr Geld verdienen.

Dir würde schon so oft aufgezeigt, daß Kühnert BMW nicht enteignet will oder davon träumt, sondern das er auf die Frage, was für ihn Sozialismus bedeuten würde dieses Beispiel gebracht hat - aber Dir ist scheinbar keine Lüge zu doof Um zu bashen.

Fedaykin schrieb:Tja, wenn du dich da nicht irrst. Das ist wie beim Schulthread, du haust einfach mal was raus, was mit der Realität nicht so Konform geht.

Wer Umweltschutz will, der wählt eh grün. Solidarität...eher nach Gusto, ich bezweifel das man viel Interessen an Zwangsolidarität hat.

Anbei ist Kevin seine Vorstellung nicht unbedingt Gerecht, und viele Ideen sind einfach Infantil.. ich vermute es hat sein Studium aufgegebne weil man da einfach sich zu sehr mit Dingen auseinandersetzen musste.. das ist nicht so seine stärke..

Und Junge Leute wollen selber Auto fahren.. Vor allem wollen sie sich auch selbst Verwirklichen.

Da haue ich sachen raus, die ähnlich wahr sind wie das, was ich hier schreibe, während du sie nicht sehen magst.

Dass du wirklich denkst, bei jungen leute wäre es irgendwie anrüchig, sein studium abzubrechen, sagt mir, dass du nicht viel kontakt mit ihnen hast. Kühnert hat sein studium abgebrochen, weil er gemerkt hat, dass es nicht sein ding war und er sich was anderes darunter vorgestellt hat. Diese erfahrung haben ein drittel der studenten schonmal gemacht und fast alle von ihnen können es nachvollziehen.

Du kannst das nicht, weil du leute aus dem altersegment glaub ich nicht so toll verstehst. Darum fällt es dir auch schwer, den appeal von kühnert zu beurteilen.

Aber klar, bitte erzähl mir, der quasi das letzte Jahrzhent seines Lebens nur in Studentenzirkeln unterwegs war mehr davon, wie studenten so ticken.

Abahatschi schrieb:Ziemlich traurig- ein Land wo 50% so einen Blödsinn glauben...das sagt was über den Wissenstand, aber nicht über das BGE.

Das zeigt, dass deine ideen (und die von vielen anderen hier) und ansichten zum thema gerechtigkeit sehr veraltet sind in dieser gesellschaft. Zum Glück.

Jemand wie KÜhnert ist da mehrheitsfähiger.

cejar schrieb:Den Menschen geht es mit 9 Euro die Stunde nicht besser als mit 5 Euro die Stunde? Ernsthaft jetzt?

Wenn derjenige Aufstocker ist - nein, der hat nicht mehr in der Tasche. Die Zulagen werden mit dem Einkommen verrechnet.

Fedaykin schrieb:Wie kommt man da drauf das Kevin bei der Bevölkerung beliebt ist?

Ich habe das bereits belegt. Wie kommst du darauf, dass die umfrageschlappe der SPD damals die Schuld von kühnert ist?

cejar schrieb:Den Menschen geht es mit 9 Euro die Stunde nicht besser als mit 5 Euro die Stunde? Ernsthaft jetzt? sacredheart schrieb:Die Belegschaft von BMW, zB vertreten durch den Betriebsrat, fand die BMW Enteignung nicht so lustig. Der Arbeiter wird also nicht Klein Kevin wählen, weil die irgendwie an ihrem Arbeitsplatz hängen, kann man ihnen auch nicht verübeln.Er wäre nun auch nicht gerade das Identifikationsmodell für Menschen, die mit ehrlicher Arbeit ihr Geld verdienen.Dir würde schon so oft aufgezeigt, daß Kühnert BMW nicht enteignet will oder davon träumt, sondern das er auf die Frage, was für ihn Sozialismus bedeuten würde dieses Beispiel gebracht hat - aber Dir ist scheinbar keine Lüge zu doof Um zu bashen.

Ok, jetzt halt Erklärbär:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/kevin-kuehnert-will-kollektivierung-von-grossunternehmen-wie-bmw-a-1265315.html

Noch deutlicher kann man es wohl kaum formulieren, oder? Auch wenn Du gerade den Aluhut fester aufsetzt, das hat der so gesagt.

Aber selbst wenn Dir das Zitat nicht genug wäre:

Er bezeichnet sich selbst als Sozialist. Wenn er die Kollektivierung von BMW als Sozialismus bezeichnet, was bedeuten dann beide Aussagen zusammengenommen?