nilsm schrieb:Er ist nicht an der Zustimmung der Wähler gescheitert, sondern an parteiinterner Machtpolitik.
Er hat bei der Wahl echt schlechte Werte eingefahren. Und natürlich ist die Koalitionsfähigkeit auch ein wichtiger Punkt. Warum sollte die SPD eine koalition mit den Grünen erschweren, wenn man so nichtmal wählerstimmen gewinnt, sondern verliert?
nilsm schrieb:Die AfD ist nur die einzige Partei die in der Vergangenheit so richtig von diesem Meinungsklima der Bevölkerung profitieren konnte.
Du machst gleich mehrere Fehler.
Der erste ist, zu glauben, dass dieses Ergebnis schrecklich aussagekräftig ist. Eine Mehrheit mag da gegen weitere aufnahme gewesen sein, eine Mehrheit war später auch für die Aufnahme aus griechenland:
https://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend/deutschlandtrend-2331.htmlIm ARD-DeutschlandTrend sprechen sich 87 Prozent der Befragten für die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem abgebrannten Lager Moria aus. Rund die Hälfte von ihnen macht aber zur Bedingung, dass es eine europaweite Verteilung gibt.
Kommt immer darauf an, wie und wann du fragst und mit welchen Framing.
Dein zweiter Fehler ist ein rechenspiel: Du denkst, die SPD würde davon profitieren, wenn sie eine härtere Flüchtlingspolitik macht. Aber die Leute, die die SPD wählen würden, haben meist nicht verschärfung Migration als ein vorrangiges thema (die, die es haben, würden eh nie SPD wählen).
Es gibt aber eine beträchtliche Minderheit von SPD wählern und SPD politikern, die glühende vertreter von no borders und antirassismus sind. Die würde man damit wegjagen, die wählen dann links oder grün.
Heißt, die SPD hat da nichts zu gewinnen, außer das lob von leuten, die sie dann nicht wählen. Das nenne ich den Wagenknecht effekt, die finden auch alle toll, ohne dass man die linke wählt.
Heißt, für die, die auf der kippe stehen, ob sie die SPD wählen würden, spielt es keine große rolle, ob die mehr abschiebungen fordern.
nilsm schrieb:Die paar Millionen Stimmen sind geschenkt. Trump hat extrem viel Zuspruch gehabt und nach wie vor eine riesen fanbase.
Wenn das ein Mann gewesen wäre der eine rationale Politik gemacht hätte, wäre der Zuspruch wahrscheinlich noch viel größer gewesen.
Auch hier in Deutschland ist gefühlt jeder genervt von diesem leeren, abschweifenden Politiker-Gefasel.
Ein paar Millionen Stimmen sind nicht geschenkt, Trump hätte in einem Deutschen System niemals gewinnen können. Hätte er sich downgetoned hätte er ja wieder genau die stimmen von seiner base verloren, die ihn ins Amt gehoben haben.
In Deutschland ist keine Machtpolitik zu machen, wenn du so populistisch auftrittst