Gwyddion schrieb:"In der Regel" ... schließt nicht nur Links und Rechts mit ein, sondern beinhaltet wesentlich mehr die diese Regel untermauern würden.
Eben auch die gesellschaftliche Mitte.
"Mitte" ist so ein Kunstkonstrukt.
Viele halten hier Nazis/Faschisten für Rechtsextremisten und Antinazis/Antifaschisten für "Linksextremisten", so dass man sich die Frage stellen muss: Ist die "Mitte" halbfaschistisch? Wenn man das mit "nein" beantwortet, zeigt sich, dass die Mitte eben nicht äquidistant zwischen links- und rechtsextrem ist, sondern ausschließlich da, wo ein objektiver, neutraler, nicht nazistischer und nicht rassistischer Standpunkt ist. So gesehen, ist der Rechtsextremismus (Faschisten, Rassisten, Nazis) also wesentlich weiter von der bürgerlichen "Mitte" entfernt als der Linksextremismus (mangels "Mitglieder" könnte man ihn fast aus der Wertung nehmen, da keiner von links die FDGO in Frage stellt, abgesehen vielleicht von ein paar hundert HC-Stalinisten); man sollte also besser Linksradikalismus sagen.
In der bürgerlichen Mitte (sagen wir die Schnittfläche zwischen CDU und SPD bzw. Regierung Merkel) finden sich aber keine "besorgten" Bürger; die pendeln eher im Bereich rechtspopulistisch-nationalistisch, haben also trotz aller "Besorgnis" sui generis sehr weite rechte Positionen, die kann auch ein liberaler Humanist (der vom besorgten Bürger, weil er nix gegen Ausländer hat, sofort als linksgrünversifft eingestuft wird)) nicht "abholen" und überzeugen; das könnte allenfalls maximal noch ein Rechtskonservativer schaffen, aber dem kann man schon wieder nicht nachsagen, dass er nichts gegen Flüchtlinge/Ausländer hätte.
Ich sehe daher keine realistische Möglichkeit, wie man einen "besorgten Bürger" von der AfD-Position wieder zurückholen könnte ins Spektrum demokratischer Parteien. "Besorgt" würde ich in diesem Fall für rechtspassiv statt rechtsaktiv halten. Man könnre also wohl nur erreichen, dass er sich nicht zum aktiven Rechtsextremen entwickelt. Mehr ist da wohl nicht drin.