@peekaboo Das ist eine schöne und friedliche Art der Demonstration.
:Y:Ich äußere mich hier dann mal zu einigen Aussagen im Thread über das Konzert in Chemnitz und hoffe, dass ich hier den richtigen Thread für diesen Beitrag genommen habe.
Bone02943 schrieb:Es gibt öfter mal Konzerte gegen Rechts.
War spricht dagegen? Mich persönlich stört so ein Konzert, wenn kurz zuvor jemand gestorben ist und man nichts besseres zu tun hat als in Partystimmung zu kommen, weil man sich an rechten Demos stört.
Bone02943 schrieb:Wenn das für dich eine "stinknormale Party" ist, dann frage ich mich gerade auf welche und wie viele Konzerte gegen Rechts du dich so rumtreibst. Scheint ja völlig normal für dich zu sein, so ein Konzert gegen Rechts. Fährst du da exrtra jedes Wochenende durchs ganze Land dafür?
Warum sollte ich auf politische Konzerte gehen? Es ist nicht mein Problem, was in Deutschland passiert.
peekaboo schrieb:Dafür nicht, wenn ich das richtig verstanden habe. Aber für Konzerte die extra für Patrioten gemacht werden, mit Onkelz und Rammstein und anderen Bands, könnte ich mir gut vorstellen.
Damit liegst du aber falsch. Onkelz, Rammstein und sonstige Bands höre ich nicht. Warum auch?
Atrox schrieb:In der Sache sicherlich richtig, wenn man es auf die Höcke- und Bachmann-Anhänger bezieht. Aber in Chemnitz liefen eben auch viele mit, die sich abgehängt fühlen eben weil sie mit ihren Problemen nicht gehört werden. „Unsere Rentner müssen Flaschen sammeln und „die“ bekommen alles“ ist kein smarter Gedanke, aber für seichte Gemüter leicht zugänglich. Ist man zugänglich für irrationale Ängste, ist man allerdings nicht zwangsläufig rechtsradikal. Dementsprechend sehe ich den Slogan fast noch als Problemverstärker.
Es ist symptomatisch dafür, wie es in der Gesellschaft läuft. Für mich ist es eine Abwärtsspirale. Wer schärfere Gesetze will, wird automatisch als Rechtsradikal abgebügelt, wer es nicht will ist ein linksgrünversiffter Gutmensch. Miteinander geredet wird überhaupt nicht mehr. Das ist sehr schade und ich denke, dass Trauermärsche und Konzerte diesen Trend nicht aufhalten werden, sondern diesen eher noch befeuern.
Du sprichst mir aus der Seele. Ereignisse wie diese führen dazu, dass den Leuten irgendwann der Kragen platzt. Dass es zu Demos wie in Chemnitz und Köthen kam, war nur eine Frage der Zeit.
Man muss sich mal über Folgendes Gedanken machen:
Du selbst bist kein Rechtsradikaler und auch kein Linksradikaler. Einfach ein stinknormaler Bürger. Du sorgst dich um die Zukunft des Landes, weil die Rentner in Armut leben und auch die jungen Bürger mit finanziellen Problemen zu kämpfen haben. Ja sie finden nichteinmal bezahlbaren Wohnraum und können sich kaum etwas im Alltag leisten.
Plötzlich nimmt dein Land massenhaft Flüchtlinge auf. An sich kein Problem. Aber dann siehst du als Bürger, dass der Staat ihnen all das problemlos geben kann, was du als normaler Bürger seit Jahren nicht kriegst. Außerdem liest du immer öfter in der Zeitung über Gewalt der Flüchtlinge.
Was willst du da nun tun? Du musst irgendwie zeigen, dass du das nicht in Ordnung findest. Aber sagst du deine Meinung, wirst du sofort als Rechter beschimpft. Da wundert es mich einfach nicht, dass es irgendwann ausartet. Die Demos in Chemnitz und Köthen wurden ganz sicher nicht nur von Neonazis besucht, sondern von den ganzen Bürgern, die sich verarscht fühlen.
Und was machen ihre anderen Mitbürger? Stempeln sie alle als ausländerfeindlich ab.
Wir haben seit Jahren nur dieses eine Problem. Das Problem, dass Bürger, die ernsthafte Probleme haben und sich vom Staat verarscht fühlen, von anderen Mitbürgern belächelt und als Rechts beschimpft werden. An diesem Punkt hängen wir von Anfang an und bis heute gibt es keine Lösung. Bis heute wird jeder, der auch nur ein bisschen die Asylpolitik kritisiert und Abschiebungen von Straftätern fordert, den Rechten zugeschoben.
Nun sterben schon Menschen und es kommt zu Demos. Man will aber nicht das Problem erkennen und denkt sich einfach, dass Deutschland von Rechten überlaufen ist und nur die auf diesen Demos erscheinen.
Realo schrieb:Es bedeutet lediglich, dass die große Mehrheit der Chemnitzer/Sachsen keine Nazis sind und mit beiden beinen auf dem Boden des Rechtsstaats stehen. Eine klare Absage an die Fantasievorstellung der Rechtsextremen, eines Tages oder gar bald die Macht zu übernehmen. Man kann es auch Solidarisierung der Verfassungsbürger gegen den Mob nennen.
Weißt du, da ist auch noch eine Sache, die ich als großes Problem sehe.
Stellt jemand klar, dass er gegen Nazis und Rechtsradikale ist, wird gedacht, dass derjenige automatisch die jetzige Asylpolitik gut findet. "Du demonstrierst gegen Nazis? Ja dann willst du das Land mit Flüchtlingen überfluten."
Andersherum ist es auch so.
"Du demonstrierst gegen Linksextremismus? Ja dann bist du ein Nazi und hasst Ausländer."
Da denke ich mir auch nur: What the fuck?
Alle Menschen müssen endlich mal verstehen, dass es nicht nur Linke und Rechte gibt. Nicht nur Extreme. Es gibt sogar Menschen, die gewisse Punkte beider Seiten gut finden.