Rassismus

@neugierchen
ja, Ausländerfeindlichkeit ist tatsächlich ein Problem, genau wie Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, Homophobie, Sexismus, Anitisemitismus, Islamophobie, Transphobie etc. das ursächliche Problem ist gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, wollen wir doch mal ganz korrekt sein. Hier ist aber der Rassismusthread.......da sollte es doch dann auch darum gehen oder habe ich etwas falsch verstanden?

raitoningu schrieb:Nein, das Problem ist nicht unser enger Kontext, sondern dass du Wörter verwendest,

Ja, ich. Mir war nicht bewusst das angeprangerte rassistische Anschläge von Rechtsradikalen ausschließlich an "Schwarzen" verübt worden.

Du hast recht, ich habe wirklich noch nie gesehen das ein Schwarzer in Deutschland mehr verachtet wurde als zum Beispiel ein Afghane. Aber ich schaue wohl nicht genau genug.

Tussinelda schrieb:da sollte es doch dann auch darum gehen

Genau, kein Thema für mich. Ich kümmere mich um gruppenbezogene Missachtung. Die sehe ich in Deutschland als Gefahr.

@neugierchen

Rassistische Anschläge kannst du nur aus rassistischen Motiven verüben. Was gegen Ausländer zu haben, ist nicht immer Rassismus.

neugierchen schrieb:Du hast recht, ich habe wirklich noch nie gesehen das ein Schwarzer in Deutschland mehr verachtet wurde als zum Beispiel ein Afghane. Aber ich schaue wohl nicht genau genug.

Du verkennst aber das Problem. Es geht nicht nur darum, jemanden zu verachten, zu beschimpfen oder Anschläge auf ihn zu verüben.
Es geht auch um den alltäglichen, "nicht böse gemeinten" Rassismus.

Ein Beispiel, wo mir das mal wieder selbst aufgefallen ist - nicht als Opfer, sondern als "Täter"...

Vor ein paar Monaten war ich dienstlich unterwegs und hab in einem Dorf in einer sehr ländlichen Gegend an einer Bäckerei gehalten.
Hinter der Theke stand der wohl "schwärzeste" Mensch, den ich je gesehen habe.
Erst als er mich in vollkommen akzentfreiem Deutsch ansprach - er war höchstwahrscheinlich deutscher oder zumindest hier geboren - fiel mir auf, dass ich darüber ziemlich überrascht war und mich unbewusst schon auf Verständigungsschwierigkeiten vorbereitet hatte.
War von mir sicher nicht "böse gemeint" und ich hab es auch geschafft, mir das nicht anmerken zu lassen, denke ich.
Aber trotzdem ist es für jemanden, der das vermutlich täglich erlebt, sicher nicht lustig, wenn die Leute in deinem eigenen Land dauernd gaaanz laaangsaaam und deutlich mit dir sprechen, nur weil du anders aussiehst.

Auch sowas ist Rassismus.
Und dafür fehlt den meisten offenbar das Bewusstsein, wenn sie dauernd behaupten, es gäbe doch gar keine Probleme mehr.

raitoningu schrieb:Auch sowas ist Rassismus. Und dafür fehlt den meisten offenbar das Bewusstsein, wenn sie dauernd behaupten, es gäbe doch gar keine Probleme mehr.

Natürlich ist so etwas Rassismus und hat überhaupt nichts mit der Hautfarbe zu tun. Meinst Du das passiert einem zum Beispiel Türken in Hilfsarbeiterkleidung nicht?
Meine Angestellten tragen Business Mode, denen passiert so etwas nicht, den LKW Fahrern aber öfter.

Das wirst Du aber nicht durch Umbenennung einer Apotheke ändern. Dazu braucht es eine Gemeinsamkeit, was alle verbindet die in Deutschland leben. Solange sich immer Gruppen bilden wird sich das eher verstärken. Meine Meinung.

@neugierchen

neugierchen schrieb:Natürlich ist so etwas Rassismus und hat überhaupt nichts mit der Hautfarbe zu tun. Meinst Du das passiert einem zum Beispiel Türken in Hilfsarbeiterkleidung nicht?

Natürlich hatte das in dem Fall was mit der Hautfarbe zu tun.
Dass es ähnliche Vorurteile auch gegenüber anderen Immigranten gibt bedeutet aber nicht, dass es in dem Fall auch Rassismus ist.
Wenn ich jemanden auf der Straße wegen seiner abgerissenen Kleidung für einen Obdachlosen halte, ist das ja auch kein Rassismus.

In meinem Beispiel ging es aber tatsächlich nur um die Hautfarbe. Der Mann trug die Einheitskleidung der Bäckereikette und ich hab ihm unbewusst trotzdem nicht zugetraut, richtig deutsch zu können. Wegen seiner Hautfarbe. Und das wird ihm garantiert immer wieder passieren, völlig egal, was er anzieht. Seine Haut kann er ja nicht wechseln.

neugierchen schrieb:Das wirst Du aber nicht durch Umbenennung einer Apotheke ändern. Dazu braucht es eine Gemeinsamkeit, was alle verbindet die in Deutschland leben. Solange sich immer Gruppen bilden wird sich das eher verstärken. Meine Meinung.

Die Apothekendiskussion ist ein Symptom für das Problem. Nämlich die fehlende Bereitschaft, sich überhaupt mal damit auseinanderzusetzen, ob etwas für eine andere Bevölkerungsgruppe vielleicht kränkend sein könnte und man als Mehrheit nicht die Deutungshoheit darüber besitzt.

Ich finde es nicht furchtbar dramatisch, wenn eine Apotheke "Zum Mohren" heißt. Es ist auch kein Weltuntergang, wenn jemandem aus Gewohnheit mal "Negerkuss" rausrutscht.
Was mich ankotzt, ist diese infantile Trotzdiskussion hier. Und du bist häufig ein Paradebeispiel dafür. Wenn sowas angesprochen wird, wie die Apothekennamen, ist man nicht bereit, mal zuzuhören und sich Gedanken zu machen, ob das vielleicht echt ein bisschen ignorant ist.

Nee, da wird nur aus Prinzip in die Opposition gegangen und - gegen jede Vernunft - Wörter umgedeutet, historische Fakten ignoriert und rumgeblökt. Schließlich will man sich ja von den "linksgrünversifften SJW-Gutmenschen/Betroffenheitsschlümpfen" nicht vorschreiben lassen, was man zu sagen hat.
Die "Mohren" sollen sich halt nicht so anstellen. Wenn ihr das Wort nicht rassistisch findet, dürfen sie das schließlich auch nicht.

Und dann willst du mir was von ner "Gemeinsamkeit, die alle verbindet" erzählen? Echt jetzt? Wer bildet denn hier die Gruppen?

@neugierchen
Nee,die Angewohnheit schwarzen Kindern in den Haaren zu kraulen,oder schwarzen Deutschen ins Gesicht zu sagen "Sie können aber gut deutsch",oder mit zuckersüsser Stimme zu erklären "hach ist das schön das sie jetzt hierbleiben dürfen",das ist jedesmal eine Abwertung,die Erklärung "Du kannst machen was du willst,du wirst immer zweite Klasse bleiben!"

http://www.derbraunemob.de/

http://www.taz.de/!5392064/

raitoningu schrieb:Das haben sich tatsächlich keine Beamten ausgedacht, in dem Beitrag wurde es nur ziemlich blöd verkauft.

Ja ich denk auch nicht das sich solche Sachen Beamte ausdenkem. Mit den Beamten meinte ich eher, dass man da ja Kosten einsparen kann und diese dann zB dafür einzusetzen rassistische Stereotylisierungen im öffentlichen Raum entgegen zu treten.

Gibts bei Euch eigentlich noch die Hausnummer 88? :troll:

@wichtelprinz

Ich denke nicht, dass es hohe Kosten verursacht, Nazicodes nicht als KFZ-Kennzeichen zu vergeben.
Die Frau auf der Zulassungsstelle hatte halt echt gar keinen Plan.


@peekaboo

Beleidigungen bringen hier aber sicher auch keinen weiter.

Warhead schrieb: "Du kannst machen was du willst,du wirst immer zweite Klasse bleiben!"

So ist es, denn schon allein vom Aussehen her können Menschen für so einige einfach nie Deutsche sein oder dazu gehören, wenn sie auch nur irgendwie fremd aussehen. Da können sie noch so deutsch sein sein, es wird immer jemand um die Ecke kommen und sagen, dass er einen Boateng nicht als Nachbar haben will. Einfach weil die Hautfarbe nicht passt. Das ist Rassismus vom feinsten und sowas wird auch noch massenhaft gewählt. :shot:

@Bone02943

Oder einer, der ganz stolz drauf ist, dass er einen Boateng als Nachbarn hat - dann hat er ja auch "ausländische" Freunde und braucht sich in dem Zusammenhang nie wieder irgendeine Äußerung vorwerfen lassen... :P

@raitoningu

Das ist ja auch immer so ein seltsames Phänomen. Sobald irgend einer um die Ecke kommt mit seinem Rassismus oder gar homophoben Einstellung, dann kann das ja gar nicht so sein denn da gibts ja immer ein haufen ausländische oder homosexuelle Freunde. Ja klar... :D

Im Eishockey gibt es auch häufig Diskussionen, wenn ausländische Spieler einen deutschen Pass erhalten.
Da wird immer vom deutschen Schäferhund geredet, oder von Kontingentdeutschen und dergleichen. Nicht wenige sind für eine Beschränkung von Deutschen die ihren Pass nicht mit der Geburt bekommen haben. Also sollen sie zu Deutschen zweiter Klasse gemacht werden.

@Bone02943
Du weisst ja was Himmler sagte "jeder Deutsche kennt einen guten Juden"

raitoningu schrieb:Erst als er mich in vollkommen akzentfreiem Deutsch ansprach - er war höchstwahrscheinlich deutscher oder zumindest hier geboren - fiel mir auf, dass ich darüber ziemlich überrascht war und mich unbewusst schon auf Verständigungsschwierigkeiten vorbereitet hatte.

Also ich finde es vollkommen normal, das man sich auf Verständigungsschwierigkeiten einstellt oder einstellen kann, schließlich kann man nicht unbedingt davon ausgehen, das jeder Zugereiste deutsch spricht, oder auch bei Flüchtlingen, Migranten.

Problematisch finde ich, das ansich "normales" Verhalten in Rassismus umgewandelt wird.

borabora schrieb:Also ich finde es vollkommen normal, das man sich auf Verständigungsschwierigkeiten einstellt oder einstellen kann, schließlich kann man nicht unbedingt davon ausgehen, das jeder Zugereiste deutsch spricht, oder auch bei Flüchtlingen, Migranten.

Oft sind es nichmal zugereiste sondern hier geboren, dass sollte einem zu denken geben. ;)

Bone02943 schrieb:Oft sind es nichmal zugereiste sondern hier geboren, dass sollte einem zu denken geben. ;)

Kann man denn wissen, wer wo geboren oder aufgewachsen ist?
Hat doch niemand ein Schild umhängen.

@Bone02943

Leider werden ja sogar von Geburt an deutsche oft nicht wirklich als solche wahrgenommen, weil sie die falsche Hautfarbe haben.


@borabora

Nein, sicher ist es ist Rassismus. Natürlich ist der Hintergrund nicht böswillig und basiert auf Erfahrungswerten.
Aber du tust gerade - auch sicher nicht in böser Absicht - genau das, was ich als eigentlich problematisch ansehe.
Du betrachtest die Situation nur aus "meiner" Perspektive. Aber versuch doch zur Abwechslung vielleicht mal, dich in den schwarzen Deutschen hineinzuversetzen, mit dem immer alle ganz langsam sprechen und sich wundern, dass er seine Muttersprache so gut beherrscht.

borabora schrieb:Kann man denn wissen, wer wo geboren oder aufgewachsen ist?
Hat doch niemand ein Schild umhängen.

Genau das ist ja der Punkt. Warum muss man denn per default davon ausgehen, dass jemand mit einer anderen Hautfarbe nicht hier geboren ist.

Ich sage nicht, dass der Irrtum an sich schlimm wäre. Sondern dass man sowas vielleicht hin und wieder mal reflektieren sollte.

@borabora
Die Rede war aber nicht von "Zugroastn" oder "Neigschmecktn",die Rede war von schwarzen Deutschen,die wurden hier geboren,von ebenfalls Deutschen,ich gehe davon aus das die Person mit der ich rede deutsch kann,kann sie es nicht probieren wir es auf englisch,kann sie es,dann reden wir,aus reiner Bequemlichkeit,deutsch,ich pflege mit nem Schwarzen genauso deutsch zu reden wie mit Weissen,ganz egal ob schwarzer Deutscher oder schwarzer Wasweissichwoher.
Tatsache ist das schwarze Deutsche ignoriert werden,als Person,als Person die der deutschen Sprache mächtig ist,weil Muttersprachler,sowie als Deutscher,nur aufgrund von Hautfarbe,verstehen wir uns