@Gildonus Gildonus schrieb:Der hier verwendete Text läßt sich wirklich dahingehend verstehen das man Gelder anfordert, um "alternative Wahrheiten" zu finden oder sich das Wunschergebnis schreiben zu lassen. Dafür öffentliche Gelder zu verlangen, ist sogar für die Grünen dreist.
Völlig richtig.
@gastric "Der Leistungsrahmen der Bürgerversicherung, die wir GRÜNE fordern, soll
alle medizinischen und heilkundlichen Leistungen umfassen, die ihre
Wirksamkeit und ihren Nutzen nachgewiesen haben. Damit auch für Leistungen der Komplementärmedizin und andere medizinische Bereiche, wie z.B. die Physiotherapie oder der Psychotherapie, Wirksamkeitsnachweise
entwickelt werden können, wollen wir öffentliche Forschungsgelder bereit
stellen." Beitrag von Argus7 (Seite 16)Die Antwort-E-Mail von Achim Wolters auf die Anfrage von
@Argus7 ist schon recht geschickt formuliert, weil er darin zwei gänzlich unterschiedliche Dinge zusammen in einen Topf wirft, um zum einen zu suggerieren, dass es auch in der Physiotherapie und Psychotherapie keine Wirksamkeitsnachweise gäbe und diese erst noch entwickelt werden müssten und zum anderen, dass Komplementär-bzw. Alternativmedizin mit Physiotherapie und Psychotherapie irgendwie auf der selben Stufe stünde, was deren Nutzen für den Patienten betrifft.
Da aber überhaupt kein Zweifel darüber besteht, dass Physiotherapie und Psychotherapie anerkannte Verfahren der evidenzbasierten Medizin darstellen, gibt es dazu auch schon längst Nachweise über deren Wirksamkeit. Deswegen ist die Forderung nach mehr Forschungsgeldern zur Entwicklung von Wirksamkeitsnachweisen für Physiotherapie oder Psychotherapie kompletter Nonsens!
Das ist eine reine Nebelkerze, um von der Unsinnigkeit der Forderung nach einer Entwicklung von Wirksamkeitsnachweisen für alternativ- bzw. komplementärmedizinische Behandlungsmethoden abzulenken. Die Verfahren zum Nachweis von deren Wirksamkeit existieren nämlich schon längst, weil sie genau die Gleichen sind wie bei jeder anderen wissenschaftlichen Arbeit auch und sie wurden bereits in unzähligen Studien angewendet, z.B. ergaben Metastudien zur Homöopathie immer das gleiche Ergebnis, dass eben keinerlei Wirksamkeit über den Placebo-Effekt hinaus nachgewiesen werden konnte.
Forschungsgelder für die Entwicklung neuer Wirksamkeitsnachweise bereit zu stellen, wäre wie nach einem versenkten Elfmeter gegen die eigene Mannschaft im Nachhinein die Regeln zu ändern:
Der Strafstoß wird wiederholt...mit einem Abstand von 30 Metern...mit einer Mauer dazwischen....und einem 10 kg schweren Medizinball.
;)gastric schrieb: Ich kritisiere eigentlich nur, dass du dich die ganze zeit auf homöopathie versteifst, obwohl dies nichteinmal die grünen tun.
Naja...
z.B. Barbara Steffens, die bis vor kurzem immerhin sieben Jahre Gesundheitsministerin in NRW war, scheint das Thema Homöopathie durchaus sehr am Herzen zu liegen...
Politik fordert mehr Homöopathie
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Barbara Steffens wurde übrigens 2014 mit folgender Begründung für den Schmähpreis "Das goldene Brett" nominiert...
Die Gesundheitsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen ist eine deklarierte Anhängerin von Alternativmedizin – damit ist sie nicht alleine. Besonders problematisch ist allerdings, dass sie als Politikerin die Alternativmedizin auch an Universitäten verankern will.
Außerdem ist sie der Meinung, dass Alternativmedizin nicht nach den üblichen wissenschaftlichen Wirksamkeitskriterien beurteilt werden kann – eine Sichtweise, die jeden rationalen Diskurs über Alternativmedizin unmöglich macht.
http://blog.gwup.net/2014/11/16/fur-das-goldene-brett-2014-nominiert-impfgegner-xavier-naidoo-barbara-steffens/gastric schrieb:Aktuell will man der alternativmedizin insgesamt fördergelder zur verfügung stellen, neben anderen medizinischen verfahren, wie der physiotherapie. Ehrlich gesagt wünschenswert.
Was soll denn wünschenswert daran sein, Geld für Behandlungsmethoden zu verpulvern, von denen schon seit vielen Jahren in Metastudien nachgewiesen wurde, dass sie keinerlei Wirkung über den Placeboeffekt hinaus entfalten?
Und es sollte erst recht kein Geld dafür verschwendet werden, die wissenschaftlichen Standards soweit aufzuweichen und immer weiter in die gewünschte Richtung zu verschieben, bis irgendwann eine Studie aus dem Hut gezaubert werden kann, die all das bestätigt, was Leute wie Barbara Steffens schon immer aufgrund eines diffusen Bauchgefühls geglaubt hatten.