Fedaykin schrieb:Die Antwort mit wem über was du in den Dialog treten willst bleibt aus.
Realo schrieb:
Man kann auch "weltanschauliche" Entwicklungshilfe leisten. Wenn man glaubt, "dia anderen" seien gegen "uns" entwicklungsmßig zurückgeblieben. Wir werden dann im Gespräch sicherlich schnell feststellen, dass die anderen das ganz anders sehen bzw. dass sich die Problematik des Zusammenlebens aus ihrer Sicht ganz anders darstellt als aus unserer.
Ach wie soll das denn Gehen? Ist klar wir machen einfach mal nen CSD in Riad und Theran. Nein das hängt in erster Linie an den Menschen selbst. Und wenn es selbst in Europa nicht klappt , dann ist es unmöglich diese Veränderung des Werte, Normen und Verhaltenskodex in den Heimatländern zu vermitteln. Vor allem wird da einfach "Nö" gesagt
Jetzt sind wir endlich beim Thema. Das ist die Frage: Wie, wo und worüber gesprochen werden soll. Aber es heißt ja nicht zu Unrecht, solange man miteinander spricht wird der Krieg vertagt.
Wir sind im Twitterzeitalter. Ich könnte mir da einen Medienkanal vorstellen, auf dem 24/7 diskutiert wird, extra zu diesem Zweck, so dass jeder weiß, da wird weiterhin gesprochen. Voraussetzung wäre allein, dass sich alle Beteiligten bereit erklären, die Internet-Überrtragung dieses Dauerdialogs in ihrem Land nicht zu sperren. Für die beteiligten Länder und Zuhörer entweder mit Übersetzern oder übersetztem fließenden Text in der jeweiligen Landessprache.
Ja, wer soll da sprechen? Jeder Politiker, der will, vom Staatsoberhaupt bis zum kleinen Abgeordneten, Promis, Leute aus der Bevölkerung so wie du und ich, wenn mal etwas Zeit frei wird, dass auch ein Normalo seinen Senf dazu geben kann. Gerne auch Imane und Vertreter der christlichen Kirche.
Hauptthema sollte das Verhältnis der Kulturen zueinander sein, der Lebensweisen, der Einfluss der Religion und ob es auch in den islamischen Ländern Möglichkeiten gibt den Einfluss der Religion auf die Politik und das gesellschaftliche Leben zurückzuschrauben oder von der Politik zu lösen (Säkularisieruing, Laizismus, Trennung von Politik und Religion). Besonders mit Iran und SA wird das ne extrem harte Nuss.
Das wird natürlich für die islamischen Länder wesentlich schwieriger als für den Westen, und die größte Gefahr ist immer, dass die vom Tisch aufstehen und sagen: Das geht zu weit, nicht mit uns. Dann sollten sie aber auch wissen, und auch darüber muss gesprochen werden, schon bevor die ganze Sache startet, was sie zu verlieren oder besser, was sie nicht zu gewinnen haben, wenn sie sich auf diesen Dialog nicht einlassen.
Und natürlich muss auch über Israel, über Gewalt und Terroroismus gesprochen werden. Und was man mit gutem Willen tun kann, die Gründe hierfür aus der Welt zu schaffen, und da wirds für uns kompliziert, denn die Amis und besonders Herr Trump sitzen ja nicht mit am Tisch, obwohl sie hier eine zentrale Rolle spielen. Es könnte also sein, dass die Sprecher der islamischen Staaten aufstehen und sagen: Solange die Amis nicht dabei sind, kommen wir hier nicht weiter und können eh nichts entscheiden. Mit einem Obama wäre das eine ganze Portion leichter gewesen, aber der hat die Gelegenheit ja auch nicht richtig am Schopf gepackt und zu schnell und zu früh resigniert. Obwohl er der "gute Ami" war. In Jerusalem sitzt aber auch nicht gerade eine Taube am Regierungstisch. Schlechte Zeiten, aber gerade deshalb ist ein Dialog umso wichtiger. Auf der anderen Seite twittert Trump aber doch für sein Leben gern...
Kc schrieb:Aber für mich klingt ,,weltanschauliche Entwicklungshilfe" ja wie etwas, was dann doch sehr in Richtung wahren Imperialismus geht.
Ja. das ist das Problem; man muss damit sehr vorsichtig umgehen, Araber sind extrem sensibel und schnell verletzlich, man darf ihnen auf keinen Fall als Oberlehrer entgegen treten, da macht man mit dem Hintern wieder kaputt, was man mit dem Mund besser zu machen versucht. Also wir müssen da sehr vorsichtig sein in der Sprachwahl. Mindestens genaus wichtig ist es aber, wenn man weiter kommen will, kein Blatt vor den Mund zhu nehmen, denn anders als auf dem politischne Parkett geht es hierbei nicht um diplomatische Etikette, sondern um Tacheles reden. Daher würde ich gerne auch mal die Stimme von Islamisten hören, wie sie sich den Konflikt und die Gründe dafür erklären.