Jenny Böken - Tod einer Kadettin

@stanski
Gemäß aktuellem Kenntnisstand und juristischer Bewertung lag hier kein Verbrechen vor. Daher hat der Fall in ‚Kriminalfälle‘ nichts zu suchen

Wäre der Kenntnisstand denn jetzt ausreichend, um den Thread zu verschieben? Geht das nach Polizeieinschätzung?

Nur aufgrund einer einzelnen Aussage aus zweifelhafter Quelle? Ich denke nein. Wenn deswegen tatsächlich wieder Ermittlungen aufgenommen würden, könnte man wohl drüber diskutieren. So jedoch würde ich meinen, dass es erstmal gilt abzuwarten, was daraus wird

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/wende-im-fall-jenny-böken-neuer-zeuge-spricht-von-mord-an-bord-der-„gorch-fock“/ar-BBMPm9j?ocid=spartandhp

Laut der Berliner Zeitung, gibt es einen neuen Zeugen, der sich erst jetzt geöffnet hat.
Jenny B. wurde demnach vergewaltigt und danach ermordet.
Es bleibt anzuwarten, wie es in diesem traurigen Fall weiter geht. Die Eltern von Jenny haben nie an einen Unglücksfall geglaubt.

https://www.focus.de/kultur/kino_tv/fall-jenny-boeken-zehn-jahre-danach-zeuge-spricht-von-toetungsdelikt-an-bord-der-gorch-fock_id_9524064.html

Hier noch mal die Meldung vom Focus. Auch laut Focus gibt es einen neue Zeugenaussage, dass Böken vergewaltigt und ermordet wurde.

Ja, die Medien schreiben schön voneinander ab. Neue Informationen hat aber keiner. So wäre es doch interessant zu erfahren, welche Qualität der Zeuge hat? War er Augenzeuge beider Taten? War er zumindest an Bord? Oder trägt er nur Gerüchte aus dritter Hand weiter?

Ja, ist schon interessant nach 10 Jahren damit aufzutauchen und dann noch mit dieser Sicherheit.

stanski schrieb:Eine Zeugin bestätigt zudem, dass Jenny sich im Vorfeld mit Unterleibsschmerzen an den Schiffsarzt wendete, was der aber verneint.

Quelle: https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag-todestag-von-jenny-boeken-100.html

Das widerspricht sich ja nicht:
Möglicherweise hatte JB Unterleibsschmerzen und hat einer Kamaradin gegenüber geäußert, sich damit an den Schiffsarzt wenden zu wollen, das aber dann doch nicht getan. In dem Fall würden beide die Wahrheit sagen und es würde der Eindruck eines Widdrspruchs entstehen, wo gar kein Widerspruch besteht!

Im Kontext des Themas ‚Unterleibsschmerzen‘ würde ich aber nochmal etwas hochholen wollen:
Die Eltern selbst hatten auf ihrer Homepage ja die Möglichkeit einer vorliegenden Schwangerschaft diskutiert. Aber bei der Obduktion wurde eine solche nicht festgestellt.

Ich finde da den Gedanken eines möglichen natürlichen Abort ziemlich clever. Das würde nämlich vieles erklären: den Leistungsabfall, die Einschlafattaken als Folge der Schwangerschaft, die Schmerzen im Kontext oder als Folge des Abortes, aber auch die Tatsache, dass bei der Obduktion keine Schwangerschaft festgestellt wurde. Und ein Abort in Folge der körperlichen Anstrengungen des ja sehr fordernden Dienstes an Bord wäre ja durchaus logisch.
Ob die Schwangerschaft in dem Fall Folge eines einvernehmlichen Verkehrs oder einer Vergewaltigung war, wäre dann wieder eine ganz andere Frage.

@Fedaykin
Ja, das wäre natürlich auch spannend zu erfahren, wie der Zeuge begründet, damit erst jetzt herauszurücken...

Vielleicht ist es jemand dessen dienstzeit vorbei ist. Aus diesem grund wäre es doch möglich das er vorher nichts sagen konnte/wollte um sich keinen ärger einzuhandeln. Nun nach dienstzeitende kann er durch eine aussage nicht mehr in Schwierigkeiten geraten und bricht sein schweigen. Nur eine vermutung...,

@Bauzi
In dieser Richtung denke ich auch. Der Zeuge ist vermutlich nicht mehr in Diensten der Marine. Mit einem inzwischen zivilen Job, kann er sich eher ohne Nachteile zu erleiden, äußern.
War es nicht eher so, dass aus dem Obduktionsbericht gar nicht hervorging, ob Jenny schwanger war oder nicht?

Und dann war da noch der Punkt, dass der Sohn des obduzierenden Kieler Rechtsmediziners doch auch am Abend des Überbordgehens von Jenny auf der Gorch Fock Dienst hatte.

Unter diesen Umständen, hätte ich als Rechtsmediziner die Obduktion nicht durchgeführt, sondern Kollegen übergeben.

Und sich trotz angeblichen Ertrinkens kein Wasser in Jennys Lunge befand. Also es gab schon einige merkwürdige Punkte, weshalb ich durchaus Verständnis für die Eltern von Jenny und deren Zweifel habe.

@Rotmilan
Nein, der Obduktionsbericht ist da wohl eindeutig, dass keine aktuelle Schwangerschaft vorlag, aber macht keine Aussage darüber, ob Anzeichen dafür vorliegen, dass JB zuvor einmal schwanger war.
Die Obduktion wurde von einem Team durchgeführt, der Vater war da nicht allein, insoweit sehe ich da keinen Anlass für Spekulationen...

@Rotmilan
Ich habe gar nicht mehr alles so genau im kopf, aber ich meine das jenny laut obduktion nicht schwanger war. Wenn sie schwanger gewesen sein sollte käme aber ja nur ein natürlicher abort in frage.

Rotmilan schrieb:In dieser Richtung denke ich auch. Der Zeuge ist vermutlich nicht mehr in Diensten der Marine. Mit einem inzwischen zivilen Job, kann er sich eher ohne Nachteile zu erleiden, äußern.

Möglicherweise kommt der oder die ZeugIn aber auch jetzt erst, weil etwas verjährt ist? Ich habe heute die "Aktuelle Stunde" im WDR geschaut, da wurde etwas von Verjährung der Beihilfe gesagt. Die zeitliche Nähe zur Tat (heute Nacht genau 10 Jahre) könnte aber durchaus auch eine Rolle spielen, Erinnerung, Gewissen, sowas.

Hier der Link zur Sendung: https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/aktuelle-stunde/video-aktuelle-stunde-2830.html

Als Abonnent der "Aachener Zeitung" (die Heimatstadt von Jenny Böken, Geilenkirchen, liegt im Verbreitungsgebiet, und erst vor einer Woche bin ich noch da gewesen) verfolge ich den Fall quasi vom ersten Tag. Meiner bescheidenen Meinung nach haben sich die Eltern in ihrer (verständlichen) Trauer über die Jahre in etwas reingesteigert was allmählich wahnhafte Züge annimmt. Die Vorwürfe haben sich im Laufe der Jahre immer weiter verschärft. Das fing damit an das der Dienst für Töchterchen zu hart war (nein, sie mußte denselben Dienst versehen wie alle anderen auch), dann wollte der Schiffsarzt angeblich eine Dienstunfähigkeit vertuschen, und zur "Krönung" jetzt Vergewaltigung und Mord. Natürlich anonym vorgebracht von irgendeinem "Zeugen", pünktlich zum zehnten Jahrestag.

Wäre ich an der Stelle der verantwortlichen Marinesoldaten würde ich ein Verfahren wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung anstrengen. Es heißt ja so schön "wer sich verteidigt klagt sich an", aber solche ungeheuerlichen Vorwürfe kann m. M. n. niemand auf sich sitzen lassen, zumal ja zumindest hier schon die ersten zur Stelle sind die der Theorie nicht völlig abgeneigt sind.

Den Eltern wünsche ich eine gute Therapie um endlich ihren Seelenfrieden zu finden (die Ehe ist leider schon zerbrochen), ansonsten können wir hier zum 15. Jahrestag lesen das JB auf Geheiß von NATO, CIA; NSA und EU-Kommission über Bord geworfen wurde da sie versehentlich zur Mitwisserin der Weltverschwörung wurde...

Heide_witzka schrieb am 27.08.2017:Falls die Eltern anwaltlich vertreten waren kann man davon ausgehen, dass geprüft wurde ob eine Klage erfolgsversprechend sein könnte.

Ich kann Dir versichern, Sie werden anwaltlich beraten. Von einem der bekanntesten Strafverteidiger zwischen Aachen und Köln. Manche würden sagen "von einem der übelsten Winkeladvokaten". Betreut u. a. einen der Gladbeck-Gangster, der in Aachen einsitzt. Man googele auch "Anhaltermorde Egidius Sch.". Dieser freundliche Zeitgenosse hat sich erst vor wenigen Wochen in der Haft selbst ins Jenseits befördert nachdem er sich zwecks sexueller Stimulation an eine Steckdose angeschlossen hat. Im Prozess gegen diesen Mörder hat der Verteidiger Privatdetektive angeheuert die Jahre, teilweise Jahrzehnte nach den Morden, im Umfeld der Opfer spioniert haben (teilweise in den Stammkneipen von Freunden und Verwandten blöd herumgefragt) um Beweise dafür zu finden das die Mordopfer einen "unmoralischen" Lebenswandel pflegten und somit zumindest zum Teil selbst schuld an ihrer Ermordung waren. Ich denke mir das nicht aus, das war schwarz auf weiß während des Prozesses in der Aachener Zeitung zu lesen.

Nichtsdestotrotz kassieren JBs Eltern vor Gericht seit einem Jahrzehnt eine Klatsche nach der anderen, aber die haben sich offenbar dermaßen in ihre Theorien verrannt und reingesteigert, wenn die vor ne Wand knallen glauben die das sie beim nächsten Mal nur weiter und schneller Anlauf nehmen müssen...

Bauzi schrieb:Nun nach dienstzeitende kann er durch eine aussage nicht mehr in Schwierigkeiten geraten und bricht sein schweigen. Nur eine vermutung...,

Nein das ist hier kein US Thriller, es gibt soviel Möglichkeiten beim Bund die Missstände weiterzuleiten, von einem verbrechen ganz zu schweigen. Das dürfte seine Karriere auch kaum beeinflussen. Das ist keine Firma.

Rotmilan schrieb:Und dann war da noch der Punkt, dass der Sohn des obduzierenden Kieler Rechtsmediziners doch auch am Abend des Überbordgehens von Jenny auf der Gorch Fock Dienst hatte.

Echt? Der hat das ausgerechnet gemacht? Alleine,? Wird ja eine richtige VT:


https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag-todestag-von-jenny-boeken-100.html

Fedaykin schrieb:Nein das ist hier kein US Thriller, es gibt soviel Möglichkeiten beim Bund die Missstände weiterzuleiten, von einem verbrechen ganz zu schweigen. Das dürfte seine Karriere auch kaum beeinflussen. Das ist keine Firma.

Achso, und du weisst ganz genau das es eben nicht so war? Das ist interessant, erzähl mal mehr wenn du scheinbar so genau bescheid weisst...

Natürlich gibt es möglickeiten, mehr als genug. Dennoch ist es eben MÖGLICH das die person/der Zeuge wie auch immer, jetzt erst spricht weil er "kann".

Bauzi schrieb:Achso, und du weisst ganz genau das es eben nicht so war? Das ist interessant, erzähl mal mehr wenn du scheinbar so genau bescheid weisst...

Nein ich sage nur aus Erfahrung, das diese "Ausrede" über 10 Jahre, sehr sehr schwach wäre.

Bauzi schrieb: Dennoch ist es eben MÖGLICH das die person/der Zeuge wie auch immer, jetzt erst spricht weil er "kann".

Ja, das ist möglich. Aber der ganze Fall über die Jahre immer wieder mal aufgerollt zeigt irgendwie das die Eltern sich verrant haben oder den Tod nicht akzeptieren konnten etc.

Aber mal sehen was "Dieser Zeuge" denn so raushaut. Er hat auf alle fälle meiner Ansicht nach falsch und feige gehandelt.

Fedaykin schrieb:Ja, das ist möglich. Aber der ganze Fall über die Jahre immer wieder mal aufgerollt zeigt irgendwie das die Eltern sich verrant haben oder den Tod nicht akzeptieren konnten etc.

Aber mal sehen was "Dieser Zeuge" denn so raushaut. Er hat auf alle fälle meiner Ansicht nach falsch und feige gehandelt.

Verstehe dein Problem nicht, es hat sich ein Zeuge gemeldet, da haben Eltern erstmal nichts damit zu tun. Als Zeuge muss es eigentlich ein Mitglied der Besatzung sein und ohne Grund wir er oder sie das nicht getan haben oder meinst du man will wegen Falschaussage Probleme kriegen. Insofern sollte die Zeugenaussage stimmen, dann hätten die Eltern Recht gehabt, egal wieviele Jahre sie darauf rumreiten. Dann muss sich die Bundeswehr eher eine Vertuschung ankreiden lassen. Insofern hängt es erstmal von der Zeugenaussage ab und deren Bewertung.