G20 - Ausschreitungen in Hamburg
10.07.2017 um 01:40http://www.faz.net/aktuell/g-20-gipfel/g-20-krawalle-wer-in-hamburg-wirklich-versagt-hat-15098574-p2.html
Trifft das ganze denke ich mal genau hin.
Trifft das ganze denke ich mal genau hin.
In den vergangenen Jahren hat sich im politischen Diskurs, auch getrieben durch die Verbreitungsmöglichkeiten digitaler Plattformen, eine Verrohung ausgebreitet, die zum Teil erschreckende Ausmaße erreicht hat. Diese Verrohung des Diskurses, das Belegen des Staats und seiner Institutionen mit übelster verbaler Verachtung, hat sich in Hamburg auf der Straße manifestiert. „Ganz Hamburg hasst die Polizei“, war der häufigste Schlachtruf – und es war der perverseste, weil die ganz große Mehrheit dieser Stadt vor allem einen Typus hasst: den des politischen Gewalttäters, den Täter sinnloser Zerstörung.
Der Staat allein kann die verbale Verrohung nicht stoppen, es ist die Aufgabe jedes Einzelnen. Das gilt auch für politische Gewalt. Jeder Bürger hat eine Pflicht zur Einwirkung auf Mitmenschen, die sich auf totalitäre Abwege begeben. Sympathien mit gewalttätigen Anarchisten, wie sie etwa der Rote-Flora-Anwalt Andreas Beuth äußert, sind Zündstoff, den die Satten einer Wohlstandsgesellschaft dem radikalen Mob liefern. Wer zu einer Demonstration mit dem Titel „Welcome to Hell“ aufruft und damit die Höllenengel aus ganz Europa einlädt, legt Feuer an das Fundament dieser Gesellschaft. Und wer anschließend, wie Beuth, beklagt, dass sich der Mob im eigenen Viertel, nicht aber in den Wohlstandsvierteln der Stadt ausgetobt hat, pflegt einen Zynismus, der in sich schon gewalttätig ist.