@d.fense Kannst Du mal aufhören, die verschiedenen Beispiele durcheinander zu werfen?
Eigentümer der in Berlin besetzten Häuser waren die großen Wohnbaugesellschaften und Immobilien-Großeigentümer, die den Abriss ganzer Viertel planten. Da ist niemand insolvent gegangen, sondern sie profitieren von den durch die Erhaltung der Altbausubstanz exorbitant gestiegenen Mieten in den Vierteln.
Hätte es den vehementen Protest nicht gegeben, wäre Kreuzberg jetzt noch viel mehr und großflächiger Brennpunkt, als es stellenweise geworden ist.
Was die Investoren vor hatten, kann man am Kottbusser Tor besichtigen... Aber pass auf Deine Handtasche auf, und stolpere nicht über die Junkies. Und gib in den Aufgängen acht, nicht in eine benutzte Spritze zu treten.
Oder nimm in der Gropiusstadt einen der vollgepinkelten und bekritzelten Aufzüge.
Die heutigen Nutzer der besetzten Häuser in Berlin haben Pachtverträge, die Stadt Berlin hat eine Entschädigung an die Besitzer gezahlt, Eigenkapital wurde durch Arbeitsleistung erbracht. Es wurden gemeinnützige Vereine gegründet, damit niemand sich privat bereichern kann (niemand kann seine Wohnung verkaufen, vermieten oder bei Auszug eine sonstige Leistung verlangen, es gibt nur ein Nutzungsrecht).
Warum sollen die Verträge geändert werden, wenn ein Mieter, der genau wie alle andren Bewohner im Lauf von Jahren in Eigenleistung aus einer abrissreifen Ruine ein Schmuckstück und ein soziales Projekt gemacht hat, später seine Erfahrungen in den Ausbau von Clubs steckte und damit Erfolg hat? Warum soll der jetzt ausziehen, nachdem er sein halbes Leben in dem Haus verbracht hat?
Die Flora hat von Anfang an keinen solchen Vertrag bekommen, irgendwann wollten die Betreiber das auch gar nicht mehr.
Der damalige Besitzer ist nicht insolvent gegangen, sondern hat stattdessen eben ein nagelneues Musicaltheater an Der Reeperbahn gebaut, das eine Goldgrube ist.
Der spätere Besitzer hat es im Wissen um die Umstönde und Auflagen gekauft. Dazu war er nicht gezwungen, sein Geld in ein unlukratives Geschäft zu stecken.
Bemalte Wände sagen übrigens nichts über den baulichen Zustand aus. Ob die Betreiber wohl ein Interesse haben, dass es wie eine attraktive Immobilie aussieht?