Mädchen wird aus Unterricht gerissen und abgeschoben

@McMurdo
Danke für den Link. Ist bestimmt interessant.

@Nussknacker13

Meiner Meinung nach ist auch die Abschiebung der Eltern ein Unding. Die Eltern wurden vom 18 jährigen Sohn getrennt. Nach uns vorliegenden Informationen waren die Eltern gut integriert und seit 19 Jahren in Deutschland. Nach so einer langen Zeit integrierte Menschen ohne triftigen Grund abzuschieben, betrachte ich als dumm und unmenschlich.

Das Video zeigt den 21-jährigen Sohn der Familie, wie er mit der Auflösung der Wohnung befasst ist.

http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/wdr-aktuell/video-fall-bivsi-bruder-raeumt-die-wohnung-102.html (Archiv-Version vom 19.06.2017)

... Er ist erst vor zwei Jahren zu Ausbildungszwecken nach Deutschland gekommen und hat ein ganz normales Visum.

jetzt versteh ich gar nichts mehr:

wo war der Bruder denn die Zeit über? er kam erst vor 2 Jahren mit einem Visa zur Ausbildung nach D??

@lawine
Ein weiteres Indiz das uns in diesem Fall zu viel Wissenswertes unterschlagen wird um das Procedere richtig bewerten zu können. Gleichzeitig zeigt es doch das es möglich ist sich legal in Deutschland aufzuhalten um eine Ausbildung zu durchlaufen. Das sollte ausgeweitet werden.

@neugierchen

neugierchen schrieb:Gleichzeitig zeigt es doch das es möglich ist sich legal in Deutschland aufzuhalten um eine Ausbildung zu durchlaufen. Das sollte ausgeweitet werden.

Das ist im Falle eines Studiums schon lange möglich, die Voraussetzungen sind, dass es möglich ist, die Ausbildung selbst zu finanzieren. Nun, da der Vater, der bislang Einkommen hatte und vermutlich auch das Studium finanzierte wegfällt wird es für den Sohn schwieriger werden.

@canales
Es gibt durchaus Möglichkeiten

http://www.bildungsserver.de/Foerderungsmoeglichkeiten-fuer-auslaendische-Studierende.-Stipendien-2416.html

Das ausweiten bezog sich auf die Möglichkeiten (Finanzierung) und noch leichteren Zugang zum Studium in Deutschland. Eine große einfache Möglichkeit Fluchtursachen auf längere Zeit zu bekämpfen.

@neugierchen

Na, die Voraussetzungen für Stipendien sind recht eng gesetzt, und meines Wissens auch erst nach dem Vorstudium 3.-4. Semester möglich.

canales schrieb: Nun, da der Vater, der bislang Einkommen hatte und vermutlich auch das Studium finanzierte wegfällt wird es für den Sohn schwieriger werden.

Dnn geht es ihm eben wie Millionen anderer Studierender, die keine Unterstützung von den Eltern erwarten können. Jobs, Jobs und noch ein Job.
Das ist doch kein Grund eine Abschiebung der Eltern auszusetzen.

@Frau.N.Zimmer

Frau.N.Zimmer schrieb:Dnn geht es ihm eben wie Millionen anderer Studierender, die keine Unterstützung von den Eltern erwarten können.

Nein, ausländische Studenten können kein Bafög beantragen, es sei denn, sie haben eine Aufenthaltserlaubnis aus anderen Gründen als die des 'Studiums hier.

Frau.N.Zimmer schrieb:Das ist doch kein Grund eine Abschiebung der Eltern auszusetzen.

Rechtlich nicht, aber ein möglicher Grund mehr für eine Härtefallregelung.

Man mag mir verzeihen, wenn ich mal wieder erbsenzählerisch unterwegs bin :D

Wenn bislang sämtliche Medien einhellig von einem Studium des Bruders berichteten, so formuliert es der wdr inzwischen in seinem jüngsten Bericht nur noch recht allgemein :  

emz schrieb:... Er ist erst vor zwei Jahren zu Ausbildungszwecken nach Deutschland gekommen und hat ein ganz normales Visum.

Damit können wir nicht zwingend von einem Studium ausgehen. Möglich wäre ebenfalls, dass er von seinem Arbeitgeber zwecks Aus- und Weiterbildung nach Deutschland geschickt wurde, hier also einer Beschäftigung nachgeht, was auch das Visum erklären könnte.

Einen Fünf-Punkte-Plan hat man erarbeitet, verrät aber bislang nur zwei mögliche Vorschläge.

https://www.derwesten.de/staedte/duisburg/hat-bivsi-r-doch-eine-chance-zurueck-nach-deutschland-zu-kommen-initiative-moechte-das-moeglich-machen-id210832911.html (Archiv-Version vom 07.06.2017)

Duisburg. Gibt es vielleicht doch noch einen Weg zurück nach Deutschland für die abgeschobene Duisburgerin Bivsi R. und ihre Familie? Ein Zusammenschluss aus Duisburger Eltern und Schülern trifft sich am Donnerstag mit hohen Vertretern aus der örtlichen SPD, um einen Fünf-Punkte-Plan vorzustellen.

... Die Initiative zieht dafür ein Kindervisum und ein sogenanntes „humanitäres Visum“ in Betracht.
...
„Man kann für die Zeit der Ausbildung eine Aufenthaltsgenehmigung erlangen“, so der Vorsitzende der Schulpflegschaft, Stephan Kube. „Dafür müsste aber jemand in Deutschland die juristische Fürsorge übernehmen.“

Hier hätte sich Bivsis Bruder Biswash bereit erklärt, die Fürsorge zu tragen, so Kube. Nur: Der 21-jährige Auszubildene könnte wahrscheinlich nicht finanziell für seine jüngere Schwester sorgen. „Daher könnte dies ein Grund sein, dass auch die Eltern wieder einreisen dürfen“, vermutet Kube.

„Bivsi wird nicht nur wegen einem Schüler-Visum einreisen dürfen“, ... „Eine Abschiebung beinhaltet häufig auch eine Wiedereinreisesperre.“
...
... Kube nennt es ein „humanitäres“ Visum.
Hierfür müsste sich Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link an das NRW-Innenminsterium wenden. Innenminister Ralf Jäger müsste dann über das deutsche Außenministerium die Botschaft in Kathmandu bitten, ein Visum zu erteilen.
...
„Konkret bezieht sich dieser Fall auf den Paragrafen 22 des Aufenthaltsgesetzes. Hierfür müssen drigend humanitäre Gründe für Bivsi in Nepal vorliegen“, erklärt Rechtsexperte Mesovec. Dringende humanitäre Gründe wären zum Beispiel Armut, Hungersnot oder Obdachlosigkeit.
...
DER WESTEN berichtet fortlaufend von den Geschehnissen um Bivsi und ihre Familie.

Ob die Eltern im Vorfeld befragt wurden, ob sie auch damit einverstanden wären, wenn nur die Tochter zurückkäme?

Sollte man dahingehend aktiv werden wollen, dass die Eltern ebenfalls wieder einreisen dürften, ist dann überhaupt gewährleistet, dass der Vater seine bisherige Arbeitsstelle wieder antreten kann?

Was die "juristische Fürsorge" anbelangt, wäre die nicht besser beim Jugendamt als bei dem Bruder aufgehoben? Zumal er Deutschland vermutlich in einem Jahr verlassen dürfte.

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Denke mal, Nachfolgendes ist für alle recht interessant, auch wenn es leicht offtopic ist. Habe mal im Netz zum Thema Staatsgehörigkeit herumgesurft, schon weil hier die in den USA praktizierte Regelung diskutiert wurde, die jedem in den Staaten Geborenen automatisch die amerikanische Staatsangehörig verschafft.

Da gibt es in der deutschen Gesetzgebung tatsächlich etwas, was gar nicht so weit weg ist, vorausgesetzt, die Eltern halten sich rechtmäßig in Deutschland auf:

http://www.familien-wegweiser.de/wegweiser/stichwortverzeichnis,did=38026.html

Das Geburtsortprinzip

Dem Geburtsortprinzip zufolge richtet sich die Staatsangehörigkeit des Kindes nicht allein nach der Nationalität der Eltern, sondern auch nach dem Geburtsort. Somit ist jedes in Deutschland geborene Kind automatisch Deutsche oder Deutscher, unabhängig von der jeweiligen Staatsangehörigkeit der Eltern, sofern mindestens ein Elternteil

• sich seit acht Jahren gewöhnlich und rechtmäßig in Deutschland aufhält und

• ein unbefristetes Aufenthaltsrecht oder eine Aufenthaltserlaubnis aufgrund des Freizügigkeitsabkommens zwischen der Europäischen Union und der Schweiz besitzt

Wie das allerdings damit "harmoniert", dass (anders als bei türkischstämmigen Kindern) Nepalesen keine doppelte Staatsbürgerschaft  gestattet ist, vermag ich nicht zu beurteilen.

http://mussenstellen.com/article/nepal-staatsangehrigkeitsrecht

@emz

Guten Abend,

Du hast geschrieben:

emz schrieb:Dem Geburtsortprinzip zufolge richtet sich die Staatsangehörigkeit des Kindes nicht allein nach der Nationalität der Eltern, sondern auch nach dem Geburtsort. Somit ist jedes in Deutschland geborene Kind automatisch Deutsche oder Deutscher, unabhängig von der jeweiligen Staatsangehörigkeit der Eltern, sofern mindestens ein Elternteil
sich seit acht Jahren gewöhnlich und rechtmäßig in Deutschland aufhält und

Daran dürfte es scheitern.
Das Asylverfahren der Eltern war zwar noch am laufen und sie damit eigentlich rechtmäßig in der BRD.
Sie hatten auch noch kein unbefristetes Aufenthaltsrecht da noch im Asylverfahren.

Zum Zeitpunkt der Geburt waren sie jedoch illegal in der BRD da mit falscher Identität.
Zusätzlich dürfte die Zeitspanne zwischen Geburt und Einreise der Eltern auch die 8 Jahre nicht erfüllen.

Venerdi

@emz

Oh hätte ich besser lesen und verstehen sollen.

Dieser Teil Deines Beitrages war von Dir nicht für diesen Fall gedacht.

Entschuldigung.

Venerdi

Ergebnis des am Donnerstag stattgefundenen Gesprächs zwischen Eltern, Schülern und Politikern

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-oberbuergermeister-soeren-link-will-sich-fuer-bivsi-einsetzen-aid-1.6871706

Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link will sich dafür einsetzen, dass die Schülerin in der Stadt ihren Schulabschluss machen kann.
Link habe deshalb angeordnet, dass es keine weiteren Abschiebungen mehr aus Schulen geben wird. Außerdem habe es ihn gefreut, dass es offenbar Möglichkeiten gibt, dass Bivsi die 9. Klasse abschließen kann. "Dafür habe ich mich in den letzten Tagen stark gemacht", so Link.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburger-steinbart-gymnasium-kaempft-fuer-bivsis-rueckkehr-id210845469.html

Zwei Auswege hat die Bivsi-Initiative im Paragrafen-Dschungel des Asyl- und Visumrechts ausgemacht, beide haben allerdings die hohe Hürde, dass nach einer Abschiebung eigentlich eine einjährige Wiedereinreisesperre gilt. Dennoch: Kube und seine Mitstreiter hoffen auf ein Schülervisum für das Mädchen, damit sie hier ihren Schulabschluss machen kann. Der Preis wäre hoch: Die 14-Jährige wäre ohne Eltern hier, sie müsste materiell abgesichert sein und betreut werden. Kube glaubt: „Das kann geregelt werden.“

http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/aktuelle-stunde/video-fall-bivsi-mitschueler-sprechen-mit-abgeordneten-102.html (Archiv-Version vom 09.06.2017)
Voraussetzung ist der Antrag der Familie, wie der Oberbürgermeist sagt, dass Bivsi wieder einreisen soll zum Zweck des Schulbesuchs.



Was für ein überflüssiges Theater, hätte man alles bequem vor der Ausweisung regeln können, die Rechtslage hätte einen Verbleib von Bivsi hergegeben, so wie es aussieht.

Seit Jahren hat die Familie einen Anwalt, der es immerhin sehr erfolgreich verstanden hat, die Abschiebung der Eltern Jahr um Jahr hinauszuzögern. Wieso hat der sich nicht darum gekümmert, was aus der Tochter wird? Das kann ich nicht nachvollziehen.

@emz
Man muss vorsichtig sein wie man hier schreibt, einige reißen gerne Wörter aus dem Zusammenhang oder verstehen grammatikalische Zusammenhänge nicht.
Ich könnte mir durchaus vorstellen das Bivsi als Abschiebehemmnis für die Kleinfamilie betrachtet wurde, das es dabei nicht vordergründig um die Ausbildung ging. Mich sollte auch verwundern wenn es auf einmal für gut befunden wird das sie alleine bleibt (kommt). Als das Seiten vorher Thema war spielte sich auch eine Entrüstungswelle ab. Ich würde es begrüßen wenn sie käme und hier Ihre Lebenschance nutzen könnte. Schließlich ist sie hier geboren und erfüllt alle Kriterien das sie ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht bekäme. Da sie noch nicht volljährig ist wurde es von den Eltern zunichte gemacht. Daher wäre es in meinen Augen schon wichtig das man in Zukunft bei Abschiebungen Kinder, zumindest Jugendliche separat prüft.

Als Theater empfinde ich aber auch was der Oberbürgermeister vollmundig anordnet, es gibt keine solche Abschiebungen mehr. Das dürfte nicht alleinig sein Kompetenzbereich sein.

wenn ich so was sehe.
meine Eltern haben sich jahrelang geweigert sich zu intergrieren und meine Mutter spricht noch immer nur gebrochen Deutsch. Ich bin auch seit Gymnasium keine Musterschuelerin mehr, aber wir durften bleiben.
Frag mich nicht wieso.
Gott geht eigene Wege.

@SandraLakshman
Musterschülerin erwartet ja auch keiner, aber ich finde toll das Du Deinen Weg gehst, mit Gottes Hilfe.

@neugierchen
danke, wuensche auch viel Glueck fuer die Zukunft.

neugierchen schrieb:Mich sollte auch verwundern wenn es auf einmal für gut befunden wird das sie alleine bleibt. Als das Seiten vorher Thema war spielte sich auch eine Entrüstungswelle ab.

Entschuldige, Du hast überlegt, ob den Eltern das Sorgerecht hätte entzogen werden sollen....dass da möglicherweise ein wenig Entrüstung aufkommt, bei solchen "Überlegungen" finde ich nicht verwunderlich.

neugierchen schrieb:Man muss vorsichtig sein wie man hier schreibt, einige reißen gerne Wörter aus dem Zusammenhang oder verstehen grammatikalische Zusammenhänge nicht.

und diese ständigen unterschwelligen Angriffe auf andere user kannst Du bitte auch lassen. Wir sind hier durchaus des Lesens und Verstehens fähig, auch wenn Du Dir das nicht vorstellen kannst.

Das Verfahren ist ja noch beim Petitionsausschuss anhängig. Nur verhindert dies eben nicht die Abschiebung. Und das die Eltern samt Kindern hier bleiben wollen ist wohl durchaus nachvollziehbar.