Vermögenssteuer - warum sind wir so dumm?
16.04.2017 um 02:10Tripane schrieb:Dann soll man die Steuer halt erst gar nicht erheben, oder die Grundsteuer nicht als "Vermögensteuer" bezeichnen.Sehe ich auch so. Logik halt... Nicht ;)
Tripane schrieb:Dann soll man die Steuer halt erst gar nicht erheben, oder die Grundsteuer nicht als "Vermögensteuer" bezeichnen.Sehe ich auch so. Logik halt... Nicht ;)
McMurdo schrieb:Es würde schon helfen wenn Unternehmen fair Steuern bezahlen würden anstatt wie in Irland grade zu sehen einfach fast gar keine :) Einkommen der Reichen werden ja jetzt schon mit knapp 50% versteuert. Das halte ich schon für einigermaßen fair.Ähm, über 50 % war mal vor 20 Jahren, wir sind bei 45 % und selbst da können Großverdiener noch jede Menge Geld einsparen ...
McMurdo schrieb:Pflichtversicherung in den Sozialversicherungen für alle würde ich auch begrüßen ohne Beitragsbemessungsgrenzen.Tja die Erkenntnis, dass man Reichtum ohne gleichzeitig vorhandenen sozialen Frieden nicht genießen kann, setzt sich langsam aber sicher durch!
Ich kenne das englische System nicht. Das Gesundheitssystem sollte natürlich nicht aus Almosen finanziert werden, die der Staat oder die Regierung dem Gesundheitssystem zubilligt, sondern die tatsächlichen Kosten sollten dann auch zur Verfügung stehen.Ich bin übrigens der Meinung, daß diese Sozialversicherungen aus Steuern bezahlt werden sollten und sie dementsprechend angehoben werden sollten.So, wie in England, wo die Krankenversicherung ( NHS) aus Steuermitteln bezahlt wird und ziemlich marode ist?
Dann stellt sich logischerweise die Frage: Wie hältst du es denn dann mit der Wettbewerbsfähigkeit von Krankenkassen? Auch hier ist GB ein Negativbeispiel.Ich habe so gewisse Zweifel, daß hunderte von eigenständigen Krankenkassen wirklich so sinnvoll sind. Allerdings habe ich mich damit nicht sonderlich beschäftigt.
Vielleicht erklärst du in diesem Zusammenhang auch, mit welchem Kostenfaktor Beamten und Angestellte bei Ärzten abgerechnet werden sollen oder können. Denn das schwankt ja auch gewaltig. Beamten dürfen höher bewertet werden. Warum ist das so?Liegt das vielleicht daran, daß Beamte in der Regel privat versichert sind und die Privatversicherungen eben ohne weiteres bis zum 2,7-fachen des irgendwo festgelegten Satzes bezahlen? Für gesetzlich Versicherte gilt dieser Satz ja - glaube ich - gar nicht, auch nicht der 1-fache. Wenn man den Erklärungen der Ärzte Glauben schenken darf, bringt ein gesetzlich Versicherter kaum etwas ein, oder bringt Verluste, wenn er wegen eines Falls mehrmals kommen muß oder so. Ist schon länger her, seit ich das mal gelesen habe, deshalb kann ich es jetzt nicht mehr ganz korrekt wiedergeben.
Was spricht für dich dagegen, das die Arbeitnehmer gemäß ihren Einkünften prozentual belastet werden?Nix, deshalb sagte ich ja, daß die Gesundheit am besten aus Steuermitteln (also aus unserer aller Gemeinschaftskasse) bezahlt werden sollte.
Vielleicht war der Gedanke "Lieber 25% Steuer, welches die Banken automatisch abführen, als 40% Steuer, welches die Kapitaleigner gar nicht erst in der Steuererklärung angeben"...Den Spruch kenn ich doch ;) Aber die Zeiten sind halt schon lange vorbei:
Grundsteuer ist eine Objektsteuer. Daß es keine Vermögensteuer ist, sieht man bereits daran, daß die Grundsteuer auch dann fällig wird, wenn der Besitzer insgesamt Vermögen unterhalb von irgendwelchen Freibeträgen besitzt. Wenn der Vermieter das Objekt vermietet und der Mieter der Besitzer des Objekts wird, dann kann er auch für die dafür fällige Steuer aufkommen.Warum sollte er diese Kosten nicht auf den Mieter umlegen dürfen, der letztendlich das Grundstück auch nutzt?Weil es eine Kapitalanlage ist. Wie gesagt, die Grundsteuer ist eine Vermögensteuer. Der Mieter erwirtschaftet mit der Nutzung kein Vermögen. Das erwirtschaftet der Vermieter.
Das stimmt zwar, wenn es aber um zweckgebundene Ausgaben bei der Krankenversicherung geht, müßten alle den gleichen Betrag einzahlen, da ein Großverdiener den Gesundheitsapparat nicht mehr belastet als ein Geringverdiener. Die Beitragsbemessungsgrenze ist dann eben so ein Kompromiss aus Gebühr (für alle gleich) und Steuer (leistungsabhängig). Also ich kann die Existenz dieser Grenze nachvollziehen, finde sich aber trotzdem nicht toll.Weil die Sozialabgaben ansonsten zu den Steuern zählen würden.Sorry, aber das sagt bitte wer? Das Wesen einer Steuer ist unter anderem, dass sie nicht zweckgebunden ist (§ 3 (1) AO). Sozialabgaben sind zweckgebunden.
zaeld schrieb:Wenn man sich auf Kapitaleinkommen im Inland beschränkt, bekommt der Staat auf jeden Fall 25% Steuern und muß nicht darauf hoffen, daß der Steuererklärer richtige Angaben macht.Nö, das hängt schon davon ab, wie hoch das gesamte Einkommen ist. Wenn es nicht hoch ist, kriegt man auch anteilig die Kapitalertragssteuer zurück.
zaeld schrieb:Ich wollte eigentlich auch nur darauf hinaus, daß ich die Beitragsbemessungsgrenzen nicht so dolle finde und es befürworten würde, daß es eine große Gesundheitsgemeinschaft gibt, in die alle entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit einzahlen sollten.Ich nicht. Es sollte immer sowas geben wie einen Leistungsanreiz und gleichzeitig eine Deckelung. Das führt sonst nur dazu, dass die Gelder immer sinnloser verbraten werden.
zaeld schrieb:Ich kenne das englische System nicht. Das Gesundheitssystem sollte natürlich nicht aus Almosen finanziert werden, die der Staat oder die Regierung dem Gesundheitssystem zubilligt, sondern die tatsächlichen Kosten sollten dann auch zur Verfügung stehen.Ich erkläre es dir in groben Zügen:
Ich wollte eigentlich auch nur darauf hinaus, daß ich die Beitragsbemessungsgrenzen nicht so dolle finde und es befürworten würde, daß es eine große Gesundheitsgemeinschaft gibt, in die alle entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit einzahlen sollten.
Das ist richtig, aber hier ging es ja mehr um die Leute, dir durch die pauschale Besteuerung Steuern sparen, die also Einnahmen haben, für die deutlich mehr als 25% fällig werden.Wenn man sich auf Kapitaleinkommen im Inland beschränkt, bekommt der Staat auf jeden Fall 25% Steuern und muß nicht darauf hoffen, daß der Steuererklärer richtige Angaben macht.Nö, das hängt schon davon ab, wie hoch das gesamte Einkommen ist. Wenn es nicht hoch ist, kriegt man auch anteilig die Kapitalertragssteuer zurück.
Ich nicht. Es sollte immer sowas geben wie einen Leistungsanreiz und gleichzeitig eine Deckelung. Das führt sonst nur dazu, dass die Gelder immer sinnloser verbraten werden.Leistungsanreiz bei Krankenversicherungen, was soll man darunter verstehen? Und inwieweit soll eine Deckelung bei der Einzahlung für Vielverdiener dazu führen, daß Geld nicht verbraten wird? Irgendwie verstehe ich den Satz nicht.
Ich erkläre es dir in groben Zügen:Man müßte das englische System ja nicht übernehmen, sondern das bisherige beibehalten und nur die Finanzierungsmethode von Krankenversicherungsbeiträgen auf erhöhte Steuern umstellen. Die Krankenversicherungen stellen ihre Rechnungen nicht mehr den Versicherten gegenüber, sondern gegenüber dem Staat.
Das Krankenkassensystem wird in GB über die Steuern finanziert und vor allen Dingen Immobilieneigentümer zahlen mit der Community-tax.
Wir sehen an der einzigen staatlichen Rentenversicherung BUND, die wir haben, das sich hiesige Regierungen daraus nach Belieben bedienen und die Rentenversicherung in den letzten 20 Jahren gestiegen ist.Auch an den Rücklagen der gesetzlich Versicherten bedient sich die Regierung bereits jetzt, das aktuelle System schützt also keineswegs vor finanziellen Zugriffen, für die eigentlich der Bund aufkommen müßte.
zaeld schrieb:Leistungsanreiz bei Krankenversicherungen, was soll man darunter verstehen? Und inwieweit soll eine Deckelung bei der Einzahlung für Vielverdiener dazu führen, daß Geld nicht verbraten wird? Irgendwie verstehe ich den Satz nicht.Ist einfach. Wenn irgendwo Geld im Überschuß aufläuft, und man nicht für dessen Erwirtschaftung verantwortlich ist, sondern nur für das Ausgeben, dann entsteht schnell die Neigung, es nicht sinnvoll auszugeben.
Wenn irgendwo Geld im Überschuß aufläuft, und man nicht für dessen Erwirtschaftung verantwortlich ist, sondern nur für das Ausgeben, dann entsteht schnell die Neigung, es nicht sinnvoll auszugeben.Warum sollte das Geld für Gesundheitskosten plötzlich im Überfluß vorhanden sein, nur weil man es nicht über die Krankenversicherung, sondern über Steuern einzieht?
Und da steckt indirekt auch schon der "Leistungsanreiz" drin.Ich verstehe immer noch nicht, wo da ein Leistungsanreiz vorhanden sein soll, wenn es um Gesundheitskosten oder deren Finanzierung geht. Zu welcher Leistung soll wer angereizt werden?
Es gibt auch keinen Grund, warum man alle gleichstellen sollte, unabhängig davon ob sie ein Luxus-Zimmer in einer Privatklinik buchen oder ein Vierbettzimmer.Ich hätte gerne, daß jeder Mitbürger und auch ich im Kankheitsfall so gut wie möglich wieder gesundet und daß dies aus der Gemeinschaftskasse bezahlt wird, in die jeder anteilig zu seinem Einkommen einzahlt. Was da jetzt plötzlich eine Privatklinik oder extra Gelder wie Krankengeld damit zu tun hat, ist mir schleierhaft.
zaeld schrieb:Ich verstehe immer noch nicht, wo da ein Leistungsanreiz vorhanden sein soll, wenn es um Gesundheitskosten oder deren Finanzierung geht. Zu welcher Leistung soll wer angereizt werden?Der Beitragszahler soll dazu angeregt werden, mehr Geldleistung auszugeben (für seine Krankenversicherung oder wahlweise gleich direkt für Dienste, Medikamente etc.) , wenn er Dinge will, die über die notwendigen medizinischen Leistungen hinausgehen. Aber eben nur dann, und nicht weil er einfach "zu viel" verdient.
Der Beitragszahler soll dazu angeregt werden, mehr Geldleistung auszugeben (für seine Krankenversicherung oder wahlweise gleich direkt für Dienste, Medikamente etc.) , wenn er Dinge will, die über die notwendigen medizinischen Leistungen hinausgehen.Ja, aber was hat das mit dem gerade diskutierten Thema zu tun?
Es war eine Antwort auf deine Frage.Gut, dann verstehe ich nicht, wie du beim Thema Beitragsbemessungsgrenze plötzlich zu Einnahmen im Überfluß und zusätzlichen, nicht notwendigen medizinischen Leistungen kommst.
zaeld schrieb:sondern das bisherige beibehalten und nur die Finanzierungsmethode von Krankenversicherungsbeiträgen auf erhöhte Steuern umstellen. Die Krankenversicherungen stellen ihre Rechnungen nicht mehr den Versicherten gegenüber, sondern gegenüber dem Staat.Ich bin nicht dafür, das der Staat Einsicht in meine Krankheitsakte hat, um irgendwann mitzuentscheiden, wie ich behandelt werden soll.
Ich bin nicht dafür, das der Staat Einsicht in meine Krankheitsakte hat, um irgendwann mitzuentscheiden, wie ich behandelt werden soll.Nur weil der Staat die Rechnung bezahlt, heißt das ja nicht, daß er Einblick in die Krankenakten bekommen soll.