Vermögenssteuer - warum sind wir so dumm?
15.04.2017 um 14:17Realo schrieb:Das Vermögen der Deutschen beträgt ca. 50 Billionen Euro, ist also 25x höher.Welcher Art ist dieses Vermögen?
Realo schrieb:Das Vermögen der Deutschen beträgt ca. 50 Billionen Euro, ist also 25x höher.Welcher Art ist dieses Vermögen?
Tripane schrieb:Welcher Art ist dieses Vermögen?Muss jetzt weg daher nur kurz: Eben alles, was man besitzt: Unternehmen, Immobilien, Autos, Schiffe, Kunstsammlungen, Elektronik, CDs, Computer, GELD (NICHT Aktien, weil ich die schon unter Unternehmen verbucht hab), Optionsscheine/Derivate, Schmuck etc.
Realo schrieb:Das BRD-BIP liegt bei ca. 2 Billionen Euro.Das wäre dann eine Rendite von 4% auf das eingesetzte Geldvermögen. Kommt hin, die Dividenden bewegen sich so in diesem Bereich (in der Regel so 1% - 3% in Bezug auf Kurs), Vermietung dürfte auch in der Größenordnung einbrigen.
Das Vermögen der Deutschen beträgt ca. 50 Billionen Euro, ist also 25x höher.
Realo schrieb:Muss jetzt weg daher nur kurz: Eben alles, was man besitzt: Unternehmen, Immobilien, Autos, Schiffe, Kunstsammlungen, Elektronik, CDs, Computer, GELD (NICHT Aktien, weil ich die schon unter Unternehmen verbucht hab), Optionsscheine/Derivate, Schmuck etc.Ja, schon ok. Aber eben NICHT nur "Geld auf der Bank" und Privatbesitz. Dafür wäre die Summe viel zu hoch angesetzt.
plus
das, was "der Staat" esitzt (Infrastruktur, Liegenschaften, Brücken usw.)
zaeld schrieb:und irgendjemand muß das ja besitzen. Was also ist konkrete Kritik an so einem Besitz? Was sollte anders gemacht werden?Wenn ich das in den ersten posts richtig verstanden habe, schwebt Realo und anderen eine "Vergesellschaftlichung" vor, damit die bösen Reichen nur ja nichts haben. Also wieder "volkseigene Betriebe" etc. Das war ja schon mal sehr erfolgreich.
Rick_Blaine schrieb:Wenn ich das in den ersten posts richtig verstanden habe, schwebt Realo und anderen eine "Vergesellschaftlichung" vor, damit die bösen Reichen nur ja nichts haben. Also wieder "volkseigene Betriebe" etc. Das war ja schon mal sehr erfolgreich.Ja, damit kriegen dann alle vermeintlich bösen Gangster und miesen Charaktere, die man jetzt in Banken und Konzernen vermutet und so schwer ertragen kann, einen wirklich gefährlichen Posten in Regierung und Verwaltung, der dann überhaupt keiner Kontrolle mehr unterliegt.
Rick_Blaine schrieb:Wenn ich das in den ersten posts richtig verstanden habe, schwebt Realo und anderen eine "Vergesellschaftlichung" vorEin wenig schion, aber nicht wie du dir das vorstellst, sondern nach ermittelten Bedürfnissen (Was brauchen wir wirklich, wie lässt sich die Umwelt erhalten, welhe Auswüchse müssen vermieden werden, wie soll der Prozess der Umwandlung am verträglichsten vor sich gehen, wie konttrollieren wir laufend unsere Ergebnisse, wie können wir bei Fehlentwicklungen rechtzeitig gegensteuern, etc.).
Realo schrieb:anders als vor 50 Jahren haben wir ja inzwischen auch die Technologie dazuGenau das dachte man doch vor 50 Jahren im Kommunismus auch und hat es vollmundig propagiert.
n3ji schrieb:Warum werden Einkünfte aus Kapitalvermögen immer noch günstiger besteuert als die anderen Einkünfte?Vielleicht war der Gedanke "Lieber 25% Steuer, welches die Banken automatisch abführen, als 40% Steuer, welches die Kapitaleigner gar nicht erst in der Steuererklärung angeben"...
Warum kann die Grundsteuer (die übrigens auch eine Vermögensteuer ist) auf den Mieter umgelegt werden? (der doch gar nicht Eigentümer ist)Weil der Eigentümer keinen Zugriff mehr auf sein Grundstück hat, wenn er es vermietet. Warum sollte er diese Kosten nicht auf den Mieter umlegen dürfen, der letztendlich das Grundstück auch nutzt?
Warum gibt es die Beitragsbemessungsgrenzen?Weil die Sozialabgaben ansonsten zu den Steuern zählen würden. Letztendlich ist die Krankenversicherung etc. immer noch eine Versicherung, in die eigentlich alle das gleiche einzahlen müßten und nicht anteilig an den Einkünften.
n3ji schrieb:Warum kann die Grundsteuer (die übrigens auch eine Vermögensteuer ist) auf den Mieter umgelegt werden? (der doch gar nicht Eigentümer ist)Weils letztlich egal ist, wie man es nennt. Ansonsten hieße es halt "Miete", die dann höher wäre. Ist ja mit allen Nebenkosten so im Grunde.
zaeld schrieb:Ich bin übrigens der Meinung, daß diese Sozialversicherungen aus Steuern bezahlt werden sollten und sie dementsprechend angehoben werden sollten.So, wie in England, wo die Krankenversicherung ( NHS) aus Steuermitteln bezahlt wird und ziemlich marode ist?
zaeld schrieb:Vielleicht war der Gedanke "Lieber 25% Steuer, welches die Banken automatisch abführen, als 40% Steuer, welches die Kapitaleigner gar nicht erst in der Steuererklärung angeben"...Den Spruch kenn ich doch ;) Aber die Zeiten sind halt schon lange vorbei:
Mehr als vier Dutzend Länder haben sich im Kampf gegen Steuerbetrug zu einer umfassenden Zusammenarbeit verpflichtet. Ab 2017 wollen sie umfassend, dauerhaft und automatisch Daten über Konten von Ausländern bei ihren Banken mit deren Heimatländern austauschen. Vertreter von 50 Regierungen, darunter alle Staaten der Europäischen Union, unterzeichneten an diesem Mittwoch während einer internationalen Steuerkonferenz in Berlin eine entsprechende Vereinbarung.http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/steuerabkommen-zwischen-50-staaten-schafft-bankgeheimnis-ab-13237020.html
zaeld schrieb:Warum sollte er diese Kosten nicht auf den Mieter umlegen dürfen, der letztendlich das Grundstück auch nutzt?Weil es eine Kapitalanlage ist. Wie gesagt, die Grundsteuer ist eine Vermögensteuer. Der Mieter erwirtschaftet mit der Nutzung kein Vermögen. Das erwirtschaftet der Vermieter.
zaeld schrieb:Weil die Sozialabgaben ansonsten zu den Steuern zählen würden.Sorry, aber das sagt bitte wer? Das Wesen einer Steuer ist unter anderem, dass sie nicht zweckgebunden ist (§ 3 (1) AO). Sozialabgaben sind zweckgebunden.
Tripane schrieb:Kann man drüber reden, aber es ist immer alles etwas komplexer. So werden Gewinne aus Vermögen und Geldanlagen zwar besteuert, umgekehrt kann man aber Verluste (z.B. aus Aktienkursen) nicht steuerlich absetzen.Jein und ja das Thema ist komplex. Aber nur aufgrund der steuerlichen Regelungen. Es gibt ein Subsidaritätsprinzip bei den Einkünften aus Kapitalvermögen (§ 20 (8) EStG). Sog. Vorrangigkeitsprinzip bei der Zuordnung.
Tripane schrieb:Weils letztlich egal ist, wie man es nennt. Ansonsten hieße es halt "Miete", die dann höher wäre. Ist ja mit allen Nebenkosten so im Grunde.Und genau dieser Gedankengang ist der Punkt :) Der Gedanke, dass irgendwer das schon bezahlen wird ist die Unlogik im System. Das irgendwer wird irgendwann ausgeschöpft sein. Das ergibt sich zwangsläufig durch die bekannte Schere Arm/Reich. Der Mensch macht sich da einfach zu wenig Gedanken, was die Zukunft hier anbelangt. Irgendwer wird schon den nächsten Crash bezahlen... Schon klar ;)
n3ji schrieb:Abweichend vom ethischen Gedanke, ist es trotzdem nicht logisch eine Vermögensteuer (Grundsteuer) auf den Nichtvermögenden umzuwalzen zu können.Dann soll man die Steuer halt erst gar nicht erheben, oder die Grundsteuer nicht als "Vermögensteuer" bezeichnen.