@EikEik schrieb:Mit anderen Worten
wenn die Polizei mal wieder nach einer südländisch aussehenden Person sucht, erhöht sich dadurch alleine nicht die Anzahl der nicht-deutschen Tatverdächtigen.
Des Weiteren wird niemand als tatverdächtig geführt, nur weil irgendjemand vermutet, eine bestimmte Person hätte eine Straftat begangen.
Hab nicht anderes behauptet. MIr ging es um die Aussagekraft der Daten.
Die PKS selbst schreibt eingangs
Einflussfaktoren
Folgende mögliche Aspekte können die Entwic
klung der Zahlen in der PKS beeinflussen:
Anzeigeverhalten (zum Beispiel
unter Versicherungsaspekten),
polizeiliche Kontrollintensität,
statistische Erfassung,
Änderung des Strafrechts,
echte Kriminalitätsänderung.
Die PKS bietet somit kein getreues Spiegelbild der Kr
iminalitätswirklichkeit, sondern eine je nach De-
liktsart mehr oder weniger starke Annäherung an die Realität.
Der letzte Satz macht die Kuh fett, auch wenn Medienvertreter, Politiker und Forenisker (=Forenuser) dies nur allzu gerne hinfortzaubern möchten.
Dabei ist es im Grunde doch gar nicht so schwierig.
Wenn die PKS die Realität nicht abbilden kann (dies auch noch bekannt ist und freimütig eingeräumt wird), dann taugt es als Grundlage zum Profiling nicht -> darum ging es ja hier und nicht um die Frage ob diese oder jene potentiell krimineller sind oder auch nicht.
Genau daher heißt es seitens Wendt:
“Das hat mit Racial Profiling nichts zu tun, die Polizei stützt sich ausschließlich auf Erfahrungswerte, nicht allein auf die Hautfarbe. Es ist nun einmal Fakt, dass an den Taten in der Kölner Silvesternacht 2015/16 keine 60-jährigen deutschen Rentner beteiligt waren, sondern junge afrikanische Männer"
[dass der EW eine lame duck ist oder sein könnte hab ich schon geschrieben. Kein mensch weiß was darunter zu verstehen ist, aber das können und sollten wir hier nicht näher untersuchen)
Das Problem (sollte eigentlich klar sein, ich tippe es dennoch, damit der Bezugsrahmen klar wird) lautet RP:
Wenn(!) aufgrund der PKS (oder anderen Daten mit gleichen Verzerreffekten) eine "Hautfarben-Gruppe" (mutmaßliche Abstammung, Herkunft, ethnische Zugehörigkeit, Religion...) pauschal als verdächtig eingestuft wird, dann wäre(!) es per Definition RP und somit sowohl methodisch falsch wie auch diskriminierend und illegal.
Andersrum: Wenn sich Leute verdächtig verhalten... nun darüber brauchen wir wohl nicht sprechen oder?
Das war eigentlich mein Beweggrund auf den PKS Beitrag einzugehen. Nicht um Zahlen zu verdrehen oder der Polizei an uniformte Bein zu pinkeln. Es geht allein um die Aussagekraft solcher Zahlen und was man daraus machen bzw nicht machen darf. Denn das Thema ist ja nicht Kriminalität oder Tatverdächtige an sich sondern RP. Solches Zahlenwerk hat es an sich, ein hervorragende Ressource für Fehlschlüsse zu sein und -wie man hier staunend beobachten kann- sie können darüber hinaus sogar Grundlage für diskriminierende Weltbilder sein.