Political correctness, ein gescheitertes Experiment

@Groucho

hier hast Du noch ein Beispiel für eher übertriebene PC rsp. wo PC vlt. fehl am Platze war...

Innenminister de Maizière "Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern"

https://www.welt.de/politik/deutschland/article148969193/Ein-Teil-dieser-Antworten-wuerde-die-Bevoelkerung-verunsichern.html

Ist es PC die Bevölkerung mit einer Verweigerung der Wahrheit für Dumm zu verkaufen? Sie in einer Quasi-Sicherheit zu wiegen?

@Mech
Ich verneige mich vor dir dafuer, dass du die Geduld aufgebracht hast, ihm echt noch den Link auf einem Silbertablett zu servieren. Ich haette es nicht getan.


@Groucho

Groucho schrieb:Aber davon abgesehen: Wenn das halbwegs so stimmen sollte, ist das doch kein Beleg der gegen PC spricht, sondern nur ein Beispiel dafür, das mancher das manchmal ein wenig weit fasst.

Und wo grenzt du ab, wo "ein wenig weit", "nicht weit genug" und "genau richtig" ist?
Das ist doch absolut bezeichnend fuer das PC-Problem: JEDER definiert sich seine eigenen, ganz persoenlichen NoNo-Wortlisten zusammen, meint aber, es waeren allgemein gueltige Regeln.

Groucho schrieb:Aber das war mir auch schon vor deinen Pöbeleien klar. ;-)

Ach bitte, spar dir solche Floskeln.

@Gwyddion
und was hat das jetzt wieder mit PC zu tun? Ach ja, nix, wie mir scheint oder möchtest Du mir den Zusammenhang noch erklären?

Mech schrieb:In dem Beispiel in rotterham hatten die Beamten vom Untersuchungsauschuss ANGST als solche deklariert zu werden weil PC nun einmal vorgibt das man nicht gegen Minderheiten vorgehen darf!

Meine Güte, ich habe schon zweimal die Definition verlinkt, und du erzählst immer noch so einen Unsinn?

Wo steht hier, dass man "nicht gegen Minderheiten vorgehen" darf?
*

Gwyddion schrieb:Ist es PC die Bevölkerung mit einer Verweigerung der Wahrheit für Dumm zu verkaufen?

Das hat nichts mit PC zu tun.
Politiker verschwiegen viele Dinge, wenn es ihnen oportun erscheint.

Wenn ich eure Argumentation richtig verstehe, gibt es nicht einen hier, der ein Argument gegen PC hat.

=> *

Groucho schrieb:der englische Begriff politically correct die Zustimmung zur Idee, dass Ausdrücke und Handlungen vermieden werden sollten, die Gruppen von Menschen kränken oder beleidigen können (etwa bezogen auf Geschlecht oder Rasse).

Was also ist das Problem, wenn man niemanden kränken soll?

Groucho schrieb:gibt es nicht einen hier, der ein Argument gegen PC hat.

Guter Punkt! ich habe nur ein Problem mit PC:wenn sie die Wahrheit verschleiern soll. Das ist sowas von PI! (nicht oportun)

Abahatschi schrieb:Danach würde ich eine wahrheitsgemäße Bearbeitung durch die Medien und die Gesellschaft erwarten.

OK.
Dafür bin ich sowieso!
Was wäre darausfolgend zu erwarten?
- Keine Änderung
- Änderung in welche Richtung?

@Tussinelda

Tussinelda schrieb:und was ist daran jetzt nicht PC?

Echt jetzt? Laut PC sollte man keine Menschen in Sippenhaft nehmen... oder interpretiere ich das dann falsch? Und wie passt dann das Argument der "unzivilisierten Barbaren" dazu? Ich nenne das Sippenhaft...

@Groucho

Groucho schrieb:Politiker verschwiegen viele Dinge, wenn es ihnen oportun erscheint.

Eben... das ist in meinen Augen falsch. Schrieb ich hier im Thread aber schon öfter.....
Die Bevölkerung ist dann scheinbar aus politischer Sicht... zu dumm? zu ungebildet?
Höflicherweise umschreibe ich ein derartiges Gebaren mit "übertriebener PC" ..

eckhart schrieb:Was wäre darausfolgend zu erwarten?
- Keine Änderung

Doch, es wird eine Änderung geben, das bleibt nicht unbemerkt.

eckhart schrieb:- Änderung in welche Richtung?

Ich gehe davon in die gute, richtige Gesellschaft (offen und gerecht für alle).
Falls nicht, muss ich mit deinem Demokratieverständnis brechen und das Land verlassen.

Groucho schrieb:Meine Güte, ich habe schon zweimal die Definition verlinkt, und du erzählst immer noch so einen Unsinn?

Das ist kein Unsinn, dasi st halt das was Pc ausmacht. Wie oft werden Leute die halt gewisse Situation hieri m Forum aufmerksam machen, die halt SO von den jeweiligen Menschen ausgeführt wurden, mit den worten" du ziehst alles auf eine schiene und verurteilst alle dadurch" sofort angesprochen.

Und das Problem an Pc, wie du es ja selbst sagst

Groucho schrieb:Was also ist das Problem, wenn man niemanden kränken soll?

ist halt das selbst das sagen, von "Der Täter war, Nordafrikaner, die Täter war eine Frau, der täter war ein schwuler" hier nur als Beispiel genommen, sofort als Kränkung angesehen wird. Wäre dies d.h. korrekt einfach nur zu schreiben "der Täter war ein Mensch" nur um andere nicht zu "kränken"?

Ich meine du würdest ja auch schließlich wissen wollen was für Monster bitte schön wieder Menschen ermordet haben oder in die Luft gesprengt haben.

Und das Problem ist halt die definition wird von den Einzelnen Menschen heutzutage sogar noch individuell weiter geführt. D.h. meine Beispiele mit Köln und Rotterham, den sie zeigen das man , um wiederholen zu verhindern, erstmal wissen muss von WEM sie begangen wurden udn aus welchen motiven. Und da ist eine Kränkung von Leuten irrelevant, solange man sich an die fakten hält.

Abahatschi schrieb:Guter Punkt! ich habe nur ein Problem mit PC:wenn sie die Wahrheit verschleiern soll. Das ist sowas von PI!

Dem muss ich zustimmen.

Abahatschi schrieb:Ich gehe davon in die gute, richtige Gesellschaft (offen und gerecht für alle).
Falls nicht, muss ich mit deinem Demokratieverständnis brechen und das Land verlassen.

Hatte ich Dir gegenüber mein Demokratieverständnis erläutert? Wusste ich gar nicht. :(

Mein Demokratieverständnis fußt auf universellem Humanismus, ohne den für mich keine Demokratie denkbar ist.
Universeller Humanismus
schließt für mich Positionen aus, die auf Vorrangstellungen der eigenen biologischen, sozialen, kulturellen, religiösen oder nationalen Gruppe beruhen.
(Universeller Humanismus schließt somit Rassismus, Chauvinismus, Nationalismus und Exzeptionalismus aus)

(In Teilen bereinstimmend mit )

Wenn Du mit mit meinem Demokratieverständnis und dem Demokratieverständnis Anderer brechen möchtes, habe ich kein Problem damit.
Das tun zunehmend Viele.

@eckhart
Wir sind (ich maße mir das mal) an in allen Punkten einig, dennoch mein Verständnis ist um das Leistungsprinzip und Einhaltung aller Gesetze erweitert.

@Mech

Mech schrieb:ist halt das selbst das sagen, von "Der Täter war, Nordafrikaner, die Täter war eine Frau, der täter war ein schwuler" hier nur als Beispiel genommen, sofort als Kränkung angesehen wird. Wäre dies d.h. korrekt einfach nur zu schreiben "der Täter war ein Mensch" nur um andere nicht zu "kränken"?

Du darfst da ein paar Sachen nicht verruehren.
Was du beschreibst verstoesst gegen den Pressekodex und ist eine etwas ganz andere Baustelle.

Siehe hier: http://www.presserat.de/pressekodex/pressekodex/

In der Berichterstattung über Straftaten wird die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur dann erwähnt, wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht.

Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte.

Der Hintergrund, wenn ich meinen ollen alten Deutschlehrer richtig in Erinnerung hab, hat aber in erster Linie (auch wenn das Zitat unter "Diskriminierung" aufgefuehrt ist) nichts mit PC, sondern dem Transportieren der eigentlichen Nachricht zutun.
Man geht im Allgemeinen (sinnvoller Weise) davon aus, dass Hautfarbe, Sexualitaet, Religion etc. nichts zur Sache tun, wenn es um die Beschreibung eines Vorfalls / Verbrechen etc. geht. Die Erwaehnung wuerde damit die Aufmerksamkeit von der Tat weg und hin zu diesen Attributen lenken. Um das zu vermeiden, will man solche Attribute garnicht erst erwaehnen.
Ausser natuerlich sie muessen erwaehnt werden, um den Fall ueberhaupt beschreiben zu koennen.

Vorfaelle wie Koeln wuerde ich in dem Sinne als irgendwo an der Grenze sehen. Eigentlich tut die Herkunft da nichts zur Sache, aber durch die Haeufung hat sie dort durchaus an Bedeutung gewonnen.

Abahatschi schrieb:Wir sind (ich maße mir das mal) an in allen Punkten einig, dennoch mein Verständnis ist um das Leistungsprinzip und Einhaltung aller Gesetze erweitert.

Aus meiner Sicht nicht "erweitert" sondern der Kontrapunkt"!
Es gibt kaum etwas schwammigeres als "Leistungsprinzip". (Pflegekraft/Manager)

Ich verabscheue Calvinismus mitsamt seiner Prädestinationslehre.
(Viktor Orban bezeichet sich als Calvinist)
Calvinismus ist eine ganz spezielle Art Exzeptionalismus, der Demokratie kaputt macht.

Gesetze einhalten, will sowieso jeder.

@eckhart
...und auch nichts Schwammigeres wie PC: "Deutschland ist ein reiches Land"Leistungsprinzip.
Ich denke mehr kann ich dazu nicht beitragen.

Abahatschi schrieb:"Deutschland ist ein reiches Land"Leistungsprinzip.

"um knapp 140 Milliarden Euro oder 2,8 Prozent zugenommen und ist damit auf 5.212 Milliarden Euro gestiegen", teilte die Bundesbank mit."(2015)
http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-07/finanzen-boerse-anstieg-privates-geldvermoegen-deuscthland Das ist politisch korrekt.Das politsch unkorrekte überlasse ich Anderen.

eckhart schrieb:Das ist politisch korrekt.Das politsch unkorrekte überlasse ich Anderen.

Das, ja (jetzt können wir endlich die Steuern massiv senken).

eckhart schrieb:Das politsch unkorrekte überlasse ich Anderen.

Das ist leider nicht PC :)

@eckhart

Politisch korrekt wäre gewesen... auch auf die Verteilung dieser Unsumme hinzuweisen.

T Bundesbank-Vermögensbericht Jeder Haushalt besitzt 214.000 Euro - im Schnitt

Das Vermögen der Deutschen steigt - doch es ist zunehmend ungleich verteilt: Den oberen zehn Prozent gehören laut einer Bundesbank-Studie 60 Prozent, der unteren Hälfte nur 2,5 Prozent.

So besaß 2014 die untere Hälfte der Haushalte lediglich 2,5 Prozent des gesamten Nettovermögens. Den obersten zehn Prozent der Haushalte gehörten hingegen 59,8 Prozent des Vermögens. Im Jahr 2010 waren es noch 59,2 Prozent.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/bundesbank-vermoegen-in-deutschland-sind-sehr-ungleich-verteilt-a-1083397.html

@Abahatschi
@Gwyddion
Ach was!

@eckhart

eckhart schrieb:Calvinismus ist eine ganz spezielle Art Exzeptionalismus, der Demokratie kaputt macht.

genau, sieht man am Beispiel Schweiz .....

echt mal..