Political correctness, ein gescheitertes Experiment

Abahatschi schrieb:Warum halāl anbieten, die können sich was einpacken.

Da hat er/sie recht. Warum wird einem religiösen Gebot mehr Raum eingeräumt und es auf alle anderen übertragen, als schlichten Vorlieben oder andere moralischen Gewohnheiten?

Was, wenn in einer Kita dieser Größe nicht zwei, sondern drei Eltern auf vegane Ernährung bestehen- das ist gar nicht mal so konstruiert.

Ist dann das Argument, das wäre weniger praktikabel, deswegen geben wir DIESEM Wunsch nicht nach? Oder ist diese säkulare moralische Entscheidung weniger relevant als eine religiöse? Und wenn Veganismus religiös begründet wird (auch möglich), hat das dann mehr Gewicht?

@Abahatschi
meine Güte, wieso kommst Du jetzt mit dem Bezahlen?Es ging darum DIR zu verdeutlichen, dass es KEIN Verbot ist, Herrgottnochmal.

Tussinelda schrieb:wieso kommst Du jetzt mit dem Bezahlen?

Du hast vor paar Seiten das angebracht - aber nochmal: warum sollte man für ein Mittagessen zahlen wenn man etwas was man viell haben möchte niemals auf dem Tisch kommt?
Gehst Du auch Essen, zahlst und wenn die nichts haben was Du magst, packst Du Dir was ein?

cesare schrieb:Was, wenn in einer Kita dieser Größe nicht zwei, sondern drei Eltern auf vegane Ernährung bestehen- das ist gar nicht mal so konstruiert

Und dazu noch ein paar Hindus.. dann gibt es bald nichts mehr.


@all

Die Leitungen der jeweiligen Kita`s hat das Thema völlig falsch angegangen.
Hätte man die Eltern mit einbezogen bei einem Elternabend und vlt. dann erklärt warum und weshalb man Schweinefleisch und Gummibärchen nicht mehr anbieten möchte, wäre es vlt. nicht medial durch die Decke gegangen.

Auch wenn ich nicht der große Schweinefleischfreund bin finde ich grotesk, das ein Großteil der Kinder durch "religiöse Vorgaben" in ihren
Eßgewohnheiten gehindert wird. Das kommt einem Diktat gleich und wird nicht unbedingt zum besseren Verständnis führen, eher das
Gegenteil ist der Fall.

cesare schrieb:Warum wird einem religiösen Gebot mehr Raum eingeräumt und es auf alle anderen Übertragen, als schlichten Vorlieben oder andere moralischen Gewohnheiten?

Ich finde es okay, wenn Alternativen angeboten werden. Zu meiner Zeit wurde das gegessen, was auf dem Tisch kam, fertig!

Aber jedem nach der Nase kochen? Ist vielleicht noch machbar in KiTas u. Schulen,
aber privat mit mehreren Kindern eher nicht.

Verbot von Schweinefleisch/Wurst geht gar nicht!

borabora schrieb:aber privat mit mehreren Kindern eher nicht.

das wäre ja auch nicht der Fall, es essen dann wohl alle in der Familie halal oder eben nicht

borabora schrieb:Verbot von Schweinefleisch/Wurst geht gar nicht!

gibt ja auch kein Verbot.

Tussinelda schrieb:es essen dann wohl alle in der Familie halal oder eben nicht

Nicht unbedingt.
Meiner Tochter wurde ein Floh ins Ohr gesetzt von Mitschülern u. jetzt isst sie kein Fleisch mehr.

Tussinelda schrieb:gibt ja auch kein Verbot.

Nein. Es wurde einfach gestrichen. Ungeachtet der Wünsche der Eltern und Kinder ( ausgenommen eine Minderheit).
Wir wissen beide womit dies begründet wurde. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer.

borabora schrieb:Aber jedem nach der Nase kochen? Ist vielleicht noch machbar in KiTas u. Schulen,
aber privat mit mehreren Kindern eher nicht.

Mit mehreren wohl nicht. Aber wir zuhause sind zu dritt und manchmal machen wir zwei verschiedene speisen. Meine frau ist nur Hühnchen und ich nicht. Da sie zudem Muslima ist hab ich zb ne eigene pfanne für speck. Wen unser sohn alt genug ist kann er sich dann ja aussuchen wo er mitessen will.

borabora schrieb:Ich finde es okay, wenn Alternativen angeboten werden.
Aber zu meiner Zeit wurde das gegessen, was auf dem Tisch kam, fertig!

Aber jedem nach der Nase kochen? Ist vielleicht noch machbar in KiTas u. Schulen,
aber privat mit mehreren Kindern eher nicht.

Verbot von Schweinefleisch/Wurst geht gar nicht!

Ich möchte nicht falsch verstanden sein;

es geht gar nicht um Sonderwünsche und Recht haben oder irgendwas deutschtümelndes-

Aber wenn ein Speiseplan, der Kindern angeboten wird, um religiöse Speisegesetze ergänzt wird, dann ist das nicht mehr "neutral", sondern es nimmt Rücksicht auf etwas sehr spezifisches.



In dem Fall ist das auch nicht durch die Menge der Konsument_innen gerechtfertigt, ich las etwas von zwei Kindern, die sich zu Hause entsprechend ernähren, in einer Kita mit 200 Plätzen (sofern das stimmt)

Gwyddion schrieb:Wir wissen beide womit dies begründet wurde.

Ich weiß es nicht genau. Womit wurde das begründet? Ich hab nur einen Artikel dazu gelesen und darin stand die Kita sei nicht erreichbar gewesen für Fragen.

borabora schrieb:Meiner Tochter wurde ein Floh ins Ohr gesetzt von Mitschülern u. jetzt isst sie kein Fleisch mehr.

ja und, darf sie das nicht? Ist doch ihre Entscheidung....was hat das jetzt mit dem Thema halal zu tun?

cesare schrieb:Womit wurde das begründet?

Steht in folgendem Link:

Die Nachricht hatte am Dienstag für Aufsehen gesorgt: Die zwei Leipziger Kitas hatten vorübergehend Schweinefleisch und Gummibären vom Speiseplan gestrichen. Die "Bild"-Zeitung sprach sogar von einem Verbot. Dabei hatte der Chef des Kita-Trägers lediglich gesagt, dass er Rücksicht auf Kinder nehmen wolle, die aus religiösen Gründen kein Schweinefleisch essen.

https://www.t-online.de/leben/familie/erziehung/id_86144682/leipzig-nach-debatte-kitas-setzen-schweinefleisch-verbot-vorerst-aus.html

@Gwyddion


Aha. Dann hab ich das richtig verstanden, danke.

cesare schrieb:Aber wenn ein Speiseplan, der Kindern angeboten wird, um religiöse Speisegesetze ergänzt wird, dann ist das nicht mehr "neutral", sondern es nimmt Rücksicht auf etwas sehr spezifisches.

Worin liegt das Problem, wenn die muslimischen Kinder anstatt Schweinefleisch Rindfleisch essen?
Viele Arbeitgeber haben sich auf "spezifisches" Essen schon lange eingerichtet.

@gorasul

Klasse.. :Y:
Ich koche auch manchmal mehr u. verschieden.
Ist aber nicht die Regel, da mehrere Personen.

@Gwyddion
also Rücksicht, ist natürlich ein Verbrechen.

Gwyddion schrieb:Wir wissen beide womit dies begründet wurde. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer.

borabora schrieb:Worin liegt das Problem, wenn die muslimischen Kinder anstatt Schweinefleisch Rindfleisch essen?
Viele Arbeitgeber haben sich auf "spezifisches" Essen schon eingerichtet.

Gar kein Problem, überhaupt nicht!

Aber den kompletten Speiseplan auf religiöse Vorschriften auszurichten, für alle Kinder; das finde ich problematisch aus oben genannten Gründen.

Tussinelda schrieb:also Rücksicht, ist natürlich ein Verbrechen.

Es ist keine Rücksicht sondern dummheit. Ich kenne keinen Muslim der sowas gutheisen würde.

gorasul schrieb:Ich kenne keinen Muslim der sowas gutheisen würde.

Und selbst wenn, ist das vollkommen egal- die dürften das ja gut finden! Weil Religion ein Glaube ist und nicht mehr oder weniger Relevanz hat, wie andere moralische Entscheidungen. Manche überzeugte Muslime würden das vielleicht gut heißen, aber solch kategorische Umstellungen würden vielleicht auch mange Veganer begrüßen, wenn sie ihren Überzeugungen entspricht.


Die Frage ist halt, wie man den gemeinsamen Raum gestaltet. Und das ist Aufgabe des Trägers, der nun den allgemeinen Speiseplan auf religiöse Gebote umgestellt hat.