@Z. Also keine Lüge, höchstens eine eine Problem der Wahrnehmung.
Zum 31ten mal, klären wir das per PN.
@pluss pluss schrieb:Den Eindruck habe ich hier nicht. Allerdings entsteht für mich der Eindruck als wollen einige User hier den "modernen Neoliberalismus", also die "soziale Marktwirtschaft", als gelungen umgesetzt, quasi "kerngesund" und nicht "behandlungsbedürftig", darstellen. Kritik am "modernen Neoliberalismus" wird dann als VT-Gespinne oder Antiamerikanismus abgestempelt.
Methaper: Wer den Trümmerbruch eines Beines zu beklagen hat, wird für gewöhnlich als krank und nicht als gesund beschrieben. Man könnte ihn im Vergleich zu einem an Krebs im Endstadium leidenden zwar als gesünder, aber eben nicht als gesund beschreiben.
Letztendlich soll in diesem Thread doch lediglich festgestellt werden ob, und wenn, wie krank der moderne Neoliberalismus ist und sich mögliche/zukünftige Trümmerbrüche vermeiden lassen.
Oder anders ausgedrückt: Wie sozial ist die soziale Marktwirtschaft, und/oder besteht eine reelle Gefahr das der soziale Aspekt immer mehr ins Hintertreffen gerät?
VT Gespinne und Antiamerikanismus ist eben viel dabei, dann sind wir auch wieder beim Kopp Verlag, Jebsen und Co.. Oder wenn jemand alle Opfer eines Krieges zwischen zwei Ideologien einer Seite und weiteres einer Lehre zuschiebt. Wenn jemand behaupten würde, die SU wäre an allen Toten im Koreakrieg verantwortlich wäre es ja ebensolcher Irrsinn, und sicher keine Wissenschaft.
Unsere aktuelle soziale Marktwirtschaft ist insofern gelungen, als das sie das beste System ist, welches wir je hatten. Krank mag es sein, auch wenn wir die Bedeutung davon noch diskutieren sollten.
Kritik ist selbstverständlich gewünscht, und wird auch getätigt.
Und spielt auch in der Entwicklung unserer jetzigen Wirtschaft eine große Rolle.
Noch wichtiger als Kritik üben, wären Lösungsvorschläge.
Wenn diese jedoch aus bekannt gescheiterten Ansätzen bestehen, wird es schwierig mit der Haltbarkeit der Kritik.
pluss schrieb:Das streitet auch keiner ab, wenn gleich es wohl kaum möglich ist, zu beurteilen, wie Staaten ohne Globalisierung heute dastehen würden. Das wird heute "weniger krank" sind, bedeutet eben nicht das wir gesund sind. Neoliberalismus/soziale Marktwirtschaft ist meiner Ansicht nach als ein Modell zu verstehen, das versucht einen Ausgleich zwischen sozialistisch geprägter Staatswirtschaft auf der einen und schrankenlosem Kapitalismus auf der anderen Seite herzustellen. Staatliche Eingriffe in die Wirtschaft sind somit zwingend erforderlich (Sicherstellung freier Preisbildung und Wettbewerbsfreiheit, Verhinderung der Bildung von Monopolen oder Kartellen), wenngleich sie auch auf ein minimum zu beschränken sind.
Wäre es nicht angebrachter, statt einer Lobhudelei wie gut es uns im vergleich zu früher geht, zu erörtern um wie viel besser es uns (und anderen) heute (bzw. in Zukunft) gehen könnte?
Grundsätzlich müssten wir uns Ziele setzen.
Was genau soll das Ziel sein der sozialen Marktwirtschaft ?
Volle Mägen.
Dach über dem Kopf
Krankenversorgung
Pensionsvorsorge
Bildung
Arbeitslosenversorgung.
Infrastruktur.
Das sind grob umfasst die wichtigsten Dinge.
Die große Frage ist nun, inwiefern der Staat für Luxusgüter, Urlaubsreisen, Auto, Digitale Technik usw.. Sorgen muss.
MMn gar nicht.
Aber oft wird indirekt genau dies von einem sozialen Staat gefordert, und mMn fängt genau hier der Neid vieler vermeintlicher Kapitalismuskritiker auf..
Ich meine jene, die mit ihrem IPhone den Kapitalismus kritisieren,und sich empören das sie Zuwenig Geld haben ...
Unsere Bedürfnise sind immer ein Spiegel der Zeit, und ich empfinde es nicht als Sozial, wenn jedes Menschliche Bedürfnis durch die Allgemeinheit beglichen werden soll.
Ebenso wenig wie hohe Sozialleistung eines Staates auf eine gesunde soziale Marktwirtschaft hinweisen.
Ich will mich aus eigener Kraft bewähren, ich will das Risiko des Lebens selbst tragen, will für mein Schicksal selbst verantwortlich sein. Sorge du, Staat dafür, dass ich dazu in der Lage bin
Zitat von Ludwig Erhard aus dem Buch Wohlstand für Alle
Dafür bedarf es selbstredend Bürger die arbeiten wollen, aber eben auch Löhne die mehr ermöglichen als nur das Verhungern zu vermeiden
Das Zitat trifft eig. die Umstände der Zeit.
Jeder arbeitende in D, der nicht irgendwelche besondere Schulden, oder sonstige finanzielle Verpflichtungen hat, kann sich ein Zeitgemäßes Leben leisten.
Essen, ab und an Urlaub, Handy , TV, Internet und Co.
Ja viele haben sogar noch Geld für Zigaretten und Bier übrig .
Höhere Löhne wären selbstverständlich erwünschenswert, allerdings liegt die Höhe der Löhne nicht ausschließlich beim Arbeitgeber, Unternehmer und den Eliten.
Wenn ich sehe wie 60% meines Lohnes für Steuern und SV ( Österreich, inkl. AG Anteil) draufgehen, liegt der Bärenanteil meines Nettoverdienstes beim Staat, und nicht beim bösen elitären Cheff.
Und das um den sog. Sozialstaat zu finanzieren.
was wir weltweit brauchen ist Wirtschaftswachstum, um anschließend Sozialleistungen bieten zu können. Dividiert man das Weltweite BIp durch die Anzahl möglicher erwerbstätiger Personen, erhält man eine Nette Zahl, auf wieviel jeder von uns verzichten müsste, damit jeder den selben Lohn erhält...