Egypt Air MS804 auf dem Weg von CDG nach Kairo: Kontakt verloren
20.05.2016 um 22:06Ich hoffe, dass dieses Unglück aufgeklärt werden kann und dann daraus auch evt. Rückschlüsse auf MH370 gezogen werden können.
Mich wundert allerdings, dass es noch kein Bekennerschreiben gibt. Bei der Metrojet-Maschine hatte sich der sogenannte IS innert kürzester Zeit zwecks werbewirksamer Propaganda bekannt. Hier wäre es ähnlich hilfreich gewesen, um die gehorsamen Jünger weiterhin aufzuheizen.So wahrscheinlich es in der heutigen Zeit auch erscheinen mag, dass Terror der Grund für Tragödien wie diese ist. Mir fehlt momentan einfach noch der zum Himmel gerichtete Finger, der ein klares Bekenntnis darstellt. Es wäre so ein prima Propaganda-Mittel um gerade zum aktuellen Zeitpunkt mal wieder auf sich aufmerksam zu machen. Zuletzt wurde ja mehr von einer Schwächung der Organisationen und von Streitigkeiten innerhalb der extremistischen Gruppen berichtet. Da könnte so eine Wahnsinnstat doch für jeden von denen nur nützlich sein, um mal wieder Stärke und Überlegenheit zu signalisieren. Aber es kam bisher halt irgendwie noch so überhaupt gar nichts aus der Richtung.
Bisher ist aber noch nichts gekommen. Und mittels der üblichen sozialen Netzwerke hätte da schon längst was verbreitet werden können. Das macht mich aktuell noch ein wenig stutzig bezüglich der Spekulationen in dieser Richtung.
DearMRHazzard schrieb:Kaum vorstellbar. Ein völlig anderes Ereignis. Wichtig könnte allenfalls sein wie genau die Maschine auf das Wasser aufgeschlagen ist und wie das Trümmerfeld auf dem Meeresboden aussieht.Ja, wahrscheinlich. Aber nach mehr als 2 Jahren Diskussion über MH370 ist man vorbelastet, ob's gut tut, ist eine andere Frage. Und für heute sage ich gute Nacht.
canales schrieb:Auf alle Fälle wäre es ein worst-case-Szenario, wenn sich herausstellen würde, dass gerade in Paris eine Bombe an Bord geschmuggelt wurde...und dies 3 Wochen vor der EM.Ich denke so ein Szenario können wir getrost abschreiben.
Egypt’s aviation minister, Sherif Fathi, said he did not want to prematurely draw conclusions, but added: “The possibility of having a different action or a terror attack, is higher than the possibility of having a technical failure.”Fathi war bis März 2016 Chef von Egypt Air, ist seitdem ägyptischer Luftfahrtminister.
Anaximander schrieb:dass Ägypten zunächst selbst das Gerücht gestreut hat, ein Terroranschlag sei wahrscheinlicher als ein technischer Fehler.In den Zusammenhang von einem "gestreuten Gerücht" zu sprechen, halte ich persönlich für ein falsches Wording. Es war ja vielmehr von "Wahrscheinlichkeiten" die Rede. Ich denke nicht, dass es im Interesse Ägyptens lag, dass ein Terroranschlag bevorzugt angenommen wird. Es ging eher um das Abwegen von möglichen Szenarien. Und da das Wetter gemäß Aufzeichnungen unauffällig war, hat man da halt andere Alternativen für "eher möglich" formuliert. Ich bin natürlich nicht deren Pressesprecher. Aber was hätte man anhand der zu dem Zeitpunkt vorliegenden Informationen sonst als mögliches Szenario vorstellen sollen? Die Welt wollte ein zeitnahes Feedback. Die Angehörigen sowieso. Man stand unter Druck. Auf das Wetter konnte man es ja offensichtlich nicht schieben. Allerdings wundert mich ebenfalls, dass eine technische Störung bisher nicht weiter in Betracht gezogen wurde. Das lag wohl an dem angeblich dokumentierten Flugverhalten. Aber selbst das lässt ja eigentlich noch keine finalen Schlüsse zu, oder?! Man darf also gespannt sein, was als nächstes präsentiert wird.
tbs schrieb:Ein Anschlag wäre Ägypten bzw. MS vermutlich durchaus recht, ein technischer Defekt könnte unangenehme Fragen über den Service/Wartung bei MS aufwerfen.Im Vergleich zu der eh schon stark angschlagenen bzw. schwächelnden Tourismus-Industrie (welche dort offensichtlich momentan ja landesweit spürbar ist), würde mir ein Schuldzuweisung in Richtung eines einzelnen Bereichs wie der betroffenden Fluggesellschaft eigentlich als wahrscheinlicher erscheinen. Letztlich sollte eigentlich ein zugestandenes Fehlverhalten von Egypt Air die wirtschaftlich bessere Alternative sein. Vielleicht wird es darauf ja noch hinauslaufen. Bisher ist wie gesagt ja nur von Wahrscheinlichkeiten die Rede, damit man zumindest eine erste Erklärung abgeben kann, die nicht direkt schon widerlegt und somit zerrissen wird. Man möchte sich ja nicht die Blöße geben, als Verleugner von unangenehmen Möglichkeiten dargestellt zu werden. Das Aufräumen und die vermeintlichen Klarstellungen kommen wohl erst noch hinterher.
23.40 Uhr: Luftverkehrsexperte Tim Beveren erklärte der "Deutschen Welle", dass zuerst Rauch in der Bordtoilette gemeldet wurde. Er sagte dem Sender: "Es gab einen Brand an Bord." Das System habe sehr klare Signale gesendet.Erklärt immer noch nicht, weshalb in der Zeit kein Notruf abgegeben wurde. Immerhin vergingen von der Meldung des Rauchs in der Bordtoilette bis zum Ausfall der Flugsteuerung 4 Minuten.
Weiter heißt es bei der "Deutschen Welle", dass zunächst Rauch in der Bordtoilette gemeldet wurde. Zwei Minuten später habe die Bordelektronik Rauch gemeldet. Nach weiteren zwei Minuten sei die Flugsteuerung ausgefallen.