Griechenland: Zaun erstürmt
05.03.2016 um 21:52langsam wird das hier off topic, aber na gut, ich gehe mal auf deine Frage ein, die ein sehr komplexes Thema beherrscht und einen eigenen Thread erfordern würde.
Sprich der Forderung nach Integration muss auch die Möglichkeit geboten werden, diese umzusetzen. Da reicht es nicht aus, institutionelle Maßnahmen zu schaffen, die in ein Asylgesetz gepackt werden, sondern hier ist die gesamte Gesellschaft gefragt. Parallelgesellschaften entstehen zunächst durch Ausgrenzung einer kleineren Gruppe durch die größere. Hierdurch bleibt der kleineren Gruppe der Zugang zur Welt der größeren Gruppe verwehrt. Somit bleibt ihr wiederum nichts anderes übrig, als unter sich zu bleiben und zwar in ewiger Unkenntnis über die anderen. Folge, sie grenzen sich ab. Und wer permanent ausgeschlossen wird, wird dem Ausgrenzenden mit Sicherheit nicht wohlgesonnen gestimmt sein.
Auch Ausgrenzung geschieht aus Unkenntnis, die zu Ressentiments,Vorurteilen und Stigmatisierung gegenüber dieser Minderheit führen. Unkenntnis ist der größte Feind der Integration. Das gilt für beide Seiten.
Verhärtung auf beiden Fronten führt in eine Spirale des Hass, Rassismus und im schlimmsten Falle der Gewalt mit dem Effekt, dass die jeweilige andere Seite sich immer wieder bestätigt sieht: seht ihr, wir haben es doch gewusst. Und das schafft Nährböden für Rattenfänger, auch auf beiden Seiten.
Die Basis für eine gelungene Integration ist Gleichheit. Das erfordert, nicht nur jedem Deutschen, sondern auch allen Einwanderern, denen ein Bleiberecht zugesprochen wurde, die Möglichkeit der Partizipation in allen gesellschaftlichen Bereichen durch Rechtssicherheit zu gewährleisten. So ermöglicht man gesellschaftlichen Frieden. Dagegen ist die derzeitige Angstrhetorik und Abschottungsprpopaganda gewisser rechtspopulistischer und rassistischer Agitatoren, die gezielt auf eine Isolierung und Ausgrenzung von Flüchtlingen hinausläuft, kontraproduktiv mit der Folge, dass genau das heraufbeschworen wird, was man verhindern möchte, nämlich Parallelgesellschaften.
Eine wichtige Aufgabe hat darüber hinaus selbstverständlich auch der Staat zu leisten. Und was die gesetzlich verankerten Integrationsmaßnahmen angeht, besteht dort m.M. nach ein großer Nachholbedarf. Bislang wird lediglich (nach Anerkennung des Asylverfahrens) der verpflichtende Sprachkurs verlangt, bestehend aus 6 Modulen und im Falle dass man die lateinische Ausgangsschrift beherrscht, sind es nur 5 Module. Das ist m.E. leider viel zu wenig. Möchte hingegen jemand hier die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen, muss er Staatsbürgerkurse absolvieren und eine Prüfung ablegen. Sinnvoll wäre eine Verpflichtung dieser Module für alle Einwanderer (auch Familiennachzug) - was selbstredend nicht automatisch das Recht auf Staatsbürgerschaft bedeuten würde, denn für diese muss man sich darüber hinaus bewehren. Kein Eintrag im Führungszeugnis, neutrale SchuFa und die Dauer des Aufenthalts in D. Somit fallen Neuzuwanderer eh raus. Wiederholungskurs- und Auffrischungskurse wären mit Sicherheit nicht unvorteilhaft, verpflichtende Module in Sachen Religionsfreiheit, Gendermainstreaming und Toleranz, Ethik und Pluralismus sollten ebenfalls zum Repertoire gehören (was der Teilnahme des einen oder anderen einheimischen Mitbürgers ebenfalls nicht schaden würde)
Des weiteren kann sich die öffentliche Hand an Integrationsprojekten verschiedener Initiativen orientieren, die durchaus Vorbildcharakter haben und Erfolge erzielen. Anstelle diese gelegentlich zu loben und um des politischen Gewissens halber auszuzeichnen, sollten sie mehr gefördert, ausgebaut und flächendeckend implementiert werden. Es gibt diverse solcher Projekte, die sich bewrhrt haben in vielen Städten und das schon seit ewigen Zeiten. Bedingt durch die restriktive Förderung ist ihnen nur eine Sysyphusarbeit möglich. Wobei wir hier an dem Punkt sind wo wir wieder oben ansetzen können.
Möglichkeiten gibt es genug. Diese zu diskutieren würde den Rahmen angesichts des Themas in diesem Thread jedoch sprengen. Kan man ja in einen passenderen verlegen. (Mod?)
Das grundlegende Problem ist jedoch Rassismus. Und der muss aus den Köpfen. Sonst wirkt dieser wechselseitig.
KillingTime schrieb:Aber man darf auch die Risiken nicht außer Acht lassen. Parallelgesellschaften, die sich jetzt schon gebildet haben. Nogo-Areas, in Berlin, Köln, Duisburg, Frankfurt. Die Frage ist also, wollen wir das? Wollen wir Einwanderern, die hauptsächlich von unseren Errungenschaften profitieren, diese Chancen einräumen unter gleichzeitiger Inkaufnahme der Entstehung von Parallelgesellschaften?Dazu muss zunächst die Frage beantwortet werden, welche Ursachen dazu geführt haben, dass sich Parallelgesellschaften gebildet haben und sich einige Menschen gerade in diesen "beheimatet" fühlen. Wenn man die Ursachen kennt, kann man in Zukunft dagegen steuern und sie auch verhindern. Die Frage die sich hierauf stellt ist die, ob man auch dazu bereit ist.
Sprich der Forderung nach Integration muss auch die Möglichkeit geboten werden, diese umzusetzen. Da reicht es nicht aus, institutionelle Maßnahmen zu schaffen, die in ein Asylgesetz gepackt werden, sondern hier ist die gesamte Gesellschaft gefragt. Parallelgesellschaften entstehen zunächst durch Ausgrenzung einer kleineren Gruppe durch die größere. Hierdurch bleibt der kleineren Gruppe der Zugang zur Welt der größeren Gruppe verwehrt. Somit bleibt ihr wiederum nichts anderes übrig, als unter sich zu bleiben und zwar in ewiger Unkenntnis über die anderen. Folge, sie grenzen sich ab. Und wer permanent ausgeschlossen wird, wird dem Ausgrenzenden mit Sicherheit nicht wohlgesonnen gestimmt sein.
Auch Ausgrenzung geschieht aus Unkenntnis, die zu Ressentiments,Vorurteilen und Stigmatisierung gegenüber dieser Minderheit führen. Unkenntnis ist der größte Feind der Integration. Das gilt für beide Seiten.
Verhärtung auf beiden Fronten führt in eine Spirale des Hass, Rassismus und im schlimmsten Falle der Gewalt mit dem Effekt, dass die jeweilige andere Seite sich immer wieder bestätigt sieht: seht ihr, wir haben es doch gewusst. Und das schafft Nährböden für Rattenfänger, auch auf beiden Seiten.
Die Basis für eine gelungene Integration ist Gleichheit. Das erfordert, nicht nur jedem Deutschen, sondern auch allen Einwanderern, denen ein Bleiberecht zugesprochen wurde, die Möglichkeit der Partizipation in allen gesellschaftlichen Bereichen durch Rechtssicherheit zu gewährleisten. So ermöglicht man gesellschaftlichen Frieden. Dagegen ist die derzeitige Angstrhetorik und Abschottungsprpopaganda gewisser rechtspopulistischer und rassistischer Agitatoren, die gezielt auf eine Isolierung und Ausgrenzung von Flüchtlingen hinausläuft, kontraproduktiv mit der Folge, dass genau das heraufbeschworen wird, was man verhindern möchte, nämlich Parallelgesellschaften.
Eine wichtige Aufgabe hat darüber hinaus selbstverständlich auch der Staat zu leisten. Und was die gesetzlich verankerten Integrationsmaßnahmen angeht, besteht dort m.M. nach ein großer Nachholbedarf. Bislang wird lediglich (nach Anerkennung des Asylverfahrens) der verpflichtende Sprachkurs verlangt, bestehend aus 6 Modulen und im Falle dass man die lateinische Ausgangsschrift beherrscht, sind es nur 5 Module. Das ist m.E. leider viel zu wenig. Möchte hingegen jemand hier die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen, muss er Staatsbürgerkurse absolvieren und eine Prüfung ablegen. Sinnvoll wäre eine Verpflichtung dieser Module für alle Einwanderer (auch Familiennachzug) - was selbstredend nicht automatisch das Recht auf Staatsbürgerschaft bedeuten würde, denn für diese muss man sich darüber hinaus bewehren. Kein Eintrag im Führungszeugnis, neutrale SchuFa und die Dauer des Aufenthalts in D. Somit fallen Neuzuwanderer eh raus. Wiederholungskurs- und Auffrischungskurse wären mit Sicherheit nicht unvorteilhaft, verpflichtende Module in Sachen Religionsfreiheit, Gendermainstreaming und Toleranz, Ethik und Pluralismus sollten ebenfalls zum Repertoire gehören (was der Teilnahme des einen oder anderen einheimischen Mitbürgers ebenfalls nicht schaden würde)
Des weiteren kann sich die öffentliche Hand an Integrationsprojekten verschiedener Initiativen orientieren, die durchaus Vorbildcharakter haben und Erfolge erzielen. Anstelle diese gelegentlich zu loben und um des politischen Gewissens halber auszuzeichnen, sollten sie mehr gefördert, ausgebaut und flächendeckend implementiert werden. Es gibt diverse solcher Projekte, die sich bewrhrt haben in vielen Städten und das schon seit ewigen Zeiten. Bedingt durch die restriktive Förderung ist ihnen nur eine Sysyphusarbeit möglich. Wobei wir hier an dem Punkt sind wo wir wieder oben ansetzen können.
Möglichkeiten gibt es genug. Diese zu diskutieren würde den Rahmen angesichts des Themas in diesem Thread jedoch sprengen. Kan man ja in einen passenderen verlegen. (Mod?)
Das grundlegende Problem ist jedoch Rassismus. Und der muss aus den Köpfen. Sonst wirkt dieser wechselseitig.