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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

21.513 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hartz IV, Sanktionen, BGE ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

15.12.2020 um 12:58
@Hasenhirn

Ist dies nicht Standard?
Gut ist auch hier wieder Typ abhängig wie man da ggf sozialisiert würde. Besonders wenn dies nicht der erste Termin war, sollte es üblich sein Auskunft über die Bewerbungen geben zu können.

Wir müssen auch berücksichtigen hierbei handelt es sich um die "Überschrift" der Einladung. Im Eibladungstext können gezielt Bewerbungsunterlagen angefordert werden.
Zumindest dann sollte die Sachlage klar sein.


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15.12.2020 um 13:05
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Ist dies nicht Standard?
Ich weiß nicht wie es heute genau läuft aber ich meldete damals monatlich Absagen und noch ausstehende schriftlich.
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Wir müssen auch berücksichtigen hierbei handelt es sich um die "Überschrift" der Einladung. Im Eibladungstext können gezielt Bewerbungsunterlagen angefordert werden.
Zumindest dann sollte die Sachlage klar sein.
So sollte es sein. Ich habe aber im Bekanntenkreis schon des öfteren Einladungen zu Gesicht bekommen, wo eben dies nicht aus der Einladung hervor ging. Vor Ort aber dann erwartet wurde.

Durch die Angabe des wirklichen Grundes könnte man beiden Seiten das Leben erheblich erleichtern.


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15.12.2020 um 23:33
Zitat von LuckyLookLuckyLook schrieb:Ich mache ja öfter den Beistand für Betroffene und freue mich immer über solche Kandidaten.Ich hab da beachtliche Erfolge erzielt um gegen dieses Schweinesystem anzukämpfen.
Hört sich nach "Selbsthilfegruppe HARTZ IV e.V." oder sowas an, nicht nach professioneller Begleitung. Nach dem, was du hier so schreibst, ist das ohnehin eher eine "Begleitung" vom Kaliber "Die können dir GAR nix!". Würde sich effektiv mit meiner Erfahrung decken. Einige solcher "Beistände" bestanden seinerzeit auch darauf, mit zum Vorstellungsgespräch zu kommen.

Wenn du anhand dreier geschriebener Zeilen schon in der Lage bist - bzw. dir das anmaßt - darüber zu urteilen, wer hier ein guter Sachbearbeiter wäre oder nicht, erübrigt sich jede weitere Diskussion. Du hast effektiv nicht einmal eine Ahnung, was die Aufgaben jener Sachbearbeiter sind, erlaubst dir aber über deren Arbeitsqualität urteile.

Hat es einer deiner "Klienten" überhaupt jemals in eine Anstellung geschafft? Frage für nen Freund...


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.12.2020 um 00:03
Zitat von HasenhirnHasenhirn schrieb:Aber auch hierauf könnte man sich besser vorbereiten, wenn man es denn wüßte.
So könnte man z.B. schon mal Bewerbungsabsagen bereithalten und eine Liste noch offener Bewerbungen.
Um @capspauldin beizupflichten:

Das sollte doch erwartbar (im wahrsten Sinne) sein, sprich, wenn es zum letzten Gespräch Neuerungen gab, so ist es immer hilfreich diese (wie z.B. Absagen oder Eingangsbestätigungen) mit sich zu führen. Ergänzend vielleicht eine Art selbst erstellte Liste, mit der man seine Bewerbungen nachhält. Mit Excel erstellt, so man in ausreichendem Maße IT-affin ist.

Bei mir wurden früher die Termine, wenn ich mich richtig entsinne, grob alle paar Wochen gelegt. Im Schnitt war ich einmal bis zweimal im Monat dar (dann z.B Monatsanfang und Ende).

Soll heißen, da zwischen den Terminen in zumindest meinem Falle (JC für junge Erwachsene usw, um 2012 rum) eine gewisse Zeitspanne lag, so war damit zu rechnen, dass man in diesen Zwischenräumen auch irgendwie tätig wird, also beim nächsten Termin irgendwas zu erzählen hat - aber auch nachweisen kann. Mit praktischen Unterlagen.

Ich denke mal, es wird heute für viele nicht grundlegend anders sein, daher ist es schon im proaktiven Sinne immer hilfreich, etwaige neu eingegangene Unterlagen auch mit sich zu führen um eben seine Tätigkeiten "dokumentieren" zu können. Bringschuld hin oder her, im worst case fragt der SB (Sachbearbeiter) vermutlich nach irgendwelchen Absagen die man mündlich angeben würde, aber nicht dabei hat. Dann muss / soll man diese nachreichen, würde ich vermuten.

Ergo ein Zusatzaufwand, wenn man eh schon hinläuft / hinfährt. Je nach Lebenslage, Sozialisierung, Charakter, was weiß ich, schadet eine gewisse "proaktive Verhaltensweise" auch nicht, im Idealfall fängt man (erneut: Je nach Lebenslage, Charakter, Sozialisierung, was weiß ich) früh damit an und baut sich so ein Fundament für andere Bereiche bzw. das Berufsleben auf. Stichwort: Soft skills usw.

Ehe das jemand ggf. falsch liest. Das soll nicht entmündigend oder vorwurfsvolle Implikationen beinhalten bzw den Schuh muss man sich nicht anziehen. Es ist ein Hinweis um möglichen Mehraufwand zu vermeiden und durch die "proaktive Verhaltensweise" eben auch was mitzunehmen, was in anderen Lebenslagen oder dem angepeilten Beruf hilft.

Als kleine Anekdote:
Ich habe vielleicht ganz am Anfang auch nicht daran gedacht, irgendwann schon im JC zu Terminen die Unterlagen mitgenommen, auch wenn es vlt. nicht explizit in den Einladungen stand. Das hat sich mehr oder weniger bei mir bei vergleichbaren Terminen auch später im Beruf etabliert.

So standen dann irgendwann im Berufsleben regelmäßige Besprechungen an. Als hätte ich es gewusst, druckte ich irgendein Protokoll. Es war nicht angedacht, dass es in der Besprechung besprochen wird, aber weil darin enthaltene Themen quasi noch sehr aktuell waren nahm ich es einfach proaktiv mit. Es kam wie es kommen musste, eine Chefin hatte eine Frage zu einem Thema, fragte in die Runde und ich konnte direkt das Protokoll vorlegen. Ein halb scherzendes, positives Raunen in der Runde - einfach, weil keiner damit rechnete, dass wer das Ding mitnimmt und weil die Frage eher ad-hoc aufkam.





Also lange Rede, kurzer Sinn, und an jene gewandt die davon profitieren können: Vorausschauendes Handeln, proaktives Wirken. Früh übt sich. Wer sich manche Dinge aneignet, kann auf Dauer im besten Fall damit punkten bzw. umgeht einen Mehraufwand. Schon aus rein egoistischen Gesichtspunkten also nicht ganz unwichtig.

Ich will hier abschließend übrigens nicht als eine Art "Oberlehrer" auftreten; Kernanliegen ist, dass die Leute die hier auch rein stumm lesen vielleicht Anregungen mitnehmen von denen sie profitieren. Ich persönlich habe erst im Berufsleben so richtig eine "Entwicklung" - auch im Bereich mancher "soft skills" - erfahren, die auch Jahre dauerte. Durch neue Aufgaben und Situationen auch noch andauert. Ich hätte noch eher profitiert, wenn ich manche Dinge die andere für ganz normal oder Mindestmaß sind, damals schon auf dem Schirm gehabt oder umgesetzt hätte.

Wer das schon drauf hat muss sich nicht durch diese vorschlagende Art entmündigt oder indirekt herabgewürdigt fühlen, so nach dem Motto "Die ... können das nicht".

Gleichwohl muss ich durch eigene Beobachtungen im "Jugend-Bezug" sagen: Es gab damals genug Leute, die es einfach gar nicht drauf hatten, keine geeignete positive Grundeinstellung hatten und unzuverlässig bei solchen Terminen waren. Heißt also, irgendwelche geeigneten Adressaten solcher Botschaften wird es schon geben, wenn auch vielleicht nicht hier im Forum.


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16.12.2020 um 06:23
Zitat von WardenWarden schrieb:So standen dann irgendwann im Berufsleben regelmäßige Besprechungen an. Als hätte ich es gewusst, druckte ich irgendein Protokoll. Es war nicht angedacht, dass es in der Besprechung besprochen wird, aber weil darin enthaltene Themen quasi noch sehr aktuell waren nahm ich es einfach proaktiv mit. Es kam wie es kommen musste, eine Chefin hatte eine Frage zu einem Thema, fragte in die Runde und ich konnte direkt das Protokoll vorlegen. Ein halb scherzendes, positives Raunen in der Runde - einfach, weil keiner damit rechnete, dass wer das Ding mitnimmt und weil die Frage eher ad-hoc aufkam.
Gute passende Anekdote, die auch ja nur das Bestätigt was ich vorhin schrieb. Es ist aber auch eine Typ Frage.
Wenn das Elternhaus einem solche Werte nicht mit gibt. Wenn das soziale Umfeld einen da nicht sensibilisiert, dann wird es halt schwierig als Erwachsener sich umzustellen.
Jedoch ist eine zwingend erforderliche Umstellung.


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16.12.2020 um 07:12
Zitat von WardenWarden schrieb:Soll heißen, da zwischen den Terminen in zumindest meinem Falle (JC für junge Erwachsene usw, um 2012 rum) eine gewisse Zeitspanne lag, so war damit zu rechnen, dass man in diesen Zwischenräumen auch irgendwie tätig wird, also beim nächsten Termin irgendwas zu erzählen hat - aber auch nachweisen kann. Mit praktischen Unterlagen.
Das Amt kennt die ausgehende Bewerbung, die Formulierung, den Lebenslauf usw. Also kein Grund diese immer wieder mitzunehmen. Die Liste mit den Bewerbungen, sowie deren Ergebnisse bekommen Sie regelmäßig zugeschickt und sind bzw sollten daher immer auf dem laufenden Stand sein. Warum sollte ich also etwas mitbringen?
Die Realität zeigt ohnehin, daß sich so gut wie kein Sachbearbeiter auf das Gespräch vorbereitet.


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16.12.2020 um 07:40
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Die Liste mit den Bewerbungen, sowie deren Ergebnisse bekommen Sie regelmäßig zugeschickt und sind bzw sollten daher immer auf dem laufenden Stand sein.
So nicht richtig. Dies ist nur in den Fällen so, wo der Bewerber nach seiner Bewerbung seinen Arbeitsvermittler darüber in Kenntnis setzt.

Die bekannte Glaskugel liegt auch dem Vermittler nicht vor, um Kenntnisse über Initiativbewerbungen zu bekommen.

Oft ist ist es so, wenn die Kommunikation so gut ist wie oben beschrieben, sind persönliche Beratungsgespräche gar nicht nötig, eben weil man im stetigen Austausch steht


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16.12.2020 um 08:09
@capspauldin
Nun, zumindest ich war bisher jeden Monat dazu verpflichtet die Auflistung zu schicken. Denke mal, daß es bei vielen anderen auch so ist.


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16.12.2020 um 09:41
Ich hatte so eine "Auflage" nicht oder entsinne mich nicht mehr daran. Jedoch daran, dass ich Absagen usw mitnahm und vor Ort besprach, nebst Eingangsbestätigungen oder Einladungen zu Auswahlverfahren.

In der Konstellation ergibt das ja dann auch Sinn.


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16.12.2020 um 10:14
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Nun, zumindest ich war bisher jeden Monat dazu verpflichtet die Auflistung zu schicken. Denke mal, daß es bei vielen anderen auch so ist.
Ich war nie gezwungen, eine derartige Liste zu führen. Ich habe es aber auch nicht anders gemacht als hier im Thread erwähnt, und etwaige Absagen, Einladungen etc. einfach mitzubringen. Schaden konnte es nicht, und hat es auch nie. Und einen krummen Buckel von dem ganzen Papierkram im Rucksack hatte ich auch nie.

Für mich ist es schon ein wenig unverständlich, warum das KJC explizit aufführen solle, welche Informationen man denn bereithalten bzw. mitbringen soll, bzw. inwiefern man sich explizit auf das Gespräch vorzubereiten habe.
Die Beziehung JobCenter <-> Kunde ist doch eine relativ einfache: Der Kunde will in der Regel arbeiten gehen, will bis dato monatlich Geld vom JobCenter, und bewirbt sich. Da ist nicht ganz soooo viel Spielraum, worüber im Termin gesprochen werden könnte.

Vor einem Vorstellungsgespräch bekommt man vom potentiellen Arbeitgeber auch keinen Muttizettel der einem hilft, sich großartig vorzubereiten. Und für den ersten Arbeitstag erst recht nicht.

Davon ausgehend, das man so um alle 4 Wochen herum mal beim KJC vorsprechen muss sollte es wohl machbar sein, die zwingend zu erwartenden Infos ohnehin im Kopf zu haben. 4 Wochen sind jetzt nicht so der massive Zeitraum, da kann man sich schon mal aus dem Stand erinnern, wo man sich beworben hat. In der Regel ist man ja auch nicht zum ersten Mal dort, man weiß also, was einen normalerweise so an Fragen etc. erwartet. Wer tatsächlich zum allerersten Mal hin geht, kann vorher auch problemlos dort anrufen und freundlich nachfragen, was man so als Informationen etc. mitbringen sollte.

Sich darüber zu echauffieren, das kein expliziter oder ein ungenauer Grund angegeben wurde ist schlichtweg Korinthenkackerei. Wer arbeitslos ist, vom JC eingeladen wird und sich dann dumm stellt weil er nicht genau wisse, was das JC eigentlich von ihm will, hat an der Arbeitsaufnahme per se wohl eh weniger Interesse, sondern möchte einfach mal nur rumklagen.

Wie ist das eigentlich mit solchen Leuten, denen der Grund der Einladung zu ungenau ist und so weiter? Gehen die im Beruf auch nicht zum Meeting, weil der Chef keine Tagesordnung rumgemailt hat? Gehen die auch nicht zum Vorgesetzten im Büro, weil er am Telefon nur gesagt hat "Kommen Sie mal bitte zu mir."?

Es sind doch alle erwachsene Menschen, aber in solchen Sachen muss man ihnen dann einen Muttizettel in die Hand drücken und ihnen die Schuhe zubinden, oder wie?


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16.12.2020 um 12:12
@chriseba
Nun ich erwarte daß sich ein Sachbearbeiter auf einen Termin vorbereitet. Rückfragen nach Bewerbungen die ich verschickt habe, ich verweise dann immer auf die verschickte Liste. Sehe ich gar nicht ein die noch mal mitzubringen.


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16.12.2020 um 14:56
@Ray.

Anders herum wird jede erwartete Mitwirkung oder Vorbereitung gerne als "Gängelei" etc. bezeichnet. Es tut ja keinem Kunden weh, beim Termin die Bewerbungsbemühungen nochmal mündlich zusammen zu fassen. Im Vorstellungsgespräch wird man auch desöfteren gebeten, seinen Lebenslauf mündlich zu resümieren. Da setzt sich auch niemand hin und verweist darauf, ihn doch schon schriftlich eingereicht zu haben. Außer, derjenige ist echt doof.

Der Kunde hat einen Sachbearbeiter. Der Sachbearbeiter hat viele Kunden. Ich finde es tatsächlich nicht zuviel erwartet solche Fragen trotz Liste zu beantworten, wenn die einzige Aufgabe im Wochenarbeitspensum darin besteht, sich zu bewerben und Liste zu führen. Demgegenüber sitzt ja jemand, der 39,5 Stunden/Woche noch anderes zu tun hat.
Gesprochenes ist auch angenehmer, als Geschriebenes.


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16.12.2020 um 15:32
@chriseba
Nun ich gehe meinen Verpflichtungen nach, ansonsten könnte ich mir das schicken der Liste auch sparen. Kostet schließlich auch Geld.
Und ja, die Sachbearbeiter haben mehr als einen Kunden, dann können die trotzdem im Gespräch die Akten öffnen kurz drüber schauen und fertig. Ist eine Arbeit von wenigen Sekunden.
Ich habe auch kein Problem zum 100 mal den Grund für die aktuelle Situation zu erläutern. Das Personal ändert sich schließlich regelmäßig und so etwas benötigt man für die weitere Planung.


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16.12.2020 um 19:27
Zitat von chrisebachriseba schrieb:Vor einem Vorstellungsgespräch bekommt man vom potentiellen Arbeitgeber auch keinen Muttizettel der einem hilft, sich großartig vorzubereiten. Und für den ersten Arbeitstag erst recht nicht.

Davon ausgehend, das man so um alle 4 Wochen herum mal beim KJC vorsprechen muss sollte es wohl machbar sein, die zwingend zu erwartenden Infos ohnehin im Kopf zu haben. 4 Wochen sind jetzt nicht so der massive Zeitraum, da kann man sich schon mal aus dem Stand erinnern, wo man sich beworben hat. In der Regel ist man ja auch nicht zum ersten Mal dort, man weiß also, was einen normalerweise so an Fragen etc. erwartet. Wer tatsächlich zum allerersten Mal hin geht, kann vorher auch problemlos dort anrufen und freundlich nachfragen, was man so als Informationen etc. mitbringen sollte.

Sich darüber zu echauffieren, das kein expliziter oder ein ungenauer Grund angegeben wurde ist schlichtweg Korinthenkackerei. Wer arbeitslos ist, vom JC eingeladen wird und sich dann dumm stellt weil er nicht genau wisse, was das JC eigentlich von ihm will, hat an der Arbeitsaufnahme per se wohl eh weniger Interesse, sondern möchte einfach mal nur rumklagen.

Wie ist das eigentlich mit solchen Leuten, denen der Grund der Einladung zu ungenau ist und so weiter? Gehen die im Beruf auch nicht zum Meeting, weil der Chef keine Tagesordnung rumgemailt hat? Gehen die auch nicht zum Vorgesetzten im Büro, weil er am Telefon nur gesagt hat "Kommen Sie mal bitte zu mir."?

Es sind doch alle erwachsene Menschen, aber in solchen Sachen muss man ihnen dann einen Muttizettel in die Hand drücken und ihnen die Schuhe zubinden, oder wie?
Den "Muttizettel" (bzw. Bewerbungstraining, Berufsvorbereitung und Softskillverbesserung) brauchen allerdings meines Erachtens viele. Damals zumindest viele, im "Jugend Jobcenter".

Da hat man teilweise in Maßnahmen auch mit wirklich schweren Fällen zutun die aus kaputten / "unfähigen" (ob vorsätzlich oder fahrlässig) Elternhäusern kommen und die gewisse Verhaltensweisen, die man erwarten würde, nicht wirklich oder relativ eingeschränkt mitbringen. Ich habe da die dollsten Sachen erlebt, einige musste man rausschweifen weil sie bei Nichtigkeiten austickten und Gewalt androhten (ein männlicher Teilnehmer) oder halt einfach auf Kritik dünnhäutig heulend rausstürmten und nicht mehr wiederkamen (weibliche Teilnehmerin). Eine andere Person war sehr fixiert auf eine Nische, was Berufe im "Gartenbereich" zutun hatte. Sie wollte immer was mit Zierpflanzen machen, aber in der Region gab es zu der Zeit (wenn nicht generell) nun mal nicht so viele stellen. Es wurde angeraten, in der großen Branche erst mal was anderes "zum Einstieg" zu machen.

Nein, Zierpflanzen.

Das sind alles persönliche Anekdoten die aber aufzeigen, was immer wieder neben den endlosen bemühten und sich korrekt verhaltenen ALG-2 Empfängern (die sich gewollt oder ungewollt nicht ungeschickt anstellen) überall in der Republik abgeht. In vielen Fällen kann man den Leuten nicht mal direkt einen Vorwurf machen, wenn andere Umstände sie eben so gemacht haben.

Aber es zeigt halt irgendwo einfach auf, dass Defizite vorhanden sind, die "Selbsthilfe" schwierig machen.

Ich glaube, die persönliche Beobachtung deckt sich mit zahllosen immer wieder in den Nachrichten auftretenden Artikeln, wo Ausbildungsbetriebe die "Qualität" der Azubis (also die Entwicklung dessen) bemängeln und sie teils in einigen Branchen vermehrt grundlegende Dinge vermitteln müssen, die man vorher eigentlich erwartet hätte.

Ob hier "Hartz 4" allerdings die Lösung für das Aufbessern von Defiziten ist, bezweifle ich. Man kann damit ein wenig justieren oder nachholen, im Kern sehe ich da aber eher eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und die Bildung, Sozialisierung und das Elternhaus in der Pflicht.





Man sollte aber auch die (in meinem Fall zumindest) reichhaltigen Kurse und Angebote nutzen, gerade wenn man selbst einfach Defizite oder fehlende Erfahrung hat. Ich habe zumindest in meiner generellen Bezugszeit einige wenige kurze aber auch längere "Maßnahmen" und Trainings erlebt, wo ich meine, dass die geholfen haben, auch wenn ich schon nach Einschätzung anderer nicht unbeholfen und proaktiv war.

Meist hat man da irgendwelche Träger oder Personen, die aber selbst Berufserfahrung haben und da auch etwas aus dem Leben plaudern können, was die meisten Teilnehmer der Maßnahmen eben nicht konnten, da jüngeres Personenspektrum (Jugend Jobcenter halt, Schulabgänger und junge Erwachsene).

Will sagen, ist nicht immer nur eine reine "ABM" um die Leute zu beschäftigen oder Statistik zu schönigen - man kann oft auch was mitnehmen, wenn man sich denn interessiert daran zeigt.


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17.12.2020 um 21:31
Zitat von WardenWarden schrieb:Ich habe zumindest in meiner generellen Bezugszeit einige wenige kurze aber auch längere "Maßnahmen" und Trainings erlebt
Gerade die letzten Monate waren und sind dafür gemacht sich zu qualifizieren. Viele Bewerber haben die Zeit auch genutzt, indem Sie z.B einen Flurbeföederungsschein gemacht haben, die Unterrichtung nach 34a oder sogar die Sachkundeprüfung.

Dies setzt natürlich eine Planung vorraus, die basiert auf Kommunikation. Wenn man sich dieser verwehrt, sollte die Anspruchshaltung gering sein.


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23.12.2020 um 05:03
Hier nur mal eine kurze Zwischenfrage... da das Ganze in Form von ALG-1 ja vermutlich auf mich nun auch zukommt.... leider.

Wie laufen denn diese Vorladungen zur Zeit genau ab, bzw. gibt es denn überhaupt persönliche Termine? Das gleiche gilt für die üblichen "Maßnahmen", also Bewerbertraining usw... halt wo man wie in einer Schulklasse zusammensitzt.

Ist doch zur Zeit sicherlich alles ausgesetzt oder?


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

23.12.2020 um 07:34
@knopper

Kommt immer auf das individuelle Hygienekonzept an. Kann ein Träger dies sicherstellen, können auch Präsenzveranstalltungen stattfinden.

Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass ein Träger dies nicht gewährleisten kann.
Es findet viel digital bzw. virtuell statt.


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05.01.2021 um 01:12
@knopper
Derzeit finden Gespräche vor Ort nur in absoluten Notfällen statt. Es gibt auch schon in einigen Geschäftsstellen erste Pilotprojekte bezüglich eines Vermittlungsgespräches per Videochat. Lediglich die Verifizierung mit Ausweis findet per Termin vor Ort statt :)


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05.01.2021 um 04:08
Zitat von knopperknopper schrieb am 23.12.2020:Wie laufen denn diese Vorladungen zur Zeit genau ab
Die gibt es in altbekannter Form zZ nicht mehr, niemand wird vorgeladen, läuft alles über Telefon, wenn überhaupt.
Zitat von knopperknopper schrieb am 23.12.2020:gibt es denn überhaupt persönliche Termine?
Ja, aber nur telefonisch. Das heißt: Du wirst angerufen, wenn etwas anliegt, aufs Amt musst du nicht, ist eh zu. Oder du rufst halt an wenn du ein Anliegen hast.


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05.01.2021 um 04:44
@Luke.Skywodka
@googleme

jo weiß ich mittlerweile auch. :) Selbst die Arbeitslosenmeldung ging telefonisch...Antrag dann halt online. naja mal sehn wie das dann letztendlich mit dem Geld läuft....irgendeine Verifizierung wirds da schon geben.

Ansonsten hätte ich heute auch schon meinen 1. Telefontermin gehabt....hätte da ich es zu spät mitbekommen hab. Dumm gelaufen is aber nunmnal so. Gleich am 4.1 ist ja auch recht zügig. Nun ja in 1 Woche ist der nächste schauen wir mal.

und der Antrag ist ja noch gar nicht abgeschickt, da auch noch Unterlagen fehlen. Da frage ich mich jetzt ehrlich ob der Lockdown in der Situation nun gut oder eher schlecht ist. :)


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