Optimist schrieb:Arbeit gefällt einem nicht (und/oder Faulheit) ... oder man möchte nichts anderes als sein Hobby zum Beruf machen, was natürlich sehr selten machbar ist
Um mal diesen Grund oder (De-)Motivationsfaktor aufzugreifen: Einerseits finde ich, dass das durchaus machbar ist - je nach Hobby und Background (wenn es sich ihm Rahmen halt oder 'grundsätzlich realistisch machbar in diesen Breitengraden ist) und anderseits - wenn es eben nicht klappt - so muss man sich mit Abstrichen arrangieren. Das müssen viele Menschen. Ich auch.
Habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht? Nicht wirklich. Ein Hobby ist Videobearbeitung. Wenn ich mich daran orientiere, dann nein. In meiner Idealvorstellung wäre ich auch z.B. tougher und würde einen entsprechenden Beruf "am Limit" ausüben. Aber ich habe mir etwas gesucht, was vielleicht nicht die erste Idealvorstellung ist, aber mehr oder minder nah rankommt. Wo ich zufrieden bin. Realistisch oder praktisch gesehen können vielleicht nicht 100% der Leute so eine Position erreichen, aber man selbst hat theoretisch und individuell die Chance. Aber ich kann dann nicht auf diese Stelle warten und mich zurücklehnen.
Ich betrachte das simpel oder breche es zumindest jetzt hier simpel runter:
Ich will was. Oder gewisse Dinge. Also Jobs. Nehmen wir an, es ist nicht zu exotisch und unrealistisch und etwas, was mehr oder minder verbreitet ist. Wo es offene Stellen gibt. Wenn nicht vor der Haustür, dann im Land oder im Bundesgebiet.
a) Ich bringe die Voraussetzungen mit oder kann sie erreichen oder
b) Ich erfülle gewisse Kriterien nicht ausreichend
Bei a) muss ich vergleichsweise wenig Vorarbeit leisten und mich "nur noch" bewerben bzw. Arbeitgeber / Stellen suchen und mich aktiv darauf bewerben und natürlich Einstellungsverfahren bestehen. Wenn ich etwas nicht schon formell kann weil mir etwas fehlt, z.B. Qualifikationen, Vorerfahrung, eine gewisse Schulbildung, so kann ich auch das anstreben und gar nachholen.
Wenn a) und b) wegfallen und ich das nicht erreichen will oder kann, muss ich mir Alternativen suchen. Vielleicht sehe ich das zu aktiv, bin ja auch noch jünger, aber schon im Eigeninteresse würde ich nicht rumsitzen wollen. Also bewusst und aktiv. Ich habs 2 Jahre selbst erlebt, während ich mich zwar weiterhin beworben habe und auch wollte und dahingehend eine anhaltende Motivation hatte, empfand ich es nach einer Weile so, dass die Tage dahinplätschern und inhaltsleer werden. Man bewirbt sich, kriegt Absagen, setzt woanders neu an, und die Nacht wird irgendwie zum Tag, Termine plätschern dahin, einige Maßnahmen kommen und gehen und es wird bei einigen ein Teufelskreis.
Denn kann man nur mit einer positiven Grundeinstellung und ggf. mit (temporären) Abstrichen durchbrechen.
Zuletzt: Will dir, weil zitiert, nicht widersprechen, wollte nur den Aspekt nochmal aufgreifen und quasi hiermit potentielle Leser die sich in dieser oder einer vergleichbaren Lage befinden auch motivieren. Wenn ich etwas erreichen will, muss ich auch tätig werden. Ob das nun der "Traumberuf" ist, oder eine Alternative. Ich habe mich für gute Alternativen entschieden und brachte das Zeug dafür mit. Es ist nicht alles perfekt aber ich bin tatsächlich zufrieden und hab mir das rausgesucht, was ich interessant fand.
Das kann vielleicht nicht jeder Einzelne in der Republik (ich wünschte, es wäre so!). Aber individuell hat man sicherlich die Chance, an seiner Situation zu arbeiten. Sie zumindest ein bisschen, oder schrittweise, zu verbessern. Viele machen das. Manche nicht. Wenn sie denn könnten aber nichts machen, sollten diese aber hinterher nicht meckern wenn das Leben sinngemäß dahinplätschert.
Am Ende sterben wir alle und manche ziehen eben so ein Leben vor. Wenn das deren Präferenz ist, ist das so. Aber ich finde, man könnte seine eigentlich klitzekleine begrenzte Zeit auf der Welt "interessanter" gestalten oder definieren.