Kokolores82 schrieb:Weil es die ARGE schlichtweg nicht interessiert, ob die Kurse wirklich gut sind.
Das ist halt was anderes, wenn ich mich privat fortbilde, da kann ich mir den Kursanbieter selber aussuchen.
Ich war auch mal ALG II-Empfänger und durfte mehr oder minder häufig vorstellig werden. Bewerbertraining? Brauchte ich nicht, ich habe mich was die gängigen Bewerbungsunterlagen angeht immer selbst auf dem Laufenden gehalten.
Das hat aber 2 Sachbearbeiter nicht davon abgehalten, mich trotzdem zu derlei Maßnahmen zu schicken. Ich war tatsächlich irritiert, aber der Grund warum ich teilnehmen sollte war recht einfach:
Es gab einen Wechsel bei den Sachbearbeitern, und beide (zeitlich getrennt) wollten schlichtweg wissen: Ist der zuverlässig? Geht der pünktlich da hin? Wie verhält er sich dort?
Ob sich
mir der Sinn solcher Maßnahmen dann erschließt oder sie mir Spaß machen ist völlig egal. Die sind weder für mich gemacht, noch sollen sie zu meiner Belustigung beitragen. Wenn sich dort einer verhält wie ein Heckenpenner, dann dringt das durchaus zum Sachbearbeiter durch. Und der überlegt sich dann schon, ob der mich zu einem Vorstellungsgespräch schickt oder nicht. Der Spruch "Leute schickt das Amt..." kommt da nicht ganz von ungefähr.
Nun ist es aber so, dass die Faulis eben vor gar nix mehr Angst haben müssen. Selbst den obligatorischen, alle 6 Wochen auftretenden Termin können sie jetzt einfach völlig ignorieren, während sie zu Hause auf der Couch sitzen und darüber krähen, dass sie ja nur wegen dem Amt, dem Staat, den Ausländern, dem Sonstwas keine Arbeit finden.
Freigeist38 schrieb:Im juristischer kleinkariertheit vielleicht..
Sorry ich feuer und verurteile doch nicht ne angestellte die nen pfandbon geklaut hat,hallo?
Schon garnicht wenn sie sich bis dato nichts zu schulden hat kommen lassen..
Vielleicht wurde sie ja auch bisher nur nie erwischt, wer weiß das schon.
Freigeist38 schrieb:Was verbrechen angeht meine ich zb menschen die nicht viel für das können was sie sind oder gemacht haben..
Menschen zb die aufgrund Notwehr oder jahrelanger nötigung schikane oder selber missbraucht wurden zu täter oder anderweitige kriminelle werden ,sehe ich anders als menschen die aus Habgier Gewalt niederen beweggründen etc zu schlechten menschen werden..
Ich verstehe auch eine mutter die babynahrung klaut oder einen menschen der essen klaut wenn es sich nicht mehr leisten kann .
Oder einen menschen beklauen MUSS um nicht zu verhungern...
In Deutschland muss ganz sicher niemand klauen, um nicht zu verhungern. Das sind doch eher urbane Legenden, die schon seit 30 Jahren an Stammtischen erzählt werden.
Ich erzähl dir mal was:
Als ich nach Arbeitslosigkeit anfing, bei einer Zeitarbeitsfirma zu malochen, hatte ich kein Geld, für nix. Mit den letzten paar Kröten habe ich mir ein Fahrrad gekauft, so ein gebrauchtes, uraltes Ding. Mit dieser quietschenden, halbverrosteten Kacktröte bin ich sage und schreibe 18km zur Arbeit gefahren, pro Strecke.
Eines Morgens war das Fahrrad - weg! Tja, der erste Lohn war noch gar nicht gezahlt, ich stand ganz schön beschissen da. Die Firma musste das ja nicht interessieren, ist ja nicht deren Problem (zu Recht!). Busfahren? Kein Geld, und man durfte nur vorne einsteigen, wegen Fahrkartenkontrolle... Laufen? Keine Alternative, 18 Kilometer, niemals rechtzeitig zu schaffen.
Am Ende hat mich ein freundlicher Nachbar gefahren, zurück ging es dann mit dem Bus, nachdem ich einen Arbeitskollegen um ein paar Euro angebettelt habe.
Ich kann dir gar nicht in klare Worte fassen wie scheißegal es mir ist, ob der Dieb mein Fahrrad geklaut hat um es für 5 Euro zu verticken, weil er Brot kaufen wollte, oder ob ihm langweilig war, oder ob er Geld für Drogen brauchte.
Den Dieb interessiert es grundsätzlich nicht, welchen Schaden - mitunter auch emotional - er bei den Bestohlenen anrichtet. Und ich soll noch Verständnis für ihn haben, weil er als Kind von Papa ´ne Backpfeife bekommen hat? Sicher nicht.
Und schon zweimal hätte ich kein Verständnis für jemanden der ein Kind missbraucht - weil er selber missbraucht wurde. Gerade so jemand weiß doch aus eigener Erfahrung, was für ein schlimmes Erlebnis das ist.
Menschen verlernen immer mehr, dass das eigene Leben zum größten Teil die Kosequenz aus den eigenen Entscheidungen ist. Aber Konsequenzen will ja niemand tragen. Sanktionen vom Jobcenter ja auch schon nicht.