cejar schrieb:Würde mich ja mal interessieren, wie ihr reagiert, wenn ihr mit 55 wegrationalisiert werdet, keinen neuen Job trotz 200 Bewerbungenweil zu alt findet und die letzten 10 Jahre vor der Rente Haltestellen putzen dürft...
@cejar Nun ja, für mich ist und bleibt es eine Charaktersache.
Mir fällt bei diesem Beispiel (55 Jahre, anscheinend gesund, da ja neue Bewerbungen geschrieben werden) kein nachvollziehbarer Grund ein, weshalb ich mich noch gemeinnützig betätigen sollte.
Wir sprechen ja gar nicht davon, dass diese Person jeden Tag drei Stunden lang zig Bushaltestellen Stelle schrubben soll. Aber bleiben wir mal bei dem Beispiel Bushaltestelle :
Wenn unsere Beispielperson sich es sich zur Aufgabe macht, nach Bedarf dort an der Bushaltestelle nach dem rechten zu sehen, dann :
- würde ich jetzt einfach mal grob schätzen, wäre es mit 5-10 Minuten am Tag (eventuell rumliegender Müll / frische Kaugummis einsammeln) und vielleicht 1x 60 Minuten pro Woche (in der einen Woche mal die Scheiben putzen, in der anderen Woche mal das aufkeimende Unkraut zupfen) mehr als erledigt.
- würde die Nachbarschaft bald mitbekommen, dass dort Jemand nach dem rechten sieht, was wiederum zur Folge hat, dass weniger randaliert wird.
- nach kurzer Zeit würde mit absoluter Sicherheit, eine positive Rückmeldung aus der Nachbarschaft kommen, was zur Folge hat, dass unsere Beispielperson eventuell das Gefühl entwickelt etwas "Gutes" zu tun. Dieses Gefühl schlägt sich unmittelbar positiv auf die Psyche nieder.
Und gerade, wenn die Arbeitssuche aufgrund des Alters nicht so einfach ist, darf Vitamin B nicht unterschätzt werden. Ich persönlich würde viel eher den arbeitslosen 55 jährigen einstellen, der etwas für die Nachbarschaft tut und von dem ich persönlich weiß, als einen 20 Jahre jüngeren, der nichts dergleichen macht.
Liebe Grüße